Gott und Kaiser
In jener Zeit kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person. Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich? Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denár hin. Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! (Mt 22,15-21).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist unser Meister. Du allein hast den Mut, uns die Wahrheit zu sagen. Du siehst nicht auf die Person. Das ist wahr. Schenke uns ein ehrliches und wahrhaftiges Herz. Mach uns durchsichtig, damit wir dir begegnen können. Befreie uns durch deinen Geist von jeder Heuchelei und mach uns bereit, zu dir umzukehren. Heiliger Geist durchflute unsere Herzen und reinige uns in deinem Feuer. Komm auf uns herab und bete du selbst in uns.
Persönliche Lektüre
Jesus, du hast Zeit für mich. Auch ich bin für dich da. Öffne mein Herz für diese Begegnung mit dir. Reinige mich von jeder Falschheit, damit ich dich besser kennen lerne, dich herzlicher liebe und dir eifriger nachfolge! Schenke mir das Feuer deines Geistes, das reinigt und entfacht. Heiliger Geist, hilf mit, ganz für Jesus da zu sein. Verwandle mein Leben, das das Abbild Gottes an mir klar erkennbar wird. Sei du mein innerer Meister und Herr.
Gedanken zur Betrachtung
- Rechte Wahlgrundlage
Immer wieder müssen wir uns im Leben entscheiden und wählen. Wir können es recht tun, indem uns eine klare Wahlgrundlage zur Verfügung steht. Wir müssen uns informieren und dann nach unserem Gewissen entscheiden. Die Pharisäer und die Anhänger des Herodes haben das nicht gemacht. Sie hatten sich schon gegen Jesus entschieden, bevor sie begannen, mit ihm zu sprechen. Mehr noch, sie waren nicht ehrlich zu ihm. Mit ihrer Heuchelei wollten sie Jesus nur auf die Probe stellen, um ihn dann öffentlich zu verurteilen. Warum eigentlich? Weil er ihre Masken durchschaute und sie zur Umkehr, zur Wahrheit aufforderte (z. B. das Gleichnis vom Mahl). Das wollten sie aber nicht wagen.
Wie treffe ich die wichtigsten Entscheidungen meines Lebens? Beziehe ich Gott darin ein, recht zu entscheiden? Lasse ich mich von ihm belehren? Bin ich vor ihm ganz ehrlich? Welche Kompromisse gehe ich in meinem Leben ein? Was will ich heute Jesus sagen?
- Kaiser
Denár war eine altrömische Silbermünze, mit der die Untertanen der Römer ihre Steuer zahlen mussten. Auf dieser Münze war das Abbild vom Kaiser, der sich als Gott und Priester bezeichnete. Für die Juden war es abscheulich, mit solcher Münze ihre Steuer bezahlen zu müssen. Und doch um ihre Position im Volk zu bewahren und Jesus anzuklagen, vereinten sie sich mit den Anhängern des Herodes. Letztendlich werden sie beim Prozess Jesu behaupten, dass sie ausser dem Kaiser keinen König haben. Jesus entlarvt ihre innere Verdorbenheit. Er spricht sie aber von ihrer Steuerpflicht nicht frei.
Wer ist wirklich mein König? Bin ich es selber für mich oder ist es Jesus? Bin ich bereit zu Jesus auch in der Öffentlichkeit zu stehen? Erfülle ich meine Bürgerpflichten gewissenshaft? Was will ich heute in meinem Leben ändern?
- Gott
Wir Menschen wurden nach dem Abbild Gottes erschaffen. So gehören wir ihm an. Unser Leben soll seine Herrlichkeit ausstrahlen. Wie die Kinder meistens den Eltern ähnlich sind, so soll man uns als Kinder Gottes in dieser unserer Welt erkennen. Wie oft vergessen wir das! Die Mahnung Jesu ist aber klar: Gebt Gott, was Gott gehört! Was heisst denn das? Zuerst das Abbild Gottes in uns erkennen und uns darüber freuen. Dann unser Leben nach dem unseres Vaters (Gottes) ausrichten ohne Wenn und Aber. Es lohnt sich, Jesus als einen Spiegel zu nehmen, um uns dann darin zu betrachten. Dann können wir feststellen, wie weit wir die Herrlichkeit Gottes in unserer Welt ausstrahlen.
Freue ich mich darüber, dass ich ein Abbild Gottes bin? Gehört Gott mein Denken, Reden und Tun? Wo erkennen mich die Anderen als ein Kind Gottes? Was soll ich tun, um Gott ähnlicher zu werden?
Lobpreis
Vater, wir sind hier, kommen, wie wir sind,
schauen auf zu dir, staunend wie ein Kind.
Alles in uns preist deine Gegenwart,
die dein Wort verheißt dem, der auf dich harrt
in Wahrheit und im Geist.
Wir beten dich an mit ganzem Herzen.
Wir beten dich an mit aller Kraft.
Wir beten dich an mit Leib und Seele,
hier und jetzt.
Wir beten dich an mit unserm Denken,
wir beten dich an mit unserm Tun.
Wir beten dich an mit unserm Leben
hier und jetzt,
in Wahrheit und im Geist.
Alles bringen wir, ehren dich allein,
wollen immer mehr wahre Beter sein.
Denn jetzt ist die Zeit, in der sich erfüllt,
dass dein Volk dich preist so, wie du es willst:
In Wahrheit und im Geist.
Vorsatz
Ich vertraue Gott alles an, was ihm in mir noch nicht gehört…


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