Beten? Was bringt denn das?
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elíja und redeten mit Jesus. Und Petrus antwortete und sagte zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. Noch während er redete, siehe, eine leuchtende Wolke überschattete sie
und siehe, eine Stimme erscholl aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Als die Jünger das hörten, warfen sie sich mit dem Gesicht zu Boden und fürchteten sich sehr. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf und fürchtet euch nicht! Und als sie aufblickten, sahen sie niemanden außer Jesus allein. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemandem von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist! (Mt 17,1-9).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast Zeit für uns. Du willst uns zeigen, wie man beten soll. Du willst uns beten lehren. Du lässt uns an deinem persönlichen Gebet anteilnehmen. Wie wichtig müssen wir denn für dich sein! Danke, Herr, dass du so gütig bist. Danke, Herr, dass wir mit dir zum Vater beten dürfen. Nimm auch uns beiseite und hilf uns zu beten. Erfülle uns neu mit deinem Geist, damit er in uns beten kann. Komm herab, Heiliger Geist und bete in uns. Heiliger Geist, durchglühe uns mit deinem Feuer, damit wir mit unserem Herzen beten können.
Persönliche Lektüre
Herr, dein Wort verwandelt mein Denken und Tun. Mach mich ganz offen für dich. Lass mich staunen und still sein vor dir. Lass mich bei dir bleiben und an deinem Herzen ausruhen. Schenke mir deinen Geist, denn ohne ihn kann ich nichts tun. Atme in mir, Heiliger Geist. Brenne in mir, Heiliger Geist. Wirke in uns, Heiliger Geist. Atem Gottes komm!
Gedanken zur Betrachtung
- Mir Zeit nehmen
Jesus nimmt Petrus, Jakobus und Johannes beiseite. Er führt sie auf einen Berg, wo er zum Vater betet. Er lebt seinen Jüngern das Gebet vor. Er zeigt ihnen, wie innig seine Verbundenheit mit dem Vater ist. In diese Beziehung sind auch die Heiligen des Alten Testamentes hineingenommen. Mehr noch, die Jünger Jesu dürfen an diesem Geschehen teilnehmen. Es tut ihnen gut. Sie wollen auf dem Berg bleiben und das Glück, das ihnen zuteil wurde, festhalten. Die Gemeinschaft, die Beziehung ist die Grundlage eines gesunden und gelungenen Lebens. Um das aber erfahren zu können, muss ich Zeit haben, muss ich mir Zeit nehmen.
Höre ich auf die Einladung Jesu zum Gebet? Habe ich Zeit für ihn, wie er Zeit für den Vater gehabt hat? Sehne ich mich nach der Beziehung zu Gott, dem Vater? Was tue ich, um sie zu vertiefen? Wie sieht mein Gebet aus? Kann ich im Gebet zur Ruhe kommen? Macht mich das Gebt glücklich? Wann? Bete ich gerne mit den anderen, besonders mit der Familie? Wen schliesse ich gerne in mein Gebet ein bzw. aus? Warum?
- Mein Leben sprechen lassen
Was tut man beim Beten? Man spricht mit Gott. Ich spreche mich aus und Gott hört mir zu. Ich lasse mein Herz sprechen. Ich schütte mein Herz vor ihm aus. Ich mache nicht schöne Worte, sondern lasse mein Leben vor Gott sprechen. Das ist das schwierigste, aber gleichzeitig das fruchtbarste Gebet. Jesus sprach mit Mose und Elija über sein Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte. Sie halfen Jesus, den Sinn seiner Sendung zu begreifen. Er, Jesus, ist der neue Mose, der uns sein neues Gesetz vermittelt. Jesus ist die Erfüllung der Verheißungen, die die Propheten (u.a. Elija) dem Volk Israel gegeben haben. Mose und Elija freuen sich nun über den verheißenen Messias Jesus. Das Teilen der Lasten des Lebens mit den anderen erleichtert. Das Begreifen des Sinnes der eigenen Sendung gibt Mut, sie treu zu erfüllen.
Ist Gott für mich ein Gesprächspartner? Glaube ich daran, dass er mir immer zuhört? Wie ist mein Gebet heute? Wann bete ich nur formell, aus Pflicht? Wann lasse ich mein Herz vor Gott sprechen? Bespreche ich mit Gott alles, was mein Leben ausmacht? Was spreche ich bei Gott nicht gerne an? Warum? Bin ich nach dem Gebet erleichtert und zum nächsten Schritt ermutigt? Wofür möchte ich heute Gott danken?
- Die Stimme vom Himmel vernehmen
Was tut man beim Beten? Man spricht mit Gott. Er spricht mich an und ich höre ihm zu. Jesus hat es getan: Aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Wie sehr musste sich Jesus über diese Worte freuen! Wenn wir leiden und sterben müssen, ist es nicht so einfach, an die Güte des Vaters zu glauben. Dann tut es uns gut, immer wieder aus dem Mund des Vaters zu hören: Du bist mein geliebtes Kind! Das gibt uns Mut und Kraft für den weiteren Weg. Es wird uns ganz klar gesagt, dass wir nicht auf irgendjemand hören sollten, sondern nur auf Jesus selbst, an dem der Vater Gefallen gefunden hat. Wenn wir es aber nicht tun, werden wir nie erfahren, wie gut Gott zu jedem von uns ist. Ein gutes Wort tut uns gut, ein Wort der Wahrheit befreit uns.
Kann ich Gott zuhören? Lasse ich ihn zu mir sprechen? Lese ich gerne das Wort Gottes? Ist es meine Lieblingslektüre, ein Liebesbrief Gottes an mich, sein Kind? Merke ich mir die Worte Gottes? Lebe ich aus ihrer Kraft? Welches Wort gibt mir immer neu die Kraft, für Jesus zu leben? Frage ich Gott nach seinem Willen für mich? Was will er heute von mir?
Lobpreis
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold
in deinem Feuer
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold, pures Gold
Feuer des Herrn,
danach verlangt mein Herz
mach mich rein,
(und) heilig
Dir allein will ich dienen, mein Meister
Und deinen Willen tun
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir
und mach mich heilig
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir, tief in mir
Vorsatz
Jeden Tag nehme ich mir Zeit, auf Jesu Wort zu hören.


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