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Meditationen

Betrachtung zum 4. Ostersonntag im Jahreskreis C

2025/05/09 weniger...

In den Händen des guten Hirten…

In jener Zeit sprach Jesus: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins (Joh 10,27-30).

Gebet

Herr Jesus Christus, du bist da in unserer Mitte. Du willst uns mit deinem Wort erreichen. Und doch überhören wir so oft dein Wort und wollen dir nicht vertrauen. Befreie uns von uns selbst.  Öffne unsere Ohren, dass sie dich hören. Öffne unser Herz, dass es dich erkennt. Öffne uns ganz, dass wir dir glauben und folgen. Sende uns deinen Geist, denn ohne dich können wir nichts tun. Komm herab, Heiliger Geist, und entfache uns neu mit deinem Feuer. Heiliger Geist belebe uns und schaffe uns heute neu!

Persönliche Lektüre

Jesus, du sprichst zu mir. Du willst mich mit deinem Wort erreichen. Nur durch dein Wort komme ich zum Glauben. Hilf mir, ich bitte dich, mit einem gläubigen Herzen auf dein Wort zu hören. Lass mich es beherzigen und nach ihm leben. Jesus, ich vertraue auf dich. Ich nehme mir Zeit für dieses Gespräch mit dir… Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

1. Ich kenne meine Schafe… 

Jesus ist der gute Hirte. Er kennt seine Schafe und ruft sie beim Namen. Jeden Tag sorgt er für seine Schafe. Er ernährt sie und führt sie auf gute Weiden. Er gibt ihnen zu trinken. Er weiß sofort, was seine Schafe brauchen. Er kommt ihnen entgegen. Jesus kennt uns, seine Schafe. Er weiß auch, was in uns vor sich geht. Er kann von unserem Gesicht alles ablesen. Er weiß, wenn es uns nicht gut geht und wenn wir große Freude erleben. Wenn er aber dies alles weiß, dann bleibt er uns gegenüber nicht gleichgültig. Und wir dürfen ihm alles sagen… Wir wollen ja einander kennen: Der Hirte seine Schafe und die Schafe ihren Hirten.

Ist Jesus auch mein guter Hirte? Wo, wann, wie erfahre ich seine Sorge für mich? Danke ich ihm dafür? Kenne ich meinen Hirten Jesus gut? Kenne ich wirklich seinen Namen, in dem unsere Rettung ist? Was tue ich, um ihn besser kennen zu lernen? Bin ich froh, dass er mich und mein Leben kennt? Kann ich mich ihm wirklich anvertrauen?

2. Auf die Stimme des Hirten hören…

Die Schafe kennen sehr gut die Stimme ihres Hirten. Einem Fremden folgen sie deshalb nicht. Sie gehorchen ihrem Hirten, weil sie aus eigener Erfahrung wissen, wie gut er ist. Sie hören auf seine Stimme, um den rechten Weg zu finden. Sie folgen ihm, um sich nicht zu verlieren, um wohl behütet zu bleiben. Dieser Gehorsam bringt ihnen Schutz und Sicherheit. Er erfreut ihren Hirten.

Kenne ich die Stimme Jesu gut? Auf welche Stimmen höre ich gerne im Alltag? Ist die Stimme Jesu die entscheidende Stimme für mich? Gehorche ich ihm, selbst wenn ich nicht alles verstehe? Habe ich erfahren, dass es sich lohnt, auf Jesus zu hören und seinem Rat zu folgen? Wann? Wie? Will ich Jesus Freude machen, indem ich ihm gehorche?

3. In den Händen des guten Hirten

Jesus, der gute Hirte sagt uns: Niemand kann sie (die Schafe) der Hand meines Vaters entreißen. Was heißt das? Das bedeutet, dass wir alle in den Händen Gottes, unseres Vaters, geborgen sind. Wir sind in guten Händen! Wenn wir in ihnen bleiben, kann uns nichts passieren. Sie sind stark genug, um uns zu beschützen und vor dem Bösen zu bewahren. Sie tragen und ertragen uns. Sie lassen uns nicht zugrunde gehen. Ja, niemand kann uns diesen guten Händen entreißen. Was für ein Glück, dies zu wissen!

Bin ich geborgen in den Händen Gottes? Kann ich mich ihnen vorbehaltlos anvertrauen? Vertraue ich darauf, dass die Hände Gottes mich vor dem Bösen bewahren können? Wann wurde ich vom guten Hirten getragen? Wann musste er mich ertragen? Wann verlasse ich die Hände Gottes? Warum? Kann ich auch die anderen einladen, sich den guten Händen Gottes anzuvertrauen?

Lobpreis:  Ps 23

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. 

Er lässt mich lagern auf grünen Auen 

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. 

Er stillt mein Verlangen; 

er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. 

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, 

ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, 

dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. 

Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. 

Du salbst mein Haupt mit Öl, 

du füllst mir reichlich den Becher. 

Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang 

und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Vorsatz

Jeden Morgen vertraue ich mich den guten Händen Jesu ganz an.

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Betrachtung zum 3. Ostersonntag im Jahreskreis C

2025/05/01 weniger...

Jesus gibt dich nie auf…

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tibérias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Dídymus, Natánaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach! (Joh 21,1-19).

Gebet

Herr Jesus Christus, du wartest auf uns in unserem Alltag. Du hast Zeit für uns, selbst wenn wir mit tausend anderen Sachen beschäftigt sind. Du sprichst uns zärtlich an, um uns Mut zu machen und uns zu helfen. Öffne unsere Augen für deine Gegenwart. Öffne unsere Ohren für dein Wort. Öffne unser Herz für deinen Geist der Liebe. Komm, Heiliger Geist auf uns herab und durchflute uns ganz mit deiner Liebe. Heiliger Geist entfache uns und wecke uns zu neuem Leben auf.

Persönliche Lektüre

Jesus, du sprichst mich mit deinem guten Wort an. Wenn ich auf dich höre, werde ich Wunder erfahren. Hilf mir mit einem gläubigen Herzen auf dein Wort zu hören. Ich sehne mich nach deinem Wort. Rede, Herr, denn dein Diener hört… Ich nehme mir Zeit dafür… Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

1. Wer ist wirklich der Herr? 

Simon Petrus geht in seine Heimat zurück. Dort wollte der auferstandene Jesus seinen Jüngern begegnen. Einst bekannte Petrus: Jesus, du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes. Du bist der Herr! Darum machte ihn Jesus zu Petrus, zum Felsen. Nun fängt er an, selbst für sich der Herr zu sein. Er nimmt seinen alten Beruf auf, verfällt wieder in den alten Trott, nimmt sein Schicksal in seine Hände und bleibt erfolgslos. Er spürt deutlich, wie begrenzt und brüchig seine Herrschaft ist: mühevolle Nacht, leere Netze, Enttäuschung, Misserfolg… Ja, so ist die Herrschaft eines Menschen, so ist es, wenn der Mensch Gott aufgibt…

Was hat sich nach Ostern in meinem Leben geändert? Wo bin ich überall in das Alte zurückgefallen? Wo spiele ich selber den Herrn meines Lebens? Wo erfahre ich eine Nacht, Angst, Misserfolg? Wo sehne ich mich nach dem Auferstandenen? Was tue ich ohne Jesus, den auferstandenen Herrn? Warum eigentlich?

