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Wallfahrt in die Untere Waid

Im Sommer bieten die Salettiner traditionellerweise Wallfahrten nach La Salette an. Dieses Jahr kam wegen des Coronavirus alles anders. Da lange unklar war, ob man überhaupt verreisen konnte und die Abstandsregeln eingehalten werden mussten, wurde die beiden Wallfahrten nach Frankreich abgesagt.

Aber die Salettiner Patres waren einfallsreich und luden kurzentschlossen zu einer Wallfahrt in die Untere Waid nach Mörschwil ein, die vom 26. bis 28. Juni 2020 stattfand. Das Thema war «Mama, warum weinst du?» und es fanden sich 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu diesem Wochenende ein.

Dieses Jahr stand kein Satz aus der Botschaft im Zentrum der Wallfahrt. Wir setzten uns mit den Tränen auseinander, die auch ein Zeichen sind. Die Hirtenkinder Mélanie und Maximin begegneten in La Salette einer weinenden schönen Frau, der Jungfrau Maria. Die beiden ignorierten diese weinende Frau nicht und machten sich Gedanken, weshalb sie so traurig sei. Auch wenn wir jemanden weinen sehen, lässt uns das nicht kalt und wir fragen nach, was geschehen ist. Tränen haben mit Emotionen zu tun und wenn man weint, ist etwas mit einem geschehen.

Maria möchte die Leute wieder ihrem Sohn zuführen. Maria ist nicht im Himmel geblieben und überlässt uns dem Schicksal. Wie eine Mutter kümmert sie sich um uns und teilt uns mit diesen Tränen die Botschaft mit, dass wir ihr nicht egal sind und sie für uns da ist. Sie wendet sich aus Liebe an uns und die Tränen verwandeln sich am Kreuz zu Lichtperlen. Die Tränen fallen nicht zu Boden, sondern werden von Gott gesammelt. Alles Schmerzliche hat im Hause Gottes ein Ende. Tränen gehören zum Leben und können sich in Freude umwandeln.

Während des ganzen Wochenendes wurde darauf geachtet, dass die Schutzmassnahmen eingehalten wurden. So wurden die Vorträge in der Kirche gehalten, wo der Abstand von 1,5m gewährleistet werden konnte. Auch bei den Beichtgelegenheiten wurde auf den nötigen Abstand gedacht. Die Mahlzeiten wurden im Speisesaal der Patres eingenommen, wo wir von P. Gregor und P. Piotr professionell und mit viel Elan bedient wurden.

Die Lichterprozession wurde im Park durchgeführt und man fühlte sich für einen Moment wie in La Salette. Am Abend fehlte trotz Einhaltung der Abstandsregeln das gemütliche Beisammensein nicht. Es war eine schöne Erfahrung, die Wallfahrt in der Unteren Waid zu erleben.


"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.

LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN


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