… bis du kommst in Herrlichkeit…
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater (Mk 13,24-32).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du sorgst jeden Tag für mich. Du denkst aber nicht nur an das Heute und an das Morgen. Deine Perspektive reicht in die Ewigkeit. Du denkst an das ewige Leben für deine Kinder. Darum bist du in die Welt gekommen. Durch deinen Tod und deine Auferstehung hast du mir das Tor zum Himmel geöffnet. Du selbst willst mich durch dieses Tor hindurch begleiten, bis ich in den Armen des Vaters bin. Und zwar für die ganze Ewigkeit. Öffne mein Herz für dein Denken, für die weiten Perspektiven des Lebens, die du mit mir teilen willst. Schenke mir deinen Heiligen Geist, dass ich schon heute einen Vorgeschmack der Ewigkeit bekommen darf. Heiliger Geist, mache mein Herz weit. Bete du in mir, begleite mich und schaffe mich neu…
Persönliche Lektüre
Jesus ist da. Er spricht mich an. Ich höre ihm gut zu. Ihm geht es um mich, um mein ewiges Leben, an dem ich schon heute Anteil erhalten darf. Ich höre gern, wie wunderbar diese Botschaft ist! Ich freue mich darüber! Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich werde still… Ich tauche in die Ewigkeit Gottes ein…
Gedanken zur Betrachtung:
- Der Menschensohn kommt…
Nach der Wandlung bekennen wir das Geheimnis unseres Glaubens mit den Worten: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit. Wir feiern den Tod und die Auferstehung Jesu, ihn selbst in unserer Mitte. Wir sehnen uns aber danach, dass er wiederkommt, und zwar nicht nur unter den Zeichen von Brot und Wein, sondern leibhaft mit grosser Macht und Herrlichkeit. Wir wollen ihn ja von Angesicht zu Angesicht sehen, wie wir dies unseren Verstorbenen wünschen und darum für sie in jeder Eucharistie beten. Jede Eucharistie soll also in uns diese Sehnsucht nach dem Kommen Jesu aufleben lassen, sie durch zeichenhaftes Handeln und die Gegenwart Jesu wenigstens teilweise stillen. Jede Heilige Kommunion ist ja das Unterpfand des ewigen Lebens.
Spreche ich diese Worte „bis du kommst in Herrlichkeit“ bewusst? Warte ich auf das Kommen Jesu am Ende meines Lebens, am Ende der Welt? Sehne ich mich nach ihm? Wie begegne ich ihm in der Heiligen Eucharistie? Mit Freude? Mit Ehrfurcht? Lebe ich aus der Kraft der Heiligen Kommunion? Spüre ich durch sie das ewige Leben in mir?
- Zeichen der Zeit…
Jesus erklärt seinen Jünger, woran sie sein Kommen am Ende der Zeit erkennen können. Es sind verschiedene Zeichen, die darauf hindeuten. Auf der einen Seite gibt es große Not, Sonnenfinsternis, Fallen von Sternen, Erschütterung des Himmels… Auf der anderen Seite das Fruchtbringen eines Feigenbaumes… Alles, was wir erfahren, was wir in der Natur wahrnehmen können, soll uns helfen, uns auf das Kommen Jesu vorzubereiten. Es ist die Sprache Gottes, die wir lernen müssen, um das Kommen Jesus nicht zu verschlafen, um bereit zu sein, ihn zu empfangen. Es sind die Zeichen der Zeit…
Bin ich Jesus dankbar, dass er mich auf sein Kommen vorbereiten will? Verstehe ich seine Sprache? Kann ich die Zeichen der Zeit lesen und auslegen? Nehme ich mir Zeit dafür? Führen sie mich zu Jesus? Lassen sie mich die Sorge und die Güte Gottes erkennen? Durch welches Zeichen hat Gott heute zu mir gesprochen?
- Die unbekannte Stunde…
Das eine ist sicher: Jesus kommt wieder. Sein Wort ist wahr. Wir wissen aber nicht, wann es so weit ist. Das kann das Ende unseres Lebens sein. Das kann auch das Ende der Welt sein. Die Stunde ist ungewiss… Was dann? Sie kann ja jederzeit kommen… Für uns heißt das, dass wir auch jederzeit bereit sein müssen, dem Menschensohn Jesus Christus entgegen zu treten. Die ausgesandten Engel Gottes werden eben nur die Auserwählten zusammenführen. Die Stunde, die gerade schlägt, kann meine letzte Stunde sein… Die Stunde, die gerade schlägt ist für meine Ewigkeit entscheidend…
Vertraue ich dem Wort Gottes? Wie nutze ich die Zeit, die mir geschenkt wurde und immer wieder neu geschenkt wird? Bin ich jetzt auf das Kommen Jesu vorbereitet? Was soll ich noch heute in meinem Leben ändern? Habe ich Angst vor dem Tod? Was erwarte ich nach dem Tod? Freue ich mich auf die Engel, die mich nach dem Tod vor den Thron Gottes begleiten werden?
Lobpreis
Jeder Mensch braucht Erbarmen
Unfehlbare Liebe
Sei Du mir gnädig, Herr
Jeder Mensch braucht Vergebung
Die Güte des Erretters
Der Völker Hoffnung
Retter, Dein Wort versetzt Berge
Du nur allein rettest mich
Du allein rettest mich
Für immer bist du mein Erlöser
Denn Du standst auf aus dem Grab
Du besiegtest den Tod
So nimm mich wie ich bin, Herr
Meine Angst und Fehler
Erfüll mich wieder neu
Ich will Dir folgen Jesus
Alles woran ich glaube
Leg ich vor Dich hin
Strahle hell und lass die Welt es sehn
Wir singen: Dir zur Ehre auferstandener Herr
Vorsatz
Ich versuche, jeden Tag so zu leben, als ob er der letzte in meinem Leben wäre…