2. Es ist der Herr!

Petrus muss neu lernen, Jesus sein ganzes Leben anzuvertrauen. So lässt er sich von ihm ansprechen. Ohne ein Wort zu verlieren, wirft er seine Netze aus und erfährt ein Wunder! Er muss sich auch von Johannes sagen lassen, dass es der Herr sei, der sie als seine Kinder angesprochen hat. Dem Herrn will nun Petrus persönlich begegnen. Er hat es eilig. Er will diese Chance ergreifen. Er bedeckt seine Nacktheit und schwimmt zu Jesus. Was da zwischen den beiden Jesus und Petrus geschah, wissen wir nicht. Er hört jetzt auf Jesus und bringt von den gefangenen Fischen. Er lässt sich von Jesus bedienen und weiß selber genau, dass es der Herr ist. Sein Herr, der ihn nie aufgibt!

Bin ich offen für Gott, der immer wieder auf mich zukommt? Lasse ich mich von ihm ansprechen, auch wenn ich versagt habe? Sehne ich mich nach einer echten Begegnung mit Jesus? Bin ich bereit, neu auf seine Stimme zu hören? Gehorche ich ihm? Wann erkenne ich Jesus als den auferstanden Herrn? Ist er wirklich der Herr meines ganzen Lebens? Wo lasse ich ihn noch nicht herrschen?

3. Herr, du weißt alles…

Es ist nicht einfach, immer wieder neu anzufangen. Wie kann man einem in die Augen schauen, den man eigentlich verleugnet hat? Jesus selbst, der auferstandene Herr, macht es möglich. Er gab Petrus und den anderen Jüngern zu essen. Nun holt er Petrus dort ab, wo er gerade steht: dort wo er für sich selbst der Herr ist: Simon, Sohn des Johannes. Er macht ihm keine Vorwürfe. Er stellt ihm nur die wichtigste und entscheidende Frage: Liebst du mich? Liebst du mich mehr als diese? Dreimal beteuert Simon Jesus: Ja, Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe. Nun ist Jesus wieder sein Herr, seine einzige Liebe trotz allem! Nun kann er wieder Jesus folgen, sich kleiden und führen lassen, wohin er nicht will.

Wie reagiere ich auf meine Schwachheit, auf mein Versagen? Kann ich sie annehmen? Kann ich mir selbst vergeben? Glaube ich an Jesus und seine verzeihende Liebe? Glaube ich daran, dass Jesus mich nie aufgibt, selbst wenn ich ihn schon viele Male aufgegeben habe? Wie nehme ich die verzeihende Liebe Gottes auf? Freue ich mich darüber? Will ich mit Jesus an jedem Morgen neu anfangen? Wie oft sage ich zu Jesus: Du, Herr, du weißt alles. Du weißt, dass ich dich liebe? Gib dich nicht auf, weil Jesus dich nie aufgibt!!!

Lobpreis

Werd ich dir folgen, was auch geschieht
Werd ich dir treu sein, wenn keiner mich sieht
Kann ich mein Kreuz tragen, den schmalen Weg gehn
Mich selbst verleugnen, dem Stolz widerstehn?

Dreimal werde ich schwach
Dreimal leugne ich dich
Dreimal fragst du mich nur: Liebst du mich?

Du weißt alles Herr, du weißt dass ich dich liebe
Selbst wenn alles fällt, so weiß ich doch
Ich bliebe in deiner Liebe

Werd ich dir folgen ans Ende der Welt
Alles verlassen was mich noch hält
Werd ich im Kampf bis zum Ende bestehn
Die Hände am Pflug und nicht mehr rückwärts sehn?


Vorsatz

Jeden Morgen bekenne ich Jesus meine Liebe und tue dann alles mit ihm…

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Triduum 2025 – Tage der Gnade

2025/04/29 weniger...

Vom 17. bis 20. April 2025 fand in der Unteren Waid das Triduum im Kloster statt. Das Triduum meint drei heilige Tage: Karfreitag (beginnt am Gründonnerstag nach dem Sonnenuntergang), Karsamstag und Ostersonntag. In diesen Tagen gedenken wir des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. Wir begleiten ihn Schritt für Schritt in der Echtzeit und lassen uns von ihm beschenken. Wir nehmen uns Zeit, um uns bewusst zu machen, was wir begehen, um die ganze Liturgie, die Dekoration inbegriffen, vorzubereiten und zu feiern. Ja, endlich haben wir Zeit… für IHN, für Jesus.

Dazu kurze Zeugnisse der Teilnehmer:

«Es war mir ein tiefes Anliegen, diese Tage bewusst mit Gott zu verbringen, besonders im Gebet und in der Anbetung am Gründonnerstag, in der Erinnerung an Jesu Stunden am Ölberg. Beim Verrat durch Judas, bei der Gefangennahme Jesu, bei der Verleugnung durch Petrus und beim Verhör vor dem Hohen Rat war es mir wichtig, einfach beim Herrn zu sein. Das war nicht leicht. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, und ich spürte, wie schwer es mir fiel, einfach nur da zu sein – für Ihn.

Am Karfreitag gingen wir gemeinsam den Kreuzweg – draußen, auf der Straße, mit anderen zusammen. Dieses Gehen, dieses Mittragen, hat mich sehr bewegt.

Die Liturgie des Triduums war für mich eine tiefe Einheit. Sie hat mir gezeigt, dass wir alle durch Kreuz und Auferstehung verbunden sind. Diese Liturgie hat mich auch gestärkt. Sie hat mir deutlich gemacht, dass wir mit Gott auf dem Weg sind. Er ist uns nah. Er sucht uns. Oft höre ich seine Stimme, aber erkenne sie nicht – wie Maria Magdalena am Ostermorgen, die Jesus zunächst nicht erkannte, obwohl er sie direkt ansprach. Doch er kennt meinen Namen, mein Leben. Und er möchte mir neues Leben schenken.

Ich bin Gott sehr dankbar, dass ich diese Tage wie „zu Hause“ erleben durfte. Die Begegnungen untereinander waren zugleich Begegnungen mit Gott. Dieses Gefühl, angekommen zu sein, war nur möglich, weil ER unter uns war. Gott sei Lob und Dank dafür!»

«Dieses Jahr ging ich mit offen Herzen durch das Triduum, aber auch mit gemischten Gefühlen. Das Triduum ging sehr schnell vorbei. Ich nahm sehr viel von den 3 Heilige Tagen mit, so dass ich nach der Auferstehung Jesu (Ostersonntag) voll und ganz einige neue Wege einschlagen und sie mit dem Herrn gehen kann.

Ich habe immer vor jeder Liturgie ein wenig Angst gehabt, dass ich es mit dem Beamer nicht schaffe. Der Herr hat mir aber die Kraft und das Selbstvertrauen gegeben, so dass es für mich gar nicht so schwer war. Vor der Fusswaschung spürte ich es, dass der Herr es wollte, dass ich nach vorne komme. Dies war der Beginn, dem Herrn mehr zu vertrauen und einen neuen Weg einzuschlagen. Und ich spürte, wie der Herr sich dabei auch fühlte, den Menschen zu dienen.

