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Gott loben
Es geschah auf dem Weg nach Jerusalem: Jesus zog durch das Grenzgebiet von Samárien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und es geschah: Während sie hingingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu auf das Angesicht und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samaríter. Da sagte Jesus: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind die neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet (Lk 17,11-19).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist unterwegs nach Jerusalem. Du kennst deinen Weg und dein Ziel. Du bist gekommen, um uns zu retten und zu heilen. Hilf uns, aufzubrechen aus uns selbst heraus auf dein großes Ziel hin. Ermutige uns, mit dir zu gehen und führe uns zu den Menschen, die deine und unsere Hilfe brauchen. Heiliger Geist, du Geist des Mutes und der Stärke, treibe uns voran auf dem Weg des Heils. Sei du unser Licht und unsere Zuflucht. Führe uns zu Jesus, dem einzigen Heiland, dem einzigen Retter der Welt.
Persönliche Lektüre
Jesus, dich will ich loben und preisen. Dir möchte ich mit allen Engeln und Heiligen spielen und singen. Nur du bist würdig, alle Ehre zu bekommen, nur du, unser Herr! Öffne meine Augen für deine Güte und offenbare mir dein Heil, damit mein Herz vom Lobpreis überströmt wird. Herr, sprich zu mir und offenbare mir die Geheimnisse deiner Liebe. Dein Wort berühre mein Inneres und schenke mir den Mut, mit dir neu anzufangen. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Die Not verbindet…
Die zehn Aussätzigen halten zusammen. Ihre Not verbindet sie. Da schauen sie nicht auf ihre Herkunft und Religion, selbst wenn die Juden und die Samariter einander hassten. Solange sie krank bleiben, halten sie zueinander, sie sind füreinander da. Sie schließen niemanden aus. Im Gegenteil, sie wurden aus der Gesellschaft ausgeschlossen, um andere nicht mit ihrer unheilbaren Krankheit anzustecken. Sobald sie aber geheilt werden, gehen ihre Wege wieder auseinander: Neun Juden gehen in den Tempel, ein Samariter kehrt zu Jesus zurück.
Können die Gesunden die Kranken wirklich verstehen? War ich schon in Not? Wie fühlte ich mich damals? Wer stand mir zur Seite? Welche Not hat mich mit den anderen zusammengeschweisst? Warum? Kann ich mich für die Menschen in Not öffnen? Bin ich bereit, ihnen zu helfen? Wie lindere ich die eigene und die fremde Not?
2. Zum Arzt kommen…
Die Aussätzigen waren unheilbar krank. Niemand konnte und niemand wollte ihnen helfen. Gemäß dem Gesetz mussten sie sich außerhalb der Stadt aufhalten und schon von weitem „Unrein“ rufen, damit die Menschen nicht in ihrer Nähe kommen konnten. Sonst konnten sie sich anstecken und rituell unrein werden. Die zehn Aussätzigen haben es aber gewagt, zu Jesus zu kommen und ihn von der Ferne her, um Hilfe zu bitten. Nur er konnte sie wirklich heilen, er, Jesus. Sein Name heißt ja „Gott rettet“, “Gott bringt Heil“. Und er tut dies tatsächlich, indem er ihnen befiehlt, seinem Wort zu gehorchen. Auf dem Weg, den Jesus ihnen gewiesen hat, wurden sie geheilt.
Welche Krankheiten plagen mich und meine Nächsten? Habe ich Angst vor den kranken Menschen? Kann ich für sie beten, mit ihnen beten? Bringe ich sie zu Jesus mit der innständigen Bitte, dass er sie heile? Glaube ich daran, dass Jesus dies auch heute vermag? Rufe ich seinen heiligen Namen auf die Menschen herab? Gehorche ich dem Wort Gottes, um selber die Heilung zu erfahren?
3. Den lebendigen Gott loben…
Einer der Geheilten kehrte zu Jesus zurück, als er feststellte, dass er geheilt wurde. Er war aus Samarien. So durfte er eigentlich nicht in den Tempel hinein, wo die Priester waren. Er lobte aber Gott mit lauter Stimme. Er freute sich nicht nur an seiner Heilung, an der Gabe Gottes. Er ist zu dem Geber zurückgekehrt. Er wollte Jesus, dem lebendigen Gott, die Ehre geben. Es genügte für ihn nicht, die Vorschriften zu erfüllen. Er wollte mehr zu dieser göttlichen Person finden, die ihn geheilt hat. Jesus richtete ihn auf und sandte ihn aus. Er lobte seinen Glauben, der sich in der Dankbarkeit für die erfahrene Gnade zeigte.
Merke ich die Wunder Jesu in meinem persönlichen Leben? Bin ich ihm für sie dankbar? Kann ich Gott einfach loben, weil er da ist, weil er gütig ist, weil es ihn gibt? Kann ich Gott mit lauter Stimme und von ganzem Herzen preisen? Kann ich jeden Tag mit Maria ein persönliches Magnifikat für Gott singen? Vergesse ich nicht, Gott für die Erhörung meiner Bitten zu danken? Danke ich Gott, dass ich ihm danken kann, dass ich an ihn glaube?
Lobpreis
Ich will dich preisen Herr
Viel mehr als bisher
Ich will dich preisen Herr
Viel mehr als bisher
Dein Angesicht nur sehn
Deine Werke recht verstehn
Ich will dich preisen Herr
Vögel in der Luft loben dich
Bäume auf dem Feld erheben dich
Auch ich lobe dich ich erhebe dich
Ich will dich preisen Herr
Ich will dich preisen Herr
Viel mehr als bisher
Ich will dich preisen Herr
Viel mehr als bisher
Dein Angesicht nur sehn
Deine Werke recht verstehn
Ich will dich preisen Herr
Vorsatz
Jeden Abend preise ich Gott für die empfangenen Gaben.
Stärke meinen Glauben!
