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Mich verwandeln lassen
In jener Zeit redete Jesus zum Volk vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften. Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf und sagten zu ihm: Schick die Leute weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. Er antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für dieses ganze Volk etwas zu essen kaufen. Es waren nämlich etwa fünftausend Männer. Er aber sagte zu seinen Jüngern: Lasst sie sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig lagern! Die Jünger taten so und veranlassten, dass sich alle lagerten. Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll (Lk 9, 11b-17).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist für immer bei uns geblieben. Im Allerheiligsten Sakrament bist du für uns da! Es ist deine Freude, bei den Menschen, bei deinen Schwestern und Brüdern zu wohnen. Wer kann deine Liebe und Hingabe begreifen? Danke, Herr, dass du da bist, dass wir dich jederzeit besuchen können. Danke Herr, dass du immer eine offene Tür, aber vor allem ein offenes Herz für uns hast! Sende uns nun deinen Heiligen Geist, dass wir beten und anbeten können. Er selber bete in uns! Komm, Heiliger Geist, auf uns herab! Erleuchte und belebe uns. Komm, Heiliger Geist, und wirke unter uns!
Persönliche Lektüre
Jesus Christus, du bist da. Du bist verborgen in der Gestalt des Brotes. Meine Augen sehen dich nicht, und doch mein Herz spürt deine Gegenwart. Blicke auf mich mit deiner Liebe und Zuneigung. Ziehe mich an dein Herz und lass mich bei dir ausruhen. Rede du zu meinem Herzen und verwandle mich… Ich will bei den Worten oder Sätzen verweilen, die mich berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Schicke die Menschen weg…
Die Eucharistie ist eine Lösung für alle unsere Probleme. Sie ist Jesus selbst, er ist ja in diesem Sakrament gegenwärtig. Er will ja zu seinem Volk vom Reich Gottes reden und alle heilen, die seine Hilfe brauchen. Oft glauben wir aber nicht so recht daran. Wie die Jünger damals wollen wir oft viele Probleme von uns wegschieben, selbst wenn dies vielleicht gut gemeint ist. Das ist aber keine wirkliche Lösung. Die Probleme sind gross, jawohl. Wir haben aber einen Gott, der viel grösser und mächtiger ist als alle unsere Probleme. Sein Name ist JESUS! Nur er kann wirklich alles zum Guten wandeln.
Glaube ich wirklich, dass Jesus in der Eucharistie gegenwärtig ist? Brauche ich seine Hilfe? Höre ich ihm zu? Lasse ich mich von ihm heilen? Kann ich ihm alle meine Probleme anvertrauen? Kann ich sie beim Namen nennen? Glaube ich daran, dass Jesus eine Lösung für meine Probleme hat, dass er mächtiger ist als jedes meiner Probleme? Traue ich Jesus alles zu? Warum nicht?
2. Wir haben nicht mehr als…
Jesus fordert seine Jünger heraus. Er will, dass sie sich mit ihren Problemen auseinandersetzen. Wie sollen sie das tun? Alles, was sie haben, was sie teilen können, sollen sie nun in die Hände Jesus legen. Es sind nur fünf Brote und zwei Fische für fünf Tausend Männer, abgesehen von den Frauen und Kindern… Das Wenige, das beinahe Nichts ist, was wir haben, sollen wir Jesus hergeben. Erst dann können wir Wunder erfahren. Ist das nicht in jeder Eucharistie die Gabenbereitung? Mit Brot und Wein legen wir ja unsere Gaben, uns selbst auf den Altar hin. Gerade das will Jesus: Bringt sie her!
Lass ich mich von Jesus herausfordern? Freue ich mich darüber, dass er in dieser Welt mit mir zusammen wirken will? Was kann ich heute in die Hände Jesu legen? Will ich das tun? Wie erlebe ich die Gabenbereitung in der Eucharistiefeier? Kann ich Jesus wirklich alles schenken? Kann ich es hergeben, seinen guten Händen anvertrauen?
3. Jesus segnete sie und brach sie…
Jesus nimmt die Brote und die Fische in seine Hände. Er freut sich darüber. Einen grosszügigen Geber liebt der Herr. Jesus blickt dann zum Himmel auf und segnet die Gaben. Er preist den Vater für das, was er nun in seinen Händen hält, selbst wenn es nicht viel ist. Danach bricht er die Gaben und gibt sie an die Jünger zurück, dass sie sie an die Leute austeilen. Die Gaben, das Winzige wurde durch Jesus wunderbar verwandelt und vermehrt. Alle können essen und satt werden. Mehr noch, es bleiben noch zwölf Körbe voll von übriggebliebenen Brotstücken. Das ist die Kraft der eucharistischen Wandlung! Nicht nur das Brot wird zum Leib Christi und der Wein zu seinem Blut! Wir alle sollen uns verwandeln lassen und zu einem guten Brot füreinander werden.
Wie fühle ich mich in den Händen Jesu? Kann ich Gott wie Jesus für die kleinste gute Tat danken? Erbitte ich den Segen Gottes über alles, was ich tue? Bete ich voll Dankbarkeit vor und nach dem Essen? Lasse ich mein Herz in der Eucharistiefeier verwandeln? Bin ich bereit, mich selbst den anderen zu schenken? Lebe ich vom Brot der Eucharistie? Ist Jesus, das Brot des Lebens, meine Liebe und meine Kraft an jedem Tag?
Lobpreis
Darum lasst uns tief verehren
ein so großes Sakrament;
dieser Bund soll ewig währen,
und der alte hat ein End.
Unser Glaube soll uns lehren,
was das Auge nicht erkennt.
Gott, dem Vater und dem Sohne
sei Lob, Preis und Herrlichkeit
mit dem Geist im höchsten Throne,
eine Macht und Wesenheit!
