Der Wille des Vaters
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes: Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg! Er antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging hinaus. Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ja, Herr – und ging nicht hin. Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der erste. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt (Mt 21,28-32).
Gebet
Herr Jesus Christus, du willst uns von deinem Vater erzählen. Wer dich sieht, sieht ja den Vater selbst. Mache uns offen für diese Botschaft. Schenke uns ein hörendes Herz. Erfülle uns neu mit deinem Heiligen Geist, damit wir sein Wort vernehmen und unser Leben nach ihm ausrichten können. Heiliger Geist, belebe uns und erfülle uns mit deinen Gaben. Gieße die Liebe des Vaters in unseren Herzen mächtig aus, damit wir ohne Angst zu ihm finden. Lehre uns „Abba, Vater“ zu beten.
Persönliche Lektüre
Jesus, ich will bei dir bleiben und dir zuhören. Befreie mich von der Hektik des Alltags und von mir selbst. Mach mich frei… Führe mich zum Vater! Offenbare mir den Vater und mein Herz. Lass mich ehrlich und durchsichtig vor dir sein. Hauche mir deinen Geist neu ein, damit ich leben kann! Heiliger Geist, bete du in mir!
Gedanken zur Betrachtung
- Vater und Sohn…
Jesus erzählt den Hohenpriestern und den Ältesten ein Beispiel, um sie zum Nachdenken zu bringen. Er erzählt von der Familie, in der der Vater zwei Söhne hatte. Er schickte sie beide zur Arbeit in seinen Weinberg. Er sagte zu jedem: „Mein Sohn!“ Wortwörtlich steht dort: „Mein Kind!“ Aus dieser Perspektive muss man dieses Gleichnis hören. Gott ist unser Vater und meint es gut mit uns! Er fordert uns in seinem Weinberg heraus. Er traut uns Einiges zu! Wir dürfen mit unserem Vater zusammenarbeiten! Welche Freude müsste das für uns sein!
Wie sieht meine Beziehung zu Gott aus? Ist er wirklich mein Vater, mein Papa? Freue ich mich darüber, dass er mich durch die Taufe als sein Kind angenommen hat? Vertraue ich ihm mein Leben, jeden neuen Tag an? Arbeite ich mit ihm zusammen? Was lerne ich dadurch?
- Den Vater kennen…
Der erste Sohn will dem Vater gefallen. Er ist aber nicht ehrlich. Er kann schön reden, tun will er aber nichts. Er will vor dem Vater nur gut aussehen. Vielleicht hat er Angst vor seinem Vater, den er als „Herrn“ bezeichnet? Der zweite Sohn hat den Mut zu sagen, was er denkt. Vielleicht hat er genug von den Befehlen des Vaters. Er will seine Freiheit genießen. Beide Söhne kennen das Herz des Vaters noch nicht. Doch der zweite kommt zur Einsicht und folgt dann der Einladung des Vaters. Er hat sein Herz verstanden und kehrt als geliebtes Kind zum Vater zurück: Nicht mehr mit schönen Worten, sondern mit seinen Taten.
Was für ein Vater ist Gott für mich? Will ich ihm nur gefallen? Will ich mich ihm widersetzen? Wie begegne ich ihm? Mit Angst oder mit Liebe? Ruhe ich oft an seinem Herzen? Wie lerne ich sein Herz kennen? Was will ich heute ändern? Was werde ich konkret tun, um zum Vater neu zu finden?
- Den Willen des Vaters erfüllen…
Im Vaterunser beten wir: „Vater, dein Wille geschehe…“ Und gerade darum geht es in unserer Beziehung zu Gott, dem Vater. Jesus selbst bezeugte, dass er den Willen des Vaters erfüllen wolle, dass der Wille des Vaters seine Nahrung sei. Der Wille des himmlischen Vaters ist unser Glück und die höchste Erfüllung unseres Lebens. Er besteht darin, dass wir auf die Stimme des Vaters hören und ihm gehorchen. Jede Zeit ist gut, um zur Einsicht zu kommen und den Willen des Vaters zu tun. Vater, dein Wille geschehe…
Wie bete ich das Gebet „Vaterunser“? Meine ich wirklich das, was ich sage? Suche ich nach dem Willen des himmlischen Vaters? Glaube ich seinem Wort? Wann habe ich das Glück im Gehorsam Gott gegenüber zu erfahren? Wie offenbart mir Gott seinen Willen? Will ich ihn von Herzen tun?
Lobpreis
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß,
und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr.
Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag,
du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heilgen Namen;
du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen;
du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vorsatz
Ich finde zum Herzen des Vaters durch Gebet und Gehorsam.


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