Erhört Gott mein Gebet?
In jener Zeit sagte Jesus seinen Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden? (Lk 18,1-8).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist da für uns. Du hast uns gern. Du erklärst uns die Geheimnisse deines Reiches. Du willst, dass wir in der Beziehung zu dir wachsen und sie stets pflegen. Erfülle uns neu mit der Kraft deines Geistes, denn ohne ihn können wir nichts tun. Entfache uns neu in der Liebe zu dir, damit wir unsere Herzen vor dir ausschütten können. Durchflute uns ganz mit deinem Heiligen Geist. Er selber bete und wirke in uns und durch uns. Heiliger Geist, öffne uns für Jesus und sein Wort. Hilf uns, dieses Wort zu beherzigen und zu leben.
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist mein Freund und meine Liebe. Du bist alles für mich. Im Gebet suche ich dich. Durch das Gebet sehne ich mich nach dir. Aus dem Gebet schöpfe ich Kraft von dir. Hilf mir beten! Lehre mich beten! Sei du mein Meister im Beten. Sprich zu meinem Herzen. Ich will auf dich hören. Ergieße deine Liebe in meinem Herzen, damit mein Gebet dir gefallen kann. Ich lasse mein Herz sprechen… Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Im Kontakt mit Gott bleiben…
Jesus erzählt uns ein Gleichnis, dass wir allezeit beten sollen. Darum geht es ihm. Wer liebt, der bleibt mit der geliebten Person 24 Stunden am Tag. Er will ja die geliebte Person bei sich haben und ihr seine Liebe beweisen. Er will sicher sein, dass auch er geliebt wird. Die Geliebten sind einfach füreinander da, sie staunen übereinander und freuen sich aneinander. Sie haben nie genug zueinander zu sagen und voneinander zu hören: „Ich liebe dich“. Sie haben alles gemeinsam. Mehr noch, sie werden nie müde, diese Liebe zu pflegen. Gerade das heißt allezeit zu beten.
Bete ich zu Gott? Wie oft tue ich das? Kann ich mit meinem Leben beten und stets in Kontakt mit Gott bleiben? Wie lebe ich das im Alltag? Tue ich es aus Liebe zu Gott? Wie pflege ich meine Liebe zu ihm? Wie oft sage ich Gott, dass ich ihn liebe? Freue ich mich über seine Gegenwart und Liebe? Wann vergesse ich Gott? Warum? Was will ich ihm vorenthalten?
2. Im Bitten nicht nachlassen…
Im Beten sollen wir nicht nachlassen. Wir sollen im Gebet wie diese arme Witwe aus dem heutigen Evangelium ausharren. Sie wandte sich immer wieder mit ihrer Bitte an diesen rücksichtslosen Richter, der ihr Recht verschaffen konnte. Sie gab nicht nach, sie gab nicht auf. Sie war bereit, Tag und Nacht nach seiner Hilfe zu schreien. Dank ihrer Zudringlichkeit wurde sie erhört. So ist unser Gott. Wenn wir im Gebet nicht nachlassen, zögert er nicht, uns Recht zu verschaffen, uns zu helfen, und zwar gratis. Wir können es weder verdienen noch erzwingen. Wir können es aber erbitten!
Habe ich meine festen Gebetszeiten? Bete ich nur in den Zeiten der Not? Rufe ich zu Gott Tag und Nacht für mich, für die anderen? Schreie ich zu Gott aus meiner Not, aus der Not der anderen? Wann werde ich versucht, mein Gebet aufzugeben? Wie hat sich mein Gebet im Laufe der Zeit geändert? Ist mein Gebet die Sache des Herzens und nur eine schöne Gewohnheit? Wo habe ich in meinem Gebet nachgelassen?
3. An die Erhörung glauben…
Gott hört immer jedes unserer Gebete. Und er erhört sie, wenn wir mit festem Vertrauen zu ihm rufen, wenn wir in unserem Herzen nicht zweifeln. Wer glaubt, der wurde schon erhört. Wer glaubt, der wartet sehnsüchtig auf das Kommen Jesu. Wer glaubt, der hat keine Angst vor dem Tod. Im Gegenteil, er freut sich auf die Ewigkeit mit dem, der seine Seele liebt. Wie könnte Gott seine Auserwählten im Stich lassen? Das Gebet verwandelt unser Leben, damit wir die Welt verwandeln können. Sonst ist es kein Gebet.
Glaube ich an die Nähe Gottes? Glaube ich daran, dass er mich hört und erhört? Glaube ich wirklich, dass er mir alles schenken kann, worum ich ihn im Namen Jesu bitte? Verwandelt das Gebet mein Leben? Wird das Denken und Handeln Jesu zu meinem Denken und Handeln? Sehne ich mich nach Jesus? Warte ich auf sein Kommen in Herrlichkeit? Wie bereite ich mich darauf vor? Wann hat mich Jesus schon erhört?
Lobpreis
Mein Jesus, mein Retter,
keiner ist so wie du.
Lobpreis sei dir, jeden Tag mehr,
für deine große Liebe, Herr.
Mein Tröster, mein Helfer,
du bist mir Zuflucht und Kraft.
Alles in mir beugt sich vor dir.
Du bist hoch erhoben, Herr!
Ruft zu dem Herrn, alle Enden der Welt!
Ehre und Dank dem, der alles erhält.
Himmel und Erde erhebt ihn und singt,
wenn sein Name erklingt.
Wir preisen dich, du hast Großes getan.
Wir kommen vor dich und beten an.
Dank sei dir, Herr, du bist unvergleichlich gut.
Vorsatz
Ich bestimme feste Zeiten für mein persönliches Gebet und halte mich jeden Tag daran.