Du bist ein Talent!
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging. Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte, hin, wirtschaftete mit ihnen und gewann noch fünf weitere dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei weitere dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück und hielt Abrechnung mit ihnen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn! Es kam aber auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mensch bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Sieh her, hier hast du das Deine. Sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Nehmt ihm also das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben werden und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein (Mt 25,14-30).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist uns so nah. Jeden Tag dürfen wir deine Güte erfahren. Du hast uns selbst geschenkt und du selber verschenkst dich an uns in der Heiligen Kommunion. Wie groß ist deine Güte! Hilf uns, sie zu beherzigen und weiter zu schenken an alle, denen wir täglich begegnen. Gib uns den Heiligen Geist, damit wir deine Worte begreifen und nach deinem Vorbild leben können. Heiliger Geist, atme du in uns, bete du in uns, brenne du in uns. Sende uns aus zu allen, die heute deine Güte und Barmherzigkeit brauchen. Steh du ihnen bei durch uns!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist da. Er spricht dich an. Hör ihm gut zu. Er vertraut dir. Er traut die viel zu. Er vertraut dich dir selbst an. Erfreue dich des Herrn! Verweile bei seinem Herzen… Hör seine Botschaft… Nimm sie auf… Jesus schenkt dir den Mut, sie zu leben… Wage es mit ihm!
Gedanken zur Betrachtung
- Ich bin beschenkt!
Niemand von uns kann behaupten, dass er nichts bekommen hat! Gott hat jeden seiner Diener beschenkt! Niemand ist von ihm mit leeren Händen weggegangen. Wie grosszügig ist Gott! Ein Talent sind 6000 Denare. Ein Denar ist der Tageslohn eines Arbeiters. Anders gesagt, ein Talent sind zwischen 36 und 41 kg Silber. Ein grosses Vermögen! Jeder von uns hat in den Augen Gottes „gleich viel“ bekommen, jeder nach seinen Fähigkeiten, heisst es im Text! Mehr noch, Gott hat mich mir selbst geschenkt! Ich bin ein Talent in der Hand Gottes.
Kann ich über die Großzügigkeit und das Vertrauen Gottes staunen? Kenne ich meine Fähigkeiten und Talente? Danke ich Gott für das Geschenk meines Lebens? Lobe ich Gott für alles, was ich bin, was ich kann? Habe ich mich selbst als Geschenk Gottes angenommen? Danke ich ihm, dass er mich mir selbst anvertraut hat?
- Wie setze ich meine Talente ein?
Die zwei ersten Diener aus dem Gleichnis Jesu setzten ihre Talente ein! Sie vermehrten sie. Durch ihr Wirtschaften machten sie großen Gewinne. Sie waren nicht neidisch aufeinander. Sie wirtschafteten damit, was sie selbst bekommen haben. Sie waren tüchtig und treu in ihrem Dienst. Sie waren im Kleinen gute Verwalter! Dafür durften sie an der Freude ihres Herrn teilnehmen. Ihnen wollte der Herr eine größere Aufgabe übertragen, noch mehr Vertrauen schenken. Sie haben sich ja in ihrem Dienst bewährt!
Welche Talente habe ich? Wie gehe ich mit ihnen um? Wo setze ich sie ein? Wie setze ich sie ein? Kann ich mich in den Dienst an Gott und den Nächsten stellen? Freue ich mich darüber, wenn ich dem anderen damit Freude bereiten kann? Freue ich mich über kleine, guten Taten des Alltags? Tue ich sie mit Freude und Hingabe?
- Womit stehe ich heute vor Gott?
Der dritte Diener machte nichts mit dem, was ihm anvertraut wurde. Er hatte Angst vor seinem Herrn, heisst es. Er traute weder seinem Herrn noch sich selbst etwas zu. Er machte nichts mit seinem Talent, selbst wenn er seinen Herrn als einen strengen Mann kannte. Er vernachlässigte viel Gutes, das er für die anderen und damit für Gott und für sich selbst tun könnte. Als die Zeit kam, die Rechenschaft vor Gott abzulegen, hatte er nur die Gleiche Menge Silbergeld welche mit Dreck beschmutzt war vorzuweisen. Er verspielte die Chancen und Möglichkeiten, das Talent, das ihm mit auf dem Weg gegeben wurde, zu vermehren. Damit besiegelte er selbst sein Schicksal in der äußersten Finsternis mit Heulen und Zähneknirschen.
Womit stehe ich heute vor Gott? Wie fällt die Rechenschaft vor Gott von meinem bisherigen Leben aus? Wo habe ich Gutes unterlassen? Warum? Wo erfahre weder ich selbst noch die anderen, eine Freude an meinen Talenten? Was Gutes will ich am heutigen Welttag der Armen tun?
Lobpreis
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr. Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heil’gen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vorsatz
Ich mache einigen Menschen Freude mit meinen eigenen Talenten.


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