Singt in lautem Jubeltone:
Ehre der Dreieinigkeit! Amen.
Vorsatz
Ich versuche bei jeder Gabenbereitung alles dem Herrn Jesus zu schenken und ihn um meine Verwandlung zu bitten.
Vorbild der Gemeinschaft
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden (Joh 16,12-15).
Gebet
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes, des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes kommen auf uns herab und bleiben für immer bei uns. Dreifaltiger Gott lass uns deine Gemeinschaft erfahren. Lehre uns, wie wir jede menschliche Gemeinschaft aufbauen und leben können. Sei du bei uns. Lehre uns deine Liebe zu empfangen und zu beantworten. Sende uns deinen Heiligen Geist, der alles neu erschafft und lebendig macht. Heiliger Geist führe und begleite uns, Seele meiner Seele bete in uns!
Persönliche Lektüre
Öffne dein Herz für die Gegenwart Jesu. Er spricht dich an. Er hat dir etwas Wichtiges zu sagen. Er will dir das Geheimnis des dreifaltigen Gottes offenbaren. Höre nun aufmerksam seinem Wort zu… Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Beitragen bis zur Vollendung
Durch die Taufe wurden wir alle in die Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes aufgenommen. Wir sind bei ihm immer willkommen. Mehr noch, wir dürfen eins sein mit ihm. Diese Gemeinschaft ist aber kein vollendetes Werk. Es gilt, jeden Tag an ihr zu arbeiten, etwas beizutragen und immer tiefer zu wachsen. Der Heilige Geist steht uns bei diesem Werk bei. Er führt uns in die ganze Wahrheit. Er offenbart uns das Herz Gottes. Nur in der Wahrheit kann eine echte Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott und unter den Glaubenden aufgebaut und gepflegt werden.
Bin ich Gott dafür dankbar, dass er mich in seine Gemeinschaft aufgenommen hat? Ist das Kreuzzeichen, mit dem ich jeden Tag beginne und beende, eine spürbare Umarmung der Dreifaltigkeit? Höre ich täglich auf den Heiligen Geist, um in die Gemeinschaft mit Gott und den Mitmenschen hineinzuwachsen? Was trage ich dazu bei? Bin ich ehrlich vor Gott und vor den Mitmenschen? Welche meiner Masken möchte ich heute für immer ablegen?
2. Ein Herz und eine Seele
Gott: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind ein Herz und eine Seele. Er ist in sich eine vollkommene Einheit trotz der Verschiedenheit der göttlichen Personen. Sie sind füreinander da, sie verstehen einander, sie spüren die Wünsche der anderen, sie haben alles gemeinsam. Alles, was sie tun, tun sie miteinander. Sie lassen sich durch niemanden und nichts voneinander trennen: Eine untrennbare Einheit aufgebaut auf der echten Liebe zueinander.
Strebe ich nach der Einheit in der Ehe, in der Familie, in der Ordensgemeinschaft, in der Pfarrei, in der Kirche? Achte ich die Verschiedenheit der anderen? Kann ich sie so annehmen, wie sie sind? Gehe ich auf sie zu? Versuche ich, ein Herz und eine Seele mit den anderen zu werden? Versuche ich den anderen zu verstehen, zu lieben? Was tue ich gemeinsam mit den anderen? Meide ich alles, was mich von Gott und den anderen trennen kann?
3. Gott verherrlichen
Wir sind zur Ehre Gottes erschaffen. Wir verherrlichen Gott, indem wir von dem nehmen, was sein ist und davon leben. Mehr noch, indem wir dies weitergeben und verkünden. Gott freut sich, wenn wir vertrauensvoll aus seiner Güte schöpfen. Er freut sich, wenn wir es miteinander teilen und andere ermutigen, zu ihm, unserem Vater, zu kommen. Er freut sich, wenn wir, seine Kinder, ihm, unserem Vater immer mehr entsprechen. Er wird verherrlicht, wenn wir seine Güte und Barmherzigkeit, die wir jeden Tag erfahren dürfen, in unsere gegenwärtige Welt setzen.
Gaube ich daran, dass Gott mir alles schenken kann? Kann ich ihn, meinen Vater, um alles bitten? Ist Gott die Quelle meines Lebens? Bin ich stolz auf meinen himmlischen Vater? Kann ich den anderen von ihm erzählen? Bringe ich die Mitmenschen zu Gott? Bete ich für sie? Welche Taten der Güte und der Barmherzigkeit habe ich dank der Gnade Gottes in der vergangenen Woche vollbracht?
Lobpreis
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. (3x)
Vorsatz
Nach jeder guten Tat will ich die Heilige Dreifaltigkeit ehren, indem ich spreche: Ehre sei dem Vater…
Mich beschenken lassen
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten (Joh 20,19-23).
Gebet
Herr Jesus Christus, du lässt uns nicht allein. Du hältst dein Wort. Du kommst zu uns. Du schenkst uns deinen Heiligen Geist, damit er für immer bei uns bleibt. Hauche auch uns an! Dein Geist entfache uns neu mit seiner Liebe. Er schaffe uns neu mit seiner Kraft. Er wirke Grosses an uns und durch uns. Komm, Heiliger Geist, befreie uns von uns selbst und mache uns ganz offen für dich. Durchflute unsere Herzen mit deinem lebendigen Wasser!