In jener Zeit baten die Apostel den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanz dich ins Meer! und er würde euch gehorchen. Wenn einer von euch einen Knecht hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Komm gleich her und begib dich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich, bis ich gegessen und getrunken habe; danach kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Knecht, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan (Lk 17,5-10).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist unser Herr. Wir danken dir, dass du immer Zeit für uns hast und unsere Bitten erhörst. Wir wollen dir vertrauen, und doch versagen wir dich immer wieder. Wir wollen dir alles zutrauen, und doch verlassen wir uns so oft auf unsere eigene Kraft. Herr, befreie uns von uns selbst und sende uns deinen Heiligen Geist. Nur in ihm werden wir stark. Nur er kann uns in die Tiefe des Glaubens leiten und begleiten. Komm, Heiliger Geist, wirke unter uns, wirke an uns. Komm und stärke unseren Glauben. Lass uns nicht allein, Heiliger Geist. So sehr brauchen wir dich…
Persönliche Lektüre
Jesus, erhöre meine Bitte: Stärke mich im Glauben. Ich will mich dir ganz anvertrauen. Schenke mir Kraft und Mut dazu. Nimm jeden Zweifel von mir weg. Schenke mir ein kindliches Herz, das dir alles zutraut ohne Wenn und Aber. Öffne mich für dein befreiendes Wort und verwandle mich in dich. Herr, sprich mein Leben mit deinem guten Wort an. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Herr, stärke meinen Glauben!
Die Apostel Jesu spürten, dass der Glaube nicht einfach ist. Die Anforderungen Jesu waren klar und deutlich. Vielleicht erfuhren sie schon, wir schwierig ist es, den Glauben im Alltag zu leben. Immer wieder erfuhren sie beides: Begeisterung und Zweifel. Sie träumten von den ersten Plätzen im Reich Gottes und doch mussten sie erfahren, dass die Menschen sie ablehnen. Sie sollten die Gesandten Jesu sein, in seinem Namen handeln, und doch stießen sie immer wieder an ihre Grenzen. Daher diese Bitte: Herr, stärke unseren Glauben.
Glaube ich an Jesus? Vertraue ich ihm ohne Wenn und Aber? Was macht mir Freude am Glauben? Bin ich Gott, dankbar, dass ich glauben kann? Wie lebe ich ihn im Alltag? Lasse ich mich von ihm leiten und bestimmen? Ist der Glaube für mich eine lebendige Beziehung zu Jesus? Wie pflege ich sie im Alltag? Wie oft bitte ich Jesus, dass er mich im Glauben stärke?
2. Mein Glaube ist wie ein Senfkorn…
Den Glauben kann man nicht mit unseren Maßstäben messen. Jesus vergleicht ihn mit einem Senfkorn, mit einem der kleinsten Körner der Welt. Wenn jemand so einen Glauben hat, das heißt Gott fest vertraut ohne jeglichen Zweifel, der kann Wunder tun. Der Glaube setzt nämlich Vertrauen voraus. Ich vertraue Jesus und darum verlasse ich mich auf ihn und sein Wort. Dann kann er alles für mich tun. Ich muss aber meine Grenzen erkennen und mich dem Anderen ausliefern, in die Arme Jesu wie ein Kind fallen.
Wie groß ist heute mein Glaube? Was oder wer hindert mich zu glauben? Kann ich Jesus wirklich voll und ganz vertrauen? Kann ich alles von ihm erbitten? Glaube ich, dass er alles tun kann nicht nur für die anderen, sondern auch für mich? Habe ich schon die Kraft des Glaubens erfahren? Wann und wie? In welchen Situationen ist es schwer für mich, mich Jesus anzuvertrauen? Warum?
3. Mein Alltag aus dem Glauben
Der Glaube ist ein Geschenk Gottes. Wir können es nicht erzwingen. Wir dürfen es mit Dankbarkeit annehmen. Wenn wir uns aber entscheiden zu glauben, dann hat dies seine Folgen. Wir sind aufgefordert wie Jesus zu leben, der sich zum Diener aller gemacht hat. Wir sind eingeladen, unser Leben für die anderen selbstlos hinzugeben. Ja, wenn wir glauben, dann müssen wir auch unseren Alltag gemäß unserem Glauben gestalten. Ist es nicht schön, 24 Stunden am Tag mit Jesus zu leben?
Bitte ich um das Geschenk des Glaubens für mich und für die anderen? Bin ich in meinem Glauben konsequent? Kann ich wie Jesus den anderen dienen? Ist mein Dienst selbstlos? Was tue ich gerne für Jesus? Erkenne ich ihn in den anderen? Wie oft denke ich an Jesus am Tag? Liebe ich ihn von ganzem Herzen?
Lobpreis
Komm und lobe den Herrn, meine Seele sing
bete den König an
Sing wie niemals zuvor, nur für Ihn
Und bete den König an
Komm und lobe den Herrn, meine Seele sing
bete den König an
Sing wie niemals zuvor, nur für Ihn
Und bete den König an
Ein neuer Tag und ein neuer Morgen
und wieder bring ich dir mein Lob
Was auch vor mir liegt und was immer auch geschehen mag
lass mich noch singen, wenn der Abend kommt
Komm und lobe den Herrn, meine Seele sing
bete den König an
Sing wie niemals zuvor, nur für Ihn
Und bete den König an
Du liebst so sehr und vergibst geduldig
schenkst Gnade, Trost und Barmherzigkeit
Von deiner Güte will ich immer singen
zehntausend Gründe gibst du mir dafür
Komm und lobe den Herrn, meine Seele sing
bete den König an
Sing wie niemals zuvor, nur für Ihn
Und bete den König an
Und wenn am Ende die Kräfte schwinden
wenn meine Zeit dann gekommen ist
wird meine Seele dich weiter preisen
zehntausend Jahre und in Ewigkeit
Komm und lobe den Herrn, meine Seele sing
bete den König an
Sing wie niemals zuvor, nur für Ihn
Und bete den König an
Und bete den König an
Und bete den König an
Vorsatz
Jeden Tag danke ich Gott für das Geschenk des Glaubens…
Auch wir sind in diesem Heiligen Jahr als Pilger der Hoffnung gesandt, gemeinsam unterwegs zu sein. So haben wir uns gut 2 Monate nach der Pilgerreise nach La Salette (am 14.09.) eine stärkende Rast in der Unteren Waid gegönnt.
Wir wurden eingeladen, innezuhalten zu einer Gebetsstunde mit der Mutter Gottes, unserem Vorbild als Pilgerin des Glaubens. Pater Piotr hat Maria als die Frau, die ganz dem Willen Gottes gefolgt ist und die mit Jesus den Weg bis zum Ende mitgegangen ist, für uns als Pilgerführerin zu drei Punkten meditiert:
Zur Vertiefung dazu lud uns die Anbetung ein. Danach durften wir einen persönlichen Segen empfangen.
