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Meditationen

Betrachtung zum 14. Sonntag im Jahreskreis B

2024/07/05 weniger...

Wo lehne ich Jesus ab?

 In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger folgten ihm nach. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen? Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort keine Machttat tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte dort (Mk 6, 1b-6). 

Gebet

Herr Jesus Christus, du kommst in unsere Heimat, die auch die deine ist. Seit der Taufe sind wir ja deine Wohnung. In jeder Kommunion kommst du neu bei uns vorbei. Nicht nur vorbei… Du kommst, um bei uns zu bleiben! Danke für dein Kommen zu uns! Du kennst uns, unsere ganze Welt. Dort, wo wir leben, willst du dein Wort verkünden und unsere Wunden heilen. Wir freuen uns über dich. Wir danken dir, dass du unsere Einsamkeit durchbrichst, um eine neue Gemeinschaft zu stiften mit dir und mit den anderen. Rede du zu unserem Herzen. Rede du in unsere Wirklichkeit hinein. Gib uns deinen Heiligen Geist, dass wir deine Stimme vernehmen und auf sie hören. Heiliger Geist, mache uns offen für jedes Wort, das aus Gottes Mund kommt.

Persönliche Lektüre

Ich freue mich über die Gegenwart Jesu! Er ist nun in meiner Heimat. Er nimmt sich Zeit für mich! Er will mich lehren. Er allein weiss, welches Wort ich heute brauche. Ich lasse mich von meinem Freund Jesus ansprechen. Ich höre aufmerksam seinem Wort zu… Ich nehme sein Wort vertrauensvoll an und lasse es in mir wirksam werden. Ich verweile bei den Worten oder Sätzen, die mich berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still… 

Gedanken zur Betrachtung

  1. Die Gewohnheit löscht den Geist aus.

Die Bewohner von Nazareth kannten Jesus seit 30 Jahren. Sie kannten auch namentlich seine Eltern und Verwandten. Er ist ja unter ihnen aufgewachsen. Sie erlebten ihn hautnah. Darum konnten sie sich nicht vorstellen, dass dieser Jesus etwas Besonderes sei. Sie haben sich an ihn einfach gewöhnt. So konnten sie nichts Ausserordentliches von ihm erwarten. Vielleicht waren sie einfach neidisch. Und doch Jesus war nun ein ganz anderer. Seine Heimat ist dieselbe geblieben. Sein Haus ist dasselbe geblieben. Sein Wort und sein Wirken waren aber völlig anders. Jesus lehrte die Menschen mit einer göttlichen Macht. Er heilte die Kranken und befreite die Besessenen von ihrer Versklavung. Er brachte den Menschen ein Gnadenjahr des Herrn.

Kann ich heute Jesus neu begegnen, ganz neu? Kann ich von ihm etwas Besonderes erwarten oder nur etwas Gewöhnliches? Was kann ich Jesus zutrauen? Wann habe ich eine besondere Begegnung mit ihm erlebt? Warum war sie besonders? Wie höre ich sein Wort? Kann dieses Wort mich noch überraschen und mein Leben ansprechen oder bleibt es in meinem Leben wirkungslos? Welche Gewohnheiten hindern oder gar zerstören meinen Glauben?

  1. Wo lehne ich Jesus ab?

Die Zeitgenossen Jesu nahmen Anstoss an ihm. Sie lehnten ihn ab. Matthäus sagt uns sogar, dass sie ihn vom Abhang des Berges hinabstürzen wollten. Warum denn? Warum lehnten sie einen Propheten Gottes ab? Weil er ihnen die Wahrheit sagte, weil er ihr Leben stören wollte, weil er sie anders heilen und retten wollte, als sie selbst sich das vielleicht wünschten. Weil er demütig und gleichzeitig machtvoll das Wort verkündete und zur Umkehr aufrief. Mit so einem, den sie für einen Verrückten hielten, wollten sie nichts zu tun haben. Sie wollten nicht, dass er ihren Namen in Verruf bringt. Nun zählte nicht einmal das, was sie miteinander erlebt haben, nicht einmal das Menschliche geschweige denn das Göttliche an Jesus.

Wo nehme ich Anstoss an Jesus, an seiner Lehre und an seiner Kirche? Wo bringe ich ihn in meinem Leben zum Schweigen? Wo schliesse ich ihn aus? Wann lehne ich ihn öffentlich oder auch nur heimlich ab? Bin ich stolz auf meinen Namen: Christ (Christusträger)? Stehe ich zu ihm?

  1. In der eigenen Familie das Evangelium verkünden… 

Jesus scheute sich nicht, das Evangelium allen zu verkünden, selbst der eigenen Familie. Er hat das schon einmal im Tempel in Jerusalem getan, als er zwölf Jahre alt war. Damals haben ihn die Eltern nicht verstanden, seine Worte aber im Herzen bewahrt. Nun staunten seine Verwandten über seine Worte, die er in der Synagoge gesprochen hatte. Sie glaubten ihm nicht, selbst wenn seinen Worten seine ganz konkreten Taten folgten. Ihr Herz blieb verstockt. So begann Jesus, seinen Nachbarn die Frohe Botschaft zu verkünden.

Habe ich den Mut, meinen Glauben zu leben und an meine Familie oder Gemeinschaft weiterzugeben? Wie tue ich das? Nehme ich diese meine Pflicht wahr? Ist die Weitergabe des Glaubens eine Selbstverständlichkeit für mich oder schiebe ich diese gerne auf die anderen? Wie reagiere ich, wenn ich abgelehnt werde? Richte und verurteile ich die anderen oder kann ich trotzdem für sie beten? Der Unglaube meiner Familienangehörigen schmerzt mich… Ich vertraue Jesus meinen Schmerz an…

Lobpreis

Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht;
es hat Hoffnung und Zukunft gebracht;
es gibt Trost, es gibt Halt in Bedrängnis, Not und Ängsten,
ist wie ein Stern in der Dunkelheit.
 

Vorsatz

Ich versuche, das Wort Jesu jedes Mal neu und völlig offen zu hören, so dass es mein Leben in Frage stellt und mich verwandelt.

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Betrachtung zum 13. Sonntag im Jahreskreis B

2024/06/28 weniger...

Wagnis des Glaubens

In jener Zeit fuhr Jesus im Boot an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam einer der Synagogenvorsteher namens Jaírus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie geheilt wird und am Leben bleibt! Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt. Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten heran – und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Und sofort versiegte die Quelle des Blutes und sie spürte in ihrem Leib, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaírus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht! Glaube nur! Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Tumult sah und wie sie heftig weinten und klagten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber warf alle hinaus und nahm den Vater des Kindes und die Mutter und die, die mit ihm waren, und ging in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talíta kum! das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute waren ganz fassungslos vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben (Mk 5, 21-43).

Gebet

Herr Jesus Christus, du gehst auf den Strassen unseres Lebens. Wir folgen dir nach. Für dich sind aber nicht die Massen wichtig, sondern konkrete Menschen. Wie Jaïrus kommen wir nun zu dir mit all den Menschen, die heute deine heilende Berührung brauchen. Mit dem Vertrauen dieser Frau, die jahrelang an Blutungen litt, nähern wir uns dir. Du allein kennst unsere Lebensgeschichten, unsere Freuden und Sorgen. Du allein kennst unsere Herzen. Du kennst auch unser Vertrauen auf dich. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir unsere Herzen vor Dir öffnen und ausschütten können. Er helfe uns alles auszusprechen, was uns heute bewegt. Ja, er mache unsere Herzen weit für dich und für die Mitmenschen in Not. Komm, Heiliger Geist, schenke uns ein neues, hörendes und liebendes Herz!

