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Gott Gott sein lassen…
In jener Zeit hörte Johannes im Gefängnis von den Taten des Christus. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Siehe, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: sogar mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bahnen wird. Amen, ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er (Mt 11,1-11).
Gebet
Herr Jesus Christus, du kommst uns Menschen entgegen. Du willst bei uns ankommen. So oft erkennen wir aber nicht deine Gegenwart und deine Art und Weise, wie du zu uns zu kommst. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir offen bleiben für dein Kommen zu uns. Lass uns dich in unserem Alltag erkennen. Mach uns sensibel für dein oft verborgenes Wirken unter uns und an uns. Heiliger Geist, hilf uns fragen und suchen, damit wir Jesus Christus erkennen und ihm einen festen Platz in unserem Leben geben.
Persönliche Lektüre
Jesus, dir darf ich meine Fragen stellen, vor dir darf ich mein Herz ausschütten. So will ich auch gerne auf deine Antworten hören. Öffne mein Ohr und mein Herz, dass ich dein Wort begreifen kann und mich von dir ansprechen lasse. Herr, dein Wort ist Geist und Leben. Sprich du dein lebendiges Wort und verwandle mich durch seine Kraft. Ich bin da für dich… Ich werde still… Ich höre dir, Herr, zu…
Gedanken zur Betrachtung
Johannes der Täufer wurde gesandt, um dem Herrn den Weg vorzubereiten. Er lebte selbst radikal, um glaubwürdig zu sein. Er war treu und standhaft in seinem Wirken. Er beugte sich vor dem König Herodes nicht. Im Gegenteil, er hatte den Mut ihm ins Gewissen zu reden. Er verzichtete auf das Äussere und Materielle, um frei für den kommenden Messias zu sein. Ja, Johannes der Täufer verkündete einen mächtigen Gott, der bald zum Gericht kommen und Ordnung schaffen sollte. Er sprach von einem Gott, der die Menschen im Feuer reinigt und alles Unbrauchbare vernichtet. Er sehnte sich nach einem Gott, der die Menschen im Feuer und im Heiligen Geist taufen würde.
Wer bin ich? Welche Berufung habe ich? Habe ich den Mut, das Evangelium ernst zu nehmen und es radikal zu leben? Wer ist mein Gott? Wie ist er? Nach welchem Gott sehne ich mich heute?
In Jesus Christus kam Gott selbst zu uns. Er war ganz anders als Johannes sich ihn vorgestellt hatte! Jesus offenbart uns einen Gott, der die Barmherzigkeit in Person ist. Dieser Gott sieht die Not der Menschen und kommt ihnen zu Hilfe ohne Wenn und Aber. Er schenkt Blinden das Augenlicht, er befähigt Lahme zum Gehen, er macht die Leprakranken rein, er bewirkt, dass Taube hören. Mehr noch, er weckt Tote auf. Für alle hat er ein befreiendes Wort der Frohen Botschaft. All die Notleidenden erfahren als ersten sein befreiendes du heilendes Wirken. Gott in Jesus Christus ist gnädig und barmherzig, ja er ist ein menschenfreundlicher Gott!
Kenne ich Jesus? Glaube ich daran, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Welches Bild von Gott zeigt mir Jesus? Bin ich mit diesem Bild einverstanden oder erwarte ich einen anderen Gott? Wo habe ich persönlich das Wirken Jesu, seine Barmherzigkeit erfahren?
Johannes der Täufer sitzt im Gefängnis. Der Tag seines Todes naht. Er hatte seine Vision von Gott. In Jesus zeigt Gott aber ein anderes Gesicht. Johannes will sicher sein. Darum schickt er seine Jünger zu Jesus. Er muss nun umdenken, sich bekehren zu dem einen wahren Gott, der anders ist, als er sich ihn vorgestellt hat. Mit der Kraft des Heiligen Geistes muss er erkennen, wie Gott ist, wie er sich den Menschen zeigt, wie er wirken will. Nur so kann er daran glauben, dass Gott ihn auch im Gefängnis nicht allein lässt. Gott darf Gott sein und in voller Freiheit so handeln, wie er will. Ja, Gott ist total anders als alle unsere Vorstellungen von ihm. Wenn wir es nicht akzeptieren, werden wir Weihnachten verpassen, wo Gott doch ganz anders ist, wo er sich uns als Kind schenkt.
Welche Schwierigkeiten erlebe ich? Glaube ich daran, dass Gott trotz allem bei mir ist? Wo will ich Gott vorschreiben, was er zu sagen und zu tun hätte? Lasse ich Gott Gott sein? Kann ich Gott in den alltäglichen Situationen meines Lebens erkennen?
Lobpreis
Ich glaube an den Vater
Den Schöpfer aller Welt
Gott allmächtig
Durch Gottes Geist empfangen
Kam Christus in die Welt
Jesus, mein Retter
Ja, ich glaub an Gott, den Vater
Und an Christus, Seinen Sohn
An den Heiligen Geist der Wahrheit
An den dreieinen Gott
Ja, ich glaub an die Auferstehung
Das Leben nach dem Tod
Ich glaube an Deinen Namen, Jesus
Mein Richter und mein Anwalt
Gekreuzigt unter Leid
Vergebung ist in Dir
Du stiegst ins Reich der Toten
Standst auf in Herrlichkeit
Und herrschst in Ewigkeit
Ja, ich glaub an Gott, den Vater
Und an Christus, Seinen Sohn
An den Heiligen Geist der Wahrheit
An den dreieinen Gott
Ja, ich glaub an die Auferstehung
Das Leben nach dem Tod
Ich glaube an Deinen Namen, Jesus
Ja, ich glaub an Dich
Dass Du auferstanden bist
Ja, ich glaub an Christus, unsern Herrn
Ja, ich glaub, dass wir ewig leben
Dass die Jungfrau den Sohn gebar
Die Gemeinschaft der Kinder Gottes
Die Kirche unsres Herrn
Ja, ich glaub an die Auferstehung
Wenn Jesus wiederkommt
Ich glaube an Deinen Namen, Jesus
Ja, ich glaub an Gott, den Vater
Und an Christus, Seinen Sohn
An den Heiligen Geist der Wahrheit
An den dreieinen Gott
Ja, ich glaub an die Auferstehung
Das Leben nach dem Tod
Ich glaube an Deinen Namen, Jesus
Ja, ich glaub an Gott, den Vater
Und an Christus, Seinen Sohn
An den Heiligen Geist der Wahrheit
An den dreieinen Gott
Ja, ich glaub an die Auferstehung
Das Leben nach dem Tod
Ich glaube an Deinen Namen, Jesus
Ich glaube an Deinen Namen, Jesus
Vorsatz
Ich versuche die Gegenwart Jesu in meinem Leben zu entdecken.
Gönne dir eine Wüste…
In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesája gesagt hat: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Zorngericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch mit Wasser zur Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Sandalen auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; und er wird seine Tenne reinigen und den Weizen in seine Scheune sammeln; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen (Mt 3,1-12).