Persönliche Lektüre
Jesus, du kommst zu mir trotz verschlossenen Türen. Du bist da. Du bringst mir deinen Frieden. Du durchbrichst meine Einsamkeit. Danke, dass es dich gibt. Ich möchte gerne bei dir verweilen. Jesus, ich vertraue auf dich. Ich brauche dich! Ich lausche deinem Wort… Ich öffne dir mein Herz… Beschenke mich nun mit deinem Heiligen Geist… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Der Friede des Auferstandenen
Die Furcht erfüllt die Herzen der Jünger Jesu. Sie haben Angst vor den Menschen. Darum verschliessen sie die Tür des Abendmahlsaales, in dem sie sich befinden. Jesus durchbricht ihre Verschlossenheit und kommt in ihre Mitte. Er kennt ihr Leben und schenkt ihnen seine Gnade, noch bevor sie ihn darum bitten. Er ist mitten in ihrer Angst da und schenkt ihnen seinen Frieden! Als Beweis seiner Auferstehung zeigt er ihnen seine Hände und seine Seite. Der tiefe Frieden erfüllt nun die Herzen der Jünger. Jesus ist da, darum müssen sie keine Angst mehr haben. Jetzt fängt alles neu an.
Was macht mir Angst? Vor wem habe ich Angst? Warum? Was bewirkt sie in mir? Wie versuche ich, diese Angst zu überwinden? Wo verschliesse ich mich vor den Menschen und vor Gott selbst? Ist das eine Lösung? Freue ich mich darüber, dass Jesus meine Probleme kennt? Kann ich mich für den Frieden Jesu öffnen, ihn empfangen? Wann habe ich ihn wirklich gespürt? Bin ich ein Mensch des Friedens Gottes?
2. Das Geschenk des Heiligen Geistes
Bei der Erschaffung der Welt blies Gott in die Nase des Menschen den Lebensatem. Durch den Tod und die Auferstehung Jesu wurde der Mensch neu erschaffen. Jesus haucht die Jünger mit seinem Lebensodem, mit dem Heiligen Geist an. Der Mensch wird lebendig, wenn er sich für dieses lebenspendende Geschenk Gottes öffnet. Jesus fordert die Jünger auf: Empfangt den Heiligen Geist! Lasst euch beschenken! Macht eure Herzen auf, dass der Heilige Geist kommen und wirken kann. Empfangt dieses kostbare Geschenk, damit ihr wirklich leben und Zeugnis von diesem Leben geben könnt. Empfangt den Heiligen Geist!
Bin ich dafür dankbar, dass ich jeden Tag atmen kann? Bin ich Gott für seinen Lebensatem dankbar? Lasse ich mich vom Heiligen Geist erfüllen und beleben, neu erschaffen? Bin ich offen für das tägliche Geschenk des Heiligen Geistes? Lasse ich mich wirklich mit dieser kostbaren Gabe beschenken? Bitte ich um den Heiligen Geist? Lasse ich mich von ihm leiten und begleiten? Wie erfahre ich das Wirken des Heiligen Geistes?
3. Unsere Sendung: Barmherzigkeit
Jesus schenkt seinen Jüngern den Heiligen Geist, damit sie seine Sendung erfüllen können. Auch sie dürfen an der Sendung Jesus teilnehmen, sie fortsetzten. Was für eine Sendung ist das? Die Rettung der Menschen. Sie zeigt sich vor allem in der Vergebung der Sünden, in der unendlichen Barmherzigkeit Gottes. Ja, Gott zeigt seine Allmacht im Vergeben und im Verschonen. Menschen, die barmherzig sind zueinander, offenbaren seine Gegenwart in dieser Welt. Dies können aber nur jene Menschen tun, die selber die Barmherzigkeit Gottes erfahren haben. Gott hat mit mir Erbarmen gehabt, darum habe auch ich Erbarmen mit dir…
Bin ich ein Gesandter/eine Gesandte Gottes? Ist mir meine Sendung von der Taufe her bewusst? Wie erfülle ich sie? Bin ich um meine Rettung besorgt? Was tue ich, um die Mitmenschen, zu Jesus, dem einzigen Retter der Welt zu führen? Kann ich in der Kraft des Heiligen Geistes Zeugnis für Jesus geben? Wie, wann tue ich das? Wo habe ich selber die barmherzige Liebe Gottes erfahren? Kann ich barmherzig an den anderen handeln?
Lobpreis: Pfingstsequenz
Komm herab, o Heiliger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not,
in der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.
Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
Vorsatz
Ich vertraue dem Geist Gottes all meine Ängste an und erbitte seinen Frieden.
Alle sollen eins sein…
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin (Joh 17,20-26).
Gebet
Herr Jesus Christus, du betest für uns. Wir dürfen an deinem Gebet teilhaben. Dir geht es ja um uns. Wie gut ist es zu wissen, dass du an uns denkst, dass du beim Vater für uns eintrittst! Nur du kennst wirklich den Willen des Vaters. Du weißt, dass er sich eine vollkommene Einheit unter uns, deinen Jüngern, wünscht. Sende uns deinen Geist der Einheit, der uns mit dir und untereinander verbindet. Komm, Heiliger Geist, auf uns herab. Bewirke, dass wir im Namen Jesu eins werden. Mache unsere Einheit zum Zeichen der Gegenwart Jesus in dieser, unserer Welt, dass sie an Jesus glauben kann.
Persönliche Lektüre
Jesus, du betest für mich. Dein Gebet schenkt mir Mut und Hoffnung. Lehre mich beten… Erfülle mich mit deinem Geist des Gebetes. Mache mein Leben zu einem Gebet. Jesus, ich vertraue auf dich. Ich lausche deinem Gebet… Ich öffne dir mein Herz… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
Es ist schwierig jemandem zu glauben, den wir nicht kennen. Darum sagt uns Jesus, dass der Glaube mit der Erkenntnis Jesu beginnt. Wer ihn erkennt, der sich uns offenbart, der uns den Vater bekannt macht, der kann glauben. Er kann glauben das heißt eine Beziehung wagen. Erkenntnis heißt nämlich für Jesus nicht reines Wissen, sondern vor allem eine Beziehung, die sich dadurch zeigt, dass wir mit Jesus sprechen (Gebet), dass wir füreinander da sind (Beistand), dass wir ineinander sein dürfen (Gegenwart). Diese Beziehung entsteht nicht von heute auf morgen. Sie wird stets aufgebaut und vertieft dadurch, dass Jesus uns den Namen des Vaters bekannt macht.