Persönliche Lektüre

Ich freue mich über deine Gegenwart, Jesus! Du hältst bei mir an. Du hast Zeit für mich! Du hörst mir zu! Ich bin dir wichtig! So will auch ich deinem Wort aufmerksam zuhören. Ich verweile bei den Worten oder Sätzen, die mich berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

  1. Not lehrt beten

Zwei Menschen in Not werden uns heute vorgestellt: Jaírus, dessen Tochter im Sterben liegt und eine Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen leidet. Ihre Nöte sind wirklich gross, weil sie den Tod mit sich bringen. Bei der Tochter von Jaírus ist das der leibliche Tod. Bei der anderen Frau ist das der gesellschaftliche bzw. soziale Tod. Sie wird als unrein betrachtet, sie darf die Mitmenschen nicht berühren, um sie nicht unrein zu machen. Sie darf nicht in die Synagoge, um mit den anderen zu beten. Diese Nöte führen die beiden zu Jesus, der ihre einzige Hoffnung ist. Jaírus fällt auf die Knie und bittet Jesus, das Leben seiner sterbenden Tochter zu retten. Die blutende Frau berührt Jesus im Glauben, dass diese Geste für ihre Heilung genügt. Beide werden nicht enttäuscht. Beiden wird das Leben in Fülle wieder geschenkt.

Nehme ich meine Nöte und jene der Mitmenschen wahr? Wo fühle ich mich heute wie tot? Komme ich damit zu Jesus, dem Herrn? Glaube ich daran, dass er der beste Arzt der Welt ist? Spreche ich sie vor ihm aus? Glaube ich daran, dass er alles für mich und für die anderen tun kann? Wo habe ich schon seine Heilung erfahren?

  1. Wagnis des Glaubens

Jesus tut Wunder als Antwort auf unseren Glauben (die blutende Frau) oder als Ermutigung zum Glauben (die Eltern des verstorbenen Mädchens und die Jünger Jesu). Ja, sie wagen es, trotz allem an Jesus und seine heilende Kraft zu glauben. Der blutenden Frau ist bewusst, dass sie eigentlich Jesus nicht berühren darf. Sie ist aber die einzige Kranke in der Menschenenge, die es wagt und die ihre Heilung offen bezeugen kann. Die Menschen entmutigen Jaïrus trotz aller Hoffnung zu glauben. Er hört aber auf Jesus («Sei ohne Furcht; glaube nur, dann wird sie gerettet.» Lk 8,50) und geht mutig in das Zimmer mit seiner verstorbenen Tochter. Dort erfährt er, dass der Glauben trägt und Wunder wirkt: Seine Tochter wird tatsächlich gerettet.

Wie stark ist heute mein Glaube? Glaube ich daran, dass Jesus mich schon erhört hat? Wer/was entmutigt mich zu glauben, mich auf Jesus zu verlassen? Wage ich es trotz allen und trotz allem auf Jesus zu vertrauen? Bete ich für die Menschen, die heute nicht glauben, nicht glauben können oder nicht glauben wollen?

  1. Heilende Berührungen 

Oft können wir nicht alles in Worte fassen oder mit den Worten auszudrücken. Daher ist manchmal eine Geste aussagekräftiger als jedes Wort. Die blutende Frau berührt Jesus ohne Worte aber vertrauensvoll. Diese Berührung ist ihr ganzes, aber mächtiges Gebet. Jesus fasst das tote Mädchen an der Hand und sie steht sofort auf und kann umhergehen. Er hat keine Angst vor der rituellen Unreinheit durch die Berührung eines Toten… Eine echte Berührung, eine echte Umarmung kann den Menschen heilen. Sie sagt ihm: Du bist willkommen, du bist wichtig, du bist geliebt, gerade DU!

Lasse ich mich von Jesus in den Sakramenten, im Gebet berühren, umarmen? Kann ich mit meinem Körper, mit einer Geste z. B. einer leeren, ausgestreckten Hand beten? Habe ich Berührungsängste? Warum? Wem schenke ich eine Umarmung, um ihn meine Liebe zu zeigen, um in ihm Jesus selbst zu umarmen?

Lobpreis

Nur den Saum deines Gewandes
einen Augenblick berühren
und die Kraft die von dir ausgeht
tief in meinem Innern spürn
nur ein Blick aus deinen Augen
nur ein Wort aus deinem Mund
und die Heilungsströme fließen
meine Seele wird gesund

Jesus berühre mich
hole mich ab
öffne die Tür für mich
nimm mich an deine Hand und führe mich
in deiner Gegenwart
Jesus ich spüre dich
strecke mich aus nach dir berühre dich
und mein Herz brennt von neuem nur für dich
in deiner Gegenwart

Nur ein Stück vom Brot des Lebens
nur ein Tropfen aus dem Kelch
dann bin ich mit dir verbunden
und mein Hunger wird gestillt
nur ein Schluck vom Strom des Lebens
von dem Wasser das du gibst
und die Ströme werden fließen
aus der Quelle tief in mir

Herr ich bin nicht würdig
bin oft zu weit weg von dir
doch in deiner Nähe kommst du auch zu mir

Vorsatz

Ich bringe eine konkrete Person zu Jesus, die heute seiner Heilung bedarf.

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Betrachtung zum 12. Sonntag im Jahreskreis B

2024/06/21 weniger...

Warum habe ich Angst?

An jenem Tag, als es Abend geworden war, sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; und andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen? (Mk 4, 35-41).

Gebet

Herr Jesus Christus, du forderst uns heraus. Du lässt uns aber nie allein. Du bist immer da, du bist immer dabei. Wir danken dir von Herzen für deine Gegenwart unter uns. Öffne uns die Augen, damit wir dich sehen. Stärke unseren Glauben, damit wir uns in allem auf dich verlassen können. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir ohne Angst dir folgen können. Heiliger Geist, komm auf uns herab! Wirke in uns, mache uns frei für Jesus. Sei du selbst die Seele meiner Seele.

Persönliche Lektüre

Jesus, du bist da für mich. Ich freue mich darüber. Ich will dein Wort hören und verstehen. Hilf mir, bitte, dazu. Erfülle mich mit der Kraft des Heiligen Geistes, dass ich aus seiner Kraft lebe und von jeder schlechten Bindung befreit werde. Ich werde ruhig und still…

Gedanken zur Betrachtung

  1. Unsere Ängste

Jesus fordert seine Jünger heraus. Sie sollen an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüberfahren. Die Jünger wagen es. Als ein heftiger Sturm sich erhebt, bekommen sie Angst. Sie fürchten um ihr Leben. Sie werfen Jesus vor, dass er sich um sie nicht kümmert. Und doch ist auch er im gleichen Boot! Sie richten ihren Blick aber nicht auf ihn, sondern vor allem auf die Gefahr, die ihnen droht. So sind sie voller Angst und Sorge. Glauben sie noch nicht, dass Jesus auch die Macht über die Schöpfung und ihre Gewalt hat?

Wann und wie fordert mich Jesus heraus? Nehme ich diese Herausforderung an? Wann habe ich Angst? Wovor fürchte ich mich? Wann lähmt mich meine Angst? Warum lasse ich mich von ihr bestimmen? Lasse ich mich von Jesus aus diesen Ängsten befreien?