Gebet
Herr Jesus Christus, Johannes der Täufer hat dir den Weg zu den Herzen der Menschen durch Buße und Umkehr vorbereitet. Er hat auf dich hingewiesen, damit die Menschen dich erkennen und an dich glauben können. Hilf uns auf seine Stimme zu hören und zu dir umzukehren. Schenke uns die Erfahrung der Wüste und Stille, in der wir dir persönlich begegnen und uns von dir im Feuer des Heiligen Geistes reinigen lassen. Heiliger Geist, komm auf uns herab und verbrenne in uns alles, was uns für Jesus und die Mitmenschen noch verschließt. Entfache uns neu und erfülle uns mit Freude über die Gegenwart Jesu in unserem Leben.
Persönliche Lektüre
Herr Jesus du spricht zu mir. Du willst mich mit deinem guten Wort erreichen. Öffne mein Herz und mein Ohr, dass ich mich deinem Wort stellen kann. Lass mich bei dir bleiben und an deinem Herzen ausruhen. Erfülle mich neu mit deinem Heiligen Geist, dass ich mein Leben nach deinem Wort ausrichten kann. Schenke mir ein reines Herz, in dem du selbst gerne wohnst. So nehme ich mir Zeit für dich… Ich werde still… Sprich Herr dein lebendiges Wort aus…
Gedanken zur Betrachtung
Was ist denn die Wüste? Sie ist ein Ort, wo es kein Leben mehr gibt, wo wir keine Freude mehr erfahren, wo wir uns erschöpft und ausgebrannt fühlen, wo wir keinen Sinn mehr sehen, wo alles nur noch der Vergangenheit und nichts der Zukunft gehört, wo wir schreien: Leben? Aber wozu? Leben? Aber für wen noch? Ja, es gibt Situationen, in denen unser Leben wüst geworden ist. Ein wüstes Leben kann eine Wüstenzeit, ein großes Durcheinander oder auch eine sündhafte Person bezeichnen. Ein wüstes Leben braucht wieder Ordnung und Reinigung, braucht einen Neubeginn, dass es bestehen kann. Auf der anderen Seite ist die Wüste ein Ort der großen Sehnsucht, des Verlangens nach dem lebensspendenden Wasser, nach einer Oase, wo es Wasser und damit auch ein Leben gibt. Verlangen nach jemandem, der uns Rettung und Heil bringt.
Durch welche Wüsten wandere ich heute in meinem Leben? Welche Fragen beschäftigen mich heute? Was ist in meinem Leben wüst geworden? Wo brauche ich neues Leben? Sehne ich mich danach? Verlange ich nach der Ankunft des Retters Jesus Christus? Bin ich bereit mir helfen zu lassen?
Die Wüste ist auch ein Ort der Stille und Aufmerksamkeit, wo wir die leise Rede Gottes und seiner Propheten vernehmen können, wo uns eine gute Nachricht erwartet, wie diese des Täufers Johannes: Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe! Die Leute von damals haben die Stadt Jerusalem verlassen, sozusagen sich selbst verlassen, um auf das Wort des Johannes zu hören. Auf diese Weise konnte Gott selbst sein Wort in ihr Leben hinein aussprechen, sie mit seinem guten Wort erreichen. Dieses Wort ist ein Licht für alle unsere Wege, die oft durch die Finsternis dieser Welt führen. Dieses Wort erleuchtet uns und belehrt uns. Dieses Wort macht unser wüstes Leben hell. Dieses Wort wird in der Gegenwart ausgesprochen und bezieht sich auf die Zukunft, die Gott uns verspricht; ja, es öffnet uns für ein neues Leben! Dieses Wort gibt uns neue Hoffnung, die uns leben lässt und uns trägt. Um dieses Wort zu vernehmen, müssen wir uns aber eine Zeit der Wüste gönnen, wo wir nur mit Gott allein sein können.
Habe ich Zeit für Gott? Wo begegne ich ihm ganz persönlich? Höre ich gerne auf sein lebendiges Wort? Welches Wort Gottes hat mich heute betroffen gemacht? Wo leuchtet mir heute ein Licht auf? Glaube ich daran, dass dieses Wort in Erfüllung geht und zwar für mich?
Was hören wir denn heute in der Wüste? Ein starkes und anspruchsvolles Wort: Einen Aufruf zur Umkehr! Umkehren, unser Leben endlich mal ändern, verwandeln lassen. Einen anderen Weg wählen, auf dem wir Gott begegnen können. Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe, denn Gott ist euch nahe! Er ruft uns zu sich, um uns zu reinigen, um uns zu vergeben. Johannes rüttelt die Menschen auf: Ihr Schlangenbrut! Ihr Kinder des Teufels! Wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Und doch, sie kommen zu Johannes scharenweise, bekennen ihre Sünden und lassen sich von ihm taufen, weil sie dem begegnen wollen, der mit dem Heiligen Geist und mit Feuer tauft. Die Umkehr ist ein Geschenk Gottes, eine Bescherung Gottes für Weihnachten. Er selbst legt schon die Axt an die Wurzel des Bösen, er rettet uns aus dem kommenden Gericht, er trennt uns mit der Schaufel vom Bösen und verbrennt all unsere Sünden und Missetaten in einem nie erlöschenden Feuer… Nur er, Jesus, macht uns wirklich frei!
Glaube ich daran, dass Jesus als Retter mir nahe ist? Was trennt mich heute von ihm? Was an Schlechtem hat in mir Wurzel geschlagen? Wo richte ich über die anderen? Kann ich Weizen von Spreu (Gut von Bösem) in meinem Leben unterscheiden? Was lasse ich Gott verbrennen, um nie wieder dazu zurückzukehren?
Lobpreis
Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht;
es hat Hoffnung und Zukunft gebracht;
es gibt Trost,
es gibt Halt in Bedrängnis,
Not und Ängsten,
ist wie ein Stern in der Dunkelheit.
Vorsatz
Ich lasse mich vom Herrn im Sakrament der Versöhnung reinigen.
Menschenkinder – Gotteskinder unter diesem Motto stand der diesjährige Glaubenskurs vom 21. bis 23. November 2025. Zwölf Personen fanden in der Unteren Waid, Mörschwil, zusammen, um diesem Thema nachzugehen. Hiermit ein Bericht der Teilnehmer darüber.

Wir sind Menschenkinder; die Kinder unserer Eltern, geliebt, erwartete und gewollt, die Nachkommen unserer Ahnen, vielleicht mit Geschwistern, Verwandten, auf dem Weg durch dieses Leben auf Erden. Und wir sind alle Gotteskinder; geliebte, gewollte, ersonnene Kinder unseres Vaters im Himmel. Mit allen Menschen als Geschwister unterwegs zu IHM, um in Ewigkeit mit dem Dreifaltigen Gott und allen himmlischen Geschöpfen zu leben.
Am Freitagabend erwartete uns Olivia im Foyer des Klosters, wies uns die Zimmer an und verteilte das Programm des Glaubenskurses. Nach der Begrüssung durch P. Piotr und einem feinen Nachtessen, fanden wir uns in der La Salette-Kapelle zu einer Kreuzwegandacht zusammen. Sie führte uns mitten ins Thema: Menschenkinder – Gotteskinder. Es begann mit der Erscheinung Mariens in La-Salette, wo eigentlich alles ganz menschlich begann. Es herrscht eine Hungersnot, arme Hirtenkinder müssen für ihr Brot arbeiten auf der Weide, ein Vater gibt seinem Sohn das letzte Stück Brot und dann sitzt eine Frau, die vor lauter Sorgen weint auf einem Stein. Und dann die göttliche Dimension: die Frau, die weint ist Maria, die Mutter Jesu. Sie redet mit den Kindern: Maximin und Melanie, fordert sie auf, ihre Botschaft weiterzuerzählen. Nämlich, dass sich alles zum Guten wendet, wenn nur die Menschen umkehren und sie sich wieder Gott zuwenden, wenn sie ihr Leben mit ihm wagen.