Danach lud uns Jesus ein, uns in der Eucharistiefeier zu stärken. Diese war durch Pater Gregor dem Thema der Kreuzerhöhung (Sonntagsfest) gewidmet. Das Kreuz – ein Folterinstrument – wird durch Jesu Hingabe bis zum Tod daran, zu einem Symbol Heiles und der Liebe zwischen Gott und den Menschen. So ist auch in unserem Leben Wandlung möglich und darf und soll durch unser Vertrauen in IHN und Gottes unendliche Barmherzigkeit geschehen. Die Tränen von Maria von La Salette haben sich auf der Höhe, wo ihr Kreuz mit dem lebendigen Jesus auf ihrer Brust hing, mit in Perlen verwandelt. Ein wunderschönes Zeichen dafür, dass Jesus auch uns rettet und verwandelt.
So gestärkt waren wir danach alle zum Imbiss eingeladen. Erlebnisse aus La Salette wurden nochmals «genossen» und Bekanntschaften vertieft. Herzlichen DANK an die Küche für die feinen kalten Platten/ Dessert und Wein.
Abschliessend erfreuten wir uns an der gemeinsamen Lichterprozession. So wanderten wir durch den Waidwald, erleuchtet von vielen Kerzen in betendem Singen mit dem Lied zur Mutter von La Salette. Sie, die uns als Mitpilgerin von Jesus geschenkt worden ist.
Vor der Statue der Maria, umgeben von vielen Lichtern, schlossen die Patres diese Rast unserer Pilgerschaft mit ermutigenden Worten und schickten uns dem Segen Gottes wieder auf den Weg. Vergelts Gott! – und lass uns so zu Menschen werden, die für andere und uns selbst ein Stück christlicher Hoffnung in die Welt bringen dürfen.
Unterlassung des Guten
In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lázarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. Es geschah aber: Der Arme starb und wurde von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von Weitem Abraham und Lázarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lázarus; er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, erinnere dich daran, dass du schon zu Lebzeiten deine Wohltaten erhalten hast, Lázarus dagegen nur Schlechtes. Jetzt wird er hier getröstet, du aber leidest große Qual. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht (Lk 16,19-31).
Gebet
Herr Jesus Christus, du zeigst uns, worauf es im Leben ankommt. Du zeigst uns den Weg zum Vater. Du willst uns alle beim Vater haben und zwar für immer. Schenke uns den Geist der Erkenntnis und der Stärke, den Geist der Gottesfurcht, damit wir das irdische Leben nicht verspielen. Hilf uns, richtige Entscheidungen im Umgang mit den Mitmenschen zu treffen. Ermutige uns, jede Gelegenheit zum Guten zu ergreifen und dir in unseren Nächsten mit offenem Herzen und offenen Händen zu begegnen. Heiliger Geist, komm auf uns herab und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe.
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist mein Freund und Meister. Lehre mich den Weg des Lebens. Geh du selbst diesen Weg mit mir. Sprich dein gutes Wort zu mir. Richte mich auf. Ermutige mich den nächsten Schritt auf dem Weg des Gutes zu machen. Ich höre dir zu. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Abrahams Schoss oder Unterwelt
Im heutigen Gleichnis macht uns Jesus darauf aufmerksam, dass wir schon heute über unsere ewige Bestimmung entscheiden. Ja, wir entscheiden das mit unseren Gedanken, Worten und Taten. Wir entscheiden schon heute, ob wir nach dem irdischen Leben in den Schoss von Abraham (in den Himmel) getragen werden oder ob wir begraben werden und in der Unterwelt (Hölle) landen. Das heutige Evangelium macht uns unmissverständlich, dass es diese beide Wirklichkeiten gibt. Wie groß ist unsere Verantwortung für dieses irdische Leben! Wir dürfen es nicht verspielen, sonst verspielen wir unser ewiges Glück (für immer bei Gott sein).
Glaube ich dem Wort Jesu? Glaube ich an das ewige Leben? Verlange ich danach, für immer bei Gott, dem Vater zu sein? Gehe ich in meinem irdischen Leben «himmelwärts»? Bete ich zu den Heiligen, dass sie mir helfen, diesen Weg zu gehen? Übernehme ich in meiner Freiheit die Verantwortung für mein Leben nach dem Tod? Bete ich für meine Verstorbenen?
2. Unterlassung des Guten
Interessant ist, dass der Reiche aus dem Gleichnis Jesu eigentlich nichts «Böses» getan hat. Er hat aber das Gute unterlassen. Er erkannte Lazarus im Himmel. Darum musste er ihn schon im irdischen Leben kennen. Er hat aber nichts für ihn getan, er hat ihm nicht einmal Reste von seinen üppigen Speisen zukommen lassen. Er hat seine Wunden nicht verbinden lassen. Er hat sich keine Zeit genommen, mit ihm zu sprechen, seine Geschichte kennen zu lernen, ihn zu einem Mahl einzuladen. So viele Gelegenheiten zum Guten wurden ihm mit Lazarus geschenkt. Er hat sie aber verpasst und sein irdisches Leben verspielt. Damit hat er seine ewige Bestimmung (grosse Qualen im Feuer, weit weg von der Liebe Gottes) gewählt.
Bin ich den Mitmenschen gegenüber gleichgültig? Wo nehme ich sie weder wahr noch ernst? Wann denke ich nur an mich selbst? Ergreife ich die Gelegenheiten zum Guten, die Gott mir schenkt? Habe ich Freude daran, selbstlos Gutes zu tun? Bitte ich Gott um Vergebung, wenn ich das verpasst habe? Wem kann ich heute etwas Gutes tun?
3. Auf Mose und Propheten hören
Abraham erinnert den Reichen und damit uns alle an Mose und die Propheten, die uns im Namen Gottes, den Weg zum Himmel gezeigt haben. Dieser Weg sind die Gebote Gottes, die wir zu befolgen haben, um den Weg zum Himmel nicht zu verfehlen. All diese Gebote sind im Gebt der Gottes- und der Nächstenliebe zusammengefasst. Wir können nicht Gott lieben, wenn wir den Nächsten nicht lieben. Unsere Liebe zu Gott misst sich an der Größe unserer Liebe zum Nächsten. Alles, was wir für einen geringsten Menschen tun, tun wir für Jesus selbst! Das dürfen wir nicht vergessen.
Kenne ich die Gebote Gottes? Befolge ich sie? Mit welchen Geboten habe ich Mühe? Warum? Liebe ich Gott von ganzem Herzen? Sehne ich mich nach ihm? Liebe ich meinen Nächsten, jeden Menschen, dem ich begegne ohne Ausnahme? Sehe ich in ihm Jesus selbst?
