Ineinander bleiben
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Joh 6,51-58
Gebet:
Herr Jesus Christus, du sprichst mit den Menschen. Du hörst ihre Fragen und beantwortest sie geduldig. Du gibst nie auf. Du bleibst deiner Lehre treu. Du verwässerst sie nicht. Du passt sie den Menschen nicht an. Selbst dann nicht, wenn sie sie nicht verstehen wollen und weggehen. Sie ist dir zu wichtig, sie ist die Wahrheit, die uns frei macht und Leben bringt. Hab Geduld auch mit mir. Führe mich durch deinen Heiligen Geist in ein tiefes Verständnis der Eucharistie. Er steige nun auf mich herab und wirke in mir so mächtig, wie er das auch in jeder Eucharistie tut. Die Wandlung, die er in der Eucharistie bewirkt, bewirke er heute auch an mir.
Persönliche Lektüre:
Jesus will dir alles erklären. Stell ihm deine Fragen… Sag ihm, was du in der Eucharistie nicht begreifst… Danke ihm für sein Wort. Mach dich auf für ihn. Höre ihm gut zu. Sein Wort beantworte deine Fragen… Nimm es an. Bewahre es in deinem Herzen. Lass es auf dich wirken. Verweile bei den Worten, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung:
- Am Mahl und Opfer Christi teilnehmen
Jesus will mit uns in Kontakt bleiben. Er zeigt uns, wie das geschehen soll. Er lädt uns zum Mahl und zum Opfer ein. Wir dürfen mit ihm eine Tischgemeinschaft haben. Das Brot, das vom Himmel herabkommt verbindet uns mit ihm und untereinander. Diese Gemeinschaft muss in Liebe und Frieden geschehen. Zerstrittene, nicht versöhnte Menschen können nicht am gleichen Tisch sitzen… Christus selbst ist das Brot, das wir teilen dürfen, das uns verbindet und zu einer Gemeinschaft umgestaltet. Er tut dies kraft seiner Hingabe am Kreuz, die wir in jeder Eucharistie für uns gegenwärtig setzen. Ja, er gibt sich für uns hin, er gibt sein Fleisch hin für das Leben der Welt. Wir feiern doch seinen Tod und seine Auferstehung, wie wir dies nach der Wandlung im Geheimnis des Glaubens bekennen.
Bin ich bereit, die eucharistische Tischgemeinschaft mit Jesus und mit den anderen zu teilen? Komme ich zu ihr versöhnt mit Gott und mit den anderen? Erfahre ich wirklich eine Gemeinschaft mit allen, die besonders an der Eucharistie mit mir teilnehmen? Ist mir bewusst, dass Jesus sich für mich in jeder Eucharistie hingibt, das die Eucharistie das wichtigste Zeichen seiner grenzenlosen Liebe zu mir ist?
- Essen – das Leben in sich haben
Ohne Essen und Trinken können wir nicht leben. Ohne Eucharistie haben wir kein wirkliches Leben in uns. Wir existieren zwar, leben aber nicht wirklich. Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Es geht also um die Kommunion, um den auferstanden, verklärten Herrn, den wir empfangen, ja dessen Leib wir essen und dessen Blut wir trinken dürfen. So kann sich das göttliche Leben in uns entfalten, das Leben der Liebe und der Freude, das Leben der Hingabe und des Friedens, das wahre menschliche Leben.
Wie sehr schätze ich das Brot vom Himmel? Verlange ich nach ihm? Bedürfe ich seiner, um wirklich leben zu können? Wie oft empfange ich den auferstandenen Herrn in der Heiligen Kommunion? Spüre ich ihre Kraft? Kann ich aus ihr leben, wirklich leben? Kann ich wie Jesus die anderen lieben, mich für sie hingeben?
- Die Kommunion – ineinander bleiben über den Tod hinaus
Wir suchen nach Liebe und Einheit, nach Vereinigung. Schon die Mutter mit dem Kind in ihrem Schoss sind eins: aber nur das Kind bleibt in der Mutter und nicht umgekehrt. Die Eheleute sind auch eins durch das Sakrament der Ehe und ihre leibliche Vereinigung. Sie können aber nur füreinander sein und nicht ineinander. Es gibt nur eine Möglichkeit, die Gott uns anbietet, durch die wir wirklich ineinander bleiben können: die Kommunion. Wenn wir sie empfangen, bleiben wir in Jesus und Jesus bleibt in uns. Wir sind wirklich eins miteinander. Niemand und nichts vermag uns voneinander zu trennen! Das hat aber Folgen: wir leben dann auch ineinander, wir denken miteinander, wir reden miteinander, wir tun alles miteinander, weil wir ja INEINANDER sind. Auch Jesus hat durch den Vater, ja im Vater gelebt. So ist diese seine Gemeinschaft selbst durch den Tod nicht abgebrochen, nicht zerstört worden. Jesus wurde durch den Vater vom Tod auferweckt. Er lebt in Ewigkeit.
Habe ich Menschen, mit denen ich eins bin? Bin ich für sie dankbar? Bin ich auch mit Jesus eins durch die heilige Kommunion? Lebe ich diese intime Vereinigung mit ihm? Liebe ich ihn von ganzem Herzen? Lasse ich ihn in meinem Leben mitdenken, mitreden, mitwirken? Glaube ich daran, dass ich mit ihm alles habe? Bin ich mir sicher, dass ich mit ihm selbst im Tod nicht untergehe? Glaube ich an das ewige Leben, dessen Vorgeschmack ich in jeder Kommunion empfange?
Lobpreis:
Gottheit tief verborgen, betend nah’ ich Dir.
Unter diesen Zeichen bist Du wahrhaft hier.
Sieh, mit ganzem Herzen schenk’ ich Dir mich hin,
Weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.
Augen, Mund und Hände täuschen sich in Dir,
Doch des Wortes Botschaft offenbart Dich mir.
Was Gott Sohn gesprochen, nehm’ ich glaubend an;
Er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann.
Einst am Kreuz verhüllte sich der Gottheit Glanz,
Hier ist auch verborgen Deine Menschheit ganz.
Beide sieht mein Glaube in dem Brote hier,
Wie der Schächer ruf ich, Herr, um Gand zu Dir.
Kann ich nicht wie Thomas schaun die Wunden rot,
Bet’ ich dennoch gläubig: „Du mein Herr und Gott”.
Tief und tiefer werde dieser Glaube mein,
fester lass die Hoffnung, treu die Liebe sein.
Denkmal, das uns mahnet an des Herren Tod!
Du gibst uns das Leben, o lebendig Brot.
Werde gnädig Nahrung meinem Geiste Du,
Dass er Deine Wonnen koste immerzu.
Gleich dem Pelikane starbst Du, Jesu mein,
Wasch in Deinem Blute mich von Sünden rein.
Schon ein kleiner Tropfen sühnet alle Schuld,
Bringt der ganzen Erde Gottes Heil und Huld.
Jesus, den verborgen jetzt mein Auge sieht,
Stille mein Verlangen, das mich heiß durchglüht:
Lass’ die Schleier fallen einst in Deinem Licht,
Dass ich selig schaue, Herr, Dein Angesicht. Amen.
Vorsatz:
Ich nehme mir nach der nächsten Kommunion vor mit Jesus zu denken, zu reden und zu wirken.


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