Samstag: Nach der Laudes und dem Frühstück – wie immer schön aufgetischt und sehr fein ein, lud das Programm zum 1. Vortrag ein zum Thema Mensch sein ein.
Das Lied von Adel Tawil, «Menschenkinder» führte uns gleich mitten ins Thema. Er singt davon, dass wir alle Menschenkinder sind, alle unseren Platz haben und haben dürfen und alle 8 Mrd. Menschen im selben Boot sitzen. Die Welt ist nicht nur Schweiz, nicht nur schwarz-weiss, sondern bunt, und gemeinsam schaffen wir es, diese unsere Welt zu einem Zuhause für alle zu gestalten. Ein Traum…? Ja und Nein – Jeder Mensch besitzt einen freien Willen, so zu leben oder eben einen anderen Weg zu wählen. Nach einer Kaffeepause trafen wir uns in der Kapelle.

In der Gegenwart des Allerheiligsten Sakraments meditierten wir die Frage; wie sehe ich mich als Menschenkind. Kann ich nur meinen Verletzungen wahrnehmen, die ich als Kind bis jetzt mitgetragen habe oder kann ich auch das Schöne benennen, das mich ausmacht oder das ich als Kind mitbekommen habe? Dass ich ein Dach über dem Kopf und zu essen hatte, dass jemand da war zuhause, dass ich die Schule besuchen konnte… Dass ich fröhlich sein kann, dass ich beten gelernt habe oder mich zu freuen… ALLES durften wir vor Jesus hinlegen und von ihm unser zerbrechliches Menschsein heilen lassen.

Am Nachmittag nutzen einige die freie Zeit zum Ausruhen, zum Spazieren, oder zum Austoben an der Schneeschaufel😊. Es waren so herrliche Gespräche, mit viel Lachen und Vertrautheit, dass jemand meinte: da war der Herr mit uns unterwegs…
Um 15.00 Uhr, in der Todesstunde Jesu Christi und erfrischt von der kalten Luft, beteten wir den Rosenkranz zur Barmherzigkeit Gottes und bereiteten so unsere Herzen für die nächste, 2. Vortragsrunde zum Thema Geliebtes Kind Gottes vor. Es war wiederum ein Lied von Adel Tawil. «ist da jemand, der an mich denkt, mit mir geht, für mich da ist?!» das uns einstimmte. Mit dem Psalm 139, der sich wie ein Liebesbrief an uns Menschen anhört, kamen wir in die göttliche Dimension unserer Leben an. Wir sind geplante, lange erwünschte und geliebte, Kinder Gottes… Wir dürfen als solche leben, strahlen, wirken, Zeugnis geben. Wäre es nicht schön, mit diesen Gedanken jeden Morgen aufs Neue bewusst als Kind Gottes den Tag zu beginnen?

Am Sonntag, im Christkönigsmorgenlob, erfreuten wir uns Gott und lobten ihn.
Die heilige Messe mit den Ministrantinnen war wundervoll schön und «voll» geisterfüllt, man konnte das alte Kirchenjahr voller Hoffnung abschliessen und sich für das neue Kirchenjahr vorbereiten und freuen.

Im 3. Vortrag zum Thema Freundschaft mit Jesus wiesen uns verschiedene Bibelstellen den Weg. ER, Jesus Christus, hat seine Freundschaft mit uns ja schon angeboten, sie mit uns schon geschlossen. ER ist uns treu und steht uns zur Seite. Siehe dazu: Lk 3,21-22, Gal 4,4-7, Röm 5,5, und als Liebesbeweis Gottes an uns Joh 15,1-5 – ER ist unser Weinstock, wir sind die Reben, also hängen direkt an IHM, IHM zugehörig und von IHM genährt. Alle Tage unseres Lebens. Überwältigende Worte und doch dürfen sie uns noch mehr durchdringen. Immer wieder neu. Danach tauschten wir uns in Kleingruppen über unsere Freundschaft mit Jesus aus. So erfuhren wir voneinander, wie jeder sein Leben mit Jesus zu leben versucht und das stärkte uns gegenseitig.
Das Mittagessen inkl. Dessert, der von gruppeninternen Backcrew köstlich zubereitet worden war, bildete der kulinarische Schlusspunkt.
Lieber P. Piotr, vielen herzlichen DANK von uns allen, dass du es immer möglich machst – natürlich gemeinsam mit dem Herrn – unseren Glauben zu stärken, unsere Herzen zu berühren und uns zusammen auf dem Weg zu führen. Und das in der gemütlichen Unteren Waid. Herzlichen DANK auch an Ania für die liebevolle Tischgestaltung und die musikalische Begleitung und natürlich der Küchenmannschaft. 😊
Maria und Olivia
Den Herrn nicht verpassen…
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie es in den Tagen des Noach war, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die an derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt dies: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet (Mt 24,37-44).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist in unsere Welt gekommen und wurdest einer von uns. Einst wirst du kommen, um uns zu dir zu holen. Auch heute kommst du uns Menschen entgegen. Lass uns dein Kommen erkennen und dir öffnen, wenn du bei uns anklopfst. Lass uns wachsam sein, damit wir dein überraschendes Kommen nicht übersehen. Schenke uns deinen Heiligen Geist, der uns entfacht und für deine Gegenwart in dieser Welt sensibel macht. Heiliger Geist, komm auf uns herab, wie einst auf Maria, und lass uns zu Menschen werden.
Persönliche Lektüre
Herr Jesus du spricht mich mit deinem guten Wort an. Schenke mir ein hörendes Herz, dass ich es beherzige und danach lebe. Heiliger Geist erfülle mich neu mit deiner Kraft und deinem Mut, dass ich mich dem Wort Jesu stellen kann. Zeige mir, wie ich diese Adventszeit erleben soll und bleibe du immer bei mir. Ich nehme mir Zeit für diese Begegnung mit Jesus… Ich werde still… Sprich Herr, denn deine Dienerin/dein Diener hört…
Gedanken zur Betrachtung
Ich habe die Ankunft des Herrn verpasst! Warum? Wie es in den Tagen des Noach der Fall war. Viele wollten es nicht wahrhaben: sie glaubten nicht! Eigene Vorstellungen, Sorgen des Alltags, Leben in Saus und Braus, trachten nur nach dem Irdischen haben die Herzen der Menschen müde und schläfrig gemacht. Sie haben die Ankunft Gottes bei ihnen verpasst. Damals… Auch heute gibt es viele, die nichts von Gott ahnen oder ahnen wollen… Viele begnügen sich mit tausenden Lichtern im Garten und im Haus und vergessen das Licht Gottes im eigenen Leben anzuzünden.