Das zweite Ereignis, wo ich Gänsehaut bekam, war die Verehrung des Kreuzes. Ich durfte zum Kreuz gehen und die Füsse Jesu küssen, so wie der Herr für mich bei der Fusswaschung getan hatte… Schön, dass es uns gibt.»

«Die Zeit vor Ostern warn für mich sehr schwer. Ich war physisch und psychisch am Ende. Ich erwartete Antworten und Hilfe für meine Situation.

Der Herr hat einen Heilungsprozess bei mir angefangen. Er versicherte, dass es nicht einfach sein wird, aber dass er immer bei mir bleibt.

 

In dieses Tagen zeigte mir Gott wieder einmal, wie sehr er mich liebt, wenn er seinen geliebten Sohn für mich in den Tod gibt, um mich zu retten. Jesus ist für meine Sünden gestorben. Ich kann dies in der Beichte in Anspruch nehmen und den inneren Frieden erfahren.

In jeder Eucharistiefeier darf ich mich über den Herrn freuen, der mir das ewige Leben versprochen hat. Ich freue mich über Jesus, der mir jeden Tag neu sein Erbarmen schenkt. Er selbst ist mein Herr, der mich kennt und dennoch nicht aufgibt. Er ist mein Glück. Halleluja.»

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Betrachtung zum 2. Ostersonntag im Jahreskreis C

2025/04/25 weniger...

Wem ihr die Sünden vergebt…

Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten. Thomas, der Dídymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen (Joh 20,19-31).

Gebet

Herr Jesus Christus, du bist da, wo zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind. Du bist mitten unter uns. Lass uns deine Gegenwart erkennen. Befreie uns von Angst und Furcht. Befreie uns von uns selbst. Lass uns dein Wort hören und deinen Frieden aufnehmen. Hauche auch uns mit deinem Heiligen Geist an. Schenke uns diesen Lebensatem Gottes, dass wir zum neuen Leben erwachen und deine Auferstehung in uns spüren. Komm, Heiliger Geist, entfach uns neu. Befreie und heile uns. Komm und bete du in uns.

Persönliche Lektüre

Jesus, du hast immer ein gutes Wort für mich. Du entmutigst dich nicht, selbst wenn ich dir immer wieder misstraue. Du hörst nie auf, mich mit deinem Wort anzusprechen. Öffne mein Herz und mein Ohr für dein göttliches Wort. Mach mich aufnahmefähig. Wie gut ist es, dass ich das Wort von dem Auferstandenen hören darf! Ich nehme mir Zeit dafür… Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

1. Die verschlossenen Türen

Die Jünger Jesu sind am ersten Tag der Woche, am Ostersonntag, versammelt. Ihre Herzen aber sind erfüllt mit Angst vor den Juden, die gerade am Karfreitag Jesus, ihren Meister, zum Tode verurteilt und seine Kreuzigung erwirkt haben. Sie wissen nicht weiter. Und doch Jesus, der auferstandene Herr, lässt sie nicht im Stich, er lässt sie nicht allein. Er kommt zu ihnen trotz verschlossenen Türen, tritt in ihre Mitte und bringt seinen Frieden mit sich. Von innen her will er sie von ihrer Angst befreien, damit sie zur Liebe fähig werden, in der es keine Furcht gibt. Er tritt bewusst in ihre Mitte, damit sie merken, dass nicht ihre Angst, sondern seine Gegenwart wichtiger ist. Er wünscht und schenkt ihnen seinen Frieden, damit sie ihn in der Welt verbreiten und echte Freude im Herzen erfahren. Er schenkt ihnen ein Tag der Barmherzigkeit.

Wie habe ich Ostern gefeiert? War mein Herz offen? Was ist noch verschlossen in mir? Welche Ängste verschliessen mich für Jesus? Wo glaube ich kaum, dass der auferstandene Jesus mir neues Leben schenken kann? Was drängt sich in mir so sehr in den Vordergrund, dass ich Jesus nicht mehr sehen, spüren kann? Wo stelle ich mich selbst gerne auf den ersten Platz? Glaube ich dem Auferstandenen, dass er mich wirklich von allem befreien kann? Ist Jesus wirklich die Mitte meines Lebens? Wann erfahre ich seinen Frieden?

2. Die Vergebung der Sünden

Jesus sendet seine Jünger am Tag seiner Auferstehung aus, so wie der Vater ihn gesandt hat. Er ist in die Welt gekommen, um die Menschen zu erlösen, um sie von ihren Sünden zu befreien und ihnen so ein neues Leben zu ermöglichen. Jeder Mensch soll durch ihn erfahren, wie barmherzig der Vater ist. Die Jünger Jesu sollen den Heiligen Geist empfangen und allen Menschen die Vergebung der Sünden anbieten. Eine großartige Sendung! Sie ist nur in der Kraft des Heiligen Geistes möglich, der den Menschen die Wahrheit offenbart und sie befähigt, ihre Sünden zu gestehen, sie zu bereuen und zu bekennen und sich zu ändern. Ja, Jesus gibt nie einen Menschen auf, für den er den Preis seines Blutes bezahlt hat. Er ist zu kostbar für ihn, selbst wenn er alle Sünden der Welt begehen würde. Die Vergebung der Sünden wird jedem zuteil, der sich für sie öffnet. Er darf in das barmherzige Herz Jesu eintauchen.

Ist mir meine christliche Sendung bewusst? Lebe ich aus der Kraft des Heiligen Geistes? Wie oft bitte ich Jesus um den Heiligen Geist? Lasse ich mir von Jesus alle Sünden und Schuld vergeben? Wie oft empfange ich das Sakrament der Versöhnung? Bereite ich mich darauf gut vor? Bin ich dafür dankbar? Kann ich mich mit Jesus über seine Vergebung freuen? Kann ich die anderen um Vergebung bitten bzw. kann ich vergeben? Bin ich den anderen gegenüber barmherzig, wie der Vater zu mir immer barmherzig ist?

3. Mein Herr und mein Gott

Wir alle haben ein Problem mit dem Glauben. Ein ungläubiger Thomas schläft in jedem von uns. Wie gerne würden wir wie die anderen sehen und fassen können! Wie gerne würden wir selbst Jesus begegnen können, und ihn nicht nur vom Hörensagen kennen! Solange wir aber nicht im Herzen glauben und diesen Glauben mit unserem Mund bekennen, wird sich auch in unserem Leben kaum etwas ändern können. Wir werden dem Thomas gleich, der eine Woche lang im Dunkeln blieb. Aber auch mit ihm hatte Jesus Geduld. So konnte er in der Begegnung mit ihm bekennen: Mein Herr und mein Gott! Diese Erfahrung wird auch uns jedes Mal zuteil, wenn wir die Heilige Kommunion empfangen!

Was fällt mir schwer zu glauben? Was stelle ich im Glauben gerne in Frage? Lasse ich mich von den Glaubenserfahrungen der anderen überzeugen? Bin ich selbst ein Zeuge des Auferstandenen? Kann ich meinen Glauben bekennen, selbst wenn ich im Herzen nichts spüre? Ist das Glaubensbekenntnis am Sonntag auch mein Bekenntnis, oder nur eine Formel, die dazu gehört? Kann ich im Glauben durch die Kommunion den auferstanden Jesus und seine Wundmale berühren und ihn anfassen.  Ist er wirklich mein Herr und mein Gott auch im Alltag?