  1. Die Gegenwart Jesu

Jesus schläft im Boot, selbst wenn der Sturm tobt. Ist er müde, weil er die ganze Nacht im Gebet verbrachte? Oder ist er zuversichtlich, dass der himmlische Vater sein Leben in seinen guten Händen hält? Auf jeden Fall ist er da! Und wenn schon würde er als erster mit dem Boot untergehen… Erst in der Not richten die Jünger ihren Blick auf ihn und rufen ihn zu Hilfe. Not lehrt beten, sagen wir. Will aber Jesus nicht, dass wir unser ganzes Leben mit ihm gestalten? Er sagte ja zu den Jüngern: WIR wollen…

Wann scheint Jesus im Boot meines Lebens zu schlafen? Vertraue ich ihm, selbst wenn ich keine sichtbaren Zeichen sehe? Richte ich meinen Blick auf ihn? Klammere ich mich an ihn, besonders dann, wenn meine Kräfte versagen? Kann ich meinen Alltag mit ihm leben, gestalten?

  1. Wer ist dieser?

Plötzlich wird alles ruhig. Plötzlich gehen den Jüngern die Augen auf und sie beginnen über Jesus zu staunen. Das Geheimnis Jesu geht ihnen auf. Nun erkennen sie, dass Jesus die Macht über den Wind und über das Meer hat. Er geht uns voran wie die strahlende Sonne, er führt uns aus der Nacht. Er zerbricht die Ketten unserer Ängste und Sorgen. Ja, er ist der HERR!

Nehme ich das Wirken Jesu Christi in meinem Leben und in dieser Welt wahr? Kann ich über die Macht Jesu staunen? Wie oft danke ich Jesus für seine Gegenwart und seine Hilfe? Bete ich ihn an? Preise ich ihn im Glauben als meinen Retter und Erlöser? Ist Jesus auch mein Herr?
Lobpreis

Wir erheben uns im Glauben, wachen aus dem Schlafe auf,
denn wir hören seine Stimme, und die Sonne geht schon auf.
Es ist Zeit, den Herrn zu suchen, unsere Herzen werden warm,
denn der Tag ist schon ganz nahe; und so viele sind noch arm.

Heiliger Herr, Herr der Heerscharen, wir preisen Deine Macht.
Du gehst voran wie die strahlende Sonne
und führst uns aus der Nacht.

Jeden Ort, auf den wir treten, gibst Du uns in unsere Hand;
Die Gefangenen auf dem Wege, schließen sich dem Zuge an,
ihre Ketten werden brechen, denn sie beten mit uns an.

Vorsatz

Ich lege alle meine Ängste in die Hand Jesu und berge mich an seinem gütigen Herzen.

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Betrachtung zum 11. Sonntag im Jahreskreis B

2024/06/15 weniger...

Ein kleines, mächtiges Reich Gottes

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war (Mk 4, 26-34).

Gebet

Herr Jesus Christus, du willst mit uns allein sein. Du willst uns dein Wort in aller Ruhe erklären. Wir nehmen uns bewusst Zeit für dich… Wir wollen auf dich hören, dich verstehen, dir unsere Fragen stellen. Danke, dass du immer Zeit hast für uns, dass du immer an uns denkst. Danke, dass wir für dich so wichtig sind. Du willst, dass wir dich immer mehr begreifen, dich lieben, dir folgen mit unserem ganzen Leben. Nimm nun alles von uns, was uns stört, uns immer noch beschäftigt, uns zerstreut. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir mit offenem Herzen dir begegnen und auf dich hören können. Dein Geist erleuchte und entfache uns neu. Dein Heiliger Geist bete nun in uns…

Persönliche Lektüre

Ich freue mich über die Gegenwart Jesu! Er will mir alles erklären, mir allein. Ich lausche seinem Wort. Ich lasse mich vom Herrn ansprechen. Ich verweile bei den Worten oder Sätzen, die mich berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

  1. Voller Hoffnung säen

Gott ist ein guter Sämann. Er ist großzügig, ja verschwenderisch in seinem Tun. Er sät den Samen seines Wortes auf jeden Boden, in das Leben eines jeden Menschen. Er kalkuliert nicht, ob es sich lohnt oder nicht. Er überlegt nicht, ob der Boden gut ist oder nicht. Er berechnet nicht, ob der Samen reicht, ob er Frucht bringt oder nicht. Er schließt niemanden aus seinem Tun aus. Jedem gilt die Saat seines Wortes! Jeder ist ihm wichtig. Er sät sein Wort in der Hoffnung, dass es reiche Frucht bringt. Er kennt ja die Kraft, die in jedem Samen verborgen ist.

Höre ich dem Wort Jesu zu? Nehme ich es an und auf? Lasse ich es in mir wachsen? Kenne ich das Wort Gottes (die Bibel)? Wem verkünde ich das Wort Gottes? Bin ich dabei großzügig? Wen schließe ich aus dieser Verkündigung aus? Warum? Wem will ich heute das Evangelium der Freude verkünden?

  1. Geduldig warten können

Es ist erstaunlich, aber völlig normal, wie ruhig sich der Sämann verhält. Er legt sich schlafen, er steht auf und macht sich keine Sorgen, was mit dem Samen geschieht. Er kennt ja das Potenzial jedes gesäten Kornes. Er weiß, dass er nichts erzwingen kann. Das macht ihn frei. Er wartet geduldig, bis die Zeit des Wachstums kommt. Er ist nicht auf Erfolg, Gewinn und Menge fixiert. Er kann sich über jede Ähre freuen und über jeden Baum, der aus einem kleinen Senfkorn wächst. Jede Ernte ist ihm wichtig und jeder Baum, dessen Schatten dem anderen dient.

Worauf bin ich im Reich Gottes bedacht? Auf Erfolg, auf Gewinn, auf viele Menschen, auf Macht, auf Anerkennung? Achte ich die Logik Gottes, die Logik des Kornes? Bin ich geduldig mit mir selbst und mit den anderen? Was möchte ich beschleunigen, ja erzwingen? Freue ich mich über die gute Ernte, die auf dem Feld meines Lebens, oder des Lebens der anderen wächst und gedeiht?

  1. Uns beschenken lassen

Im Reich Gottes gilt: Wir lassen uns beschenken. Das Reich Gottes wird uns geschenkt. Wir können es nicht verdienen, erwirtschaften, erarbeiten, bezahlen. Wir müssen nur lernen, es zu entdecken, wert zu schätzen und dafür zu danken. Erst dann können auch wir zu einem Geschenk füreinander werden wie der Baum für die Vögel des Himmels. Wir wissen nie wie groß und mächtig jedes kleine Wort oder jede kleine Tat sein kann. Wenn wir es aber lernen, achtsam miteinander umzugehen, dann werden wir grosse Wunder erfahren.