Lobpreis
Für den König, für den Herrn.
Für ihn geben wir uns hin.
Seine Ehre unser Ziel,
nichts bedeutet uns jemals so viel
Für den König, für sein Reich.
Alle Menschen sind hier gleich
Lamm und Löwe sind vereint
und das Licht der Gerechtigkeit scheint.
Alle Ehre König Jesus!
Unsere Herzen, sie fliegen dir zu.
Wir erheben deinen Namen!
Der allein wahre König bist du!
Für den König, für sein Schwert
was den Feind das Fürchten lehrt
unsre Freiheit garantiert
uns zum Schutz unsre Grenze markiert.
Für den König für sein Volk
für die Heerschar, die ihm folgt.
Ihm der uns sein Leben gibt
lasst uns dienen so wie uns er uns liebt!
Alle Ehre König Jesus!
Unsere Herzen, sie fliegen dir zu.
Wir erheben deinen Namen!
Der allein wahre König bist du!
Vorsatz
Ich tue selbstlos etwas Gutes für eine Person aus meiner Umgebung.
Bin ich zuverlässig?
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Denn du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Was soll ich jetzt tun, da mein Herr mir die Verwaltung entzieht? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht und zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich tun werde, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem anderen, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich schnell hin und schreib „fünfzig“! Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib „achtzig“! Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte, und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes. Ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es zu Ende geht! Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr nun im Umgang mit dem ungerechten Mammon nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das Eure geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon (Lk 16,1-13).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist unser Meister. Du lehrst uns die Kunst des Lebens. Du lädst uns zum Mitdenken ein. Jeden Tag bestätigen wir mit unserem Tun, dass wir dir dienen wollen. Mach uns offen für dein Wort. Schenke uns ein brennendes Herz und ein offenes Ohr. Erleuchte uns mit deinem Heiligen Geist, dass wir dich begreifen können. Heiliger Geist, komm auf uns herab und wirke unter uns. Erfülle uns mit der heiligen Entschiedenheit, Jesus radikal zu folgen, und alles, was uns auf diesem Weg hindert, zu verwerfen. Komm, Heiliger Geist, wir ersehnen dich!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist mein einziger Herr. Nur dich will ich anbeten und dir dienen. Lehre mich deine Weisheit, dass ich auf deinem Weg bleibe. Spreche dein mächtiges Wort über mich, dass ich zum wahren Leben gelange. Ich bin da für dich! Rede, Herr, zu meinem Herzen und verwandle mein persönliches Leben. Schaffe mich neu in der Kraft deines Heiligen Geistes…
Gedanken zur Betrachtung
1. Meine Verwaltung
Mit diesem reichen Mann ist gemeint Gott selbst, der mich als seinen Verwalter eingesetzt hat. Alles, was ich habe, was ich bin, ist also nicht mein Besitz! Alles wurde mir geschenkt und zur Verwaltung anvertraut. Gott zählt auf mich! Er vertraut mir! Ich soll meine Arbeit gewissenhaft tun. Ihm schulde ich meine Rechenschaft. Als Verwalter soll ich Sorge zu den anvertrauten Gütern tragen und sie nicht verschleudern. Als Verwalter soll ich mit den Mitmenschen, mit denen ich zu tun habe, gut umgehen.
Danke ich Gott für mein Leben, für meine Talente und Fähigkeiten, für alles, was ich habe? Wie gebrauche ich die Gaben Gottes? Welche Gaben verschleudere ich? Arbeite ich gewissenhaft in der Schule, am Arbeitsplatz, zu Hause? Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um? Welche Rechenschaft über meine Lebensverwaltung würde ich Gott heute abgeben?
2. Uns Freunde machen
Jesus lobt den ungerechten Knecht. Warum? Er lobt nicht seine Ungerechtigkeit! Er lob seine radikale und schnelle Entscheidung, anders zu handeln, den Mitmenschen zu helfen. Damit will er uns sagen, dass wir unseren Reichtum in den Dienst an den Mitmenschen stellen sollen. Sie sollen zu unseren Freunden werden. Nur so können wir das ewige Leben gewinnen in die ewigen Wohnungen aufgenommen werden.
Wie gehe ich mit meinem Geld, mit meinem materiellen und spirituellen Reichtum um? Teile ich ihn mit den anderen bedürftigen Menschen? Sind die Mitmenschen meine Freunde oder nur Fremde? Lege ich jeden Abend meine Rechenschaft vor Gott ab? Bin ich bereit, mich radikal zu ändern?
3. Im Kleinen zuverlässig sein
Als Christen träumen wir manchmal von großen Dingen, die wir für Jesus und sein Reich tun könnten. Wir sehnen uns so sehr nach großen Dingen, dass wir die kleinen übersehen… Jesus sagte aber heute, dass wir im Kleinen treu sein sollen. Jede kleine Tat ist wie ein Steinchen in einem Mosaik. Wir sehen das ganze Bild noch nicht. Wir sollen uns aber an kleinen Steinchen der Güte erfreuen, aus denen Gott ein schönes Mosaik von seiner Liebe machen wird. Nur so können wir wirklich alles in den Dienst Gottes stellen und aufhören, unserem Mammon zu dienen.
Will ich etwas für Jesus tun? Bin ich dankbar für alles, was mir gelungen ist, was ich an Gutem tun durfte? Schätze ich die kleinen alltäglichen Dinge? Bin ich darin treu und zuverlässig? Kann ich alles nur für Jesus tun? Wie weit beeinflusst mein guter Ruf bei den anderen mein Handeln?
Lobpreis:
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold
in deinem Feuer
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold, pures Gold
Feuer des Herrn,
danach verlangt mein Herz
mach mich rein,
(und) heilig
Dir allein will ich dienen, mein Meister
Und deinen Willen tun
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir
und mach mich heilig
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir, tief in mir.
Vorsatz
Ich beachte jede Kleinigkeit des Alltags und tue sie mit großer Liebe.
Aufrichten statt Richten
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus: Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird (Joh 3, 13-17).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast dein Leben für uns hingegeben. Am Kreuz hast du die ganze Menschheit umarmt. Du bist unser Retter und Erlöser. Wir beten dich an. Mit Dankbarkeit blicken wir zu deinem Kreuz und umarmen es. Herr, unser Heiland, ziehe uns an dich. Öffne unsere Herzen für das Geschenk der Erlösung. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir aus deinem durchbohrten Herzen jede Gnade schöpfen. Heiliger Geist, hauch uns an. Schaffe uns neu. Wirke du an uns und durch uns.