Lobpreis

Mein Herr und mein Gott,
nimm alles von mir,
was mich hindert zu dir.

Mein Herr und mein Gott,
gib alles mir,
was mich fördert zu dir.

Mein Herr und mein Gott,
nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen dir

Vorsatz

Am Sonntag der Barmherzigkeit Gottes lass ich Jesus alle meine verschlossenen Türen öffnen…

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Betrachtung zum Ostersonntag im Jahreskreis C

2025/04/20 weniger...

Das leere Grab

Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Und es geschah: Während sie darüber ratlos waren, siehe, da traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab zurück und berichteten das alles den Elf und allen Übrigen. Es waren Maria von Mágdala, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und die übrigen Frauen mit ihnen. Sie erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war (Lk 24,1-12).

Gebet

Herr Jesus Christus, du bist der Sieger über die Sünde, den Tod und den Teufel. Du allein hast die Schlüssel zum ewigen Leben in deiner Hand. Das Grab konnte dich nicht fesseln. Du bist von den Toten auferstanden. Unter den Lebenden wollen wir dich suchen. Hilf uns, dir zu glauben und gib uns Anteil an deiner Auferstehung. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir uns über deinen Sieg freuen können. Heiliger Geist, erfüll uns mit deiner Kraft und mache uns zu Zeugen des auferstanden Jesus!

Persönliche Lektüre

Jesus, dein Wort hat sich erfüllt. Durch dein Leiden und Sterben am Kreuz bist du zur Auferstehung gelangt. Heute erfüllt sich dein Wort an uns. Ja, durch deine Auferstehung weckst du auch uns von den Toten auf! Sprich zu meinem Herzen, Herr. Sprich all meine „Gräber“ an. Rufe mich zum echten Leben mit dir… Ich nehme mir Zeit, um Jesus zuzuhören. Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

1. Erinnerung an das Wort

Um unser Leben verstehen zu können, müssen wir es im Lichte Gottes betrachten: aus der göttlichen Perspektive. Darum werden die Frauen am Grab eingeladen, sich an das Wort Jesu zu erinnern, es ins Gedächtnis zu rufen. Dadurch wird dieses Wort für sie wieder lebendig, gegenwärtig. Und dieses Wort wird ihre jetzige Situation beleuchten, erleuchten. Wir müssen uns diese Worte Gottes immer wieder und immer neu sagen lassen. So oft überhören wir sie ja. Wir müssen sie aus dem Speicher unseres Herzens wie Getreidekörner herausholen und in die Erde des Alltags werfen. Dann bringen sie Frucht.

Welche Fragen und Probleme beschäftigen mich heute? Habe ich eine Antwort bzw. Lösung dafür gefunden? Wo suche ich sie? Kann ich mich dabei von Gott und seinem Wort ansprechen lassen? Bitte ich um sein Wort? Bewahre ich dieses Wort im Herzen? Was sagt mir dieses Wort heute? Glaube ich dem Wort der Engel: Jesus ist nicht hier, sondern er ist auferstanden?

2. Das leere Grab

Heute machen wir uns mit den Frauen auf den Weg. Nur wenn wir uns bewegen, können wir etwas in unserem Leben in Bewegung setzen, uns ändern. Wir kommen am Grab Jesu an. Mit den Frauen gehen wir hinein und finden den Leichnam Jesu nicht. Das Grab ist leer. Wir dürfen dies nun erfahren. Das Grab ist der stumme Zeuge, dass Jesus auferstanden ist, dass er Sieger über den Tod ist. Das Grab Jesu wurde von Tod und Verwesung befreit. Das Grab ist leer. Es ist kaum zu glauben und doch wahr! Der Ostersonntag ist der Tag der inneren Bewegung! Um das neue Leben erfahren zu können, reicht es nicht Ostereier oder Osterhasen zu suchen. Ich muss mein Herz in Bewegung setzen…

Was beschäftigt mich am Ostersonntag? Habe ich Zeit an diesem Tag, zum Grab Jesu zu gehen? Was löst diese Erfahrung in mir aus? Gibt sie mir neue Hoffnung? Kann ich an diesem Tag meine Gräber wahrnehmen? Kann ich sie mit dem Licht des auferstandenen Herrn füllen? Glaube ich, dass ich die Auferstehung erfahren darf gerade dort, wo ich nichts mehr erwarte und alle Hoffnungen begraben habe? Welches Grab meines Lebens ist heute leer? Glaube ich daran? Freue ich mich darüber?

3. Zeugnis geben

Die Frauen glauben, dass Jesus lebt. Diese Tatsache setzt sie in Bewegung. Sie berichten das Erfahrene den Elf und den anderen Jüngern. Es sind keine Unbekannte mehr, wie beim Prozess Jesu. Die Zeugen werden beim Namen genannt. Sie wissen, was sie sagen. Sie teilen dies den anderen mit, sie können es nicht verschweigen, selbst wenn die anderen dies alles nur für Geschwätz halten. Petrus lässt sich körperlich bewegen. Er macht die Erfahrung des leeren Grabes und wundert sich. Sein Herz muss noch bewegt werden, um an die Auferstehung Jesu glauben zu können. Erst dann wird auch er zum Zeuge des Auferstandenen.

Glaube ich, dass Jesus lebt? Wie lebe ich diese Tatsache in meinem Alltag? Kann ich sie vor den anderen Leuten voll Freude bezeugen? Was teile ich den anderen mit: allgemeine Nachrichten, Gerüchte… Habe ich den Mut, meinen Glauben an den Auferstanden zu teilen? Setzt mein Zeugnis auch andere in Bewegung? Kann ich warten, bis sie innerlich bewegt werden? Habe ich Geduld mit mir selbst, bis mein eigenes Herz bei der Auferstehung ankommt?

Lobpreis

Singt das Lob dem Osterlamme,

bringt es ihm dar, ihr Christen.

Das Lamm erlöst‘ die Schafe:

Christus, der ohne Schuld war,

versöhnte die Sünder mit dem Vater.

Tod und Leben, die kämpften

unbegreiflichen Zweikampf;

des Lebens Fürst, der starb, herrscht nun lebend.

Maria Magdalena,

sag uns, was du gesehen.

Sah Engel in dem Grab,

die Binden und das Linnen.

Das Grab des Herrn sah ich offen

und Christus von Gottes Glanz umflossen.

Er lebt, der Herr, meine Hoffnung,

er geht euch voran nach Galiläa.

Lasst uns glauben, was Maria den Jüngern verkündet.

Sie sahen den Herren, den Auferstandenen.

Ja, der Herr ist auferstanden, ist wahrhaft erstanden.

Du Sieger, König, Herr, hab Erbarmen!

Vorsatz

Am Ostersonntag lasse ich mein Herz sprechen: ich danke dem auferstanden Jesu für seine Gegenwart und seinen Sieg in mir!

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Betrachtung zum Palmsonntag im Jahreskreis C

2025/04/11 weniger...