Lasse ich mich von Gott beschenken? Was habe ich von ihm heute bekommen? Bin ich dafür dankbar? Wo versuche ich das Reich Gottes auf eigene Faust aufzubauen, es voranzutreiben? Warum? Lasse ich mich dabei auf Gott ein? Achte ich auf das Kleine meines Lebens? Tue ich das mit der ganzen Liebe und dem ganzen Vertrauen meines Herzens? Welches Wort, welche Tat der anderen hat mir in der letzten Zeit Mut gemacht, mich aufgerichtet?
Lobpreis

Unseren Augen verborgen
doch mit dem Herzen zu seh’n
unser Verstand kann nicht fassen,
was wir im Glauben versteh’n.
Gott lässt sich finden, wenn wir suchen.
Gott wird uns hören, wenn wir rufen:
Zeige uns dein Angesicht.
Gott ist Liebe, Gott ist Geist,
den die ganze Schöpfung preist.
Vater, Sohn und Heiliger Geist,
drei Personen und doch eins. 

Vorsatz

Ich versuche, jedes kleine Wort und jede kleine Tat mit größter Liebe auszusprechen bzw. zu tun.

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Betrachtung zum 10. Sonntag im Jahreskreis B

2024/06/07 weniger...

Das Wirken des Satans

In jener Zeit ging Jesus in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beélzebul besessen; mit Hilfe des Herrschers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und gespalten ist, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus des Starken eindringen und ihm den Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, ich sage euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er hat einen unreinen Geist. Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben draußen stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter (Mk 3, 20-35). 

Gebet

Herr Jesus Christus, du kommst in mein Haus. Ich heiße dich bei mir willkommen. Du kommst in mein Herz! Ich begrüß​e dich herzlichst! Du bist mir ganz nahe. Ich darf deinen Herzschlag hören und deinen Atem spüren. Wie gut tut mir deine Gegenwart! Ich freue mich wahnsinnig über so einen hohen Gast in meinem Haus und in meinem Herzen. Lieber Jesus, mein Haus soll dein Haus sein. Mein Herz schlägt für dich. Entfache mich neu mit deinem Heiligen Geist, dass ich auf dein Wort hören kann, dass ich deine kostbaren Worte nicht überhöre. Durchdringe mich mit deinem Heiligen Geist, dass ich dir wahrlich begegnen kann von Herz zu Herz.

Persönliche Lektüre

Ich freue mich über die Gegenwart Jesu! Er will mir eine wichtige Botschaft mitteilen. Ich habe keine Angst. Sein Wort befreit und schafft neu. Ich lasse mich vom Herrn ansprechen. Ich lausche aufmerksam seinem Wort… Ich verweile bei den Worten oder Sätzen, die mich berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

  1. Blindheit

Heute wollen wir das Wirken des Satans entdecken. Zuerst schlägt er die Menschen mit Blindheit, so dass sie die Wahrheit und damit Gott selbst nicht erkennen können. Die Familie von Jesus wurde mit Blindheit geschlagen. Sie konnte seine Art und Weise des öffentlichen Auftretens nicht annehmen. Sie erkannte nicht, dass da Gott selbst am Werk war. Sie war nur auf das Äußere und Materielle besonnen. Jesus schadete ihrem Ruf. Darum wollte seine Familie ihn mit Gewalt zurückholen. Sie wollte nicht, dass Jesus ihren guten Namen in Verruf bringt. Jesus konnte das Herz der Menschen sehen, in sie hineinblicken. So konnte er in den einst fremden Menschen seine neue Familie wahrnehmen. Der Satan machte ihn für das Innere des Menschen nicht blind.

Wo bin ich selbst geistig blind? Wo bin ich nur auf das Äu​ßere und Materielle bedacht? Macht mich das glücklich? Kann ich da das Wirken des Satans wahrnehmen? Wer öffnet meine Augen für das Herz der Mitmenschen, für mein eigenes Herz und meine Bedürfnisse?

  1. Verschlossenheit/Verstocktheit

Dann verschließt​ der Satan das Herz des Menschen für die Wahrheit, für Gott. Er macht das Herz des Menschen verstockt. Die Schriftgelehrten kannten ja die Heilige Schrift. Sie sollten als ersten mehr sehen, erkennen und glauben. Sie verschließe​n aber ihre Herzen für das Wirken Gottes in dieser Welt. Mehr noch, sie unterstellen Jesus, dass er mit dem Beélzebul, dem Anführer der Dämonen, in Verbindung steht. So können sie ihre Verschlossenheit rechtfertigen: Mit den Dämonen wollten sie ja nichts zu tun haben. In der Tat aber verschließen sie sich für das Wirken Gottes. Sie lästern damit den Heiligen Geist, der sie zur Wahrheit führen will. Sie verschlie​ßen sich für die rettende Kraft Gottes. So können sie kein Erbarmen finden. Jesus befreit die Menschen von den Dämonen, damit sie in voller Freiheit Ja zu ihm sagen können.

Wo bin ich für Gott und für die anderen verschlossen? Was macht mein Herz verstockt? Schlechte Erfahrungen, meine Sünde und Schuld, mein Stolz, mein Besserwissen, …? Bitte ich täglich den Heiligen Geist um ein offenes und gläubiges Herz? Wo fühle ich mich wirklich frei?

3. Spaltung

Der Satan spaltet. Er hat sich ja von Gott abgespaltet. Das Gleich​e will er für alle Menschen: Sie sollen nicht mehr Gott dienen und ihn lieben, sondern selber nach ihrem Glück suchen. Dem Satan ist es gelungen, nicht nur die Elite des Volkes Israel von Jesus abzuspalten, sondern auch seine eigene Familie. Er spaltet sogar den Menschen in sich selbst. Einerseits wollen wir ja zu Gott finden, andererseits möchten wir nichts dafür tun. Einerseits sehnen wir uns nach dem wahren Glück, andererseits geben wir uns mit flüchtigem Glücksersatz zufrieden. Einerseits lässt uns eine echte Gemeinschaft Liebe erfahren, andererseits werden wir immer wieder von unserem Egoismus überwältigt. Jesus heilt den ganzen Menschen und er nimmt all seine Bedürfnisse ernst. Jesus schafft eine neue familiäre Gemeinschaft mit Gott und untereinander.

Wo bin ich innerlich gespalten? Warum? Von wem bin ich getrennt? Warum? Suche ich nach der Einheit, nach einer echten Gemeinschaft? Wie trage ich dazu bei? Spalte ich die Menschen durch Kritik, Gerüchte, Urteile, Vorurteile usw. usf.? Was will ich ändern, um eins mit Jesus und mit den anderen zu werden?

Lobpreis

Herr, dein Name sei erhöht,
Herr, ich singe dir zur Ehre.
Danke, dass du in mir lebst,
danke für deine Erlösung.

Du kamst vom Himmel herab,
zeigst uns den Weg,
Herr, du hast am Kreuz bezahlt
für meine Schuld.
Und sie legten dich ins Grab,
doch du stiegst zum Himmel auf,

Vorsatz

Jeden Tag bitte ich den Heiligen Geist, dass er mich vor Blindheit, Verstocktheit oder Spaltung bewahre.

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Betrachtung zum Fronleichnamsfest im Jahreskreis B

2024/05/30 weniger...

Er ist da!

Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm zu schlachten pflegte, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen:
Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor! Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von Neuem davon trinke im Reich Gottes. Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus (Mk 14, 12-16.22-26).

