Wie kommt Gott zu uns?
In jener Zeit hörte Johannes im Gefängnis von den Taten des Christus. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Siehe, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: sogar mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bahnen wird. Amen, ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er (Mt 11,1-11).
Gebet
Herr Jesus Christus, Johannes der Täufer hat dir den Weg zu den Herzen der Menschen durch Buße und Umkehr vorbereitet. Er hat auf dich hingewiesen, damit die Menschen dich erkennen und an dich glauben können. Hilf uns auf seine Stimme zu hören und zu dir umzukehren. Schenke uns die Erfahrung der Wüste und Stille, in der wir dir persönlich begegnen und uns von dir im Feuer des Heiligen Geistes reinigen lassen. Heiliger Geist, komm auf uns herab und verbrenne in uns alles, was uns für Jesus und die Mitmenschen noch verschließt. Entfache uns neu und erfülle uns mit Freude über die Gegenwart Jesu in unserem Leben.
Persönliche Lektüre
Herr Jesus du spricht zu mir. Du willst mich mit deinem guten Wort erreichen. Öffne mein Herz und mein Ohr, dass ich mich deinem Wort stellen kann. Lass mich bei dir bleiben und an deinem Herzen ausruhen. Erfülle mich neu mit deinem Heiligen Geist, dass ich mein Leben nach deinem Wort ausrichten kann. Schenke mir ein reines Herz, in dem du selbst gerne wohnst. So nehme ich mir Zeit für dich… Ich werde still… Sprich Herr dein lebendiges Wort aus…
Gedanken zur Betrachtung
- Die Wüsten meines Lebens
Was ist denn die Wüste? Sie ist ein Ort, wo es kein Leben mehr gibt, wo wir keine Freude mehr erfahren, wo wir uns erschöpft und ausgebrannt fühlen, wo wir keinen Sinn mehr sehen, wo alles nur noch der Vergangenheit und nichts der Zukunft gehört, wo wir schreien: Leben? Aber wozu? Leben? Aber für wen noch? Ja, es gibt Situationen, in denen unser Leben wüst geworden ist. Ein wüstes Leben kann eine Wüstenzeit, ein großes Durcheinander oder auch eine sündhafte Person bezeichnen. Ein wüstes Leben braucht wieder Ordnung und Reinigung, braucht einen Neubeginn, dass es bestehen kann. Auf der anderen Seite ist die Wüste ein Ort der großen Sehnsucht, des Verlangens nach dem lebensspendenden Wasser, nach einer Oase, wo es Wasser und damit auch ein Leben gibt. Verlangen nach jemandem, der uns Rettung und Heil bringt.
Durch welche Wüsten wandere ich heute in meinem Leben? Welche Fragen beschäftigen mich heute? Was ist in meinem Leben wüst geworden? Wo brauche ich neues Leben? Sehne ich mich danach? Verlange ich nach der Ankunft des Retters Jesus Christus? Bin ich bereit mir helfen zu lassen?
- Das lebendige Wort
Die Wüste ist auch ein Ort der Stille und Aufmerksamkeit, wo wir die leise Rede Gottes und seiner Propheten vernehmen können, wo uns eine gute Nachricht erwartet, wie diese des Täufers Johannes: Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe! Die Leute von damals haben die Stadt Jerusalem verlassen, sozusagen sich selbst verlassen, um auf das Wort des Johannes zu hören. Auf diese Weise konnte Gott selbst sein Wort in ihr Leben hinein aussprechen, sie mit seinem guten Wort erreichen. Dieses Wort ist ein Licht für alle unsere Wege, die oft durch die Finsternis dieser Welt führen. Dieses Wort erleuchtet uns und belehrt uns. Dieses Wort macht unser wüstes Leben hell. Dieses Wort wird in der Gegenwart ausgesprochen und bezieht sich auf die Zukunft, die Gott uns verspricht; ja, es öffnet uns für ein neues Leben! Dieses Wort gibt uns neue Hoffnung, die uns leben lässt und uns trägt. Um dieses Wort zu vernehmen, müssen wir uns aber eine Zeit der Wüste gönnen, wo wir nur mit Gott allein sein können.
Habe ich Zeit für Gott? Wo begegne ich ihm ganz persönlich? Höre ich gerne auf sein lebendiges Wort? Welches Wort Gottes hat mich heute betroffen gemacht? Wo leuchtet mir heute ein Licht auf? Glaube ich daran, dass dieses Wort in Erfüllung geht und zwar für mich?
- Das Geschenk der Umkehr
Was hören wir denn heute in der Wüste? Ein starkes und anspruchsvolles Wort: Einen Aufruf zur Umkehr! Umkehren, unser Leben endlich mal ändern, verwandeln lassen. Einen anderen Weg wählen, auf dem wir Gott begegnen können. Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe, denn Gott ist euch nahe! Er ruft uns zu sich, um uns zu reinigen, um uns zu vergeben. Johannes rüttelt die Menschen auf: Ihr Schlangenbrut! Ihr Kinder des Teufels! Wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Und doch, sie kommen zu Johannes scharenweise, bekennen ihre Sünden und lassen sich von ihm taufen, weil sie dem begegnen wollen, der mit dem Heiligen Geist und mit Feuer tauft. Die Umkehr ist ein Geschenk Gottes, eine Bescherung Gottes für Weihnachten. Er selbst legt schon die Axt an die Wurzel des Bösen, er rettet uns aus dem kommenden Gericht, er trennt uns mit der Schaufel vom Bösen und verbrennt all unsere Sünden und Missetaten in einem nie erlöschenden Feuer… Nur er, Jesus, macht uns wirklich frei!
Glaube ich daran, dass Jesus als Retter mir nahe ist? Was trennt mich heute von ihm? Was an Schlechtem hat in mir Wurzel geschlagen? Wo richte ich über die anderen? Kann ich Weizen von Spreu (Gut von Bösem) in meinem Leben unterscheiden? Was lasse ich Gott verbrennen, um nie wieder dazu zurückzukehren?
Lobpreis
Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht;
es hat Hoffnung und Zukunft gebracht;
es gibt Trost,
es gibt Halt in Bedrängnis,
Not und Ängsten,
ist wie ein Stern in der Dunkelheit.
Vorsatz
Ich lasse mich vom Herrn im Sakrament der Versöhnung reinigen.


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