Gespräche unterwegs…
In jener Zeit ging Jesus mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsaréa Philíppi. Auf dem Weg fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elíja, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Christus! Doch er gebot ihnen, niemandem etwas über ihn zu sagen. Dann begann er, sie darüber zu belehren: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. Und er redete mit Freimut darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen. Jesus aber wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Tritt hinter mich, du Satan! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten
(Mk 8,27-35).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist unterwegs mit uns. Du kennst den Weg. Du kennst das Ziel. Ja, wir sind unterwegs. Es ist die Zeit des Reifens, der Prüfung, des Neubeginns. Solange wir noch nicht am Ziel sind, lernen wir glauben: jeden Tag neu. Wir wollen dich ja nicht nur mit unseren Lippen bekennen, sondern vor allem mit unserem Leben bezeugen. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir dich jeden Tag besser kennen lernen, tiefer an dich glauben, dich von ganzem Herzen lieben und dir mutig folgen. Heiliger Geist, schenke uns Mut, auf Jesus zu hören und ihm zu folgen, auch auf dem Weg des Kreuzes bis zur Auferstehung hin. Komm, Heiliger Geist und durchflute uns heute ganz…
Persönliche Lektüre
Jesus stellt mir seine Fragen. Bin ich bereit, sie mutig zu hören, eine ehrliche Antwort auf sie zu geben? Ich nehme mir Zeit für das Gespräch mit Jesus. Ich vernehme alle seine Worte. Ich lasse mich überraschen… Ich versuche zu begreifen, was Gott mit seinem Sohn und auch mit mir vorhat… Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
- Persönliches Glaubensbekenntnis…
Jesus fragt die Jünger nach seiner Identität. Er will wissen, für wen ihn die Menschen halten. Er will wissen, was die Jünger vom Hörensagen über ihn erfahren haben. Das ist wichtig. Das ist aber nicht alles. Jesus will wissen, für wen die Jünger ihn halten. Sie müssen also Farbe bekennen. Sie zögern… Sie wissen vielleicht noch nicht so recht, was sie sagen sollten… Dann antwortet Petrus voll Überzeugung: Du bist der Messias! Er hat das Richtige erkannt. Jesus ist der Messias, der Gesandte Gottes, auf den alle seit Jahrhunderten schon gewartet haben. Jesus ist der Sohn Gottes. Das hat Petrus dank der göttlichen Gnade erkannt und bekannt. So wurde er zum Felsen der Kirche Jesu.
Bin ich offen auch für die unbequemen Fragen Jesu? Kenne ich ihn nur vom Hörensagen oder auch aus eigener Erfahrung? Habe ich den Mut, vor den anderen Farbe zu bekennen, wenn es um meinen Glauben geht? Ist mein Glaubensbekenntnis nur ein Lippen- oder doch ein Herzensbekenntnis? Wer ist Jesus für mich persönlich? Welchen Namen würde ich ihm geben? Danke ich täglich für das Geschenk des Glaubens?
- Lebensbekenntnis…
Petrus hat zwar den Glauben bekannt, konnte sich aber mit seinem Inhalt nicht abfinden. Er hat sich den verheissenen Messias anders vorgestellt. Er wollte, dass er herrsche und das Volk Israel aus der Sklaverei der Römer befreie. Jesus sprach aber über sein Leiden und seinen Tod und über seine Auferstehung. Diesen Weg musste und wollte er gehen. Das war der Wille Gottes für ihn. Das war das Glaubensbekenntnis Jesu: nicht nur ein Lippenbekenntnis, aber vor allem ein Lebensbekenntnis. Petrus wollte Jesus einen anderen Weg vorschreiben, der von den Menschen und nicht von Gott war. Er hörte vielleicht nicht, dass Jesus auch über seine Auferstehung gesprochen hatte. Erst wenn er sich immer wieder hinter Jesus stellt und ihm folgt, findet er zum wahren Leben.
Welche Glaubenswahrheiten nehme ich nicht an? Was fällt mir schwer zu glauben? Welches Bild von Jesus habe ich? Kann ich den Plan Gottes für die Rettung der Menschen annehmen? In welchen Situationen meines Lebens schreibe ich gerne Gott vor, was er zu tun hätte? Glaube ich daran, dass uns am Ende jeder Heilsgesichte die Auferstehung erwartet? Wie oft frage ich Jesus nach seinem Willen für mich? Kann ich Jesus jeden Tag auf Schritt und Tritt folgen?
- Der Liebe des Vaters trauen…
Jesus hat der Liebe des Vaters vertraut. Es musste alles geschehen. Er hat sich selbst verleugnet: der Wille des Vaters war ihm alles. Er hat sein Kreuz auf sich genommen: damit auch mein Kreuz. Er hat sein Leben verloren: Es für uns hingegeben. Er wurde von den Toten auferweckt, um alles Leben zu retten. So lädt er auch uns dazu ein, der Liebe des Vaters zu trauen: uns selbst zu verleugnen, unser Kreuz auf uns zu nehmen und ihm zu folgen. Es ist der Weg, auf dem wir das Leben verlieren, das heisst lieben, uns hingeben, um das wahre Leben zu gewinnen, um ewig leben zu können. Diesen Weg müssen wir nicht allein gehen. Jesus geht ihn immer voraus. Er trägt unser Kreuz mit…
Traue ich wie Jesus der Liebe des Vaters, der es immer gut mit mir meint? Wann will ich mich nicht verleugnen? Was für ein Kreuz nehme ich nicht gerne auf mich? Wann verliere ich Jesus aus den Augen? Wie gebe ich mein Leben für Gott und die Mitmenschen hin? Vertraue ich auf den Gewinn, den der Vater für mich seit der Erschaffung der Welt vorbereitet hat?
Lobpreis
Jesus, Herr, ich denke an dein Opfer;
Du gabst dich ganz hin bis in den Tod;
Du hast mich mit neuem Leben reich beschenkt und
nun steh ich staunend vor dir,
nun steh ich staunend vor dir,
Nun bist du erhöht bis an den höchsten Ort,
König der Himmel, dort werd ich knien.
Wenn ich an die Gnade meiner Rettung denk,
werd ich mit Lobpreis erfüllt,
werd ich mit Lobpreis erfüllt.
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Danke für das Kreuz, danke für das Kreuz
danke für das Kreuz, mein Freund.
Vorsatz
Ich beginne jeden Tag im Vertrauen auf den liebevollen Plan Gottes für mein Leben…