Gebet

Herr Jesus Christus, du bist gegenwärtig im Allerheiligsten Sakrament. Du bist einfach da! Du bist bei uns geblieben Tag und Nacht. Du wartest stets auf uns. Du hast immer Zeit für uns. So dürfen wir dich zu jeder Zeit besuchen, vor dir unser Herz ausschütten, dir alles anvertrauen, oder einfach vor dir verweilen, uns in deiner Gegenwart ausruhen. Danke, dass wir jetzt zur Ruhe kommen und auf dein Wort hören dürfen. Danke für deinen Heiligen Geist, in dem wir dein Wort verstehen können. Danke für deinen Heiligen Geist, der uns jetzt erfüllt und durchdringt. Dein Wort berühre nun unser Herz und unser ganzes Leben. Dein Wort verwandle uns und schaffe uns neu. Dein Wort entfache in uns große Liebe zur Eucharistie…

Persönliche Lektüre

Ich öffne mein Herz für die Gegenwart Jesu. Er ist da! Er hat mich zu sich eingeladen. Ich lasse mich von ihm bedienen und ansprechen. Der Herr spricht zu mir. Ich höre seinem Wort aufmerksam zu… Ich lasse mich von seinem Wort berühren… Ich verweile bei den Worten oder Sätzen, die mich berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…

Gedanken zur Betrachtung

  1. Er ist da!

Mit dieser Überzeugung hat der Hl. Pfarrer von Ars die Erneuerung seiner Pfarrei angefangen. Stundenlang hat er verweilt vor dem Allerheiligsten Sakrament, in der Gegenwart Jesu. In seinen Predigten hat er immer wieder eine Pause gemacht, drehte sich um, zeigte auf den Tabernakel und sagte: „Er ist da!“ Die Menschen, die dem Hl. Johannes Maria Vianney begegnet sind, merkten an seinem Gesicht eine lebendige Gegenwart Christi. Die Jünger aus dem heutigen Evangelium haben auch erfahren, dass Jesus da ist: bei der Vorbereitung des Mahles, während des Mahles, nach dem Mahl. Er wusste alles. Er freute sich auf die Gemeinschaft und die Zusammenarbeit mit seinen Jüngern.

Wie nehme ich die Gegenwart Gottes in meinem Leben wahr? Freue ich mich darüber, dass Jesus einfach da ist, da für mich? Lebe ich in seiner Gegenwart? Glaube ich daran, dass er auch in der Eucharistie gegenwärtig ist, dass er im Tabernakel für immer bei uns geblieben ist? Habe ich Zeit für ihn?

  1. Bittere Wahrheit…

Jesus ist kein Spaßverderber. Eine Gemeinschaft, eine Tischgemeinschaft, die nicht in der Wahrheit wurzelt, kann ja nicht bestehen. Darum offenbart Jesus die bittere Wahrheit über Judas Iskariot, über jede und jeden von uns: Wir alle sind fähig, Jesus zu verraten. Erst wenn wir dies erkennen und ehrlich sind, können wir das Brot in Liebe miteinander teilen. Es wird zum Brot der Versöhnung, zum Brot der Liebe, zum Brot des Friedens. All diese Werte verraten wir immer wieder in der Nachfolge Jesu. Wenn wir es aber zugeben und bereuen, können wir wieder zu Jesus, zueinander und zu uns selbst finden.

Schätze ich die Wahrheit? Kann ich dem anderen die Wahrheit sagen? Nehme ich die Wahrheit über mich selbst an? Wo belüge und täusche ich mich selbst? Kann ich Jesus in die Augen schauen, wenn ich das Brot des Lebens aus seiner Hand empfange? Wie teile ich das Brot mit den anderen?

  1. Jesus Christus aufnehmen

Jesus hat sich beim letzten Abendmahl an die Apostel verschenkt. Er hat ihnen seinen Leib zum Essen und sein Blut zum Trinken gegeben, ja damit hat er sich selbst verschenkt. Warum? Wozu? Er wollte eins mit uns sein. Er wollte uns seine Gegenwart und seine Liebe, seine Kraft und sein Leben schenken. So wollte er mit uns für immer bleiben. So will er auch heute mit uns eins sein. Jene, die ihn aufnehmen, können dies erfahren und Kraft haben, als seine Jünger zu leben. Wer Jesus nicht ehrlich in sein Leben aufnimmt, der wird nie erfahren, wie gütig und barmherzig er ist. Der wird auch nicht fähig, selbst gütig und barmherzig zu sein.

Nehme ich Jesus bei mir auf? Teile ich alles mit ihm? Was verberge ich immer noch vor ihm? Wo hat er in meinem Leben immer noch nicht viel zu sagen? Freue ich mich, dass ich mit Jesus nie allein bin? Lebe ich aus der Kraft der Heiligen Kommunion? Verwandelt mich die Gegenwart Jesu?

Lobpreis

Lobe, Zion, deinen Hirten; dem Erlöser der Verirrten stimme Dank und Jubel an. 

Lass dein Lob zum Himmel dringen; ihn zu rühmen, ihm zu singen, hat kein Mensch genug getan.

Er ist uns im Brot gegeben, Brot, das lebt und spendet Leben, Brot das Ewigkeit verheißt, 

Brot, mit dem der Herr im Saale dort beim österlichen Mahle die zwölf Jünger hat gespeist.

Lobt und preist, singt Freudenlieder; festlich kehrt der Tag uns wieder, jener Tag von Brot und Wein,

da der Herr zu Tisch geladen und dies heilge Mahl der Gnaden setzte zum Gedächtnis ein.

Was bei jenem Mahl geschehen, sollen heute wir begehen und verkünden seinen Tod. 

Wie der Herr uns aufgetragen, weihen wir, Gott Dank zu sagen, nun zum Opfer Wein und Brot.

Seht das Brot, der Engel Speise, Brot auf unsrer Pilgerreise, das den Hunger wahrhaft stillt. 

Abrams Opfer hat‘s gedeutet, war im Manna vorbereitet, fand im Osterlamm sein Bild.

Guter Hirt, du Brot des Lebens, wer dir traut, hofft nicht vergebens, geht getrost durch diese Zeit. 

Die du hier zu Tisch geladen, ruf auch dort zum Mahl der Gnaden in des Vaters Herrlichkeit.

 

Vorsatz

Ich versuche aus der Kraft der Heiligen Kommunion zu leben!

 

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Betrachtung zum Dreifaltigkeitssonntag im Jahreskreis B

2024/05/24 weniger...

Dringende Mission

In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt (Mt 28, 16-20). 

Gebet

Herr Jesus Christus, du offenbarst uns den Vater und schenkst uns deinen Heiligen Geist. Du führst uns in das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit ein. Wir können sie nicht begreifen, wir können sie aber erfahren. Durch deinen Tod und deine Auferstehung hast du uns einen Zugang erschlossen zu dieser Gemeinschaft, die du mit dem Vater und dem Heiligen Geist bist und lebst. Du hast uns durch die Taufe in diese Liebe der Dreifaltigkeit aufgenommen. Wir dürfen in dir und aus dir leben: Liebe und Gemeinschaft werden uns täglich zuteil. Schenke uns nun deinen Heiligen Geist, dass wir dir dafür danken können, dass wir immer tiefer in dieses Geheimnis hineinwachsen können. Dein Geist giesse deine Liebe in unseren Herzen neu aus und schenke uns Anteil an der Gemeinschaft der Dreifaltigkeit.

Persönliche Lektüre

Ich öffne, Herr, mein Herz für dich. Du sprichst zu mir. Du beauftragst mich, hinauszugehen und dein Evangelium zu verkünden. Ich will dies nicht überhören. Sende mich aus. Hier bin ich, Herr… Durchglühe mich mit der Kraft des Heiligen Geistes, damit ich deinen Auftrag beherzigen und treu erfüllen kann. Jesus, ich vertraue auf dich.