Freudig und laut Gott loben…

In jener Zeit ging Jesus nach Jerusalem hinauf. Und es geschah: Er kam in die Nähe von Bétfage und Betánien, an den Berg, der Ölberg heißt, da schickte er zwei seiner Jünger aus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann antwortet: Der Herr braucht es. Die Ausgesandten machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Als sie das Fohlen losbanden, sagten die Leute, denen es gehörte: Warum bindet ihr das Fohlen los? Sie antworteten: Weil der Herr es braucht. Dann führten sie es zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Fohlen und halfen Jesus hinauf. Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf dem Weg aus. Als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, begann die Schar der Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, weise deine Jünger zurecht! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien (Lk 19,28-40).

Gebet

Herr Jesus Christus, du nimmst uns mit in die Stadt Jerusalem. Dort willst du dein Leben für uns hingeben. Dort willst du die Worte der Propheten erfüllen. Du lässt uns daran teilnehmen. Du tust es ja für uns. Lass uns mit dir hingehen. Schenke uns ein offenes Herz, das bereit ist, mit dir durch das Kreuz zur Auferstehung hin zu gelangen. Erfülle uns mit deinem Geist, dass wir Mut dazu fassen. Komm, Heiliger Geist, auf uns herab. Heiliger Geist, lass uns Jesus auf seinem letzten Weg begleiten. Heiliger Geist, hilf uns die Gnade der Erlösung zu beherzigen.

Persönliche Lektüre

Jesus, du allein kennst deinen Weg. Du gehst uns voran. Nimm uns an die Hand. Lass uns bei dir ausharren. Wir, deine Freunde, wollen dich nicht allein lassen. Sprich du zu unseren Herzen. Sprich unser persönliches Leben an. Heile und rette uns! So will ich dein Wort hören und dir gehorchen… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

1. Der Weg nach Jerusalem

Jesus ist in unsere Welt gekommen, um uns zu erlösen. Sein Tod war kein Zufall. Jesus geht bewusst seinen Weg, den der Vater für ihn bestimmt hat, bis zum Ende. Da er für alle Menschen sein Leben hingeben will, lädt er seine Jünger dazu ein, ihn zu begleiten. Ja, sie dürfen beim Werk der Erlösung dabei sein. Sie vertrauen seinem Wort und erfahren, dass es wahr ist. So können sie Jesus helfen, sein Werk zu vollbringen. Sie sind keine Zuschauer mehr! Sie dürfen am Werk Jesu teilnehmen. Ja, sie sind dabei.

Wie habe ich mich auf die Karwoche in der Fastenzeit vorbereitet? Will ich Jesus auf seinem letzten Weg begleiten? Nehme ich mir bewusst Zeit dafür? Kann ich sagen, dass ich sein Freund bin? Vertraue ich dem Weg, den er für mich vorbereitet hat? Spüre ich, dass Jesus diesen Weg mitgeht? Schlage ich die Richtung ein, die er mir zeigt? Wann habe ich erfahren, dass sein Wort wahr ist, indem ich ihm gehorcht habe?

2. Freudig und mit lauter Stimme

Die Jünger freuen sich echt an Jesus! Sie ehren ihn als ihren König. Sie helfen ihm auf den Esel hinauf, sie breiten ihre Kleider wie einen Teppich auf der Straße für ihn aus, sie winken ihm mit Palmzweigen zu. Es ist ein Siegeszug Jesu. Es ist die Vorwegnahme seines Sieges über den Tod, den Teufel und die Sünde. Ja, die Jünger machen mit. Sie sind eben keine Zuschauer. Sie sind die Beteiligten, die Mitspieler. Getrieben von einer inneren Freude grüßen sie Jesus als ihren König. Mit lauter Stimme loben sie Gott wegen all der Wundertaten, die sie durch Jesus erlebt haben.

Mit welcher Haltung begleite ich Jesus? Ist er mein König? Kann ich mich an ihm freuen? Bin ich stolz, dass ich zu ihm gehöre? Lasse ich mein Herz vor Jesus sprechen? Was kann ich ihm spontan schenken? Wie zeige ich ihm meine Liebe, meine Verehrung? Bin ich als Christ, als Jünger Jesu nur ein Zuschauer oder ein Mitspieler. Nehme ich die Wundertaten Gottes wahr? Lobe ich Gott dafür? Ist mein Lobpreis spontan oder eher erzwungen?

3. Kreuzige ihn!

Die liturgische Stimmung des Palmsonntags ändert sich schnell. Dem Jubel und der Freude folgen Trauer und Klage. Wir hören die Leidensgeschichte Jesu. Wir erfahren, dass er entschieden seinen Weg gegangen ist, selbst wenn dieser für ihn nicht einfach war. Wir stellen mit Schrecken fest, dass dieselben Menschen, die am Palmsonntag Jesus als ihren König verehrt hatten, am Karfreitag für ihn den Tod forderten. Aus demselben Mund kam: Gesegnet sei der König und dann Kreuzige ihn! Ja, es ist einfach Jesus zuzujubeln, wenn alles gut geht. Es ist aber nicht einfach, ihm zu folgen, ihm treu zu bleiben, wenn er uns herausfordert, wenn wir zu leiden haben und wie er ein schweres Kreuz zu tragen haben. Wir dürfen aber nicht vergessen: Er geht ja mit, bleibt immer da!

Kenne ich die Leidensgeschichte Jesu? Habe ich Zeit, um das Verhalten der Beteiligten dieser Geschichte zu betrachten? Was sagen mir: Jesus, Petrus, Judas, Pilatus, Hohepriester, Menschenmenge…? Wann habe ich Jesus zum Tode verurteilt, indem ich ihm untreu geworden bin, eigene Wege gegangen bin, mich für die Sünde entschieden habe? Habe ich den Mut, zum Jesus, meinem Retter, immer wieder zurückzukehren? Kann ich mein Kreuz mit Jesus tragen? Wann fliehe ich vor ihm?

Lobpreis

Ruhm und Preis und Ehre sei dir, Erlöser und König! 

Jubelnd rief einst das Volk sein Hosianna dir zu.

Du bist Israels König, Davids Geschlechte entsprossen, 

der im Namen des Herrn als ein Gesegneter kommt.

Dir lobsingen im Himmel ewig die seligen Chöre; 

so auch preist dich der Mensch, so alle Schöpfung zugleich.

Einst mit Zweigen in Händen eilte das Volk dir entgegen; 

so mit Lied und Gebet ziehen wir heute mit dir.

Dort erklang dir der Jubel, als du dahingingst zu leiden; 

dir, dem König der Welt, bringen wir hier unser Lob.

Hat ihr Lob dir gefallen, nimm auch das unsre entgegen, 

großer König und Herr, du, dem das Gute gefällt.


Vorsatz

Am Karfreitag betrachte und verehre ich einige Minuten das Kreuz Jesu.

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Betrachtung zum 5. Fastensonntag im Jahreskreis C

2025/04/05 weniger...

Aus Liebe neu anfangen…

In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr! (Joh 8,1-11).