Wie sieht es bei mir aus? Was war mir im Leben wichtig? Worin investierte ich in meinem Leben? Welche Stellung nahm Gott in meinem Alltag ein? Gab ich ihm eine Chance, zu mir zu kommen, bei mir anzukommen?
Wachen und beten, wachsam sein, dazu fordert uns Jesus auf. Warum? Weil der Herr kommt! Der Bräutigam kommt, unsere Rettung. Er will mein Leben hell machen. Er ist schon gekommen, er wird einst kommen, er kommt hier und jetzt. Wir müssen uns nicht so sehr auf unsere Leistung, auf die Vorbereitung für seine Ankunft konzentrieren. Das Entscheidende ist, dass der Herr kommt, dass mein Gott zu mir kommt. Alles andere soll sich um diese Tatsache drehen. Und wenn er kommt, dann herrscht große Freude überall, dann macht er alles neu. Wir glauben, Herr, dass du kommst in Herrlichkeit!
Glaube ich daran, dass Jesus heute kommt? Warte ich sehnsüchtig auf ihn? Bin ich bereit, ihm zu öffnen, ihn bei mir willkommen zu heissen? Erkenne ich ihn in jedem Menschen, besonders jenem, der auf mich angewiesen ist? Nehme ich ihn auf oder weise ich ihn ab?
Die dritte Dimension des Advents lädt uns dazu ein, die Ankunft Jesu in unserem Hier und Jetzt zu erkennen. Wir bereiten uns zwar auf Weihnachten vor, aber Jesus kommt eigentlich jeden Tag neu zu uns. Er will uns in unserem Alltag begegnen. Er will bei uns bleiben für immer. Nur so müssen wir wirklich keine Angst vor dem Tod haben. Der Menschensohn kommt ja, um uns zu retten, nicht um uns zu vernichten.
Habe ich täglich Zeit für eine echte Begegnung mit Jesus? Worüber rede ich mit ihm? Höre ich auf sein Wort? Bin ich wie Maria bereit, Gott zu gehorchen und Gott in mir Mensch werden zu lassen? Was nehme ich mir im Advent vor?
Lobpreis
Komm, komm, du Sohn des Höchsten,
komm herab zerreiß die Finsternis!
Komm, komm, du Herr des Himmels,
komm mein treuer Freund verlass mich nicht!
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.
Ich weiß, dass er hoch oben steht.
Hoch über all dem Staub der Welt.
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.
Heilig, dein Haus ist heilig,
und aus Staub und Schmerz erhebst du mich.
Ewig, der Weg ist ewig.
Ich weiß ich werde leben weil du bist.
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.
Ich weiß, dass er hoch oben steht.
Hoch über all dem Staub der Welt.
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.
Vorsatz
Ich versuche für jedermann offen zu bleiben.
König auf dem Thron des Kreuzes
In jener Zeit bverlachten die führenden Männer des Volkes Jesus und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst! Über ihm war eine Aufschrift angebracht: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein (Lk 23,35-43).
Gebet
Herr Jesus Christus. Über deinem Haupt hat man die Tafel angebracht mit der Inschrift: „König der Juden“. Sie sollte den Grund für deine Verurteilung zeigen. Sie zeigt uns aber, dass du wirklich König bist. Du bist nicht nur König der Juden, du bist der König der ganzen Welt, du bist unser König. Wir verehren dich am Holz des Kreuzes und bekennen dich als unseren König und Herrn. Wir bekennen, dass nur du unser Erlöser bist, unser Heiland. Wir loben dich und preisen dich! Wir wollen unser ganzes Leben deiner Herrschaft unterwerfen. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir Mut haben, dies zu tun. Heiliger Geist, befähige uns dazu, Jesus in unserem ganzen Leben herrschen zu lassen. Nur so können wir wirklich frei sein.
Persönliche Lektüre
Jesus, mein König. Ich stehe unter deinem Kreuz. Ich berühre deine Wunden und bekenne, dass du und nur du mein König bist, der König meines Herzens. Ich sage allem ab, was mich zu dir hindert. Im Feuer deines Geistes verbrenne und in deinem Sturm vernichte alle Götzen, die ich neben dir verehrt habe. Ab jetzt sei du mein einziger König! Dir übergebe ich mein Leben. Drücke mich an dein Herz und stärke mich durch dein Wort. Ich höre dir gerne zu….
Gedanken zur Betrachtung
1. Selbsterlösung
Er soll sich selber helfen… Hilf dir selbst… So rufen die Menschen Jesus zu. Und er hört nicht auf sie. Er braucht ja keine Erlösung. Er ist der Erlöser. Mit ihren Rufen offenbaren sie aber das Verlangen ihres Herzens nach Selbsterlösung. Ich kann mir selber helfen. Ich brauche niemanden. Ich mache es selbst. Ich verschaffe mir Heil. Daraus wird aber nichts. Es gab schon genug Ideologien, die uns ein Paradies auf der Erde versprochen haben. Und es wurde nichts daraus. Der Mensch kann sich selbst nicht erlösen. Die beiden Verbrecher, die neben Jesus hingen vermochten das auch nicht. Die Erlösung bekommen wir durch die Hände Jesu geschenkt.
Bin ich ein offener Mensch für Gott und für die Menschen? Lasse ich mir helfen? Kann ich um Hilfe bitten? Wo versuche ich, mir selbst zu genügen? Wann lehne ich die Hilfe von aussen ab? Warum? Wo versuche ich mir selbst das Heil zu verschaffen, indem ich die heilbedürftigen Dinge verschweige, verdränge, verneine? Kann ich mich für das Heil öffnen, dass Jesus, der König, mir anbietet?
2. Erlöser nach meiner Meinung
Die Menschen wollen in der Tiefe ihres Herzens geheilt werden. Oft wollen sie aber Gott vorschreiben, wie er ihnen das Heil schenken soll. Der eine Verbrecher wollte nicht sterben. Die Erlösung hat er ganz irdisch verstanden als eine Befreiung vom Leiden und Tod. Das gleiche haben auch die führenden Männer und die Soldaten gemeint. Wie ein Echo hören wir die Versuchung Jesu in der Wüste: Du hast Hunger. Mach aus Steinen Brot. Er-löse dich von deinem Leiden. Auch damals hat Jesus nicht auf den Teufel gehört. Nur er allein kennt den Weg der Erlösung, die Gott den Menschen schenken will.
Wie sieht mein Gebet aus? Worum bitte ich Gott? Sage ich Gott, was er für mich und für die anderen tun soll? Kann ich zu Gott halten, selbst wenn er meine Wünsche nicht erfüllt? Bin ich überzeugt, dass er mir nur das Beste schenkt? Sehe ich auch in der Krankheit, im Leiden, selbst im Tod einen Sinn? Bete ich für meine Mitmenschen, dass der Wille Gottes an ihnen geschieht?
3. Mein echter Erlöser
Der zweite Verbrecher hat gespürt, wer Jesus ist. Er hat ihm keine Vorschriften gemacht. Er hat sich nur an ihn mit seiner demütigen Bitte gewandt: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. Er liess sich das Heil, die Erlösung schenken. Er musste auch sehr überrascht und erfreut gewesen sein, als Jesus ihn in einem der kürzesten Heiligsprechungsprozess der Geschichte heiliggesprochen hat: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein? Wer geht sonst in den Himmel, wenn nicht jene, die von Gott geheiligt wurden?