Persönliche Lektüre
Jesus Christus, du bist da. Du bist der lebendige Gott in Zeit und in Ewigkeit. Du offenbarst uns das Herz des Vaters. Lass uns deine Liebe tiefer erkennen und beherzigen. Rede du zu meinem Herzen, wie du damals mit Nikodémus gesprochen hast. Mach mit betroffen von deinem Wort. Ich will es hören, im Herzen bewahren und darüber nachdenken… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still… Dein Heiliger Geist komme auf mich herab…
Gedanken zur Betrachtung
1. Der erhöhte Christus
Das heutige Fest Kreuzerhöhung geht auf die Auffindung des Kreuzes zurück. Dieses Kreuz hat man in Jerusalem «erhöht» (aufgestellt) und den Gläubigen zur Verehrung dargereicht. Damals wurde Jesus ans Kreuz geschlagen und «erhöht». Er hing am Kreuz zwischen Himmel und Erde, um alles in sich zu versöhnen. Der erhöhte Christus hat seine Arme ausgebreitet, um uns alle zu umarmen, bei seinem Herzen willkommen zu heissen. Er zieht uns mit seiner Liebe an. Er sehnt sich danach, uns seine Barmherzigkeit zu schenken. In der Wüste haben die von Schlangen gebissenen Israeliten zu einer Kupferschlange geblickt, die Mose auf einen Pfahl aufhängen liess und sind dann am Leben geblieben. Heute blicken wir zum Kreuz und finden in Christus das Leben in Fülle.
Wie begegne ich dem Kreuz Jesu? Trage ich es als Halskette an mir? Habe ich ein Kreuz in meinem Zimmer? Wie blicke ich darauf? Habe ich mich nicht an das Kreuz gewöhnt? Wie will ich dem Kreuz Jesu heute neu begegnen? Vielleicht muss ich es zuerst abstauben, um es dann liebevoll umarmen zu können…
2. Die Liebe des Vaters
Jesus erklärt uns, dass die Liebe Gottes zu uns Menschen darin besteht, dass er seinen einzigen Sohn in den Tod gegeben hat, damit wir nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Und er selbst bekräftigt, dass es keine grössere Liebe gibt, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt (Joh 15,13). Das Kreuz ist somit das Zeichen der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen. Gott hat alles für uns hingegeben. Gott hat das Gericht auf sich genommen, damit wir alle durch sein Blut freigesprochen werden können. Jesus bietet uns seine Liebe an und freut sich jedes Mal, wenn wir sie annehmen und uns befreien lassen.
Wie oft danke ich Jesus für das Geschenk der Erlösung, für seine grenzenlose Liebe zu mir? Kann ich immer noch darüber staunen? Wann habe ich sie konkret erfahren, angenommen? Wem habe ich davon mit strahlenden Augen erzählt?
3. Aufrichten statt Richten
Jesus betont heute, was Gott im Sinn hat. Er will alle Menschen in Christus retten, sie aufrichten nicht richten! Wir beginnen oft die Menschen zu richten und zu urteilen, selbst wenn wir sie nicht kennen. Gerne nehmen wir etwas Schlechtes bei den anderen wahr und werden manchmal darüber empört. Wie könnten sie auch dies oder jenes sagen oder tun?! Wie oft übernehmen wir die Rolle der Richter gegenüber unseren Nächsten. Jesus macht es aber anders: Er ist nicht gekommen um uns zu richten, sondern zu retten, aufzurichten! So schlägt sein Herz für immer! Wie oft klammern wir dieses Auf vor dem Richten aus: (auf)richten! Wenn wir aber zum Kreuz stehen, dann können wir nicht anders als er, unser Herr. Wir wollen mit neuen Augen auf die Menschen blicken und alles tun, dass sie aufgerichtet werden.
Wen richte ich immer wieder? Warum? Will ich nun die Lehre des Kreuzes Jesu beherzigen? Wen richte ich heute auf? Wem sage ich heute ein gutes Wort? Wem stehe ich heute bei? Wen bringe ich heute zum Kreuz Jesu?
Lobpreis
Mein Jesus, mein Retter
Keiner ist so wie du
Lobpreis sei dir jeden Tag mehr
Für deine große Liebe, Herr
Mein Tröster, mein Helfer
Du bist mir Zuflucht und Kraft
Alles in mir beugt sich vor dir
Du bist hoch erhoben, Herr
Ruft zu dem Herrn, alle Enden der Welt
Ehre und Dank dem der alles erhält
Himmel und Erde, erhebt ihn und singt
Wenn sein Name erklingt
Wir preisen dich, du hast Großes getan
Wir kommen vor dich und beten dich an
Dank sei dir, Herr, du bist unvergleichlich gut
Mein Jesus, mein Retter
Keiner ist so wie du
Lobpreis sei dir jeden Tag mehr
Für deine große Liebe, Herr
Mein Tröster, mein Helfer
Du bist mir Zuflucht und Kraft
Alles in mir beugt sich vor dir
Du bist hoch erhoben, Herr
Du bist gut
Gut zu mir
Vorsatz
Ich stelle mich vor das Kreuz oder nehme es zur Hand und danke dem Herrn für seine unendliche Liebe zu mir.
Bei der Novene („neun“) geht es darum, an neun aufeinanderfolgenden Tagen ein bestimmtes Gebet zu verrichten, eine Betrachtung zu machen oder ein Zeichen der Frömmigkeit zu setzen als Vorbereitung auf ein Fest oder als Fürbitte um eine besondere Gnadengabe. Dabei kann das Gebet an den einzelnen Tagen der Novene täglich gleich sein oder aus einem gleichbleibenden und einem täglich wechselnden Teil bestehen. Das Verrichten des für den jeweiligen Tag bestimmten Gebetes ist wie das langsame Hinaufsteigen zu einer Höhe, auf der dann das Fest gefeiert wird. Es ist ein stetig wachsendes Sich-Einfühlen in das Festgeheimnis. Diese Gebetsform hat ihren Ursprung im Gebet der Apostel und der Jungfrau Maria in Jerusalem während der neun Tage nach Christi Himmelfahrt, als sie auf den Heiligen Geist warteten (Apg 1-2). Die Novene drückt auch ein Bedürfnis, das Verlangen nach Sehnsucht aus. Die Zahl neun hat keinerlei magischen Charakter, ist aber Symbol für Kontinuität, Ausdauer und Beharrlichkeit und auch Vollkommenheit.