Gedanken zur Betrachtung

  1. Geht!

Wenn man heute auf die Kirche in Deutschland oder in der Schweiz schaut, hat man den Eindruck, dass sie eine sitzende Kirche ist. Sie berät und organisiert. Sie ist strukturiert und geplant (verplant). Und sie bleibt leider am Ort sitzen… Der Auftrag des auferstandenen Herrn war und ist aber klar: Geht! Geht zu allen Völker. Geht selbst dann, wenn ihr Zweifel habt! Macht euch auf den Weg! Von einem Aufbruch zu sprechen ist zu wenig! Steht auf und geht, geht hinaus zu allen Völkern! Wie können wir aber zu allen Völkern gehen, wenn wir selbst den eigenen Kindern und Familienmitglieder das Evangelium nicht verkünden? Weder in Wort noch in Tat…

Wie ist die Pfarrgemeinschaft zu der ich gehöre? Hat sie einen missionarischen Geist, oder denkt sie nur an sich selbst? Wo überhöre ich gerne die Aufforderung Jesu an mich: Geh hinaus in die ganze Welt! Bin ich bereit aufzustehen und den Mitmenschen die Frohe Botschaft zu verkünden? Für wen habe ich dies in der letzten Zeit getan? Welche Erfahrung habe ich damit gemacht?

  1. Macht!

Naja. Hier kann man nichts sagen. Es wird ja manchmal viel, sehr viel in der Kirche gemacht. Die Frage ist nur, ob dies gerade das ist, was der Herr von uns will. «Macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch gesagt habe.» Wie viele Eltern habe die erste Aufgabe vergessen, ihre Kinder taufen zu lassen? Wie einfach ist manchmal, den anderen zu belehren, ihm etwas Theoretisches beizubringen! Wie schwierig ist es aber, die Menschen zu den Jüngern Jesu zu machen. Hier ist das persönliche Zeugnis gefragt, ein Vorbild. Ja, hier ist das Zeugnis eines «missionarischen Jüngers» gefragt!

Bin ich getauft? Wie lebe ich meine Taufe? Welches Zeugnis lege ich von Jesus ab? Bemühe ich mich, sein Evangelium zu leben? Bringe ich den anderen das Evangelium bei? Lehre ich sie, Jesus zu vertrauen und zu folgen? Mit wem teile ich gerne die Freude am Evangelium Christi?

  1. Ich bin bei euch!

Gehen und tun? Wie soll das gehen?, würden die meisten fragen. «Seid gewiss», antwortet Jesus, «ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.» Gerade damit haben wir ein Problem. Wir nehmen die Gegenwart Jesu selten wahr und nicht so ernst. Wenn ich mir bewusst mache, dass er bei mir ist, wenn ich seine Liebe erfahre, seine Nähe und seine Vergebung, dann will ich diese Erfahrung mit den anderen teilen. Mein Herz ist überfüllt von Glück, das ich nicht für mich selbst behalten will. Geteilte Freude ist ja doppelte Freude! Ich bin bei euch! Ich bin bei dir! Du musst nichts allein machen! Du darfst dich auf mich verlassen. Du darfst mit mir gehen. Ich führe dich in das Geheimnis der Dreifaltigkeit herein…

Wann spüre ich besonders die Gegenwart Jesu? Lebe ich in seiner Gegenwart? Bin ich Jesus für seine Nähe und Liebe dankbar? Freue ich mich über die Gemeinschaft mit Jesus im Leben und im Tun? Was hindert mich heute, die Gegenwart Jesu wahr- und ernst zu nehmen?

Lobpreis

Dreifaltiger verborgner Gott 

ein Licht aus dreier Sonnen Glanz,
drei Flammen einer Liebesglut, 

Gott Vater, Sohn und Heil´ger Geist.  

Allherrscher du von Ewigkeit, 

Gott Vater, der die Welt erschuf,
in dir wird Gott uns Menschen gleich, 

in dir der Mensch zu Gott erhöht. 

Du Atem Gottes, Heil´ger Geist, 

durchdringst die Welt mit Lebenskraft,
du senkst in uns die Liebe ein, 

die alle eint und göttlich macht. 

Du großer Gott, der in uns wohnt, 

hochheilige Dreifaltigkeit,
dich loben und bekennen wir 

jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Vorsatz

Jedes Kreuzzeichen, das ich machte, wird für mich eine Mission, die ich ernstnehmen will.

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Betrachtung zum Pfingstfest im Jahreskreis B

2024/05/16 weniger...

Der Geist der Wahrheit

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Und auch ihr legt Zeugnis ab, weil ihr von Anfang an bei mir seid. Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden(Joh 15,26-27; 16,12-15).

Gebet

Herr Jesus Christus, du hast uns deinen Heiligen Geist als Beistand versprochen und ihn uns auch gegeben. In jedem Sakrament gießt du deinen Heiligen Geist aus. Besonders in der Firmung stattest du uns mit den Gaben deines Geistes aus, damit wir dich in unserer Welt bezeugen können. Gieße heute deinen heiligen Geist neu über uns aus! Er schaffe uns neu und entfache uns wieder in deinem Dienst, im Dienst der Liebe. Komm, Heiliger Geist, auf uns herab und wirke Großes an uns und durch uns.

Persönliche Lektüre

Jesus, erfülle mich mit deinem Heiligen Geist, so dass ich sein Wirken spürbar erfahren kann. Er lehre mich, auf dich zu hören und dir voll Freude zu folgen. Heiliger Geist, ziehe mich an das Herz Jesu! Sei du meine Kraft und Stärke. Durchglühe mich mit deinem lebendigen Feuer und reinige mich! 

Gedanken zur Betrachtung

  1. Pfingsten – Geburtsstunde der Kirche

Am Pfingsttag erfüllt sich die Verheißung Jesu aus dem Abendmahlsaal: Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Die Kirche ist das Werk des Heiligen Geistes. Er ist ihr Beistand. Ohne ihn kann es sie nicht geben! Wir alle sind auf den Beistand, auf den Heiligen Geist angewiesen. Sonst wissen wir nicht, was richtig ist, was wir wählen sollen, wofür wir uns entscheiden sollen. Sonst haben wir keine Kraft und keinen Mut, Jesus auf seinem Weg zu folgen. Sonst ist kein Feuer in uns, das andere erwärmen, entfachen und erleuchten könnte. Paraklet – Beistand und Tröster, du Heiliger Geist stehe uns bei!

Freue ich mich darüber, dass ich der Kirche angehöre, dass ich ein lebendiges Glied dieser Kirche bin? Kenne ich den Heiligen Geist aus eigener Erfahrung? Wo und wie bin ich ihm begegnet? Ist der Heilige Geist mein Beistand im alltäglichen Leben? Lasse ich ihn in meinem Leben wirken?

  1. Der Geist der Wahrheit

Jesus stellt den Heiligen Geist vor: Er ist der Geist der Wahrheit! Er ist sein Geist, weil Jesus sich selbst als die Wahrheit bezeichnet hat: Ich bin die Wahrheit! Seine Aufgabe ist es, uns in die ganze Wahrheit zu führen, uns Schritt für Schritt im Glauben und im Leben wachsen zu lassen. Unser Weg mit Jesus, der Weg des Glaubens ist also ein Prozess. Darum reicht es nicht einmal im Jahr das Pfingstfest zu begehen! Wir müssen für den Geist Gottes täglich offen sein und auf seine Eingebungen, auf die Wahrheit hören!

