Rettung für die Welt…
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus:
Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind. (Joh 3, 14-21)
Gebet:
Herr Jesus Christus, wie Nikodemus komme ich zu dir, um mir dir zu sprechen. Ich will mit dir allein sein… Ich habe dir so viel zu sagen, ich habe so viele Fragen, auf die ich keine Antwort finde… Du hast ja Zeit für mich. Du hast schon auf mich gewartet. Danke, dass wir miteinander reden können. Danke, dass es dich gibt. Danke, für die Zeit, die du mir schenkst, ohne auf die Uhr zu schauen… Lass mich bei dir sein, deine Nähe spüren, mein Herz vor dir ausschütten… Lass mich wie ein Kind vor dir sein… Dein Heiliger Geist wohne in mir und helfe mir, deine Worte zu verstehen und nach ihnen zu leben.
Persönliche Lektüre:
Freue dich, dass Jesus mit dir sprechen will… Lies aufmerksam sein Wort durch. Lass dich von ihm ansprechen… Verweile bei den Worten, Sätzen, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung:
- Das Angebot des Vaters
Aus Liebe macht man verrückte Dinge. Aus Liebe kann man viel leisten und ertragen. Aus Liebe gibt man sich selbst hin, nur damit es dem anderen gut gehen kann. Aus Liebe eben… Gott liebt diese unsere Welt. Er liebt sie wirklich, darum wagt er auch alles für sie! Er verschont seinen eigenen, einzigen, geliebten Sohn nicht. Er gibt ihn in den Tod, damit wir zum Leben kommen. Er gibt ihn hin, damit niemand mehr an seiner Liebe zweifeln kann. Mehr noch, Jesus ist damit einverstanden. Er tut dies freiwillig, weil er seinem Vater vertraut. Er gibt sein Leben hin für seine Freunde, für jeden einzelnen und uns alle, für diese Welt. Ich versuche, mit Jesus darüber zu sprechen…
Glaube ich dieser Liebe Gottes? Kann ich sie annehmen; mir zu eigen zu machen? Kann ich mich einfach lieben lassen? Kann ich dieses Angebot Gottes ohne Bedenken in Anspruch nehmen? Bin ich selbst zur Liebe fähig? Was kann ich für den anderen aus Liebe tun? Beflügelt die Liebe mein Denken, Reden und Tun?
- Zum Gekreuzigten aufblicken
Gott hat die Welt geliebt. Er hat sie erlöst! Er hat dafür einen teuren Preis, den Preis seines Blutes, bezahlt. Am Kreuz hat er die Welt gerichtet, indem er sie durch sein Blut frei gesprochen hat. Wir müssen keine Angst vor dem Tod und dem Gericht haben. Gott hat uns gerecht gemacht. Wir müssen nicht mehr Sklaven des Teufels, der Sünde, der Welt, Sklaven von uns selbst sein. Es gibt nur eine Voraussetzung dafür: unser Blick zum Kreuz, unser Blick zum Gekreuzigten! Dies müssen wir selbst tun… Niemand, nicht einmal Gott wird uns dazu zwingen können. Wie die Israeliten damals in der Wüste zur Schlage geblickt haben und am Leben geblieben sind, so auch wir, wenn wir zum Kreuz aufblicken, werden wir am Leben bleiben. Noch mehr, uns wird das ewige Leben zuteil. Ja, im Kreuz Jesus ist unsere einzige Rettung!
Habe ich im Zimmer, oder trage ich bei mir ein Kreuz? Stehe ich zum Kreuz im öffentlichen Leben? Was spüre ich, wen ich zum Kreuz blicke? Habe ich mich nicht an das Kreuz gewöhnt? Kann ich es jedes Mal mit Dankbarkeit und vertrauen betrachten? Kann ich in den Wunden Jesu meine Sünde und Schuld, mein Versagen, mein Unterlassen lesen? Kann ich die grenzenlose Barmherzigkeit Gottes annehmen und immer wieder mich mit ihr beschenken lassen? Kann ich mir selbst vergeben?
- Im Licht Gottes wandeln
Die Annahme des Kreuzes, der Erlösung, der Freiheit verpflichtet. Ich kann beim Kreuz stehen und trotzdem in der Finsternis leben und mir einst das Gericht bereiten. Ich kann beim Alten bleiben und die Finsternis mehr lieben als das Licht, das vom Kreuz aus strahlt. Ich kann alles, was nicht schön ist in meinem Leben, einfach zudecken. Das befreit mich aber nicht! Ich kann mich aber mit allem, auch mit dem Dunklen meines Lebens dem göttlichen Licht zuwenden und mein Leben hell machen lassen. Erst dann werde ich zum Kind des Lichtes, zum Kind Gottes… Schritt für Schritt… Jesus wird mich an die Hand nehmen und wir gehen dann miteinander weiter Hand in Hand…
Bin ich bereit, alles Finstere meines Lebens vor Jesus aufzudecken? Will ich, dass er mein Leben endlich hell macht? Glaube ich daran, dass er jede Finsternis meines Lebens für immer vertreiben kann? Habe ich den Mut, mein Denken zu ändern, anders zu reden und zu handeln, einfach jeden Morgen neu anzufangen? Erst dann gehe ich Ostern entgegen…
Lobpreis:
O du hochheilig Kreuze, daran mein Herr gehangen in Schmerz und Todesbangen.
Wer kann genug dich loben, da du all Gut umschlossen, das je uns zugeflossen.
Du bist die sichre Leiter, darauf man steigt zum Leben, das Gott will ewig geben.
Du bist die starke Brücke, darüber alle Frommen wohl durch die Fluten kommen.
Du bist das Siegeszeichen, davor der Feind erschricket, wenn er es nur anblicket.
Du bist der Stab der Pilger, daran wir sicher wallen, nicht wanken und nicht fallen.
Vorsatz:
Ich versuche, anders auf das Kreuz zu blicken… Ich mache bewusst das Kreuzzeichen und schäme mich dessen nicht.


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