Wo bedürfe ich der Erlösung? Ist Jesus der einzige Retter der Welt, mein Erlöser? Lasse ich mich von ihm beschenken? Bin ich dafür dankbar? Gebe ich das Geschenk weiter? Glaube ich daran, dass Jesus jedem Menschen das Heil anbietet? Bete ich darum, dass das Herz der Menschen für Jesus nicht verschlossen bleibt? Wo habe ich selbst erfahren, dass der Herr mich erlöst hat? Wie lebe ich diese Tatsache im Alltag?
Lobpreis
Für den König, für den Herrn.
Für ihn geben wir uns hin.
Seine Ehre unser Ziel,
nichts bedeutet uns jemals so viel
Für den König, für sein Reich.
Alle Menschen sind hier gleich
Lamm und Löwe sind vereint
und das Licht der Gerechtigkeit scheint.
Alle Ehre König Jesus!
Unsere Herzen, sie fliegen dir zu.
Wir erheben deinen Namen!
Der allein wahre König bist du!
Für den König, für sein Schwert
was den Feind das Fürchten lehrt
unsre Freiheit garantiert
uns zum Schutz unsre Grenze markiert.
Für den König für sein Volk
für die Heerschar, die ihm folgt.
Ihm der uns sein Leben gibt
lasst uns dienen so wie er uns liebt!
Alle Ehre König Jesus!
Unsere Herzen, sie fliegen dir zu.
Wir erheben deinen Namen!
Der allein wahre König bist du
Vorsatz
Ich stelle mich unter das Kreuz Jesu und bekenne ihn als meinen Herrn und König!
In der Verfolgung ausharren
In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schön bearbeiteten Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies geschehen soll? Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist da. – Lauft ihnen nicht nach! Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen. Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch also zu Herzen, nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen (Lk 21,5-19).
Gebet
Herr Jesus Christus, du schaust nicht auf das Äußere. Du allein kennst das Herz des Menschen. Du willst mit uns sprechen von Herz zu Herz. Herr, erkläre uns die Not unserer Zeit, die Not des Lebens. Herr, sende uns deinen Heiligen Geist, dass wir dich verstehen und unser Leben meistern können. Heiliger Geist, du wohnst und betest in uns. Wir sind ja dein Tempel! Erfülle uns neu mit deinem Feuer. Entfache uns neu. Verbrenne alles in uns, was uns zu Jesus hindert. Sei du die Seele unserer Seele!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist da bei mir. Bei dir muss ich keine Angst mehr haben. Du bist ja mein Herr und Beschützer. Drücke mich an dein Herz. Ich brauche dich. Lass mich deine Liebe spüren… Öffne mein Herz ganz für dich. Schenke mir den Heiligen Geist, den Geist der Liebe und des Friedens. Heiliger Geist sei du mein Licht und meine Freude. Ich vertraue mich dir an. Heiliger Geist komm auf mich mit deiner Kraft herab. Ich werde ruhig und still… Nun bin ich in dir geborgen…
Gedanken zur Betrachtung
1. Tempel
Der Tempel ist ein Ort, an dem Gott selbst wohnt. Das haben die Juden gewusst. Darum haben sie für seinen Bau großzügig gespendet. Gott sollte ja eine würdige Wohnung unter den Menschen haben! Das Wichtigste dabei ist aber nicht der Tempel selbst, sondern Gott, der in ihm wohnt und ihn heiligt. Auch mein Herz ist ein Tempel des lebendigen Gottes. Wie schön und prächtig müsste es sein, um Gott selbst eine Wohnung anbieten zu können?
Sorge ich für meine Pfarrkirche? Mit welchen Gaben ehre ich darin Gott? Ist mir die Schönheit der Gottesdienste wichtig? Wie trage ich dazu bei? Lasse ich Gott im Tempel meines Herzens wohnen? Womit schmücke ich ihn aus? Was tue ich, um Jesus in meinem Herzen würdig zu empfangen? Was schenke ich ihm gern? Was gebe ich für ihn hin?
2. Verfolgung
Jesus verspricht uns kein einfaches Leben! Wie er, unser Meister, verfolgt wurde, so werden auch wir verfolgt. Warum? Weil wir in der heutigen Zeit den Mut haben, zu ihm zu gehören und uns zu seinem Namen zu bekennen. Wir heissen ja Christen. Die Verfolgung bringt die Stäke unseres Glaubens ans Licht. Erst wenn wir Widrigkeiten erfahren, leiden, eine Krise erleben, zeigt sich, wie sehr wir Jesus vertrauen; zeigt sich, ob wir wirklich seinen Namen lieben und für ihn für alles bereit sind.
Wie stelle ich mir das Leben mit Jesus vor? Bin ich wie Jesus bereit, das tägliche Kreuz zu tragen? Stehe ich zu ihm in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, unter den Fremden? Wann verschweige ich, dass ich Christ bin? Wo habe ich zu leiden gehabt, weil ich zu Christus gehöre? Bleibe ich Jesus treu, wenn ich Schwierigkeiten erfahre und seelische oder körperlichen Schmerzen habe? Welche „Verfolgung“ hat mich im Glauben gestärkt? Glaube ich daran, dass mir bei Jesus nichts passieren kann?
3. Zeugnis
Jesus verlangt von uns, dass wir in der Verfolgung Zeugnis von ihm ablegen. Er hat ja Zeugnis vor seinem Vater abgelegt gerade dann, als er vor dem Gericht stand. Er wusste, welche Folgen seine Aussagen haben werden. Er hat sie aber nicht zurückgezogen: Gott ist mein Vater. Es wurden ihm die Worte und die Weisheit eingegeben, für die seine Feinde nur das Eine hatten: den Tod. Er wurde dafür gehasst, ausgepeitscht und getötet. Seine Zusage für die Jünger: „Euch wird kein Haar gekrümmt werden“, wurde doch erfüllt. Der Vater hat ihn dem Tod entrissen!
Bin ich bereit, Jesus zu verkünden, selbst wenn ich nicht danach gefragt werde? Bete ich zum Heiligen Geist um Weisheit, Rat und Mut? Lasse ich mich von ihm leiten? Höre ich aus seinen Eingebungen? Wie begegne ich meinen Feinden? Kann ich für sie beten? Kann ich mit Jesus leiden? Vertraue ich auf seinen Beistand? Aus welcher Not hat mich Jesus herausgerissen?
Lobpreis
Mein Jesus, mein Retter,
keiner ist so wie du.
Lobpreis sei dir, jeden Tag mehr,
für deine große Liebe, Herr.
Mein Tröster, mein Helfer,
du bist mir Zuflucht und Kraft.
Alles in mir beugt sich vor dir.
Du bist hoch erhoben, Herr!
Ruft zu dem Herrn, alle Enden der Welt!
Ehre und Dank dem, der alles erhält.
Himmel und Erde erhebt ihn und singt,
wenn sein Name erklingt.
Wir preisen dich, du hast Großes getan.
Wir kommen vor dich und beten an.
Dank sei dir, Herr, du bist unvergleichlich gut.
Vorsatz
Ich stehe klar zu Jesus, wenn ich danach gefragt werde.
Herr, reinige mein Herz!
Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren. Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm: Welches Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte (Joh 2, 13-22).
Gebet
Herr Jesus Christus, du wohnst in jedem Tabernakel, bei dem ein ewiges Licht brennt. Du bist unter uns für immer geblieben, wie du es versprochen hast. Jederzeit dürfen wir zu dir kommen und dich besuchen, mit dir reden. Du hast immer Zeit für uns. So wollen auch wir uns Zeit nehmen für dich. Ermutige uns zu einem häufigeren Besuch bei dir. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass er den Tempel unseres Herzens erneuere und reinige. Er öffne uns für deine Gegenwart und schaffe uns neu. Heiliger Geist, entfache uns neu in der Liebe zu Jesus, unserem Retter.
Persönliche Lektüre
Jesus schenkt dir seine Zeit. Nimm sie in Anspruch. Erfreue dich am Herrn. Lass dich von ihm ansprechen. Sei offen für sein befreiendes Wirken an dir. Verweile bei den Worten, Sätzen, Handlungen Jesu, die dich berühren… Lass Jesus in dein Herz hinein…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus kommt in den Tempel nach Jerusalem. Und was stellt er fest? Die Menschen haben aus diesem heiligen Ort eine Markthalle, eine Räuberhöhle gemacht. Anstatt mit dem Vater zu reden, auf ihn zu hören, machten sie aus ihrem Glauben ein Geschäft. Ein Geschäft mit den Menschen, damit sie reine Opfertiere und reine Münzen für ihren Kult haben. Ein Geschäft mit Gott, der sich mit den vielen Opfern der Menschen zufriedengeben und den Menschen gnädig sein sollte. Was bleibt dann von dem Haus des Vaters übrig? Was bleibt von dieser zärtlichen Beziehung Vater – Sohn übrig? Der Eifer für dein Haus verzehrt mich!
Wie sieht meine Beziehung zu Gott aus? Was bringe ich ihm dar? Ist er wirklich mein Vater? Wie rede ich mit ihm? Lebe ich meinen Alltag mit ihm? Welche Geschäfte hindern mich heute, bei Gott, dem Vater, zu Hause zu sein?
Durch die Taufe wurden wir alle zu Kindern Gottes und zum Tempel des Heiligen Geistes. Wir sind der Tempel des lebendigen Gottes. Das Herz ist das Heiligtum Gottes in uns! Darum sagt Jesus zu den Juden, dass sie diesen seinen Tempel, ihn selbst zerstören werden. Tatsächlich wurde Jesus getötet und nach drei Tagen ist er auferstanden. In jeder Kommunion zieht Jesus in sein Heiligtum ein, in mein Herz. Welche Ehre gilt jedem Gläubigen, der Jesus in sein Herz aufnimmt!
Welche Sorge trage ich für meinen Körper, für den Tempel Gottes in mir? Ist das Heiligtum meines Herzens wirklich rein; für den Herrn immer bereit? Welche Ehre erweise ich Jesus in anderen Menschen, die ihn empfangen?
Wir machen uns bewusst, dass es auch im Tempel unseres Herzens viele Gewohnheiten, Schwächen und Sünden gibt, die wir nicht einmal merken, oder die wir nicht aufgeben wollen. Wir haben uns viele falsche Sicherheiten aufgebaut, die uns hindern, im Heiligtum unseres Herzens mit Jesus zu verweilen. Darum ist es gut, wenn der Herr alles in uns zerstört, was uns zu ihm hindert. Wenn er uns erschüttert, aus unseren schlechten Gewohnheiten herausreißt; erst dann werden wir wirklich frei.
Was stört mich, Jesus zu begegnen? Bitte ich den Heiligen Geist, dass er mir mein Versagen, meine Sünde zeige, damit ich sie in Wahrheit bekennen kann? Wo brauche ich heute eine erschütternde Befreiung Jesu?
Lobpreis
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold
in deinem Feuer
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold, pures Gold
Feuer des Herrn,
danach verlangt mein Herz
mach mich rein,
(und) heilig
Dir allein will ich dienen, mein Meister
Und deinen Willen tun
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir
und mach mich heilig
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir, tief in mir
Vorsatz
Ich lasse Jesus das Heiligtum meines Herzens im Sakrament der Versöhnung reinigen.
Heilige – Menschen mit Profil
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel (Mt 5,1-12a).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist der Heilige Gottes. Du rufst uns alle zur Heiligkeit auf. Nur die Heiligen können dem heiligen Gott im Himmel begegnen. Herr, so oft denken wir, dass diese Berufung den anderen vorbehalten sei, dass wir Christen nicht anders sein wollen als die anderen. Du hast uns aber in der Taufe geheiligt und willst, dass wir heilig bleiben und mit den anderen den Weg der Heiligkeit gehen. Schenke uns, Herr, den Geist des Mutes und der Stärke. Erfülle uns neu mit dem Geist der Heiligkeit, so dass er uns nie loslässt, bis wir einst mit allen Heiligen deine Herrlichkeit schauen dürfen.
Persönliche Lektüre
Jesus, dein Wort fordert mich heraus. Es entreißt mich der Mittelmäßigkeit und führt zum weiten Horizont der Ewigkeit. Nimm mich, Jesus, an die Hand und zeige mir den Weg zur Heiligkeit, den du für mich vorbereitet hast. Alle Heiligen Gottes betet für mich und beschützt mich. Seid bei mir, dass ich einst mit euch Gott loben und preisen darf für die ganze Ewigkeit. Alle Heiligen Gottes, bittet für uns.
Gedanken zur Betrachtung
Wenn wir Auto fahren, dann achten wir darauf, dass die Reifen ein klares, gutes Profil haben. Sonst kann es sein, dass wir beim Regen oder im Winter schnell einen Unfall bauen. Hier lohnt es sich nicht zu sparen. Es geht ja um die eigene und die fremde Sicherheit. Wie sieht es aber aus, wenn es um unser christliches Leben geht? Als Christen sollen wir ein klares Profil haben, das die Heiligkeit heißt. Wir müssen den Mut haben, wie Jesus anders zu sein! Wir sollen als seine Jünger in dieser Welt erkannt werden (siehe Seligpreisungen!).
Welches Profil habe ich heute? Ist das ein Profil der Heiligkeit oder eher Mittelmäßigkeit oder gar Gleichgültigkeit? Erkennt man mich als Christ, als jenen Menschen, der sich entschieden hat, Jesus sein ganzes Herz zu schenken? Wie groß ist heute meine Liebe zu Jesus?
Wenn wir die Reifen gebrauchen, dann wird ihr Profil mit der Zeit abgefahren. Wir können sie ersetzen und neue kaufen. Wir können sie auch vulkanisieren lassen. Und das tun wir ohne Wenn und Aber. Wie oft sträuben wir uns aber, wenn jemand von uns verlangt, dass wir z. B. an einer Weiterbildung oder einem Glaubenskurs teilnehmen! Wir haben Tausend Gründe, die dagegen zu sprechen scheinen. Für das leibliche Wohl und die Sicherheit des irdischen Lebens tun wir so viel… Wäre es nicht nötig, uns mehr für das Wohl der Seele zu sorgen? Wäre es nicht angebracht, stets an unserem christlichen Profil zu arbeiten? Die Heiligen haben es getan!
