Hosanna! Gesegnet sei er…
Es war einige Tage vor dem Osterfest. Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte Jesus zwei seiner Jünger voraus. Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor uns liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her! Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn; er lässt ihn bald wieder zurückbringen. Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen Esel angebunden, und sie banden ihn los. Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, den Esel loszubinden? Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren. Sie brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier, und er setzte sich darauf. Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweigen von den Büschen ab und streuten sie auf den Weg. Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe! (Mk 11, 1-10)
Gebet:
Herr Jesus, ich begleite dich besonders in dieser Heiligen Woche auf deinem Weg. Du hast mich in deine Nachfolge berufen. Ich will dir treu bleiben. Ich will dir helfen, für dich da sein, wie du für mich da bist. Dein Freund will ich sein, dein Freund auf den du dich verlassen kannst… Hilf mir, bei dir zu bleiben, auf dich zu hören, dir zu dienen. Gib mir deinen Heiligen Geist, dass ich mit dir fühlen und leiden kann… Schenke mir Freude über deine Gegenwart, über dein Kommen zu uns, du König Israels, du mein König!
Persönliche Lektüre:
Freue dich, dass Jesus mit dir sprechen will, sein Leben mit dir teilen will… Lies aufmerksam sein Wort durch. Lass dich von ihm ansprechen… Verweile bei den Worten, Sätzen, Haltungen, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sing dem Herrn vom ganzen Herzen…
Gedanken zur Betrachtung:
- Jesus schickte zwei seiner Jünger voraus.
Wir sind einige Tage vor dem Osterfest. Wir wollen es mit Jesus feiern, ihn selbst feiern: seinen Tod und seine Auferstehung. Wir hatten vierzig Tage der Fastenzeit, um uns darauf vorzubereiten. Wir taten Busse, fasteten, beteten, spendeten, und setzten uns für die anderen ein. All das hat einen Sinn, nur wenn wir, wie diese zwei Jünger, auch bereit sind, im Alltag auf Jesus zu hören und ihm zu gehorchen. Er sagt ihnen im Voraus ganz genau, was sie zu tun hatten, was sie dabei erlebten. Und sie hörten auf ihn, weil sie seinem Wort vertrauten: sie gingen hin, banden den Esel los, antworteten den Fragenden und brachten den Esel zu Jesus. Das Wort Jesu erfüllte sich ganz. Jesu Wort ist immer glaubwürdig. Er hatte nun ein Reittier, einen Esel, zur Verfügung, auf dem er in die Stadt Jerusalem, über die er einst geweint hat, einziehen konnte.
Höre ich Jesus zu? Vertraue ich darauf, dass dieses sein Wort sich sicher auch in meinem Leben erfüllt? Wann habe ich das erfahren? Bin ich bereit, dem Wort Jesu in meinem Alltag zu gehorchen? Was hindert mich daran? Was ziehe ich lieber vor?
- Der Herr braucht ihn.
Wer ist denn dieser Jesus? Er lässt von sich selbst sagen: der Herr. Das war der Titel, mit dem man Gott bezeichnete. Der Evangelist Markus gebraucht ihn nur einmal. Ja, Jesus ist der Herr. Er ist der Sohn Gottes. Und als solcher ist er dem Besitzer des Esels bekannt, der den Jüngern dann erlaubt, seinen Esel mitzunehmen. An ihm erfüllt sich nun, was der Prophet Sacharja vorausgesagt hatte: Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin (Sach 9,9). Jesus, der König von Jerusalem, der Herr! Er bringt den Menschen die wahre Befreiung. Nicht eine Befreiung von den Römern, von einer äusseren Gefangenschaft. Nein. Er bringt die wahre Befreiung von der Sünde, von dem, was unsere Freundschaft mit Gott und untereinander zerrstört.
Kenne ich Jesus wirklich? Was kann ich nur schwer von ihm annehmen? Ist er mein Herr, mein König? Stehe ich zu ihm in den Stunden der Freude und des Glücks, aber auch in den Stunden des Leidens, der Not? Bin ich bereit, seinen Weg meiner Rettung anzunehmen und ihn bis zum Kreuz zu begleiten? Stehe ich zum meinem gekreuzigten König in der Öffentlichkeit oder schäme ich mich des Kreuzes?
- Hosanna in der Höhe!
Die Jünger Jesu lassen ihre Herzen walten. Hier brauchen sie keine Belehrung. Von sich aus legen sie ihre Kleider auf den Esel oder breiten sie auf der Strasse aus, reissen auf den Feldern Zweige von den Büschen ab und streuen sie auf den Weg. Der König kommt! Wir wollen ihn mit Hingabe empfangen. Mehr noch, sie rufen voll Freude: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe! Die Jünger freuen sich riesig, dass der verheissen Messias im Namen Gottes kommt, dass mit ihm ein neues Reich des Friedens kommt. Hosanna bedeutet im Alten Testament Rette doch, Herr!, Hilf doch, Herr. Im Neuen Testament wird es verstanden als Gib Segen dem Sohn Davids!, Gib Segen in der Höhe! oder Sei gesegnet, Sohn Davids! So begrüssen die Jünger ihren König und Herrn. Die Zeit der Befreiung, der Rettung ist gekommen. Der Erlöser ist da!
Was kann ich spontan für Jesus tun? Freue ich mich auf sein Kommen zu mir? Wie empfange ich ihn am Palmsonntag? Hosanna in der Höhe!, so singen wir nach der Präfation in der Eucharistiefeier. Kann ich es voll Freude und Zuversicht singen? Erwarte ich von ihm meine Rettung, eine sichere Hilfe für mein Leben? Kann ich mit meinem Herrn in die Karwoche Hand in Hand gehen? Er braucht mich… Kann er sich auf mich, seinen Freund, verlassen?
Lobpreis:
Ich seh den König kommen
Mächtig und in Herrlichkeit
Die Erde bebt, die Erde bebt
Ich seh, wie seine Gnade
Uns von aller Schuld befreit
Und jeder singt, und jeder singt
Hosanna, Hosanna, Hosanna in der Höhe
Ich sehe seine Gemeinde
Die ihn in der Welt bezeugt
Und für ihn lebt, und für ihn lebt
Ich sehe eine Erweckung
Wenn wir ernsthaft um sie flehn
Es kann geschehn, es kann geschehn
Heil mein Herz und mach es rein
Lass Verborgenes für mich sichtbar sein
Zeig mir, wie man liebt, so wie du mich liebst
Lass mich fühln, was dein Herz bricht
Ich will leben, Herr, ganz in deinem Licht
Bis ich dann zu dir heimgeh in die Ewigkeit
Hosanna, Hosanna, Hosanna in der Höhe
Vorsatz:
Ich bereite einen Palmzweig vor, mit dem ich Jesus am Palmsonntag willkommen heissen kann… Ich plane die Kar- und Ostertage mit Jesus. Er rechnet mit mir!


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