Kenne ich Jesus nur vom Hörensagen oder vor allem persönlich? Was tue ich, um ihn besser kennen zu lernen? Bete ich zum Heiligen Geist um die Gabe der Erkenntnis? Wie pflege ich täglich meine Beziehung zu Jesus? Beschränke ich sie auf eine Weile des Gebetes oder lasse ich mich von Jesus stets begleiten? Lebe ich in der Gegenwart Gottes? Habe ich Zeit, das Wort Gottes zu lesen, zu meditieren, durch das Jesus mir den Namen des Vaters bekannt machen will? Wo erkenne ich die Gegenwart Jesu nicht? Warum?
Wer Gott und Jesus erkannt hat, der weiß bereits, dass er die Liebe ist. Gott, der Vater, hat seinen Sohn Jesus und alle Menschen schon vor der Erschaffung der Welt geliebt. Er liebt sie immer, weil die Liebe sein Wesen ist. Er kann nicht anders. Aus dieser Liebe schenkt er uns die Herrlichkeit der Kinder Gottes. Darum will er in uns wohnen, in uns sein, uns lieben ohne Unterlass. Auch wir wollen lieben und geliebt werden. Wir sind ja nach dem Abbild Gottes erschaffen. Wer diese Liebe Gottes erkannt und erfahren hat, der will sie beantworten. Ja, er will mit seinem ganzen Herzen lieben: In dem Geliebten sein, mit ihm ein Herz und eine Seele sein und ihn auch den anderen mit Freude und Stolz bekannt machen.
Kenne ich das Herz Gottes? Habe ich schon seine bedingungslose Liebe persönlich erfahren? Wann? Wie? Kann ich mich auf den Gott der Liebe verlassen? Liebe ich Gott wirklich? Wie zeigt sich diese Liebe? Habe ich Zeit für Jesus? Bin ich immer mehr ein Herz und eine Seele mit ihm? Kann ich auch die Mitmenschen mit seinen Augen sehen und mit seinem Herzen lieben? Ist die Heilige Kommunion für mich eine besondere Liebesbegegnung? Wem erzähle ich von meiner Liebe, von Jesus?
Wenn ich jemanden liebe, will ich alles tun, um diese Liebe zu zeigen. Es darf nicht bei bloßen Worten bleiben. Jesus selbst hat uns gezeigt, wie er den Vater geliebt hat und wie er ihm gefolgt ist. In der Kraft des Heiligen Geistes war er immer eins mit dem Vater. Er lebt die vollkommene Gemeinschaft der Liebe mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Diese Liebe bewirkt ihre Einheit. Die drei göttlichen Personen sind seit der Ewigkeit füreinander da! Zu ihrer Liebe und ihrer Einheit sind wir alle eingeladen. Gott hat uns nichts vorenthalten. Wenn wir aus Liebe eins sind mit Gott und untereinander, legen wir ein starkes Zeugnis für Jesus ab. Durch dieses Zeugnis kommen die Menschen zum Glauben an ihn. Was für eine Herausforderung für jeden Christen!
Wie lebe ich meine Liebe zu Jesus? Kenne ich seinen Willen? Was will ich für ihn tun? Bin ich eins mit Jesus? Bin ich eins mit anderen Christen? Sind sie wirklich meine Familie, meine Schwestern und Brüder? Was tue ich, um die Einheit unter uns zu fördern? Was trage ich dazu bei? Erschreckt mich die Tatsache, dass die Spaltung unter den Christen ein Hindernis auf dem Weg des Glaubens für die Mitmenschen ist? Wo schließe ich die Mitchristen aus? Warum? Gehöre ich selbst einer lebendigen Gemeinschaft an? Wo erfahre ich sie wirklich?
Lobpreis: Ps 133
Seht doch, wie gut und schön ist es,
wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.
Das ist wie köstliches Salböl,
das vom Kopf hinabfließt auf den Bart, auf Aarons Bart,
das auf sein Gewand hinabfließt.
Das ist wie der Tau des Hermon,
der auf den Berg Zion niederfällt.
Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit.
Vorsatz
Ich schließe keinen Christen aus meiner Pfarrei aus, egal wo er steht und was er denkt.
Mich beschenken lassen
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür. Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet! Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betánien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und es geschah: Während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott (Lk 24,46-53).
Gebet
Herr Jesus Christus, du willst zum Vater zurück. Du lässt uns aber nicht allein. Du hast uns deinen Heiligen Geist als Beistand versprochen. Er ruht immer auf uns und befähigt uns dein Werk weiterzuführen. Herr, wir danken dir, dass du nun beim Vater bist und für uns eintrittst. Erfülle deine Verheissung und schenke uns deinen Geist. Er entfache uns neu und sende uns aus, damit wir zu glaubwürdigen Zeugen deiner frohen Botschaft werden. Heiliger Geist, komm auf uns herab und leite uns auf deinen Wegen!
Persönliche Lektüre
Jesus, du spricht zu mir. Öffne meine Ohren und mein Herz für dein befreiendes Wort. Zeige mir die Wege, auf denen du mich leiten willst. Führe mich zu den Menschen hin, denen ich heute dein Evangelium bezeugen soll. Ich höre deinem Wort zu. Ich verweile bei den Worten und Sätzen, die mein Leben ansprechen. Ich öffne mich für deinen Heiligen Geist und seine Führung… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Jesus geht zum Vater
Vierzig Tage nach seiner Auferstehung ging Jesus zum Vater hinauf. Er hat seine Sendung auf der Erde erfüllt. Er hat die Menschen durch sein Kreuz und seine Auferstehung erlöst. Er hat allen Menschen den Zugang zum Vater erschlossen. Dieses Geheimnis wird in jeder Eucharistiefeier für uns gegenwärtig. Nun kehrt er zu ihm zurück, um für uns einzutreten. Wir sind stets in seinem Gebet präsent. Wir sind in seinem Herz für immer eingeschrieben. In dieser Zuversicht dürfen wir leben und Kraft draus für unseren Alltag schöpfen.
