Menschenkinder – Gotteskinder unter diesem Motto stand der diesjährige Glaubenskurs vom 21. bis 23. November 2025. Zwölf Personen fanden in der Unteren Waid, Mörschwil, zusammen, um diesem Thema nachzugehen. Hiermit ein Bericht der Teilnehmer darüber.

Wir sind Menschenkinder; die Kinder unserer Eltern, geliebt, erwartete und gewollt, die Nachkommen unserer Ahnen, vielleicht mit Geschwistern, Verwandten, auf dem Weg durch dieses Leben auf Erden. Und wir sind alle Gotteskinder; geliebte, gewollte, ersonnene Kinder unseres Vaters im Himmel. Mit allen Menschen als Geschwister unterwegs zu IHM, um in Ewigkeit mit dem Dreifaltigen Gott und allen himmlischen Geschöpfen zu leben.
Am Freitagabend erwartete uns Olivia im Foyer des Klosters, wies uns die Zimmer an und verteilte das Programm des Glaubenskurses. Nach der Begrüssung durch P. Piotr und einem feinen Nachtessen, fanden wir uns in der La Salette-Kapelle zu einer Kreuzwegandacht zusammen. Sie führte uns mitten ins Thema: Menschenkinder – Gotteskinder. Es begann mit der Erscheinung Mariens in La-Salette, wo eigentlich alles ganz menschlich begann. Es herrscht eine Hungersnot, arme Hirtenkinder müssen für ihr Brot arbeiten auf der Weide, ein Vater gibt seinem Sohn das letzte Stück Brot und dann sitzt eine Frau, die vor lauter Sorgen weint auf einem Stein. Und dann die göttliche Dimension: die Frau, die weint ist Maria, die Mutter Jesu. Sie redet mit den Kindern: Maximin und Melanie, fordert sie auf, ihre Botschaft weiterzuerzählen. Nämlich, dass sich alles zum Guten wendet, wenn nur die Menschen umkehren und sie sich wieder Gott zuwenden, wenn sie ihr Leben mit ihm wagen.

Samstag: Nach der Laudes und dem Frühstück – wie immer schön aufgetischt und sehr fein ein, lud das Programm zum 1. Vortrag ein zum Thema Mensch sein ein.
Das Lied von Adel Tawil, «Menschenkinder» führte uns gleich mitten ins Thema. Er singt davon, dass wir alle Menschenkinder sind, alle unseren Platz haben und haben dürfen und alle 8 Mrd. Menschen im selben Boot sitzen. Die Welt ist nicht nur Schweiz, nicht nur schwarz-weiss, sondern bunt, und gemeinsam schaffen wir es, diese unsere Welt zu einem Zuhause für alle zu gestalten. Ein Traum…? Ja und Nein – Jeder Mensch besitzt einen freien Willen, so zu leben oder eben einen anderen Weg zu wählen. Nach einer Kaffeepause trafen wir uns in der Kapelle.

In der Gegenwart des Allerheiligsten Sakraments meditierten wir die Frage; wie sehe ich mich als Menschenkind. Kann ich nur meinen Verletzungen wahrnehmen, die ich als Kind bis jetzt mitgetragen habe oder kann ich auch das Schöne benennen, das mich ausmacht oder das ich als Kind mitbekommen habe? Dass ich ein Dach über dem Kopf und zu essen hatte, dass jemand da war zuhause, dass ich die Schule besuchen konnte… Dass ich fröhlich sein kann, dass ich beten gelernt habe oder mich zu freuen… ALLES durften wir vor Jesus hinlegen und von ihm unser zerbrechliches Menschsein heilen lassen.

Am Nachmittag nutzen einige die freie Zeit zum Ausruhen, zum Spazieren, oder zum Austoben an der Schneeschaufel😊. Es waren so herrliche Gespräche, mit viel Lachen und Vertrautheit, dass jemand meinte: da war der Herr mit uns unterwegs…
Um 15.00 Uhr, in der Todesstunde Jesu Christi und erfrischt von der kalten Luft, beteten wir den Rosenkranz zur Barmherzigkeit Gottes und bereiteten so unsere Herzen für die nächste, 2. Vortragsrunde zum Thema Geliebtes Kind Gottes vor. Es war wiederum ein Lied von Adel Tawil. «ist da jemand, der an mich denkt, mit mir geht, für mich da ist?!» das uns einstimmte. Mit dem Psalm 139, der sich wie ein Liebesbrief an uns Menschen anhört, kamen wir in die göttliche Dimension unserer Leben an. Wir sind geplante, lange erwünschte und geliebte, Kinder Gottes… Wir dürfen als solche leben, strahlen, wirken, Zeugnis geben. Wäre es nicht schön, mit diesen Gedanken jeden Morgen aufs Neue bewusst als Kind Gottes den Tag zu beginnen?

Am Sonntag, im Christkönigsmorgenlob, erfreuten wir uns Gott und lobten ihn.
Die heilige Messe mit den Ministrantinnen war wundervoll schön und «voll» geisterfüllt, man konnte das alte Kirchenjahr voller Hoffnung abschliessen und sich für das neue Kirchenjahr vorbereiten und freuen.

Im 3. Vortrag zum Thema Freundschaft mit Jesus wiesen uns verschiedene Bibelstellen den Weg. ER, Jesus Christus, hat seine Freundschaft mit uns ja schon angeboten, sie mit uns schon geschlossen. ER ist uns treu und steht uns zur Seite. Siehe dazu: Lk 3,21-22, Gal 4,4-7, Röm 5,5, und als Liebesbeweis Gottes an uns Joh 15,1-5 – ER ist unser Weinstock, wir sind die Reben, also hängen direkt an IHM, IHM zugehörig und von IHM genährt. Alle Tage unseres Lebens. Überwältigende Worte und doch dürfen sie uns noch mehr durchdringen. Immer wieder neu. Danach tauschten wir uns in Kleingruppen über unsere Freundschaft mit Jesus aus. So erfuhren wir voneinander, wie jeder sein Leben mit Jesus zu leben versucht und das stärkte uns gegenseitig.
Das Mittagessen inkl. Dessert, der von gruppeninternen Backcrew köstlich zubereitet worden war, bildete der kulinarische Schlusspunkt.
Lieber P. Piotr, vielen herzlichen DANK von uns allen, dass du es immer möglich machst – natürlich gemeinsam mit dem Herrn – unseren Glauben zu stärken, unsere Herzen zu berühren und uns zusammen auf dem Weg zu führen. Und das in der gemütlichen Unteren Waid. Herzlichen DANK auch an Ania für die liebevolle Tischgestaltung und die musikalische Begleitung und natürlich der Küchenmannschaft. 😊
Maria und Olivia