Herbergssuche
Die Fenster sind erleuchtet, viele Fenster – und doch kein Platz.
Die Menschen in den Häusern sehen das Paar mit dem Karren,
aber sie wenden sich ab. Kein Fenster ist geöffnet,
keine Tür ist zu sehen – ein Zueinander ist nicht möglich.
Die Augen der Frau sind
nicht auf die verschlossenen Häusern gerichtet,
ihr Blick trifft mich…
Menschen sind auf der Flucht, haben keine Bleibe, sind fremd.
Menschen sind in Not geraten und brauchen Hilfe.
Ganze Völker leben in menschenunwürdigem Elend
oder liegen im Krieg.
Ihre Blicke treffen mich…
Menschen begegnen mir, die nach dem Sinn des Lebens fragen.
Menschen gehen auf ihrer Suche nach Glück in die Irre.
Menschen sind auf der Flucht vor sich selbst.
Ihre Blicke treffen mich…
Ich selbst bin auf dem Weg.
Vielleicht bin ich auf dem Irrweg.
Vielleicht bin ich auf der Flucht vor mir selbst.
Der Blick der schwangeren Maria trifft mich…
(Nach Deutsches Liturgisches Institut, 1981)
© Bild von Beate Heinen, 1981
Liebe Schwestern und Brüder,
Liebe alle,
Der Blick der Schwangeren Maria trifft mich…
Sie will mir das Jesuskind schenken,
das sie unter ihrem Herzen trägt.
In diesem göttlichen Kind kann ich zu mir selber finden.
In diesem göttlichen Kind kann ich zu den Menschen
in ihrer seelischen und materiellen Not finden
und ihnen beistehen.
Mit diesem himmlischen Jesuskind ändert sich alles.
Möge der Blick Jesu uns immer wieder neu treffen
und uns in der Freundschaft mit ihm stärken.
Mögen die Blicke der Menschen uns immer wieder neu treffen
und uns zur tatkräftigen Liebe befreien.
Mögen wir immer wieder auf Jesus blicken
und den inneren Frieden finden,
nach dem sich die heutige Welt so sehr sehnt.
Blickvolle, gesegnete Weihnachten
und ein gutes Neues Jahr 2023
Eure Salettiner Patres