Freue ich mich darüber, dass Jesus Christus mich erlöst hat? Danke ich ihm täglich dafür? Freue ich mich an Gott, der mein Vater ist? Verlasse ich mich auf die Fürsprache Jesu beim Vater? Ist der Name Jesus auch in meinem Herz eingeschrieben? Liebe ich ihn?
2. Zeugnis geben
Jesus hat die Jünger beauftragt, Zeugnis von ihm zu geben. Jetzt sind sie an der Reihe! Sie sollen das Werk der Erlösung allen Menschen anbieten. Wie? Durch ihre Verkündigung und ihr Zeugnis. Beides ist von ihnen gefragt! Was für ehrenvolle Aufgabe haben wir als Christen! Was für Verantwortung haben wir für das Heil der anderen! Wir sollen es aus Liebe zu Jesus und den Mitmenschen tun. Wir dürfen nicht schweigen! Wir sind heute vielleicht das einzige Evangelium, dass die Menschen noch lesen können.
Bin ich Jesus dankbar für das Vertrauen, dass er mir schenkt? Wir erfülle ich meine Sendung? Habe ich den Mut, das Evangelium zu verkünden? Bezeuge ich Jesus mit meinem Leben? Stehe ich zu ihm, selbst wenn die anderen ihn ablehnen? Wie oft bete ich für die anderen?
3. Die Gabe des Vaters
Jesus weiss, dass wir allein unsere Sendung nicht erfüllen können. Darum verspricht er uns die Gaben des Vaters, den Heiligen Geist. Er wird ihr Beistand sein, er will sie dazu befähigen, als Jünger Jesu zu leben. Sie sollen auf ihn warten und ihn erbitten. Ohne dies Kraft aus der Höhe vermögen sie nichts. Interessant ist es, dass die Jünger nicht traurig waren, als Jesus von ihnen wegging. Mit Freude kehrten sie nach Jerusalem zurück. Dann waren sie immer im Tempel und priesen Gott. Sie haben sich auf die Verheissung Jesu verlassen. In der Gemeinschaft spürten sie seine bleibende Gegenwart.
Bete ich täglich um den Heiligen Geist? Spüre ich seinen Beistand? Lasse ich mich von ihm leiten? Handle ich aus seiner Kraft? Kann ich mich in ihm echt freuen? Nehme ich das Geschenk der Gemeinschaft aus seiner Hand? Bin ich sicher, dass Jesus mitten unter uns ist, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind?
Lobpreis
So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen Sohn zu uns sandte.
Er nahm die Schuld dieser Welt auf sich
und er starb am Kreuz dort auf Golgatha.
Er ist Herr über alle Dunkelheit
und er lebt Jesus ist der Sieger!
Denn er hat uns befreit,
hat den Weg uns gezeigt,
er der Retter dieser Welt.
Für sein Lob stehen wir auf
und wir singen es laut,
Preis den Herrn! Preis den Herrn!
Jesus, Retter dieser Welt!
Retter dieser Welt!
Sagt er aller Welt, er kommt bald zurück
jedes Knie wird sich vor ihm beugen.
Der gerechte König wird bei uns sein
Seine Herrschaft ist unsre Freiheit!
Er regiert, Herrscher aller Himmel!
Auf dem Thron ist Jesus der Messias!
Denn er hat uns befreit,
hat den Weg uns gezeigt.
Er der Retter dieser Welt!
Für sein Lob stehen wir auf
und wir singen es laut!
Preis den Herrn! Preis den Herrn!
Jesus, Retter dieser Welt!
Er ist Herr über aller Dunkelheit und er lebt.
Jesus ist der Sieger!
Er regiert, Herrscher aller Himmel!
Auf dem Thron ist Jesus der Messias!
Denn er hat uns befreit,
hat den Weg uns gezeigt.
Er der Retter dieser Welt!
Für sein Lob stehen wir auf
und wir singen es laut!
Preis den Herrn! Preis den Herrn!
Jesus, Retter dieser Welt!
Vorsatz
Ich bitte täglich den Heiligen Geist, dass er mich befähige, das Evangelium durch mein Leben zu bezeugen.
Heute, am 22.05.2025 wurde es bekannt gegeben: Dompfarrer Beat Grögli wird der 12. Bischof von St. Gallen.
Am 5. Juli um 10.30 Uhr wird er in der Kathedrale zum Bischof geweiht. Wir gratulieren ihm herzlich zur Bischofswahl und schliessen ihn gerne in unser Gebet ein. Der Heilige Geist möge ihn führen und leiten, so dass er, immer mehr nach dem Herzen Christi geformt, uns allen dienen kann.
Beat Grögli hat 1986 bis 1989 das Gymnasium Untere Waid (heute Schule WAID) besucht. Am 19. März 2024, am 100. Gründungstag der Schule, erinnerte er sich an diese Zeit mit folgenden Worten:
„…in meiner Biographie-Arbeit haben die drei Jahre,
die ich in der Unteren Waid war, von 1986 bis 1989,
immer eine grosse Rolle gespielt
diese Jahre haben mich sehr geprägt
ich habe hier, in der überschaubaren Waid-Familie,
unerhört viel fürs Leben gelernt
ich habe die Untere Waid erlebt als einen Ort,
wo man auf eine einfache, gerade Art dem Leben Sorge trägt,
und wo man selbst diese Sorge für das Leben lernen kann
auch wenn das natürlich nicht immer ganz gelungen ist…”
Wir beten für unseren neuen Bischof:
Herr Jesus Christus,
du hast unseren Bischof berufen, Nachfolger der Apostel und Hirte unserer Diözese zu sein.
