Urteile über dich selbst
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seine Früchte holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, wieder einen anderen steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn umbringen, damit wir sein Erbe in Besitz nehmen. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt: Was wird er mit jenen Winzern tun? Sie sagten zu ihm: Er wird diese bösen Menschen vernichten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; vom Herrn ist das geschehen und es ist wunderbar in unseren Augen? Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches Gottes bringt (Mt 21,33-44).
Gebet
Herr Jesus Christus, du willst uns alle zum Vater führen. Du kennst unsere Herzen und ihre Verstocktheit, ihre Härte… Darum erzählst du uns deine Gleichnisse, um uns zur Umkehr zu bewegen. Ohne sie kannst du uns nicht an die Hand nehmen und zum Vater zurückführen. Hilf uns durch deinen Geist, über uns selbst zu urteilen, damit wir frei werden können. Erleuchte uns durch deinen Heiligen Geist, damit wir zur Wahrheit finden und von dir geheilt werden können. Heiliger Geist, erfülle uns mit deinen Gaben und mach uns frei von uns selbst und von allem, was uns zum Vater hindert. Komm auf uns herab und bleibe bei uns!
Persönliche Lektüre
Jesus, ich will deinem Wort zuhören und es verstehen. Hilf mir dazu. Befreie mich von den Sorgen des Alltags. Schenke mir Zeit, damit ich bei dir anhalten und ganz Ohr für dich werden kann. Schenke mir deinen Geist der Einsicht und des Rates. Heiliger Geist durchglühe mich mit deinem Feuer, dass ich bereit werde, deinem Wort zu folgen. Ich höre Jesus zu. Ich lass mich von seinem Wort ansprechen und anspornen.
Gedanken zur Betrachtung
- Die Güte des Gutsbesitzers
Jesus beschreibt mit dem Gutsbesitzer die Güte seines himmlischen Vaters. Er schenkte uns den Weinberg seiner Kirche, der Gemeinschaft von Glaubenden. Er zog ringsherum einen Zaun seiner Gebote, seines Gesetzes, die uns vor dem Bösen schützen. Er hob eine Kelter des Altares aus, um Gott reine Opfer darzubringen. Er baute einen Turm der Kirche, um mitten in seinem Volk zu wohnen. Er vertraute uns seinen Weinberg an, damit wir in ihm arbeiten. Er macht keine Kontrolle. Er vertraut uns. Er will nur, dass wir für das uns Anvertraute Verantwortung und gute Früchte bringen für ihn und für uns selbst. Letztlich sollen wir dem Gutsbesitzer nur seinen Anteil an den Früchten abgeben.
Bin ich Gott für seine Güte dankbar? Wo verhalte ich mich als Besitzer und nicht als Pächter im Weinberg Gottes? Danke ich Gott für die Kirche? Achte ich die Gebote Gottes? Welche Opfer bringe ich Gott dar? Lass ich Gott bei mir wohnen? Gebe ich Gott seinen Anteil an den Früchten seines Weinberges?
- Der besorgte Gott
Die Arbeiter machen sich unabhängig von ihrem Herrn. Sie bleiben für den Anspruch ihres Herrn auf die Früchte des Weinbergs taub. Mehr noch, sie gehen hart gegen seine Knechte vor. Sie respektieren nicht einmal den Sohn des Gutsbesitzes und töten ihn, um seinen Besitz zu erben. Gott ist um uns besorgt. Er weiß, dass wir ohne ihn nicht leben können. Er mahnt uns durch seine Propheten und durch seinen Sohn, dass wir seine Ordnung achten und uns selbst nicht zerstören.
Wie gehe ich mit den Gaben Gottes um? Lasse ich mich von Gott zurechtweisen? Wie gehe ich mit seinen Propheten um? Bin ich in der Ordnung der Welt einsichtig? Wo mache ich mir die Gaben Gottes zu Eigen? Warum? Wo trenne ich mich von Gott und seiner Liebe?
- Urteile über dich selbst!
Mit diesem Gleichnis lädt Jesus die Hohepriester und die Ältesten des Volkes ein, dass sie selbst das Urteil über die bösen Menschen sprechen. Sie tun es. Sie merken aber nicht, dass sie damit über sich selbst urteilen. Nebst der Strafe verlieren sie auch den Weinberg. Er wird anderen Menschen anvertraut, die die erwarteten Früchte bringen werden. Dem Urteil müssen auch die Taten folgen. Sonst ist man in Gefahr alles zu verlieren.
Bin ich selbstkritisch? Kann ich meine Glaubenssituation richtig beurteilen? Habe ich den Mut, über mich selbst zu urteilen? Will ich mein Leben ändern? Folge ich wirklich Jesus? Wo bin ich in Gefahr, das Reich Gottes zu verlieren? Warum?
Lobpreis
Immer mehr von dir, immer mehr!
Immer mehr sein wie du, immer mehr!
Immer mehr deine Worte verstehn,
deine Werke tun,
o Herr, immer mehr!
Du bist ein Gott, der seine Kinder Liebt,
der als ein Vater ihr Verlangen sieht.
Niemand und nichts kommt dir jemals gleich,
o Herr.
Du zeigst dich uns als ewig, treuer Freund
und weißt genau wie unser Herz es meint.
Gib uns mehr von dir, immer mehr!!!
Vorsatz
Ich beurteile kritisch meine Beziehung zu Gott. Was folgt daraus?


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