Aufrichten statt Richten
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus: Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird (Joh 3, 13-17).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast dein Leben für uns hingegeben. Am Kreuz hast du die ganze Menschheit umarmt. Du bist unser Retter und Erlöser. Wir beten dich an. Mit Dankbarkeit blicken wir zu deinem Kreuz und umarmen es. Herr, unser Heiland, ziehe uns an dich. Öffne unsere Herzen für das Geschenk der Erlösung. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir aus deinem durchbohrten Herzen jede Gnade schöpfen. Heiliger Geist, hauch uns an. Schaffe uns neu. Wirke du an uns und durch uns.
Persönliche Lektüre
Jesus Christus, du bist da. Du bist der lebendige Gott in Zeit und in Ewigkeit. Du offenbarst uns das Herz des Vaters. Lass uns deine Liebe tiefer erkennen und beherzigen. Rede du zu meinem Herzen, wie du damals mit Nikodémus gesprochen hast. Mach mit betroffen von deinem Wort. Ich will es hören, im Herzen bewahren und darüber nachdenken… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still… Dein Heiliger Geist komme auf mich herab…
Gedanken zur Betrachtung
1. Der erhöhte Christus
Das heutige Fest Kreuzerhöhung geht auf die Auffindung des Kreuzes zurück. Dieses Kreuz hat man in Jerusalem «erhöht» (aufgestellt) und den Gläubigen zur Verehrung dargereicht. Damals wurde Jesus ans Kreuz geschlagen und «erhöht». Er hing am Kreuz zwischen Himmel und Erde, um alles in sich zu versöhnen. Der erhöhte Christus hat seine Arme ausgebreitet, um uns alle zu umarmen, bei seinem Herzen willkommen zu heissen. Er zieht uns mit seiner Liebe an. Er sehnt sich danach, uns seine Barmherzigkeit zu schenken. In der Wüste haben die von Schlangen gebissenen Israeliten zu einer Kupferschlange geblickt, die Mose auf einen Pfahl aufhängen liess und sind dann am Leben geblieben. Heute blicken wir zum Kreuz und finden in Christus das Leben in Fülle.
Wie begegne ich dem Kreuz Jesu? Trage ich es als Halskette an mir? Habe ich ein Kreuz in meinem Zimmer? Wie blicke ich darauf? Habe ich mich nicht an das Kreuz gewöhnt? Wie will ich dem Kreuz Jesu heute neu begegnen? Vielleicht muss ich es zuerst abstauben, um es dann liebevoll umarmen zu können…
2. Die Liebe des Vaters
Jesus erklärt uns, dass die Liebe Gottes zu uns Menschen darin besteht, dass er seinen einzigen Sohn in den Tod gegeben hat, damit wir nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Und er selbst bekräftigt, dass es keine grössere Liebe gibt, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt (Joh 15,13). Das Kreuz ist somit das Zeichen der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen. Gott hat alles für uns hingegeben. Gott hat das Gericht auf sich genommen, damit wir alle durch sein Blut freigesprochen werden können. Jesus bietet uns seine Liebe an und freut sich jedes Mal, wenn wir sie annehmen und uns befreien lassen.
Wie oft danke ich Jesus für das Geschenk der Erlösung, für seine grenzenlose Liebe zu mir? Kann ich immer noch darüber staunen? Wann habe ich sie konkret erfahren, angenommen? Wem habe ich davon mit strahlenden Augen erzählt?
3. Aufrichten statt Richten
Jesus betont heute, was Gott im Sinn hat. Er will alle Menschen in Christus retten, sie aufrichten nicht richten! Wir beginnen oft die Menschen zu richten und zu urteilen, selbst wenn wir sie nicht kennen. Gerne nehmen wir etwas Schlechtes bei den anderen wahr und werden manchmal darüber empört. Wie könnten sie auch dies oder jenes sagen oder tun?! Wie oft übernehmen wir die Rolle der Richter gegenüber unseren Nächsten. Jesus macht es aber anders: Er ist nicht gekommen um uns zu richten, sondern zu retten, aufzurichten! So schlägt sein Herz für immer! Wie oft klammern wir dieses Auf vor dem Richten aus: (auf)richten! Wenn wir aber zum Kreuz stehen, dann können wir nicht anders als er, unser Herr. Wir wollen mit neuen Augen auf die Menschen blicken und alles tun, dass sie aufgerichtet werden.
Wen richte ich immer wieder? Warum? Will ich nun die Lehre des Kreuzes Jesu beherzigen? Wen richte ich heute auf? Wem sage ich heute ein gutes Wort? Wem stehe ich heute bei? Wen bringe ich heute zum Kreuz Jesu?
Lobpreis
Mein Jesus, mein Retter
Keiner ist so wie du
Lobpreis sei dir jeden Tag mehr
Für deine große Liebe, Herr
Mein Tröster, mein Helfer
Du bist mir Zuflucht und Kraft
Alles in mir beugt sich vor dir
Du bist hoch erhoben, Herr
Ruft zu dem Herrn, alle Enden der Welt
Ehre und Dank dem der alles erhält
Himmel und Erde, erhebt ihn und singt
Wenn sein Name erklingt
Wir preisen dich, du hast Großes getan
Wir kommen vor dich und beten dich an
Dank sei dir, Herr, du bist unvergleichlich gut
Mein Jesus, mein Retter
Keiner ist so wie du
Lobpreis sei dir jeden Tag mehr
Für deine große Liebe, Herr
Mein Tröster, mein Helfer
Du bist mir Zuflucht und Kraft
Alles in mir beugt sich vor dir
Du bist hoch erhoben, Herr
Du bist gut
Gut zu mir
Vorsatz
Ich stelle mich vor das Kreuz oder nehme es zur Hand und danke dem Herrn für seine unendliche Liebe zu mir.