Lass ihn täglich wachsen in der Liebe zu dir und deinem Wort, damit er deinen Willen für unsere Zeit erkennen und dein Evangelium weise und mutig verkünden kann. Gib ihm ein offenes Herz für alle, die seiner Hirtensorge anvertraut sind. Bewege durch seine Verkündigung die Herzen aller, die ihn hören, besonders jener, die sich schwer tun, an dich zu glauben und dein Wort zu verstehen.
Lass ihn mit Freude und Ehrfurcht deine heiligen Sakramente feiern und schenke allen, die in Gemeinschaft mit ihm feiern und beten, die Erfahrung deiner Größe und Nähe. Höre auf seine Gebete, in denen er dir Tag für Tag die Sorgen der Menschen anvertraut. Führe durch ihn viele zur Quelle des wahren Lebens.
Lass ihn stark werden in der Liebe zu den Armen und Kranken, Vergessenen und Verlorenen, damit er ihnen ein guter Freund und Beistand sei.
Gib ihm Kraft und Weisheit, dem Bösen zu widerstehen, das Gute zu fördern, Starke und Schwache klug zu führen, Gläubige zu stärken, Suchende und Zweifelnde geduldig zu begleiten, Streitende zu versöhnen, Verzagte zu ermutigen, Strauchelnde aufzurichten und jene, die sich vergangen haben, in Liebe zur Umkehr zu führen.
Dein Heiliger Geist befähige ihn, deiner Kirche so zu dienen, dass die Vielfalt der Berufungen in ihr gedeihen kann und alle Gläubigen eins werden in der Wahrheit und in der Liebe.
Herr Jesus Christus, gib unserem Bischof ein Herz, das deinem Herzen ähnlich ist.
Amen.
Karl Veitschegger
Wenn jemand mich liebt…
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt (Joh 14,23-29).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast Zeit für uns. Du sprichst gerne mit uns, mit deinen Freunden, selbst wenn wir nicht alles begreifen können. Du vertraust uns die Geheimnisse deines Herzens an. Wie glücklich sind wir! Mache uns offen für deine Gegenwart, für dein Wort. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir dein Wort verstehen und aufnehmen können. Heiliger Geist, du ewige Liebe, durchdringe uns ganz mit deiner Kraft und schaffe uns neu. Befreie uns von allem, was uns hindert, ganz für Jesus da zu sein. Lege das Feuer deiner Liebe in unsere Herzen, dass sie brennen! Durchflute unsere Herzen und mache uns zur Liebe fähig: sie zu empfangen und sie zu beantworten.
Persönliche Lektüre
Jesus, du sprichst mein persönliches Leben an. Du liebst mich. Darum sagst du mir deine Wahrheit. Sprich, bitte, zu meinem Herzen. Es sehnt sich nach dir… Jesus, ich vertraue auf dich. Ich nehme mir Zeit für dieses Gespräch mit dir… Ich öffne dir mein Herz… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Wenn jemand mich liebt…
Im Glauben geht es um das Vertrauen, um unser Vertrauen auf Jesus. Mehr noch, im Glauben geht es um die Liebe. Jesus sagt ganz klar: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten. Der Glaube kann nicht nur etwas Äußeres sein z. B. ein paar Gebote und Vorschriften. Viele denken, dass ihre Befolgung das Christsein ausmacht. Das ist ein völlig falsches Denken. Wenn jemand mich liebt, sagt uns Jesus. Also um die Liebe muss es hier gehen. Ohne die Liebe wird niemand wirklich am Wort Jesu festhalten. Wenn jemand aber zu Jesus sagen kann: Ich liebe dich, dann kann er auch seine Worte annehmen und nach ihnen leben. Und diese Liebe bewirkt Großes: sie öffnet uns für Gott, der uns zuerst geliebt hat und bei uns wohnen will.
Wie sieht meine Beziehung zu Jesus aus? Kann ich sie als eine Liebesbeziehung bezeichnen? Was hindert mich, Jesus zu lieben? Ist mir bewusst, dass Jesus mich zuerst geliebt hat, dass meine Liebe nur eine Antwort auf seine unendliche Liebe ist? Bekenne ich Jesus meine Liebe mit meinen Lippen, aber auch mit meinem Leben? Versuche ich wirklich, alles aus Liebe zu Jesus zu tun?
2. Unser Beistand
Wir stellen aber fest, dass wir einander nicht selbstlos lieben können. Wir können nicht einmal Jesus richtig lieben. Eine schmerzliche Erfahrung… Wenn es so wäre, dass wir dies tun könnten, würden wir alle an seinem Wort festhalten… Jesus kennt aber unser Herz. Er hat es durch die Taufe zum Tempel des Heiligen Geistes gemacht. Der Heilige Geist ist unser Beistand, er steht uns bei, weil wir ohne ihn ratlos und verloren sind. Er ist unser innerer Lehrer. Er erinnert uns immer an das Wort Jesus, durch das wir zum Leben finden. Er ist unser Tröster, Anwalt, Verteidiger, Berater. Er behütet uns vor dem Bösen und leitet uns durch seine Eingebungen. Er gibt uns Leben und belebt in uns alles, was gleichgültig und lau geworden ist. Er gießt mächtig die Liebe Gottes in unseren Herzen aus. Ja, in ihm können wir Jesus und die Mitmenschen wirklich lieben.
Welche Rolle spielt der Heiliger Geist in meinem Leben? Ist er nicht vielleicht der große Vergessene meines Lebens? Lasse ich mich immer wieder von Jesus mit dem Heiligen Geist beschenken? Bete ich täglich um den Heiligen Geist? Wo merke ich das Wirken des Heiligen Geistes in meinem persönlichen Leben und in der Welt? Bin ich dafür dankbar? Lasse ich den Heiligen Geist in mir beten und wirken? Erbitte ich den Heiligen Geist für die anderen? Tauche ich in die Ströme der Liebe ein, die der Heilige Geist in mir ausgießen will?