Die Novene zur Ehre Marias von La Salette beten wir jeweils vom 10. bis 18. September. Eine Vorlage dazu werden wir auf unserer Homepage veröffentlichen. Man kann sie aber selber gestalten und z.B. jeden Tag ein Gesätz des Rosenkranzes beten und einen Satz von der Botschaft der Schönen Frau von La Salette betrachten. Es ist klar, dass wir alle verschiedene Anliegen haben… Wir möchten Sie aber bitten, dass wir die diesjährige Novene vor dem Jahrestag der Erscheinung, nämlich dem 19. September, für neue Berufungen zum Ordensleben und zum Priesteramt beten. Der Auftrag Marias: «Teilt dies gut meinem ganzen Volke mit!» ermutige uns dazu. «Maria von La Salette, berühre die Herzen der Menschen, damit sie deinem Sohn folgen und der Welt die Botschaft von der Versöhnung verkünden. Amen.»
Novene-zur-Maria-von-La-Salette
Bin ich ein Jünger Jesu?
In jener Zeit begleiteten viele Menschen Jesus; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht, der kann nicht mein Jünger sein. Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertigstellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Ebenso kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet (Lk 14,25-33).
Gebet
Herr Jesus Christus. Wir begleiten dich auf deinem Weg nach Jerusalem. Du kennst deinen Weg. Wir lassen uns immer wieder überraschen, wohin du uns führen willst. Danke, dass du Zeit für uns hast und mit uns sprechen willst. Du allein kennst den Weg des Lebens, den Weg zum Leben. Lehre uns mit deinem Wort der Wahrheit. Fordere uns heraus, damit wir nicht zurückbleiben, sondern dir mutig nachfolgen. Zeige uns alles, was uns auf diesem Weg zu einem Hindernis werden kann. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir dein Wort begreifen und konkret umsetzen können. Komm, Heiliger Geist, und erfülle uns neu mit dem Feuer deiner Liebe, komm und entfache uns neu in der Nachfolge Jesu!
Persönliche Lektüre
Jesus, du schaust mich an. Du wendest dich an mich. Ich will deinem Blick nicht zurückweichen. Im Gegenteil, ich freue mich auf dein Wort. Schenke mir den Mut, dir zuhören zu können. Offenbare mir den Weg, auf dem du mich leiten und begleiten willst. Ich will dir folgen. Sei du nun bei mir. Sprich mich mit deinem Wort an. Berühre deinem Wort mein Herz und mein Leben… Ich bin ganz für dich da… Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Meine Nächsten
Im Originaltext heißt es eigentlich so: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, und dazu sein Leben hasst, kann er nicht mein Jünger sein. Krass würden viele an dieser Stelle sagen. Was meint Jesus aber damit? Mit diesem Hebraismus meint Jesus nicht Hass, sondern vollständige und unverzügliche Loslösung von den Nächsten. Darum lesen wir auf Deutsch geringachten (weniger lieben) anstatt hassen. Ja, in der Nachfolge Jesus gilt es ihm den ersten Platz zu geben, ihn über alles zu lieben, selbst über jede Blutsverwandtschaft. Die Nächsten können uns nämlich hindern, Jesus radikal zu folgen, indem sie sich auf die familiären Bindungen berufen. Jesus geht eben nach Jerusalem, wo er sterben wird, selbst wenn dadurch seine Mutter und seine Verwandten viel leiden werden. Die Liebe zu seinem himmlischen Vater geht für ihn jeder menschlichen Beziehung vor.
Liebe ich Jesus über alles? Ist er alles für mich? Ist mir seine Liebe wichtiger als die Meinung meiner Nächsten? Welche Menschen hindern mich, ihn aus ganzem Herzen zu lieben? Warum? Kann ich zu Jesus, zu meiner Liebe auch im Kreis meiner Nächsten sehen? Bin ich bereit, meinen Nächsten von meiner einzigen Liebe zu erzählen? Bin ich in Jesus verliebt, wie er in mich verliebt ist?
2. Mein Besitz
„Besitz“ heißt ein nächstes Hindernis in der Jüngerschaft Jesu. Jesus sagt: Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet. Mich Lossagen von allem, was ich habe, das ist nicht einfach. Wir wollen ja etwas leisten, uns zeigen, Lob und Anerkennung ernten, uns dadurch bestätigen. Selbst als Jünger Jesu werden wir versucht, alles mit eigenen (materiellen) Mitteln zu erreichen. Dabei vergessen wir, dass alle unsere Reichtümer nicht einmal für das Fundament des Baues unseres Lebens ausreichen können. Wer frei ist von seinem Besitz, der kann beginnen, Gottes Gedanken zu denken.
Welche materiellen Reichtümer habe ich? Bin ich für sie dankbar? Wie gebrauche ich sie? Bin ich von ihnen frei? Kann ich auf sie verzichten? Kann ich mich ausschließlich auf Jesus verlassen? Vertraue ich Jesus mehr als meinem ganzen Besitz? Kann ich etwas ohne Geld für Jesus und den Nächsten tun?
3. Mein ICH
Ein drittes Hindernis in der Nachfolge Jesu heißt mein ICH. Jesus sagt: Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Das bedeutet, dass die Nachfolge Jesu nicht nach meinem Plan verläuft. Mehr noch, ich möchte immer Erfolg haben, gesund und glücklich bleiben, nie versagen. Das Leben beweist aber schnell, dass das nicht möglich ist. Auch ich habe ein Kreuz, dass ich zu tragen habe: Meine Pläne, meine Rechthaberei, meinen Charakter, meine Schwäche, mein Versagen, meine Krankheit, mein …, meine … Ich trage es in der Nachfolge Jesu, mit Jesus bin ich nie allein!
Kenne ich mich? Nehme ich mich an? Liebe ich mich, wie ich bin? Kann ich für Jesus auf mich selbst verzichten? Wann will ich mich mit meinen Plänen durchsetzen? Welches Kreuz habe ich heute zu tragen? Wie gehe ich mit ihm um? Trage ich mit Jesus? Helfe ich den anderen, ihr Kreuz zu tragen, oder mache ich es nur schwerer?