Was tue ich, um mein christliches Profil zu zeigen? Was tue ich um es zu erneuern, um glaubwürdig zu wirken? Nehme ich die Sakramente, Bibel lesen, Anbetung, Glaubenskurse und andere Angebote zur Vertiefung des Glaubens ernst? Was muss ich heute tun, um mein Profil des Jüngers Jesu zu verbessern?
Wenn die Autoreifen ein klares Profil haben, dann können sie im Sand oder im Schnee schöne und tiefe Spuren hinterlassen. Die Heiligen haben das Leben der Mitmenschen geprägt. Sie haben tiefe Spuren durch ihr Reden und Tun in dieser Welt hinterlassen. Selbst nach vielen Jahrhunderten sind sie erkennbar und prägend. Die Heiligen sind eben immer die wahren Reformatoren der Kirche. Durch sie kommt jede echte Erneuerung.
Welche Spuren hinterlässt mein Leben? Bin ich stolz auf mein Leben, wenn ich darauf zurückblicke? Für was möchte ich dem Herrn danken? Für was mich bei ihm entschuldigen? Welche Spuren hinterlässt Jesus in meinem Leben? Folge ich ihm gern? Pflege ich eine lebendige Beziehung zu den Heiligen, die mich auf dem Weg der Heiligkeit begleiten?
Lobpreis
Heilig bist du Herr
Du bist heilig Herr
Du sitzt auf dem Thron
Zu deinen Füßen fühl ich mich wohl,
Kniend vor deinem Thron
Staunend singe ich zu dir du bist heilig
Deine Herrlichkeit strahlt so schön
Mein blick hebt sich zu dir und sieht du bis heilig
Deine Schönheit wird nie vergehen
Würdig bist du Herr
Du bist würdig Herr
Du sitzt auf dem Thron
Für alle Zeiten bleibst du mein Gott
Herrschend auf deinem thron
Staunend singe ich zu dir du bist heilig
Deine Herrlichkeit strahlt so schön
Mein blick hebt sich zu dir und sieht du bist heilig
Deine Schönheit wird nie vergehen
Du bist der einzige dem dieses Lob gebührt, heilig bist du 4x
Staunend singe ich zu dir du bist heilig
Deine Herrlichkeit strahlt so schön
Mein blick hebt sich zu und sieht dir du bist heilig
Deine Schönheit wird nie vergehen
Vorsatz
Mit Jesus schaue ich das Profil meines Lebens an.
Ein rechtes Gebet…
In jener Zeit erzählte Jesus einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, dieses Gleichnis: Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden (Lk 18,9-14).
Gebet
Herr Jesus Christus, du liebst uns. Darum sagst du uns die Wahrheit. Nur die Wahrheit kann uns freimachen. Wenn wir sie erkennen, wissen wir, was wir in unserem persönlichen Leben zu ändern haben. Sprich, Herr, zu unseren Herzen! Mach uns offen für dein befreiendes Wort! Dein Wort treffe uns ins Herz du bewirke unsere Umkehr. Herr, sende uns deinen Geist der Wahrheit. Er führe uns in die Wahrheit ein und ermutige uns, Neues zu wagen. Heiliger Geist, durchglühe uns ganz und erfülle uns ganz mit deiner Liebe.
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist mein Freund. Ich bin wichtig für dich. Du weist mich zurecht, du warnst mich von allem, was mich von dir trennen kann. Du bist ja die Wahrheit. Ich will deinem Wort zuhören und ihm nicht ausweichen. Ermutige mich dazu! In ziehe mich in den Tempel meines Herzens zurück, um allein mit dir zu sein. Ich werde ruhig und still… Nun bin ich ganz dein…
Gedanken zur Betrachtung
1. Im Haus des Vaters…
Der Pharisäer und der Zöllner gehen hinaus nach Jerusalem, in den Tempel Gottes. Beide beten zu dem lebendigen Gott Israels. Die Bundeslade, das Allerheiligste, weist auf die Gegenwart Gottes hin. Beide beten im Haus Gottes, im Haus des Vaters Israels. Ja, hier sind sie zu Hause, geborgen und sicher. Für beide steht dies außer Frage: sie brauchen das Gebet, sie wollen im Kontakt mit Gott bleiben. Sie gehen darum dorthin, wo er, wie sie glauben, greifbar zu finden ist. Sie geben ihm den gleichen Namen: Gott (Jahwe: Ich bin der, Ich bin da!).
Wo bete ich gern? Habe ich meinem Lieblingsplatz für das Gebet? Bete ich gerne in der Kirche? Glaube ich, dass Jesus im Allerheiligesten Sakrament gegenwärtig ist, dass er dort auf mich wartet? Ist die Kirche ein Haus Gottes für mich, ist sie mein Zuhause, meine Heimat? Ist auch mein Herz ein Tempel Gottes? Bete ich gern zu Gott? Ist das Gebet ein Bedürfnis meines Herzens? Welchen Namen gebe ich meinem Gott? Ist er auch für mich Vater?
2. Wann bete ich richtig?
Die beiden beten zu demselben Gott. Wie verschieden sind aber ihre Gebete! Der Pharisäer wendet sich zwar an Gott, aber in Wirklichkeit betet er sich selbst an. Er stellt sich vor Gott hin, als ob er selber ein zweites „Allerheiligste“ wäre. Sein Gebet kreist um sein eigenes ICH. Er meint, gerecht vor Gott zu leben und sein Wohlwollen verdient zu haben. Er hat ja in seinem geistlichen Leben einiges geleistet. Anders verhält sich der Zöllner! Er bleibt bescheiden ganz hinten. Er kennt sich selbst. Darum wagt er nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben. Er kennt auch seine Sündhaftigkeit. Er schlägt sich an die Brust und wendet sich an Gott mit seiner ganzen Not: Gott, sei mir Sünder gnädig. Und er wird erhört!
Wie sieht mein Gebet aus? Ist es ein ehrliches Gespräch mit dem Vater? Beschäftige ich mich dabei mit Gott oder nur mit mir selber? Bin ich im Gebet dankbar gegenüber Gott? Wann bete ich mich selbst an? Ist mein Gebet demütig? Kann ich mein Leben vor Gott sprechen lassen? Vertraue ich auf die Barmherzigkeit des Vaters? Was drückt meine Gebetshaltung aus? Stehe ich im Gebet zu mir selbst? Bitte ich Gott um sein Erbarmen für mich und die anderen?
3. Selbstgerechtigkeit und Verachtung…
Der Mensch, der meint, selbst gerecht zu sein, liegt falsch. Gott ist es, der uns gerecht macht. Die Selbstgerechtigkeit ist die Frucht des menschlichen Hochmuts, der uns früher oder später zu Fall bringt. Der selbstgerechte Pharisäer begann, die Menschen zu verachten, sich als etwas Besseres darzustellen. Er liebte weder Gott noch die Menschen. Er liebte nur sich selbst. Jesus warnt uns vor solchem Verhalten! Er lädt uns dazu ein, über unsere Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen kritisch nachzudenken und sie zu korrigieren, solange wir noch Zeit dafür haben. Eine Bilanz unseres Gebetslebens ist nun gefragt.