Liebe ich die Wahrheit? Kann ich die Wahrheit über mich selbst annehmen? Kann ich dem Anderen die Wahrheit im Geist Gottes sagen? Lass ich mich vom Geist Gottes und von seiner Kirche in die Wahrheit führen? Welche Glaubenswahrheiten nehme ich nicht an? Warum? Will ich sie verstehen?

  1. Zeugnis geben und verkünden

Jesus erklärt auch die Rolle des Heiligen Geistes: Er soll Zeugnis für Jesus ablegen. Er soll uns alles verkünden, die ganze Wahrheit über Gott und sein Herz offenbaren. Wenn wir aus dem Geist Gottes leben, legen wir auch Zeugnis von Jesus ab und zwar mit unserem ganzen Leben. Wenn wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen, dann verkünden wir auch voll Freude das Evangelium Jesu, wir geben seine Worte, die uns formen und prägen, weiter. Erst dann kann man erkennen, ob der Heilige Geist wirklich an uns und durch uns wirkt. „Verkünde das Evangelium, (verkünde Jesus), wenn nötig mit den Worten!“

Welches Zeugnis von Jesus lege ich heute ab? Kann man mich als seinen Jünger, seine Jüngerin erkennen? Wo prägt der Glaube mein Leben? Welche Bereiche meines Lebens sollen/müssen noch in Berührung mit dem Geist Gottes kommen? Habe ich den Mut, das Evangelium Jesu zu verkünden? Bei wem will ich das heute tun?

Lobpreis: Pfingstsequenz

Komm herab, o Heil‘ger Geist,

 der die finstre Nacht zerreißt, 

strahle Licht in diese Welt.

Komm, der alle Armen liebt, 

komm, der gute Gaben gibt, 

komm, der jedes Herz erhellt.

Höchster Tröster in der Zeit, 

Gast, der Herz und Sinn erfreut, 

köstlich Labsal in der Not,

in der Unrast schenkst du Ruh, 

hauchst in Hitze Kühlung zu, 

spendest Trost in Leid und Tod.

Komm, o du glückselig Licht, 

fülle Herz und Angesicht, 

dring bis auf der Seele Grund.

Ohne dein lebendig Wehn 

kann im Menschen nichts bestehn, 

kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein, 

Dürrem gieße Leben ein, 

heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart, 

löse, was in sich erstarrt, 

lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut,

das auf deine Hilfe baut, 

deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn, 

deines Heils Vollendung sehn 

und der Freuden Ewigkeit. Amen.

Vorsatz

Jeden Tag beginne ich mit einem Gebet zum Heiligen Geist und ich versuche auf ihn zu hören!

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Betrachtung zum 7. Ostersonntag im Jahreskreis B

2024/05/11 weniger...

Mich heiligen lassen…

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir! Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllte. Aber jetzt komme ich zu dir und rede dies noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind (Joh 17,6a.11b-19).

Gebet

Herr Jesus Christus, du betest stets für uns, wenn du mit deinem Vater sprichst. So sehr liebst du uns, dass du uns nie vergessen kannst. Jawohl, du willst, dass wir eins werden, wie du mit dem Vater eins bist. Herr, wir danken dir für deine Liebe und dein Gebet für uns! Wir bitten dich, dass du uns heiligst und uns eins werden lässt. Erfülle uns mit dem Heiligen Geist, mit dem Geist der Wahrheit und der Liebe. Heiliger Geist, komm auf uns herab und ermutige uns, den Weg der Heiligkeit mit Jesus zu gehen. Öffne unsere Ohren und unsere Herzen für dein befreiendes Wort!

Persönliche Lektüre

Ich freue mich, dass du, Jesus, heute für mich zu deinem Vater betest. Du trittst stets für mich beim Vater ein. Du offenbarst mir den Namen des Vaters, ihn selbst. Auf dich will ich schauen, auf dich will ich hören. Hilf mir dazu! Heiliger Geist durchflute mich ganz mit deinem lebendigen Wasser, reinige und belebe mich heute neu!

Gedanken zur Betrachtung

  1. Heilig wie der Vater

Der tiefste Wunsch von Jesus ist unsere Heiligkeit. So wie unser himmlischer Vater heilig ist, sollen auch wir, seine Kinder, heilig werden. Als Christen haben wir keine andere Wahl: Wir müssen nach Heiligkeit streben – aus Liebe zu unserem Vater! Wir dürfen uns nicht «mit einer mittelmässigen, verwässerten und flüchtigen Existenz zufriedengeben»! Wir sind für wahres Leben und wahres Glück erschaffen. Mehr noch, Jesus hat sich für uns geheiligt, d.h. er hat uns gerettet, damit wir durch ihn zum heiligen Gott finden können. Je mehr wir uns für ihn öffnen und mit ihm leben, desto heiliger werden wir. Er ist unser Weg zum Vater, er ist unser Weg der Heiligkeit.

Ist Gott mein Vater? Ist er heilig für mich? Nehme ich die Worte ernst, die ich im täglichen Gebet spreche: Vater unser, geheiligt werde dein Name? Gebe ich mich mit meinem durchschnittlichen, christlichen Leben zufrieden? Sehne ich mich nach einem wahren Leben, nach dem Leben im Glück? Was tue ich, um es zu erreichen? Lebe ich meinen Alltag mit Jesus?

  1. Heilig werden durch die Wahrheit

Der Vater heiligt uns in der Wahrheit, in seinem Sohn, der die Wahrheit selbst ist; in seinem Wort, das die Wahrheit spricht. Jesus hat selbst gesagt, dass die Wahrheit uns frei macht. Wenn wir also Heilige werden wollen, sollen wir täglich das Wort Gottes zur Hand nehmen und es mit dem Herzen hören. Mehr noch, wir sollen den Herrn bitten, uns zu helfen, nach diesem Wort zu leben. Dieses Wort ist die Wahrheit. Sie stellt unser Leben in Frage und zeigt uns, was in unserem Leben zu reinigen, zu verwandeln und zu ändern ist. Ja, diese Wahrheit heiligt uns Tag für Tag.

Höre ich gerne dem Wort Gottes zu? Nehme ich es an? Beziehe ich es auf mein persönliches Leben? Lasse ich es auf mich wirken und mich von ihm ganz durchdringen? Wo hat das Wort Jesu in meinem Leben nichts zu sagen? Was hat mir Jesus in der letzten Zeit durch sein Wort gezeigt? Was will er in mir reinigen? Was soll ich ändern, um einen nächsten Schritt auf dem Weg der Heiligkeit machen zu können?

  1. Heilig werden in der Gemeinschaft

«Die Heiligung ist ein gemeinschaftlicher Weg, immer zu zweit», betonte Papst Franziskus in seinem Schreiben «Freut euch und jubelt». Jesus hat schon im Abendmahlsaal darum gebeten, dass die Jünger eins werden, wie er mit dem Vater eins ist. Nur wenn man an die Quelle der Heiligkeit, an Gott selbst angeschlossen ist, kann man heilig(e) werden. Nur wenn man einander ermutigt, heilig zu werden und einander auf diesem Weg beisteht, kann man sein Ziel erreichen. Die Gemeinschaft betet für uns, trägt uns, unterstützt uns, fordert uns heraus, lässt uns nie aufgeben. In ihr sind wir behütet und vor dem Bösen bewahrt. In ihrer Mitte wohnt Gott selbst!