Lobpreis
Jesus, Herr, ich denke an dein Opfer;
Du gabst dich ganz hin bis in den Tod;
Du hast mich mit neuem Leben reich beschenkt und
nun steh ich staunend vor dir,
nun steh ich staunend vor dir,
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Nun bist du erhöht an den höchsten Ort.
König der Himmel, dort werde ich knien.
Wenn ich an die Gnade meiner Rettung denk
werd ich mit Lobpreis erfüllt
werd ich mit Lobpreis erfüllt
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Danke für das Kreuz, danke für das Kreuz
danke für das Kreuz, mein Freund.
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Vorsatz
Ich achte auf das, was Jesus mir sagt und nicht auf das, was meine Nächsten heute dazu meinen.
Der letzte Platz…
Jesus kam an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen. Da beobachtete man ihn genau. Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten, erzählte er ihnen ein Gleichnis. Er sagte zu ihnen: Wenn du von jemandem zu einer Hochzeit eingeladen bist, nimm nicht den Ehrenplatz ein! Denn es könnte ein anderer von ihm eingeladen sein, der vornehmer ist als du, und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat, kommen und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz! Du aber wärst beschämt und müsstest den untersten Platz einnehmen. Vielmehr, wenn du eingeladen bist, geh hin und nimm den untersten Platz ein, damit dein Gastgeber zu dir kommt und sagt: Mein Freund, rück weiter hinauf! Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Dann sagte er zu dem Gastgeber: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich wieder ein und dir ist es vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten (Lk 14,1.7-14).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du lässt dich zum Essen einladen. Du willst das Leben mit uns teilen. Du willst mit uns Gemeinschaft haben. Komm nun in unsere Mitte, in unser Haus. Nimm Platz an unserem Tisch. Lasst uns das Brot und das Leben miteinander teilen. Zeige uns, was im Leben wirklich zählt. Belehre uns durch deinen Heiligen Geist. Schenke uns den Geist der Freude und der Gemeinschaft, den Geist der Wahrheit und des Lebens, deinen Heiligen Geist! Komm herab, Heiliger Geist, und schaffe uns neu, belebe uns, lehre und führe uns. Lass uns denken, reden und handeln nach dem Vorbild Jesu.
Persönliche Lektüre
Jesus, du kennst das menschliche Leben. Du kennst die Geheimnisse meines Herzens. Du durchschaust mich und dir ist nichts verborgen. Ich bitte dich, zeige mir den richtigen Weg, lehre mich deine Weisheit. Sei mir nahe. Nur bei dir bin ich wirklich geborgen. Ja, rede, Herr, denn dein/e Diener/in hört. Ich verweile gerne bei deinen Worten, die mein Herz berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Der erste Platz
Jesus beobachtet die Menschen. Ihr Verhalten verrät die Gedanken ihres Herzens. Viele wollen von den anderen gesehen, geachtet, gelobt und respektiert werden. Darum wählen sie gerne die Ehrenplätze, die ersten Plätze am Tisch. Sie suchen nach Anerkennung bei den Menschen. Vielleicht sind sie auch wert, gelobt zu werden. Vielleicht sind sie es aber nicht. Sie lassen sich von der Meinung der anderen in ihrem Selbstwertgefühl bestätigen oder auch in ihrem Tun beeinflussen. Das Besetzen des ersten Platzes kann aber ganz gefährlich sein, wenn da jemand kommt, der vornehmer ist als ich selbst. Dann wird mir anstatt Anerkennung der letzte Platz zuteil.
Bin ich ehrlich vor den Menschen? Bin ich in meinem Denken und Verhalten frei von der Meinung der Mitmenschen? Wann höre ich auf, ich selbst zu sein? Warum? Wie verhalte ich mich dann? Vor wem will ich mich „besser“ zeigen als ich in Wirklichkeit bin? Wann suche ich nach dem ersten Platz? Kann ich auch verlieren und den letzten Platz besetzen? Ist mir die Meinung Gottes wichtig? Bin ich vor ihm ehrlich?
2. Der letzte Platz
Jesus gibt uns einen guten Ratschlag, uns in einer menschlichen Gesellschaft auf den untersten Platz zu setzen. Er bietet uns einen Platz neben sich, in seiner Gesellschaft. Er hat sich ja zum Diener aller gemacht und seinen Jüngern die Füße gewaschen. Er hat uns geboten, einander zu dienen. Er hat uns aber verheißen, dass er selbst uns im Himmel bedienen werde. Wie schön und wertwollt ist dann der letzte, unterste Platz! Und wie wenig wird er von uns geschätzt!
Wo habe ich meine letzten Plätze? Kann ich den anderen Platz machen, Vortritt lassen, Glück gönnen, Erfolg wünschen? Diene ich den anderen gern? Glaube ich daran, dass ich Jesus am einfachsten auf dem untersten Platz finde? Höre ich gerne auf die Ratschläge Jesu? Wann wurde ich für den letzten Platz belohnt? Wie habe ich dann reagiert?
3. Ein Platz für die anderen
Alles, was wir tun, hat seine Folgen für die Ewigkeit. Schon heute entscheiden wir, wie sie aussehen sollte. Darum lädt uns Jesus ein, selbstlos zu handeln, uns der anderen anzunehmen. Wir sollen uns in unserem Handeln nicht nach dem Prinzip der Vergeltung orientieren: Wie du mir, so ich dir. Im Gegenteil. Jesus fordert uns auf, für jene da zu sein, die sich selbst nicht helfen, die uns nicht vergelten können, die sonst niemanden haben, der sich für sie einsetzen kann. Dazu braucht man aber viel Mut. Kann man aber anders Christ sein?
Denke ich an das ewige Leben? Was tue ich, um den ewigen Lohn von Gott zu erhalten? Bin ich selbstlos? Freue ich mich darüber, dass ich etwas für die anderen tun kann? Finden die Bedürftigen einen rechten Platz in meinem Herzen, in meinem Haus? Wen habe ich letztlich so spontan eingeladen? Für wen war ich einfach da? Habe ich den Mut, mich selbst zurückzustellen, um Jesus den ersten Platz zu geben?
