Mein König kommt…
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Bétfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger aus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist sanftmütig und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. Die Jünger gingen und taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, erbebte die ganze Stadt und man fragte: Wer ist dieser? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa (Mt 21,1-11).
Gebet
Herr Jesus Christus, du kommst in die Stadt Jerusalem, um das Wer des Vater zu vollenden. Du bist der wahre König des Friedens. Du bist unser König. Erfülle unser Herzen mit Freude, damit wir dich liebevoll empfangen und dir folgen können. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir dich und dein Wirken verstehen. Er erneuere unsere Beziehung zu dir, Jesus, und erfülle uns mit seinem Feuer, damit wir das Evangelium leben und bezeugen können. Komm, Heiliger Geist, komme und durchflute unsere Herzen; ruhe auf unserem ganzen Leben.
Persönliche Lektüre
Jesus Christus, du kommst jetzt in mein Herz. Ich freue mich über deine Gegenwart. Du hast Zeit für mich. Du willst bei mir bleiben, mit mir sprechen, mir helfen. Du bist so grosszügig zu mir. Sei willkommen, Herr, in meinem Leben. Dir öffne ich mich ganz. Erfülle mich mit deinem Geist, dass ich ganz Ohr für dich werde. Heiliger Geist, gib mir ein hörendes Herz. Ich werde still… Ich höre Jesus zu…
Gedanken zur Betrachtung
- Hosanna dem Sohn Davids!
Die Menschenmenge freut sich über das Kommen Jesu in die Stadt Jerusalem. Sie verbindet mit ihm ihre Hoffnungen auf einen Erlöser, der sie aus der Sklaverei der Römer befreien und ihnen ein gutes Leben sichern wird. Ja, sie begrüsst ihn als den Sohn Davids, der im Namen Gottes kommt. Sie begrüsst ihn als ihren König mit diesem Fleh- oder Jubelruf «Hosanna»! Es bedeutet so viel wie «hilf doch», «rette uns», «sei gesegnet». Die Gegenwart Jesu setzt alle Menschen in Jerusalem in Bewegung. Sie freuen sich sehr, dass sie das Kommen des versprochenen Retters erleben dürfen. Sie freuen sich über den Propheten Jesus aus Nazaret!
Und ich, freue ich mich über die Gegenwart Jesu im Leben der Kirche, in meinem persönlichen Leben? Wann habe ich Jesus das letzte Mal mit Jubel und Freude empfangen? Ist die Freude über Jesus, meinen König, in meinem Leben sichtbar? Kann ich mit ihr die Menschen anstecken? Kenne ich diese echte, christliche Freude über den Sieg Jesu?
- Dein König kommt zu dir.
Tatsächlich reitet Jesus auf einem Esel als König in die Stadt hinein. Er ist aber eine anderer König als die Menschen sich das vorstellen. Er ist friedfertig und demütig. Er will die Herzen der Menschen erreichen und sucht nicht nach irdischer Macht und Herrschaft. Er ist der König, der am Kreuz sterben wird, ein König, der am Karfreitag von der gleichen Menschen, die ihn jetzt begrüssen, verworfen wird. Wenn wir ich heute zujubeln und ihn mit Freude empfangen, wenn wir uns vor ihm beugen und ihn mit den Palmzweigen als Sieger begrüssen, dürfen wir das nicht vergessen. Mit unseren Mänteln legen wir unsere Wünsche und Vorstellungen vor die Füsse Jesus. Mit unserem Ruf «Hosanna» erbitten wir von ihm die Rettung und das Heil für jeden Menschen. Ja, wir sind bereit, seine Herrschaft anzunehmen, wie er sie verwirklicht.
Wer ist Jesus für mich zu Beginn der Karwoche 2023? Ist er wirklich mein König? Was habe ich seiner milden Herrschaft noch nicht unterworfen? Was will ich heute zu den Füssen Jesu legen? Wenn ich heute einen Palmzweig hinter das Kreuz stecke, bekenne ich mich bewusst zu Jesus, meinem König!
- Einer von euch wird mich verraten…
Die Jünger Jesu begleiteten ihn auch auf dem Weg nach Jerusalem. Sie sangen auch das Hosanna gesungen. Und doch einer von ihnen, Judas Iskariot, entschied sich ihn zu verraten. Er tat es mit einem Kuss, mit diesem Zeichen der Freundschaft und der Liebe. Dann floh er wie auch die anderen Apostel. Jesus mussten den Weg des Kreuzes allein gehen. Verlassen sein von den Menschen, denen man so nahe ist, denen man alles anvertraut, das ist schmerzlich, das tut sehr weh. Besonders in der Karwoche rechnet Jesus mit uns. Fliehen wir nicht wie die Jünger damals, halten wir uns fest an Jesus, halten wir alles mit Jesus aus auch für jene, die heute schwer zu tragen haben.
Halte ich heute zu Jesus? Kann ich in der Öffentlichkeit zu ihm stehen? Wo verrate ich ihn? Wo lasse ich ihn allein? Kann ich mich auch in schweren Zeiten auf Jesus verlassen? Werde ich ihn in dieser Karwoche begleiten bis zum Kreuz, bis zu seinem Sieg am Ostermorgen?
Lobpreis
Wer kann genug dich preisen
Wer tief genug sich beugen vor dir
Wessen Hand ist vor dir rein
Himmlische Majestät
Alles, was groß ist und zählt
Wird vor dir
Bedeutungslos und klein
Und ich lege meine Krone
Ich lege meinen Tag
Ich lege meine Träume und alles, was ich hab
Vor die Füße Jesu, vor die Füße Jesu
Wer kann dein Kreuz begreifen
Wer je so tief sich beugen wie du
Wer erkennt was du getan
Maßlosen Reichtum und Würde
Legtest du ab, zur Erde kamst du
Als Knecht und wurdest arm
Und ich lege meine Krone
Ich lege meinen Tag
Ich lege meine Träume und alles, was ich hab
Vor die Füße Jesu, vor die Füße Jesu
Würdig ist da Lamm, würdig ist das Lamm auf dem Thron (4x)
Tag und Nacht unaufhörlich bist du würdig allen Lobes (4x)
Und ich lege meine Krone
Ich lege meinen Tag
Ich lege meine Träume und alles, was ich hab
Vor die Füße Jesu, vor die Füße Jesu
Vorsatz
Am Gründonnerstag vertraue ich Jesus alle an, die ihn verraten habe und immer noch verraten…


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