Habe ich die Kirche als Gemeinschaft erlebt? Wer hilft mir auf dem Weg der Heiligkeit? Wer ermutigt mich, den nächsten Schritt zu machen? Wer hat Zeit für mich und richtet mich auf? Wer fordert mich heraus und geht mit mir? Ist Jesus die Mitte und das Ziel unserer Gemeinschaft? Kenne/erkenne ich die Heiligen meiner Zeit?

Lobpreis

Geist des Vaters,
du durchdringst mich
Heil’ger Geist komm,
und erfülle mich
komm erfülle mich.
Mach mich durch Deine Gnade, Herr
vollkommen rein
Lass Deine Liebe wieder neu
in mir sein

Ich such’ Dich,
ich brauch’ Dich
Ich liebe Deine Nähe.

Herr ich brauche Deine Liebe
Und ich suche Deine Gegenwart
Komm erfülle mich.

Vorsatz

Jeden Tag bitte ich bewusst Gott, dass er mein Leben heiligt!

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Betrachtung zum 6. Ostersonntag im Jahreskreis B

2024/05/03 weniger...

Mich zur Liebe aufwecken lassen

 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt (Joh 15,9-17).

Gebet

Herr Jesus Christus, du bist die Liebe selbst. Du hast uns diese Liebe erwiesen, indem du dein Leben für uns hingegeben hast. So hast du den Willen des Vaters erfüllt. Befreie uns heute zur Liebe. Wecke uns zur Liebe auf, wie dein Vater dich zum Leben auferweckt hat. Schenke und den Geist der Liebe, damit wir unser Leben für dich und füreinander hingeben können. Er befähige uns einander so zu lieben, wie du uns geliebt hast. Heiliger Geist, gieße deine Liebe in unseren Herzen aus und hilf uns, sie weiter zu geben.

Persönliche Lektüre

Jesus, du bist mein Freund. Hilf mir, ein Freund für dich zu werden. Lass mich dich tiefer erkennen und inniger Lieben. Schenke mir Mut, mein Leben mit all seinen Facetten mit dir zu leben. Dir will ich mich anvertrauen. Auf dich will ich mich verlassen. Hilf mir bitte dazu! Nun bin ich für dich da…

Gedanken zur Betrachtung

  1. Liebe: Auftrag und Gebot

Liebe soll eigentlich das Bedürfnis des Herzens sein… Jesus spricht aber von seinem Gebot, von seinem Auftrag. Muss die Liebe wirklich geboten, aufgetragen werden? Anscheinend ja. Jesus selbst hat ja dieses Gebot vom Vater bekommen und es vollkommen erfüllt. Mehr noch, wie oft müssen egoistische Menschen zuerst zur Liebe befreit, aufgeweckt, ja sogar auferweckt werden! Darum wird uns die Liebe aufgetragen, damit wir das Wichtigste im Leben nicht verlernen. Nur durch die Liebe werden wir Gott selbst ähnlich und ihn in dieser Welt gegenwärtig setzen.

Was bewegt heute mein Herz? Ist es von der Liebe erfüllt, ja überfüllt? Öffne ich mich jeden Tag neu für die Liebe Gottes? Nehme ich mir jeden Morgen neu vor, Gott und die Nächsten zu lieben? Was hindert heute die Liebe in mir? Wen kann ich heute nicht lieben? Warum?

  1. Freundschaft: Schule der Liebe

Jesus hat uns erwählt und uns seine Freundschaft angeboten. Er hat uns sein Herz anvertraut und uns alles offenbart, was er selbst vom Vater gehört hat. Er hat keine Geheimnisse vor uns, weil er ja unser Freund ist. Er nimmt diese Freundschaft ernst. Für uns, seine Freunde, hat er sein Leben hingegeben. Er hat die Liebe zum Fundament dieser Freundschaft gemacht. Er ist unser Freund, um uns zu helfen, die Liebe zu leben, um uns immer wieder an sie zu erinnern und zu ihr zu ermutigen. Wenn ich in dieser Freundschaft wachse, lerne ich die wahre Liebe.

Nehme ich die Freundschaft Jesu ernst? Lerne ich ihn besser kennen? Pflege ich diese Freundschaft durch das Gebet und den Empfang der Sakramente? Vertraue ich ihm mein ganzes Leben an? Lasse ich ihn in meinem Leben wirken? Gebe ich wie er mein Leben für die anderen hin?

  1. Gabe Gottes: einander lieben

Jesus wurde vom Vater geliebt. Darum konnte er auch alle lieben und sein Leben für sie hingeben. Vater und Sohn: Sie lieben einander! Darum befiehlt uns Jesus, einander zu lieben. Einer soll den anderen lieben und der andere soll einen lieben. Diese Gegenseitigkeit in der Liebe macht sie leichter. Sie hilft uns, reiche Frucht zu bringen füreinander! Sie erfüllt uns mit Freude! Sie ermutig uns, füreinander zu beten und alles vom Vater im Namen Jesu zu erbitten. Auch das ist die Liebe!

Wie beantworte ich die Liebe Gottes? Habe ich Zeit für ihn? Höre ich auf ihn? Trage ich Sorge für eine gegenseitige Liebe in der Ehe, in der Gemeinschaft, in der Kirche? Kann ich die anderen lieben, selbst wenn sie diese meine Liebe nicht beantworten? Warum nicht?

Lobpreis

Ich hab gewartet und gewacht

Und kommt der Morgen, geht die Nacht 

Ich will Dich sehn 

Ich will Dich sehn

Ich fliehe alles, was mich hält 

Was mir genügt in dieser Welt 

Ist Dich zu sehn 

Dich zu sehn 

Aller Reichtum ist wie Sand 

Vor dieser Schönheit, die ich fand 

Ich hab noch nie eine Liebe 

Wie die Deine gefunden 

Nichts kann mich trösten 

Wie ein Blick von Dir 

Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden 

Freund bist Du mir 

 

Ich warte auf den Morgenstern 

Unendlich nah und doch noch fern 

Ein Blick von Dir 

Ein Blick von Dir 

Und meine Schätze bring ich Dir 

Meine Zeit verschwend ich für 

Den Blick von Dir 

Den Blick von Dir 

Und aller Reichtum ist wie Sand 

Vor dieser Schönheit, die ich fand 

Ich hab noch nie eine Liebe 

Wie die Deine gefunden 

Nichts kann mich trösten 

Wie ein Blick von Dir 

Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden 

Freund bist Du mir 

 

So lass mein Herz Schmelzen wie Wachs 

Unter dem Blick 

Deiner Liebe 

Lass mein Herz Schmelzen wie Wachs 

Unter dem Blick 

Deiner Liebe 

Lass mein Herz Schmelzen wie Wachs 

Unter dem Blick 

Deiner Liebe 

Und aller Reichtum ist wie Sand 

Vor dieser Schönheit, die ich fand 

Und aller Reichtum ist wie Sand 

Vor dieser Schönheit, die ich fand 

Denn ich hab noch nie eine Liebe 

Wie die Deine gefunden 

Nichts kann mich trösten 

Wie ein Blick von Dir 

Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden 

Freund bist Du mir


Vorsatz

Jeden Morgen tauche ich in die Liebe Jesu ein, um Kraft zu haben, die Nächsten zu lieben.

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"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.

LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN


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