Bei Jesus auftanken…
In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange (Mk 6, 30-34).
Gebet
Herr Jesus Christus, ich komme zu dir. Du hast mich gerufen, bei dir zu bleiben und mit dir zu leben. So kehre ich zu dir, zur Quelle meines Lebens, zurück. Danke, dass ich zu dir kommen darf. Danke, dass du immer auf mich wartest. Danke, dass du immer ein offenes Herz und offene Arme für mich hast. So falle ich in deine Arme wie ein Kind. Mehr brauche ich nicht. An deinem Herzen bin ich geborgen. An deinem Herzen kann ich mich ausruhen und bestens erholen. Sende mir nun deinen Heiligen Geist, dass ich auf den Pulsschlag und auf die Wünsche deines Herzens hören kann. Er selbst helfe mir, deinen Willen zu tun. In ihm finde ich Ruhe…
Persönliche Lektüre
Ich freue mich Jesus, über deine Nähe! Du bist bei mir. Du sprichst leise dein mächtiges und schöpferisches Wort aus. Ich vernehme dieses Wort mit meinen Ohren und mit meinem Herzen. Ich lasse mich von dir ansprechen. Dein Wort sei mir Licht und Stärke für jeden Tag. Ich verweile bei den Worten oder Sätzen, die mich berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
- Umgang mit dem Erfolg
Die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, hatten Erfolg. Sie wurden davon ganz in Anspruch genommen. Sie lehrten die Menschen, heilten sie, trieben Dämonen aus, dienten den Anderen. Ja, sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen wegen den vielen Menschen, die kamen und gingen. Sie verzehrten sich im Dienst Jesu und seines Evangeliums. Sie ließen sich aber von ihrem Erfolg nicht verleiten. Sie kehrten zu Jesus zurück, um ihm alles zu berichten, was sie in seinem Namen gewirkt hatten. Das hat sie gerettet. Sie wussten, dass Jesus ihnen die Vollmacht und die Kraft dazu gegeben hat. Sie schätzten sich glücklich, dass sie in seinem Dienst standen und nicht die eigene Ehre gesucht haben. Die tägliche Gewissenserforschung soll mit der Dankbarkeit Gott gegenüber beginnen. So wird sie unseren Glauben an das Gute und an den einen Guten stärken.Wie erfülle ich die Sendung Jesu? Lebe ich sein Evangelium? Setze ich mich für die Sache Jesu ein? Verlange ich danach, den Menschen Gutes zu tun und ihnen die Rettung Gottes anzubieten? Was tue ich dafür? Glaube ich der Kraft Jesu? Wie oft berichte ich Jesus über sein Wirken an mir und durch mich? Freue ich mich darüber? Was habe ich heute Gutes getan?
- Bei Jesus auftanken
Jesus nimmt die Apostel in Schutz. Er will sie ausruhen lassen. Er bietet ihnen eine Auszeit mit ihm an einem einsamen Ort an. Er weiss genau, dass sie Erholung brauchen, um einem geistigen oder körperlichen Burnout nicht zu verfallen. Diese Auszeit sollen sie mit ihm verbringen. Er ist die Quelle, aus der sie immer schöpfen können. Er ist der beste Berater, der sie den Umgang mit dem Erfolg und Misserfolg lehren kann. Seine Gegenwart, die Anbetung des Herrn ist die intensivste und beste Erholung, die jeder Mensch nötig hat. Wichtig ist dabei, alles andere beiseite zu lassen, um mit dem Herrn allein zu sein und an seinem Herzen ausruhen zu können. Diese Erfahrung der liebenden Nähe Jesus kann nichts ersetzen.
Wer ist Jesus für mich? Vertraue ich ihm ganz und gar? Glaube ich daran, dass er es immer gut mit mir meint? Habe ich Zeit, einfach mit ihm zu sein? Ruhe ich in seiner Gegenwart aus? Ist er die Quelle meines Lebens? Liebe ich ihn von ganzem Herzen?
- Mich vom Mitleid leiten lassen
Unglaublich ist das Verhalten Jesu. Er sorgt für die Erholung seiner Jünger. Er selber aber hat Mitleid mit den Menschen, die seine Nähe und Hilfe suchen. Er nimmt sich ihrer an und lehrt sie lange. Interessanterweise verlangt er dies nicht von seinen Aposteln. Er stellt sich in den Dienst an den Mitmenschen, geleitet von seinem Mitleid, von den tiefsten Regungen seines Herzens. Er leidet tatsächlich mit. Darum stellt er seine Müdigkeit zurück, um wiederum für die anderen da zu sein! Dies ist auch eine Einladung an all seine Nachfolger, an uns alle.
Wie begegne ich den Menschen, die meine Pläne durchkreuzen? Habe ich (ein) echtes Mitleid mit ihnen? Stelle ich meine Wünsche zurück, um für den anderen, für Jesus selbst da zu sein? Gehe ich mit einem guten Beispiel voran, oder warte ich bis die Anderen etwas tun?
Lobpreis
Durchflute mein Herz – durchflute mein Herz
Geist Gottes, durchflute mein Herz.
In Dir hab ich Ruh, mein alles bist Du,
Geist Gottes durchflute mein Herz.Vorsatz
Jeden Abend ruhe ich bei Jesus aus und danke ihm für die Wunder des Lebens, die er an mir und durch mich wirkt.