Gebet

Herr Jesus Christus, du hast dir immer wieder Zeit genommen, in die Einsamkeit zu gehen und zum Vater zu beten. Dieses Gebet, dieses Ausruhen am Herzen des Vaters, hat dein Leben geprägt. Durch dich erfahren wir das barmherzige Herz des Vaters. Du zeigst es uns in deinem Wort und in deiner Vergebung. Schenke uns deinen Geist, den Geist des Gebetes, der Stille, des Schweigens. Erfülle uns mit dem Geist des Vaters, der niemanden verurteilt, der barmherzig ist. Komm, Heiliger Geist, und bilde unser Herz nach dem Herzen Jesu. Komm, Heiliger Geist, und bete du in uns.

Persönliche Lektüre

Jesus, du nimmst Platz in unserer Mitte und lehrst uns. Wir dürfen dein Wort hören. Ja, wir wollen auch auf dein Wort hören. Sprich du zu unseren Herzen. Sprich unser persönliches Leben an. Stell mein Leben in Frage. Mache mich frei durch dein Wort. So will ich bei deinen anspruchsvollen Worten verweilen… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

1. Steine werfen…

Den Juden ging es eigentlich nicht um die Ehebrecherin selbst. Mit diesem Vorwand wollten sie Jesus selbst verklagen, verurteilen und töten. Warum? Sie haben die Schuld nur bei den anderen gesehen. Gerne nahmen sie Steine in die Hand, um sie dann gelegentlich auf die anderen zu werfen. Getrieben von der Menschenmenge hatten sie einzeln keine Stimme mehr. Ja, ihr Herz war verstockt. Jesus und seine Worte störten sie. Sie wollten in ihrem persönlichen Leben nichts ändern. Sie nahmen sich keine Zeit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Um ihr Gewissen zu beruhigen und ihr schlechtes, stolzes Verhalten zu rechtfertigen, sie beschäftigten sich gerne mit den anderen. Darum konnten sie auch das Heil nicht erfahren.

Habe ich meine eigene Meinung? Wann verstecke ich mich gerne in einer Menschenmenge? Bin ich bereit, mich selbst in Frage zu stellen? Stehe ich zu meinem Versagen? Gebe ich meine Sünde und Schuld zu? Suche ich Vergebung bei Gott? Wann rede ich gerne über die anderen? Wen verurteile ich? Warum? Auf wen werfe ich Steine der Verurteilung, der Verachtung, des Hasses…?

2. Ich verurteile dich nicht…

Jesus ist souverän. Er lässt sich von der Menge nicht erpressen. Er ist gekommen, um allen das Herz des Vaters zu offenbaren. Er diskutiert mit der Menge nicht. Er spricht jeden einzelnen an: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Offenbar niemand von ihnen wagte es damals zu behaupten, er sei ohne Sünde. Vielleicht fiel der eine oder der andere Stein auf die Füße von jenen, die sie getragen haben, um ihnen bewusst zu machen, wem sie eigentlich galten… Jesus bleibt mit der Ehebrecherin allein. Er verurteilt sie nicht. Er spricht sie von ihren Sünden los. Er fordert sie aber auf, von jetzt an nicht mehr zu sündigen.

Lasse ich mich von Jesus ansprechen? Will ich die Wahrheit über mich selbst hören, zugeben? Welche Steine der eigenen Schuld trage ich mit mir? Wie lange schon? Kann ich mir selbst verzeihen? Freue ich mich darüber, dass Jesus nie müde wird, mir die Sünden zu vergeben? Glaube ich daran, dass Jesus mich aus der Sünde retten will? Kann ich die Vergebung Gottes mit Dankbarkeit annehmen? Lasse ich mich von Jesus durch einen Priester lossprechen oder „spreche ich mich lieber selber los“?

3. Aus Liebe neu anfangen

Nun fängt Neues an. Jesus hat es ermöglicht. Er gibt der Ehebrecherin eine neue Chance. Hat sie sie ergriffen? Hat sie die Kraft gefunden, wirklich ganz neu anzufangen? Ja, „jeden Morgen fange ich neu an“, sagte die heilige Edith Stein. Warum eigentlich? Um mich den anderen zu zeigen, um den anderen zu gefallen, um mich selbst zu bestätigen. Für viele ist das bis heute der einzige Grund, etwas im Leben zu ändern, besser zu werden. Ich behaupte aber, dass die Ehebrecherin neu angefangen hat, aber aus einem ganz anderen Grund. Sie hat in Jesus einen gefunden, der sie nicht ausnutzen wollte, der sie nicht verurteilte, nicht demütigte. Im Gegenteil, Jesus hat ihr alles vergeben. Er hat ihr Mut gemacht, anders leben zu können. In seinem Blick und Wort hat sie echte Liebe gefunden, die sie auch zur Liebe befreite. Um diese Liebe Jesu zu beantworten und zu leben, hat sie neu angefangen. Die Liebe vermag eben alles!

Will ich mich ändern, besser werden? Was ist mir wichtiger: die Meinung der Menge oder der Blick Jesu? Wo fühle ich mich minderwertig? Wie versuche ich, den Menschen zu gefallen? Habe ich schon den liebenden Blick Jesu erlebt? Wann? Wie sehen meine Vorsätze nach der Beichte, in der Fastenzeit, an jedem Tag aus? Kann ich sie halten? Was/wer gibt mir Kraft dazu? Tue ich alles aus Liebe zu Jesus? Was nehme ich mir nun vor?

Lobpreis

Wo ich auch stehe, du warst schon da.
Wenn ich auch fliehe, du bist mir nah.
Was ich auch denke, du weißt es schon.
Was ich auch fühle, du wirst verstehn.

Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst.
Herr, du richtest mich wieder auf,
und du hebst mich zu dir hinauf.
Ja, ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.

Du kennst mein Herz, die Sehnsucht in mir.
Als wahrer Gott und Mensch warst du hier.
In allem uns gleich und doch ohne Schuld.
Du bist barmherzig, voller Geduld.

Vorsatz

Aus Liebe zu Jesus nehme ich mir jeden Morgen etwas vor, um ihm Freude zu machen…

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Betrachtung zum 4. Fastensonntag im Jahreskreis C

2025/03/25 weniger...

Zum Vater finden…

In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen. Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis und sagte: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht! Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er begann Not zu leiden. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner! Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn zu ihm: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm Sandalen an die Füße! Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein Fest zu feiern. Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete ihm: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte seinem Vater: Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir und nie habe ich dein Gebot übertreten; mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen; denn dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden (Lk 15,1-3.11-32).

Gebet

Herr Jesus Christus, du kommst in diese unsere Welt, um die Verlorenen zu finden und zu retten, und um sie wieder nach Hause zu bringen. Du gibst niemanden auf. Du gibst jedem eine neue Chance: den Selbstgerechten und den Sündern. Du rettest uns aus dem Schlaf der falschen Sicherheit und aus dem geistigen Tod. Du schenkst uns neues Leben! Du führst uns vom Tod ins Leben. Gib uns deinen Heiligen Geist, dass wir dein Herz begreifen. Er führe uns in die Wahrheit, er führe uns in deine Barmherzigkeit. Er mache uns wieder dem Vater ähnlich. Heiliger Geist, hilf uns, barmherzig wie der Vater zu sein.