3. Schalom
Jesus verspricht seinen Jüngern noch eine andere Gabe: seinen Frieden. Es ist der Frieden, den uns die Welt nicht geben kann, den wir uns selbst nicht verschaffen können. Es ist eine göttliche Gabe. Dieser Frieden Gottes ist stärker als jede Unruhe in uns und in unserer Welt. Er macht uns Mut, wenn alles unterzugehen scheint. Diesen Frieden können wir nur bei Gott, in seiner Nähe, an seinem Herzen finden. Ja, Jesus ist unser Friede! Um diesen Frieden Jesu beten wir immer vor dem Empfang der Kommunion und schenken ihn weiter. Wir wollen ja Werkzeuge des Frieden Jesu in unserer Welt sein.
Habe ich Frieden in meinem Herzen? Empfange ich den Frieden Jesu? Stifte ich Frieden in meiner Familie, meiner Umgebung, meiner Pfarrei, meinem Land? Bin ich ein Werkzeug des Friedens Gottes? Was zerstört den Frieden Gottes in mir? Was beunruhigt mich? Warum? Wo verzage ich? Flehe ich Gott um seinen Frieden für diese, unsere Welt an?
Lobpreis
Ich lieb dich, Herr, keiner ist wie du,
anbetend neigt sich mein Herz dir zu.
Mein König Gott, nimm dies Lied von mir!
Lass mich, Herr, ein Wohlklang sein vor dir!
Vorsatz
Jeden Tag bete ich die Pfingstsequenz, um liebesfähig zu werden…
Meine Kinder, liebt einander…
Als Judas vom Mahl hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt (Joh 13,31-35).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast Zeit für uns. Du sitzt mit uns am gleichen Tisch, hältst Gemeinschaft mit uns und vertraust uns deine Geheimnisse an. Wie glücklich können wir uns schätzen? Schenke uns deinen Geist, damit wir deine Gegenwart unter uns nicht übersehen. Mach uns offen für das Geschenk der Gemeinschaft mit dir und untereinander. Öffne unsere Ohren, dass wir jedes Wort aus deinem Mund vernehmen und beherzigen können. Komm herab, du Heiliger Geist! Durchglühe uns mit deiner Liebe, gieße sie reichlich in unseren Herzen aus, damit auch wir zur Liebe fähig werden.
Persönliche Lektüre
Jesus, du sprichst mich persönlich an. Mein Leben ist dir wichtig. Du willst, dass ich dein Werk in dieser, unserer Welt fortsetze. Du rechnest mit mir. Warum? Weil du mich liebst… Hilf mir, deine Liebe zu beantworten! Jesus, ich vertraue auf dich. Ich nehme mir Zeit für dieses Gespräch mit dir… Ich öffne dir mein Herz… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Gott ist in Jesus verherrlicht…
Fünf Mal sagt Jesus dieses Wort: verherrlichen. Herrlich bringt zum Ausdruck, dass etwas in hohem Maß schön, gut oder angenehm ist. Wenn Jesus verherrlicht wird, dann bedeutet dies, dass Gott sich durch seine machtvollen Taten in ihm offenbaren wird. Wann wird dies geschehen? Es ist schon geschehen im Tod und in der Auferstehung Jesu. Durch diese Rettungstat hat uns Jesus die ganze Schönheit und Güte Gottes, ja seine ganze Barmherzigkeit gezeigt. Im Kreuz Jesus wurde uns nämlich die selbstlose und barmherzige Liebe Gottes offenbart, die stärker ist als jede Sünde. Vom Kreuz aus, von diesem Thron der Herrlichkeit aus zieht Jesus alle Menschen an sich. Jeder Mensch darf täglich durch die Eucharistie an seiner Herrlichkeit teilhaben.
Freue ich mich über die Herrlichkeit Jesu? Kann ich ihn verherrlichen, seine Schönheit und Güte bewundern? Kann ich Jesus für das Geschenk des Heils jeden Tag loben und preisen? Wie erlebe ich die Eucharistie, die Feier des Todes und der Auferstehung Jesu? Wird durch diese Feier auch mein Leben herrlicher? Wie zeigt sich dies in meinem Alltag? Lasse ich Jesus mein Leben verwandeln, dass es schön, gut und angenehm für die anderen wird?
2. Meine Kinder, liebt einander…
Jesus spricht seine Jünger als seine geliebten Kinder an! Er geht von seiner Beziehung zu den Jüngern aus. Die Liebe verbindet den Vater mit seinen Kindern. Gerade dies ist die Grundlage für das neue Gebot Jesu! In einer Familie ist dies eigentlich mehr ein Bedürfnis des Herzens als ein Gebot! Da Gott unser Vater ist und uns bis zum Äußersten in seinem Sohn geliebt hat, sollen auch wir als Brüder und Schwestern einander lieben. Es geht aber um ein neues Gebot. Wir sollen nicht nur den Nächsten lieben, sondern einander ohne Ausnahme lieben. Mehr noch wir sollen einander lieben nicht nur wie uns selbst, sondern wie Jesus uns geliebt hat. Es geht um die Hingabe des eigenen Lebens für die anderen. Wie er (Jesus) uns eben geliebt hat!
Fühle ich mich wirklich als Kind Gottes, geliebtes Kind Gottes? Kann ich mich an Gott, den Vater, meinen Vater wenden? Wie bete ich täglich das Vater unser? Lasse ich mich von Gott, dem Vater mit seiner grenzenlosen Liebe beschenken? Gebe ich diese Liebe weiter? Kann ich lieben, ohne dass ich eine Gegenliebe und einen Dank dafür erwarte? Wann fällt es mir schwer zu lieben? Wen? Warum? Von wem habe ich eine selbstlose Liebe schon erfahren?
