Mit Maria Weihnachten entgegen…
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharías und begrüßte Elisabet. Und es geschah: Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ (Lk 1,39-45).
Gebet
Maria, du Mutter Jesu und unsere Mutter. Du warst ganz offen für Gott und für deine Mitmenschen. Du hast dich der anderen angenommen. Steh uns in diesen Tagen vor Weihnachten bei. Bereite uns auf Weihnachten vor. Lehre uns, was in diesem Augenblick unseres Lebens wirklich wichtig ist. Nimm uns an der Hand und führe uns zu Jesus, den du unter deinem Herzen trägst. Du Braut des Heiligen Geistes, erbitte uns seine Gnade, dass wir wie Elisabet das Geheimnis der Menschwerdung begreifen und dankbar annehmen können. Komm, Heiliger Geist, schaffe uns neu. Befreie uns von uns selbst. Komm und durchflute uns ganz, so dass wir uns über die Gegenwart Jesu in unserer Welt freuen können.
Persönliche Lektüre
Ich darf das Wort Gottes mitten in meinem Alltag hören. Ich öffne mich wie Maria für die Stimme Gottes. Ich höre der Botschaft Gottes aufmerksam zu. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich stelle Gott meine Fragen… Ich höre seine Antwort… Ich entscheide mich neu, mein Ja zu Gottes Willen zu sagen… Ich lasse Weihnachten werden in mir und durch mich…
Gedanken zur Betrachtung
1. Maria macht sich auf den Weg…
Maria macht sich auf den Weg. Sie eilt in eine Stadt im Bergland. Sie heisst Ain-Karim. Es sind etwa 140 km dorthin, die man von Nazareth aus in 4-5 Tagen zu Fuss zurücklegen kann. Maria hat soeben vom Erzengel Gabriel vernommen, dass ihre Verwandte auch schwanger sei. Sie spürt selbst, was in dieser Situation zu tun ist. Sie will helfen, sie will dienen. Sie sucht nicht ihren Vorteil. Sie gibt sich hin. Sie ist für die anderen da. Sie kann die Freude über die Menschwerdung, die sie in ihrem Schoss spürt, nicht für sich selbst behalten. Überglücklich trägt sie dieses Glück zu den Mitmenschen.
Freue ich mich über die Menschwerdung Gottes? Freue ich mich auf Weihnachten, auf die Geburt Jesu? Freue ich mich darüber, dass er auch in mir und bei mir wohnen will? Habe ich einen festen Platz für ihn in meinem Leben? Mit wem will ich diese Freude teilen? Wer braucht heute meine Hilfe, meinen Beistand? Bin ich bereit, zu ihm zu eilen und ihm beizustehen? Kann ich meine Freude über den Glauben mit den anderen teilen? Mit wem? Wie tue ich das?
2. Maria geht in das Haus und begrüßt Elisabet…
Maria wartet nicht auf eine Einladung. Sie geht in das Haus von Elisabet hinein. Sie begrüßt Elisabet. Ihr Gruß bewirkt Großartiges: Das Kind hüpft in Elisabets Schoss und sie selbst wird mit dem Heiligen Geist erfüllt. Nun kann Elisabet das Geheimnis Marias erkennen und mit lauter Stimme Maria und ihren Sohn segnen. Sie staunt, dass sie würdig gefunden wurde, Maria und ihren Sohn zu empfangen. Und sie nimmt die beiden voll Freude bei sich auf.
Wie begegne ich den Mitmenschen? Nur oberflächlich oder versuche ich, sie wirklich kennen zu lernen, sie anzunehmen und sie besser zu verstehen? Wie begrüße ich die Menschen? Nur aus reiner Höflichkeit oder versuche ich, ihnen an meinem Glück Anteil zu gewähren? Was schenke ich den Menschen? Meine Zeit, meinen Beistand, mein gutes Wort oder Gott selbst? Freue ich mich über die Menschen, die mich besuchen und mir helfen wollen?
3. Selig ist die, die geglaubt hat…
Elisabet preist Maria selig. Sie kann sich nicht zurückhalten. Sie kann nicht genug staunen. Sie weiss aber genau, was am Anfang dieser Ereignisse steht: der Glaube Marias. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Dieser Satz wird in der dritten Person ausgesprochen, das heisst, er gilt allen Gläubigen. Maria lädt uns besonders im Advent dazu ein, dass wir auf das Wort Gottes hören und darauf vertrauen, dass Gott es erfüllt und so in unsere Welt geboren wird.
Bewundere ich den Glauben der anderen Menschen? Bin ich Gott für ihn dankbar? Glaube ich heute an Gott, vertraue ich ihm wirklich? Höre ich auf sein Wort? Gehorche ich Gott? Traue ich ihm alles zu? Glaube ich daran, dass sein Wort sich auch in meinem Leben erfüllt? Vertraue ich Gott auch dann, wenn ich nicht alles verstehe, wenn ich mich allein und verlassen fühle? Bin ich Gott für Maria, meine Mutter, dankbar?
Lobpreis
Selig bist du, Maria, erfüllt vom Heil’gen Geist,
schenkst uns Jesus, der uns Gottes Liebe zeigt,
der uns Wege zeigt zum Licht, die auch du gegangen bist.
Maria, sei uns nah!
Du kennst uns gut, Maria, du weißt um unser Leid,
fragend suchen wir den Weg zur Ewigkeit,
der uns oft verloren scheint, oft zu schwer doch mit dir vereint
ist Jesus uns ganz nah!
So treten wir, Maria, als Kinder vor dich hin,
schütze uns vor allem Bösen aller Sünd,
und bitte alle Zeit für den Geist, der uns erneut.
Maria, sei uns nah!
Ave Maria, Ave Maria,
Mutter des Glaubens, Mutter der Liebe, Mutter Jesu unseres Herrn.
Ave Maria, Ave Maria,
führ uns auf Wege, Wege des Lebens, führ uns zu Jesus, unserem Herrn.
Vorsatz
Ich besuche eine (einsame) Person vor oder zu Weihnachten…