Die wichtigste Frage des Lebens…
In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer der eine Gott. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, umarmte ihn und sagte: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich. Da sagte Petrus zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen. Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser und Brüder, Schwestern und Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben (Mk 10,17-30).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hältst bei uns an. Du nimmst dir Zeit für uns! Wie gut bist du! Danke für dein Wohlwollen uns gegenüber. Danke für deine Gegenwart. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir unser Herz vor dir ausschütten können. Sende uns deinen Geist der Wahrheit. Er zeige uns das eine Wichtige und Entscheidende unseres Lebens. Er offenbare uns, worauf es im Leben ankommt. Er selber bete in uns. Komm, Heiliger Geist, und wirke in uns. Komm, Heiliger Geist, und mache uns offen…
Persönliche Lektüre
Jesus, du hörst mir zu. Du willst meine Fragen beantworten. Ich spreche sie mutig aus. Ich will auf dich hören, denn du allein bist gut. Nur du gibst mir die richtige Antwort. Ich will sie annehmen. Ich versuche, sie zu begreifen. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… ich werde still… Jesus, gibt mir Kraft, nach deinem Wort zu leben.
Gedanken zur Betrachtung
- Wem stelle ich die wichtigsten Fragen meines Lebens?
Wir haben immer viele Fragen, auf die wir keine Antwort wissen. Oft haben wir niemanden, dem wir sie stellen können. Der Mann aus dem heutigen Evangelium hatte eine lebenswichtige Frage. Er wollte leben. Aber nicht nur diese siebzig oder hundert Jahre hier auf der Erde, wie viele Menschen heute. Er wollte das ewige Leben gewinnen, er wollte ewig leben. Er entdeckte die richtige Dimension des Lebens: die Ewigkeit. Er wusste auch, dass er etwas dazu tun musste. Er war dazu bereit. Mehr noch er fand jemanden, dem er diese entscheidende Frage stellen durfte. Es war Jesus selbst, in dem er Gott anerkannte. Das bestätigte Jesus, indem er sagte, dass es nur den einen Guten gebe, Gott allein.
Was ist mir im Leben wichtig? Denke ich an das ewige Leben? Will ich ewig leben? Bin ich bereit, mich für das ewige Leben einzusetzen? Wie oft denke ich an diese ewige Dimension meines Lebens? Nur zum Allerheiligenfest? Wem stelle ich die wichtigsten Fragen meines Lebens? Habe ich Mut, mit Jesus über sie zu sprechen? Glaube ich daran, dass nur er wirklich gut ist, dass er Gott ist?
- Die Gebote Gottes befolgen
Die Antwort Jesu ist klar: Du kennst die Gebote. Halte sie und du wirst leben. Der heilige Johannes schreibt: Denn die Liebe besteht darin, dass wir nach seinen Geboten leben (2 Joh 1,6). Gott hat uns seine Gebote aus Liebe gegeben. Sie sind ein sicherer Weg zum Himmel, zum ewigen Leben. Ja, sie sind ein Weg des Lebens. Wer sie aus Liebe befolgt, der gewinnt das ewige Leben. Der Mann aus dem Evangelium hat sie nicht nur gekannt, er hat sie befolgt und zwar von seiner Jugend an. Er war schon auf dem richtigen Weg. Kenne ich die Gebote Gottes? Sind sie für mich ein sicherer Weg zum Vater, zum ewigen Leben? Befolge ich sie, selbst wenn andere dies nicht tun? Bin ich davon überzeugt, dass Gott sie mir zu meinem Wohl gegeben hat? Welches Gebot des Dekaloges ist für mich das schwierigste? Warum?
- Aus Liebe alles verlassen
Und doch spürte der Mann, dass dies noch nicht alles sei… Er wollte noch mehr. Das Verlangen seines Herzens war wirklich groß. Jesus bemerkte dies. Darum zeigte er ihm den Weg der Vollkommenheit: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Er sagte dies, weil er diesen Mann liebte. Erst dann konnte er so hohe Ansprüche an ihn stellen. Die Liebe vermag ja alles. Die Bindung an Vermögen war in diesem Mann leider stärker als die Liebe zu Jesus. Er ging traurig weg. Jesus hat ihn zu einer Entscheidung aufgefordert. Er hat ihm aber seine Gegenwart angeboten: Komm, folge mir nach. Ob er dann doch zu Jesus zurückgekommen ist, wissen wir nicht…
Wie groß und stark ist heute das Verlangen meines Herzens nach Vollkommenheit, nach Gott? Merke ich hinter jeder Herausforderung Jesu mir gegenüber seine Liebe? Was/wer bringt mir Rettung? Mein Vermögen oder doch Gott allein, für den alles möglich ist? Was kann ich für Jesus verlassen? Tue ich dies aus Liebe? Welche Rolle spielt materieller Reichtum in meinem Leben? Bin ich ihm gegenüber frei?
Lobpreis
Es ist so gut, wieder vor dir zu stehen.
Es ist so gut, wieder vor dir zu stehen und mit den Augen des Herzens zu sehen,
Vater, zieh mich zu dir.
Es tut so gut mich in dir zu verlieren, dort wo sich Erde und Himmel berühren,
Vater, zieh mich zu dir.
Nimm das Lied meines Herzens, nimm das Lob meines Lebens.
Alles bringe ich dir, Herr, als ein kindliches Geschenk.
Nichts will ich mehr, als dir Freude zu machen, mit dir zu lachen.
Nichts will ich mehr, als dich zu lieben.
Nichts will ich mehr, als dir Ehre zu geben, aus dir zu leben.
Nichts will ich mehr, als dir zu dienen.
Vorsatz
Ich lerne die Gebote Gottes und ihren Sinn kennen. Ich versuche, sie positiv zu formulieren und zu leben.