3. Die Jünger Jesu erkennen…
Jesus will in dieser Welt erkannt werden, und zwar durch uns. Wie können sonst die Menschen zum Glauben finden und gerettet werden? Wenn wir einander wirklich lieben, können alle daran erkennen, dass wir seine Jünger sind. Sie können durch uns zu Jesus, zur ewigen Liebe finden! Welche große Verantwortung! Jesus sagt uns aber liebt einander, einer den anderen und der andere den einen! So können wir einander ermutigen und einander helfen, die schönste und schwierigste christliche Berufung zu leben: Liebt einander!
Erkennen mich die Mitmenschen als Jünger Jesu? Woran? Bemühe ich mich, die anderen echt zu lieben? Kommt Jesus selbst zu den anderen durch meine Worte und Taten? Ist mir meine Verantwortung gegenüber den Fernstehenden im Glauben bewusst? Suche ich nach einer Gemeinschaft, in der ihre Mitglieder einander lieben? Trage ich zu ihr bei? Bin ich dankbar für die Liebe, die ich von den anderen erfahre? Motiviert sie mich, das Gleiche zu tun?
Lobpreis
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß,
und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr.
Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag,
du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vorsatz
Ich versuche einen Menschen, den ich nicht besonders mag, neu zu lieben…
Am Sonntag, dem 4. Mai 2025, fand die 18. Jahresversammlung der La Salette-Familie in der gemütlichen Atmosphäre der Unteren Waid in Mörschwil statt. 21 Mitglieder nahmen an diesem Anlass teil.
Wir trafen uns zu einem feinen Mittagessen, das Gelegenheit zum geselligen Austausch bot. Gestärkt und in guter Stimmung lud uns P. Piotr anschliessend ein, auf die Amtszeit von Papst Franziskus zurückzublicken, die viele bedeutende Impulse für die Kirche und die Welt gegeben hat u.a., dass wir alle missionarische Jünger sein sollen, ja müssen.
Danach fand die eigentliche Jahresversammlung statt. Dabei wurde auf das vergangene Vereinsjahr zurückgeblickt, Ereignisse wurden reflektiert und neue Anregungen wurden ins Auge gefasst. Regina Süess, die das Amt der Kassierin ausübt, wurde nach vielen Jahren im Vorstand verabschiedet, da sie im Sommer in Rente geht. Wir danken ihr für ihr professionelles Wirken in der La Salette-Familie und wünschen ihr Gottes Segen für den wohlverdienten Ruhestand. Am Schluss der Versammlung gab es noch eine Überraschung für P. Piotr (unseren Präses) und P. Leszek. Diese zwei feiern dieses Jahr ihr 25jähriges Priesterjubiläum. Zu diesem Anlass hat sich die La Salette-Familie zusammengetan und ihnen zwei selbstentworfene Kerzen übergeben, die ihnen weiterhin auf ihrem Weg im Dienste der Kirche leuchten sollen. Auch wurde an den Salettiner P. Eduard gedenkt, der dies Jahr sein 70jähriges Priesterjubiläum feiert.
Nach der Versammlung gab es einen gemeinsamen Gottesdienst, der Raum für Dankbarkeit und Besinnung bot. Darin haben wir allen eingeschlossen, die die La Salette-Familie bilden.
Der stimmungsvolle Abschluss des Tages fand bei Kaffee und Kuchen im Speisesaal statt.
Ein herzlicher Dank geht an alle Teilnehmenden für ihr Kommen und ihr Engagement für unsere Gemeinschaft.
Am 26. April 2025 fand in Gossau der traditionelle Klostermarkt statt, bei dem einige Klöster und Ordensgemeinschaften aus der Umgebung St. Gallen und auch Graubünden ihre Produkte und Spezialitäten präsentierten. Erstmals nahmen auch die Salettiner mit einem eigenen Stand teil, der von Mitgliedern der La Salette-Familie betreut wurde. Ziel des Auftritts war es, den Wallfahrtsort La Salette in den französischen Alpen und die Botschaft der weinenden Mutter bekannter zu machen und die Marktbesucherinnen und Marktbesucher anzuregen, sich vielleicht einer Wallfahrt nach La Salette anzuschliessen. Die Salettiner Patres bieten ja jedes Jahr eine Wallfahrt nach La Salette an.
Am Stand der Salettiner konnten Besucherinnen und Besucher Bücher, Broschüren, Gebete und Kerzen entdecken. Gegen eine freiwillige Spende wurden zudem Gebäck und Guetzli angeboten, die großen Anklang fanden. Auch beliebt war ein kleines Quiz, bei dem Interessierte ihr Wissen über den Wallfahrtsort testen konnten – eine unterhaltsame und zugleich informative Möglichkeit, mehr über den Ort und die Botschaft von La Salette zu erfahren.
Neben den Salettinern boten auch viele andere Gemeinschaften ihre kulinarischen Spezialitäten und religiösen Artikel an. Für das leibliche Wohl sorgte die gemütliche Beiz nebenan, wo man sich in geselliger Atmosphäre stärken konnte.
Der 18. Markt fand zum Gedenken an Papst Franziskus statt, der kurz zuvor verstorben ist. Am selben Tag wurde er in Rom beigesetzt.
Der Klostermarkt in Gossau war ein gelungener Anlass, der Begegnung, Austausch und Spiritualität auf besondere Weise verband.
Übrigens: Für die Wallfahrt vom 9. bis 13. Juli hat es noch freie Plätze. 😉
"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.
LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN
Salettiner Missionshaus
Untere Waid
CH-9402 Mörschwil
Tel. 071 866 14 24
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