Persönliche Lektüre

Jesus, du hast so viel Geduld mit uns. Du erklärst uns liebevoll Gottes Verhalten gegenüber den Verlorenen. Sprich nun zu meinem Herzen! Dein Wort zerbreche die Schale des Stolzes, die mein Herz für dich verschließt. Dein Wort ermutige mich zur Versöhnung mit dem Vater und mit den anderen, mit mir selbst. Verweile bei den Worten Jesu, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…

Gedanken zur Betrachtung

1. Weg vom Vater…

Der jüngere Sohn will seine Freiheit auskosten. Er denkt dabei nur an sich selbst. Von seinem lebenden Vater erbittet er sein Erbteil. Wie tief musste er damit das Herz des Vaters treffen! Jener lässt aber alles zu. Der jüngere Sohn will einfach weg sein: weg von seinem Vater, dem Quell des Lebens; weg von seiner Familie, wo seine Wurzeln sind; weg von seinem Zuhause, wo seine Heimat ist; schlussendlich weg von sich selbst, weil er seine Würde als Sohn verspielt. Einfach weg sein… Niemand sollte sein zügelloses, ausschweifendes Leben sehen… Die Meinung der Menschen ist ihm wichtiger als die Liebe zu Gott. Die Gesellschaft von Schweinen macht ihm bewusst, wie tief er gefallen ist… Erst jetzt merkt er, was er verloren hat… Nicht nur äusserlich ist er weg… Ihm ist es bewusst, dass er nun kein Recht hat, Sohn zu heissen. Um zu überleben, kehrt er nach Hause, zum Vater zurück….

Ist Gott wirklich mein Vater? Habe ich in Gott meine Heimat? Wo fühle ich mich vor ihm nicht frei? Ist mir Gott, der Vater als Person viel wichtiger als das, was er mir schenkt? Was mache ich mit all seinen Gaben? Wann will ich mich vor Gott verstecken? Warum? Wo bin ich heute heimatlos? Wo habe ich meine Würde als Kind Gottes verletzt oder gar verloren? Wie fühle ich mich dabei? Bin ich bereit, nach Hause zurückzukehren? Was sage ich dann meinem himmlischen Vater?

2. Beim Vater…

Der ältere Sohn bleibt zu Hause, beim Vater. Es scheint nur so zu sein. In Wirklichkeit ist er aber nie wirklich zu Hause! In seinem Herzen sehnt er sich auch nach einer Party mit seinen Freunden. Er tut dies nur nicht. Er macht sich selbst zum Diener, zum Knecht seines Vaters: Nie habe ich gegen deinen Willen (deinen Befehl) gehandelt. Er macht seinem Vater Vorwürfe, dass er gütig ist, dass er einen Sohn gezeugt hat, der alles und sich selbst verloren hat (der hier, dein Sohn). Er war zu Hause und doch seinem Vater fremd. Er nennt seinen Vater nie Vater. Mehr noch, er hat sich nicht nur vom Vater innerlich getrennt. Er kann sich nicht über die Rückkehr (die Rettung) seines Bruders freuen. Für ihn ist er eben kein Bruder. Trifft auch er die Entscheidung, nach Hause zurückzukehren, zum Vater zurückzufinden?

Wer ist Gott für mich? Was verbindet mich mit Gott, dem Vater? Das Gesetz (Gebote und Tradition) oder eine innere Beziehung? Fühle ich mich bei Gott zu Hause? Wie beantworte ich seine Liebe? Mache ich ihm Freude als sein Kind? Wo und wann ist mir Gott fremd? Kann ich mit ihm über alles sprechen? Freue ich mich über die Kirche, die große Familie der Kinder Gottes? Sind ihre Mitglieder wirklich meine Schwestern und Brüder? Freue ich mich, wenn jemand wieder zu Gott findet? Kann ich mit ihm ein Fest feiern?

3. Zum Vater finden…

Die beiden Söhne müssen nun zum Vater, nach Hause zurückfinden. Der Vater ermöglicht es den beiden. Er geht auf sie zu. Er spricht mit ihnen. Er freut sich, dass das Leben gerettet wird, dass der Mensch sich finden lässt. Den jüngeren Sohn sieht er schon von fern. Er hat Mitleid mit ihm, er fällt ihm um den Hals und küsst ihn. Erst dann kann der Sohn sein Bekenntnis ablegen und merken, dass es nicht nur ums Überleben geht, sondern um das Herz des Vaters! Für den Vater ist es aber wichtiger, dass der Mensch gerettet wurde als alle seine Sünden zusammen. Darum will er ein grosses Fest feiern! Den älteren Sohn sucht er selbst (bemerkenswert: ausserhalb des Hauses!) auf. Er redet ihm zu. Er erklärt ihm sein Verhalten. Er zeigt ihm seine Würde: alles, was mein ist, ist auch dein. Er nennt ihn: mein Kind! Er macht ihm bewusst, wer er ist, selbst wenn er anders gelebt hat. Auch ihn findet der Vater wieder. Hoffentlich lässt er es zu…

Bin ich bei Gott zu Hause? Wann habe ich die zuvorkommende, barmherzige Liebe Gottes erfahren? Lass ich mich von Gott dem Vater umarmen und küssen? Bin ich bereit, mir vergeben zu lassen? Wann habe ich das letzte Mal das Sakrament der Versöhnung empfangen? War das ein Fest für mich? Wohne ich wirklich mit Gott, dem Vater? Bin ich sein Sohn oder nur sein Knecht? Kenne ich das Herz des Vaters? Ruhe ich an ihm aus? Kann ich Gott Vater nennen? Warum (nicht)?

Lobpreis

Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, 

und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr. 

Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, 

du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.

Herr, ich preise deinen heiligen Namen; 

du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; 

du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.

Vorsatz

Ich plane ein Beichtgespräch vor Ostern ein…

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Betrachtung zum 3. Fastensonntag im Jahreskreis C

2025/03/21 weniger...

Mich ändern wollen…

Zu jener Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte. Und er antwortete ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren als alle anderen Galiläer, weil das mit ihnen geschehen ist? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms am Schilóach erschlagen wurden – meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen! (Lk 13,1-9).

Gebet:

Herr Jesus Christus, du hast immer ein offenes Ohr für uns. Du hörst uns gut zu. Wir dürfen alles vor dir aussprechen. Wie oft wollen wir aber das von dir hören, was wir selber wollen! Wie oft überhören wir deine Antwort! Wie oft wollen wir die uns unbequeme Wahrheit nicht wahrhaben, die unser Leben in Frage stellt und uns herausfordert! Herr, schenke uns heute deinen Heiligen Geist, dass wir auf dich hören können. Lass uns horchen und gehorchen. Lass uns in deinem Geist neu anfangen, heute noch! Heiliger Geist, hilf uns umkehren und reiche Frucht bringen.