Lobpreis
Nur den Saum deines Gewandes
einen Augenblick berühren
und die Kraft die von dir ausgeht
tief in meinem Innern spüren
nur ein Blick aus deinen Augen
nur ein Wort aus deinem Mund
und die Heilungsströme fließen
meine Seele wird gesund
Jesus berühre mich
hole mich ab
öffne die Tür für mich
nimm mich an deine Hand und führe mich
in deiner Gegenwart
Jesus ich spüre dich
strecke mich aus nach dir berühre dich
und mein Herz brennt von neuem nur für dich
in deiner Gegenwart
Nur ein Stück vom Brot des Lebens
nur ein Tropfen aus dem Kelch
dann bin ich mit dir verbunden
und mein Hunger wird gestillt
Nur ein Schluck vom Strom des Lebens
von dem Wasser das du gibst
und die Ströme werden fließen
aus der Quelle tief in mir
Herr ich bin nicht würdig
bin oft zu weit weg von dir
doch in deiner Nähe kommst du auch zu mir
Vorsatz
Ich lade eine bedürftige Person zu mir ein.
Werde ich gerettet?
In jener Zeit zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: Herr, mach uns auf!, dann wird er euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird euch erwidern: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, dass Abraham, Ísaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein, und da sind Erste, die werden Letzte sein (Lk 13,22-30).
Gebet
Herr Jesus Christus, du kennst deinen Weg. Du gehst bewusst nach Jerusalem, um alle Menschen zu retten. Unterwegs ziehst du von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, um allen Menschen zu begegnen. Danke, dass du heute zu uns kommst. Wir wollen dich hören und begreifen. Schenke uns deinen Heiligen Geist, denn ohne ihn können wir die Wahrheit nicht erkennen. Entfache uns neu, dass wir dir mit aller Entschiedenheit folgen können. Heiliger Geist, komm auf uns herab. Reinige uns mit deinem Feuer und durchglühe uns mit deiner Liebe. Komm, Heiliger Geist, wir brauchen dich!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist die Antwort auf all meine Fragen. Ja, ich will gerettet werden! Manchmal aber weiß ich nicht genau, wie das geht. Erleuchte mich mit deinem Wort. Zeige mir den Weg, auf dem ich dein Heil erfahren kann. Sei du mein einziger Retter und Herr. Rede, Herr, denn dein/e Diener/in hört. Ich verweile gerne bei deinen Worten, die mein Herz berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Ein Angebot an alle
Jesus ist gekommen, um alle Menschen zu retten. Darum geht er ja nach Jerusalem. Jeder ist ihm wichtig. Alle will er bei sich im Reich des Vaters haben: Diese von Osten und Westen und jene von Norden und Süden. Jesus nennt aber weder Anzahl noch Menge der Geretteten. Er kennt ja das menschliche Herz. Wenn er sagen würde, alle werden gerettet, könnten die Menschen meinen, sich keine Mühe mehr für ihre Rettung zu geben, weil sie ja sowieso gerettet würden. Wenn er sagen würde, nur wenige werden gerettet, könnten die Menschen es schwierig finden, der Zahl der Geretteten anzugehören. Vielleicht würden sie sich bemühen und es am Ende doch nicht schaffen, in den Himmel zu kommen.
Denke ich an meine Rettung? Denke ich an den Himmel, an die ewige Gemeinschaft mit Gott? Bin ich offen für das Geschenk des Heils, das Gott mir in Jesus angeboten hat? Glaube ich daran, dass Jesus mich schon gerettet hat? Öffne ich mein Herz für dieses Angebot Gottes? Wie erfahre ich das Heil Gottes im Alltag? Will ich, dass alle Menschen gerettet werden? Was tue ich dafür?
2. Verantwortung übernehmen
Jesus lädt uns alle dazu ein, dass wir die Verantwortung für die angebotene Rettung Gottes übernehmen. Das Wissen selbst darüber, dass wir gerettet sind, bringt nichts. Die Rettung, das Heil will angenommen und gelebt werden. Das heißt für uns, dass wir als Gerettete leben sollen, dass wir uns bemühen sollen, in den Himmel durch die enge Tür zu gelangen. Das Evangelium Jesu ist ja anspruchsvoll. Es fordert uns auf, den gleichen Weg wie Jesus zu gehen, den Kreuzweg eben. Mehr noch, uns für die Rettung Gottes zu entscheiden, kann nicht verschoben werden. Irgendwann wird ja die Tür zum Himmel verschlossen. Wenn wir also zögern, kann es sein, dass wir eines Tages vor der verschlossenen Tür stehen.
Habe ich das Geschenk des Heils aus der Hand Jesu angenommen? Habe ich mich entschieden, nach ihm zu leben? Wie setze ich das Evangelium Jesu konkret um? Wo bekomme ich zu spüren, dass die Tür zum Himmel wirklich eng ist? Was verschiebe ich gerne auf morgen? Warum? Wenn Jesus heute kommen würde, wo würde ich sein: in seinem Haus oder draußen vor der verschlossenen Tür?
3. Kuschelchristen
Jemand hat gesagt, dass viele zu Gott gelangen, die der Kirche nicht angehören und dass viele, die der Kirche angehören, zu Gott nicht gelangen. Gerade das hat Jesus gemeint als er sagte: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein… Rein äußere Zugehörigkeit, das Essen und das Trinken mit Jesus, selbst in der Eucharistiefeier genügt nicht. Die Kuschelchristen haben im Himmelreich nichts zu suchen. Sie haben alle Unrecht getan. Das heißt, sie haben sich nicht bemüht, das umzusetzen, was sie von Jesus gelehrt und gesehen haben. Sie sind beim kuscheligen Essen und Trinken geblieben.
Bin ich die Kirche oder gehöre ich nur der Kirche an? Gehe ich nur zum Gottesdienst, wenn dort auch Essen und Trinken angeboten wird? Nehme ich die Gemeinschaft mit Jesus in der Eucharistie wahr? Lebe ich mit ihm im Alltag? Wo verspiele ich das angebotene Rettung Gottes? Nehme ich meine christliche Verantwortung ernst? Tue ich das Rechte? Wo vernachlässige ich das Gute?
Lobpreis
Jesus, Herr, ich denke an dein Opfer;
Du gabst dich ganz hin bis in den Tod;
Du hast mich mit neuem Leben reich beschenkt und
nun steh ich staunend vor dir,
nun steh ich staunend vor dir,
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Nun bist du erhöht an den höchsten Ort.
König der Himmel, dort werde ich knien.
Wenn ich an die Gnade meiner Rettung denk
werd ich mit Lobpreis erfüllt
werd ich mit Lobpreis erfüllt
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Danke für das Kreuz, danke für das Kreuz
danke für das Kreuz, mein Freund.
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Vorsatz
Ich versuche, jeden Tag in der Gegenwart Jesu zu leben.
"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.
LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN
Salettiner Missionshaus
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