Wo kommt der Hochmut in meinem Leben zum Vorschein? Nehme ich ihn ernst? Wo stelle ich mich selbst besser dar, als ich bin? Warum? Bin ich selbstgerecht vor Gott und vor den Anderen? Bin ich echt in meinen Worten und Taten? Wann schaue ich auf die Menschen von oben herab? Warum? Bete ich für die anderen, die schwach sind und sündigen? Kann ich ihnen mit Liebe und Barmherzigkeit begegnen? Wie fällt die Bilanz meines Gebetslebens aus?
Lobpreis
Ein König voller Pracht,
voll Weisheit und voll Macht.
Die Schöpfung betet an, die Schöpfung betet an.
Er kleidet sich in Licht. Das Dunkel hält ihn nicht
und flieht, sobald er spricht, und flieht, sobald er spricht.
So groß ist der Herr, sing mit mir.
So groß ist der Herr.
Ihn preisen wir.
So groß, so groß ist der Herr.
Von Anbeginn der Zeit bis in die Ewigkeit
bleibt er derselbe Gott, bleibt er derselbe Gott.
als Vater, Sohn und Geist, den alle Schöpfung preist,
als Löwe und als Lamm, als Löwe und als Lamm
So groß ist der Herr, sing mit mir.
So groß ist der Herr.
Ihn preisen wir.
So groß, so groß ist der Herr.
Sein Name sei erhöht, denn er verdient das Lob.
Wir singen laut: So groß ist der Herr.
Vorsatz
Jeden Abend danke ich Gott für sein Erbarmen mit mir und den anderen.
Erhört Gott mein Gebet?
In jener Zeit sagte Jesus seinen Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden? (Lk 18,1-8).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist da für uns. Du hast uns gern. Du erklärst uns die Geheimnisse deines Reiches. Du willst, dass wir in der Beziehung zu dir wachsen und sie stets pflegen. Erfülle uns neu mit der Kraft deines Geistes, denn ohne ihn können wir nichts tun. Entfache uns neu in der Liebe zu dir, damit wir unsere Herzen vor dir ausschütten können. Durchflute uns ganz mit deinem Heiligen Geist. Er selber bete und wirke in uns und durch uns. Heiliger Geist, öffne uns für Jesus und sein Wort. Hilf uns, dieses Wort zu beherzigen und zu leben.
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist mein Freund und meine Liebe. Du bist alles für mich. Im Gebet suche ich dich. Durch das Gebet sehne ich mich nach dir. Aus dem Gebet schöpfe ich Kraft von dir. Hilf mir beten! Lehre mich beten! Sei du mein Meister im Beten. Sprich zu meinem Herzen. Ich will auf dich hören. Ergieße deine Liebe in meinem Herzen, damit mein Gebet dir gefallen kann. Ich lasse mein Herz sprechen… Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Im Kontakt mit Gott bleiben…
Jesus erzählt uns ein Gleichnis, dass wir allezeit beten sollen. Darum geht es ihm. Wer liebt, der bleibt mit der geliebten Person 24 Stunden am Tag. Er will ja die geliebte Person bei sich haben und ihr seine Liebe beweisen. Er will sicher sein, dass auch er geliebt wird. Die Geliebten sind einfach füreinander da, sie staunen übereinander und freuen sich aneinander. Sie haben nie genug zueinander zu sagen und voneinander zu hören: „Ich liebe dich“. Sie haben alles gemeinsam. Mehr noch, sie werden nie müde, diese Liebe zu pflegen. Gerade das heißt allezeit zu beten.
Bete ich zu Gott? Wie oft tue ich das? Kann ich mit meinem Leben beten und stets in Kontakt mit Gott bleiben? Wie lebe ich das im Alltag? Tue ich es aus Liebe zu Gott? Wie pflege ich meine Liebe zu ihm? Wie oft sage ich Gott, dass ich ihn liebe? Freue ich mich über seine Gegenwart und Liebe? Wann vergesse ich Gott? Warum? Was will ich ihm vorenthalten?
2. Im Bitten nicht nachlassen…
Im Beten sollen wir nicht nachlassen. Wir sollen im Gebet wie diese arme Witwe aus dem heutigen Evangelium ausharren. Sie wandte sich immer wieder mit ihrer Bitte an diesen rücksichtslosen Richter, der ihr Recht verschaffen konnte. Sie gab nicht nach, sie gab nicht auf. Sie war bereit, Tag und Nacht nach seiner Hilfe zu schreien. Dank ihrer Zudringlichkeit wurde sie erhört. So ist unser Gott. Wenn wir im Gebet nicht nachlassen, zögert er nicht, uns Recht zu verschaffen, uns zu helfen, und zwar gratis. Wir können es weder verdienen noch erzwingen. Wir können es aber erbitten!
Habe ich meine festen Gebetszeiten? Bete ich nur in den Zeiten der Not? Rufe ich zu Gott Tag und Nacht für mich, für die anderen? Schreie ich zu Gott aus meiner Not, aus der Not der anderen? Wann werde ich versucht, mein Gebet aufzugeben? Wie hat sich mein Gebet im Laufe der Zeit geändert? Ist mein Gebet die Sache des Herzens und nur eine schöne Gewohnheit? Wo habe ich in meinem Gebet nachgelassen?
3. An die Erhörung glauben…
Gott hört immer jedes unserer Gebete. Und er erhört sie, wenn wir mit festem Vertrauen zu ihm rufen, wenn wir in unserem Herzen nicht zweifeln. Wer glaubt, der wurde schon erhört. Wer glaubt, der wartet sehnsüchtig auf das Kommen Jesu. Wer glaubt, der hat keine Angst vor dem Tod. Im Gegenteil, er freut sich auf die Ewigkeit mit dem, der seine Seele liebt. Wie könnte Gott seine Auserwählten im Stich lassen? Das Gebet verwandelt unser Leben, damit wir die Welt verwandeln können. Sonst ist es kein Gebet.
Glaube ich an die Nähe Gottes? Glaube ich daran, dass er mich hört und erhört? Glaube ich wirklich, dass er mir alles schenken kann, worum ich ihn im Namen Jesu bitte? Verwandelt das Gebet mein Leben? Wird das Denken und Handeln Jesu zu meinem Denken und Handeln? Sehne ich mich nach Jesus? Warte ich auf sein Kommen in Herrlichkeit? Wie bereite ich mich darauf vor? Wann hat mich Jesus schon erhört?
Lobpreis
Mein Jesus, mein Retter,
keiner ist so wie du.
Lobpreis sei dir, jeden Tag mehr,
für deine große Liebe, Herr.
Mein Tröster, mein Helfer,
du bist mir Zuflucht und Kraft.
Alles in mir beugt sich vor dir.
Du bist hoch erhoben, Herr!
Ruft zu dem Herrn, alle Enden der Welt!
Ehre und Dank dem, der alles erhält.
Himmel und Erde erhebt ihn und singt,
wenn sein Name erklingt.
Wir preisen dich, du hast Großes getan.
Wir kommen vor dich und beten an.
Dank sei dir, Herr, du bist unvergleichlich gut.
Vorsatz
Ich bestimme feste Zeiten für mein persönliches Gebet und halte mich jeden Tag daran.
"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.
LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN
Salettiner Missionshaus
Untere Waid
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