Persönliche Lektüre:

Das Wort Gottes ist wie ein Schwert. Man kann ihm nicht ausweichen. Es lohnt sich, auf dieses Wort zu hören. Nur in seinem Licht finden wir zu Gott und gewinnen das ewige Leben. Nimm das Wort Jesu an. Lass es auf dich wirken. Sein Wort führe dich zu einer Bekehrung des Herzens. Verweile bei den Worten, Sätzen, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…

Gedanken zur Betrachtung:

1. Wenn ihr euch nicht bekehrt…

Täglich hören wir von verschiedenen Katastrophen, Terrorakten und Unglücksfällen. Wir sind schnell dabei, die Schuldigen zu finden und sie aufs Schärfste zu verurteilen. Es geht ja um die anderen. Jesus macht es anders. Er hält uns den Spiegel vor. Er macht uns bewusst, wie kurz und unsicher unser Leben ist. Er fordert uns auf, uns mit uns selbst auseinanderzusetzen und umzukehren: umzudenken und zu ihm zu kehren. Wir alle sind Sünder, ich auch. Ja, ich bin da gefragt, etwas aus meinem Leben zu machen, es von Christus erneuern zu lassen. Ich will umkehren, mich ändern, mein Denken ändern. Sonst ändert sich auch in unserer Welt nichts!

Wie reagiere ich, wenn ich von verschieden Terrorakten und persönlichen Unglücksfällen höre? Schiebe ich die Schuld dafür auf die anderen und auf Gott selbst? Bin ich selbstkritisch? Wie oft mache ich eine Gewissenserforschung? Bin ich bereit, mein Leben an jedem Abend im Licht Gottes anzuschauen? Ist mir bewusst, dass die Umkehr eine Aufgabe für mein ganzes Leben ist? Nehme ich sie heute ernst? Was schiebe ich gerne auf morgen? Wo muss ich konkret umkehren? Will ich das tun?

2. Er fand keine Früchte…

Jesus meint die Sache ernst! Er warnt uns vor den Folgen unserer Entscheidungen. Wenn wir uns nicht bekehren wollen, dann müssen wir auch damit rechnen, dass wir „umkommen“. Dabei geht es nicht um einen leiblichen Tod. Jeder Mensch muss ja sterben. Jesus geht es um das ewige Leben, dass der Mensch verspielen kann. Jede Sünde bringt ja den Tod mit sich. Wenn wir uns nicht ändern wollen, müssen wir die Konsequenzen unserer Taten oder eben unserer Unterlassungen tragen. Nicht Gott verdammt die Menschen! Die Menschen wählen selbst ihre ewige Bestimmung, indem sie sich für das Gute oder für das Böse entscheiden. Hau den Baum um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Wenn wir uns aber bekehren, dann gewinnen wir das Leben im Diesseits und im Jenseits. Das ist die Frohbotschaft Jesu!

Trägt mein Leben Früchte? Welche? Bin ich Gott für die guten Früchte meines Lebens dankbar? Wo habe ich das Gute unterlassen? Warum? Wo habe ich mich für den Tod entschieden, indem ich Sünde begangen habe? Welche Auswirkungen hatten die Sünden in meinem Leben gehabt? Was hindert mich daran, gute Früchte zu bringen? Kann ich sie mit den anderen teilen?

3. Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen…

Gott hat viel Geduld mit uns! Er schenkt uns Zeit, die wir nötig haben, um Früchte zu bringen. Für den Feigenbaum waren es drei Jahre. Dann ist es aber Schluss. Wann? Das wissen wir eben nicht. Darum ist das Heute entscheidend. In dieser Fastenzeit nimmt sich Jesus auch unser an. Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er doch noch Früchte… Er ist bereit, uns zu helfen, umzukehren und gute Früchte zu bringen. Er selbst schafft die Voraussetzungen dafür. Er gibt mir nun eine neue Chance, damit ich sie ergreife. Seine Barmherzigkeit kennt keine Grenzen… Wenn ich sie aber nicht empfange, dann ist es vorbei, dann lass ihn umhauen, heißt es im Evangelium.

Wie lange lebe ich schon? Was hat sich im Laufe der Jahre in meinem Leben geändert? Habe ich gute Früchte getragen? Was brauche ich, um umzukehren und gute Früchte zu tragen? Lasse ich es zu, mir von Christus helfen zu lassen? Bin ich Gott dankbar, dass er barmherzig und geduldig ist? Wie nutze ich die Chance der diesjährigen Fastenzeit? Was will ich ändern? Wem will ich helfen, sein Leben zu ändern? Nehme ich die Worte Jesus ernst?

Lobpreis:

Werd ich dir folgen, was auch geschieht
Werd ich dir treu sein, wenn keiner mich sieht
Kann ich mein Kreuz tragen, den schmalen Weg gehn
Und mich selbst verleugnen, dem Stolz widerstehn?

Dreimal werde ich schwach
Dreimal leugne ich dich
Dreimal fragst du mich nur: Liebst du mich?

Du weißt alles Herr, du weißt, dass ich dich liebe
Selbst wenn alles fällt, so weiß ich doch
Ich bliebe in deiner Liebe

Werd ich dir folgen ans Ende der Welt
Alles verlassen was mich noch hält
Werd ich im Kampf bis zum Ende bestehn
Die Hände am Pflug und nicht mehr rückwärts sehn?

Vorsatz:

Ich versuche, an jedem Abend eine Gewissenserforschung zu machen.

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Extremer Kreuzweg 2025

2025/03/16 weniger...

Die Bewegung «Extremer Kreuzweg» hat sich die letzten Jahre von Polen aus über viele Länder Europas ausgebreitet und bedeutet, dass man den Kreuzweg 40 km oder mind. 30 km,  mit 500 Höhenmetern und gemeinsam oder auch individuell schweigend läuft. Jedes Jahr werden die Betrachtungen zu den einzelnen Kreuzwegstationen mit verschiedenen aktuellen Texten neu geschrieben.

Am 7. März, nach der Eucharistiefeier starten wir (über 60 Teilnehmende von 15 – über 60ig Jahren) um 21.00 Uhr in 5 Gruppen zu 15 km oder 30 km Nachtkreuzweg. Bei den Kreuzwegstationen hören wir in polnischer Sprache Meditationen, Zeugnisse von Mutter Theresa und verschiedenen Frauen und Männern, wie sie mit Gottes Hilfe ihr Leben zum Guten meistern. Wir bekommen eine Aufgabe mit auf den weiteren Weg. Alles sehr ansprechend gestaltet. Für nichtpolnisch Sprechende gab es dazu die Kreuzwegandacht von La Salette. Dazwischen in Stille, Gehen, Spüren, Sein.

Es ist keine spirituelle Leistung verlangt, keine aktive innere Suche, sondern das Wirkenlassen der Worte, die wir in die Seele sickern lassen dürfen und das Zulassen der Gegenwart Gottes. Darum fällt das Schweigen nicht schwer – es lässt zu, sich mit dem Gehen in Gott hinein gehenzulassen.

Wenn auch das Wetter sehr entgegenkommend ist, die Kälte und die vielen Steigungen und Abstiege lassen den Körper über die ganze Nacht bis in den Morgen an Grenzen kommen. Irgendwann geht man nur noch weiter, kann kaum mehr aufnehmen, was zu hören oder lesen ist und legt sich damit in die Hand Gottes, der wohl weiss, was wir brauchen und es uns auch schenkt.

Respekt allen, die 15 km gelaufen sind und jenen, die bis ins Morgenlicht die 30 km «geschafft» hatten. Es war sehr schön – und unvergleichlich.

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"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.

LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN


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