Meine Sendung heute…
In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. Mk 6, 7-13
Gebet:
Herr Jesus Christus, du rufst mich zu dir. Du willst, dass ich bei dir, mit dir bleibe. Da ist das Erste in deiner Nachfolge. Damit fängt alles an. Danke, dass du mich eingeladen und berufen hast. Danke, dass du mit mir lebst und mich begleitest, dass ich mit dir leben und dir folgen darf. Du bist mein Freund und mein Meister. Du allein bist meine Freude. Erfülle mich nun mit deinem Geist, dass diese Begegnung mit dir reiche Frucht in meinem Leben bringt. Schenke mir den Heiligen Geist, dass ich deine Gegenwart wahrnehme und mich von dir aussenden lasse. Komm, Heiliger Geist, und sende mich heute neu aus.
Persönliche Lektüre:
Freue dich über die Nähe Jesu! Er ist bei dir. Du darfst an seinem Herzen ausruhen. In seinen Armen bist du geborgen. Höre auf den Pulsschlag seines Herzens. Lass dich von seinem lebendigen Wort ansprechen. Er spricht ja zu deinem Herzen. Beherzige sein Wort. Lass dich von ihm verwandeln… Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung:
- Ich sende euch aus.
Ich, Jesus, sende euch aus. Das ist unsere Freue und Zuversicht. Wir haben ihn kennengelernt und geliebt, weil er sich uns gezeigt hatte. Er hat uns seine Zeit und sich selbst geschenkt. Nun ist es an uns, sein Werk fortzusetzen. Jetzt liegt es an uns, an seiner Kirche, hinzugehen, das Evangelium zu verkünden und zu bezeugen. Wir können unmöglich schweigen über all das, was wir mit Jesus erlebt haben. Seine Liebe drängt uns, das Evangelium zu verkünden und zwar in und mit der Gemeinschaft! Jesus hat seine Jünger zu zweit ausgesandt. Das Zeugnis, die Aussage galt damals erst dann, wenn sie von zwei Menschen einstimmig bestätig wurde. Mehr noch, wo zwei oder drei im Namen Jesus das Evangelium verkünden, dort ist er selbst in ihrer Mitte! Ausserdem: Zwei sind besser als einer allein. Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf (Koh 4,9). So können wir in der Gemeinschaft eine Ablehnung unseres Dienstes besser verkraften und einander für den weiteren Weg ermutigen.
Wer ist Jesus für mich? Liebe ich ihn? Verlange ich auch danach, dass andere zu ihm finden und ihn lieben? Nehme ich meine Pflicht der Verkündigung des Evangeliums ernst? Nach der Eucharistie kann ich hören: „Gehet hinaus, und verkündet das Evangelium des Herrn“. Zu wem sendet mich Jesus heute? Kann ich vor den Anderen Zeugnis geben? Mit wem verkünde ich das Evangelium: mit meiner Familie, mit meiner Gemeinschaft, mit meiner Pfarrei? Bin ich dankbar für das Geschenk der Gemeinschaft? Wann habe ich konkret den Segen der Gemeinschaft erfahren?
- Das Leben sprechen lassen…
Interessanterweise spricht Jesus zu den Ausgesandten von ihrem Leben und ihrem Verhalten. Er sagt ihnen nur: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe (Mt 10,7). Warum? Die Worte können leer sein, wenn das Leben, die Taten der Redenden nicht sprechen. Jesus weiss, dass seine Jünger nur dann glaubwürdig sind, wenn sie das vorleben, was sie zu predigen haben. Zuerst müssen sie selbst umkehren, sich für die Armut entscheiden und Jesus und seiner Vollmacht total vertrauen. Wenn sie sogar die Ablehnung in Kauf nehmen und sie ertragen können, wenn sie in ihrer Gemeinschaft miteinander gut umgehen können, dann lassen sie ihr Leben sprechen, dann müssen sich ihre Zuhörer entscheiden: für oder gegen Jesus. Letztlich geht es nicht um die Jünger selbst. Sie sind nur seine Werkzeuge. Ohne überflüssige Dinge ist es ihnen „leichter“, aufzustehen und sich ganz und gar dem Werk der Evangelisation zu widmen.
Wie verkünde ich das Evangelium, Jesus selbst? Mache ich es mit vielen Worten oder lasse ich auch mein Leben sprechen? In der Aussendung nach der Eucharistie heisst es auch: „ Gehet hinaus, und verherrlicht den Herrn mit eurem Leben“. Bin ich bereit, jeden Tag umzukehren, um glaubwürdig zu sein? Wie lebe ich mein Christsein im Alltag? Wie begegne ich den Menschen, die mich und das Evangelium ablehnen? Bin ich wirklich arm vor Gott? Welche Reichtümer hindern mich noch, Jesus echt zu bezeugen?
- Unsere Sendung heute
Was haben die Jünger Jesus in seiner Vollmacht getan? Sie machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Sie sind nicht stehen geblieben. Sie warteten nicht, bis die Leute zu ihnen kommen. Sie machten sich auf, sich machten sich auf den Weg zu den Menschen, zu allen Menschen. Sie verkündeten die Frohe Botschaft. Alle, die sie hören mussten freiwillig entscheiden: entweder die Umkehr wagen oder das Evangelium ablehnen. Umkehren, das Denken ändern ist nicht einfach. Das verpflichtet zu einem Leben aus dem Glauben, zu einem wahrhaft christlichen Leben! Jesus ist gekommen um den Bösen, den Teufel und seine Werke zu vernichten. Er will die Menschen wirklich befreien. Wie viele brauchen sie heute, diese Befreiung aus der Macht des Bösen, dem sie in ihrem Leben die Tür geöffnet haben! Wie rein muss unser Herz sein, um die Dämonen austreiben zu können! Jesus will auch unsere Krankheiten heilen bzw. dem Menschen, der mit dem Krankenöl gesalbt wird, die Zuversicht geben, dass er bei ihm bleibt bis zum Ende der Welt.
Wie setze ich mich für meine Sendung ein? Habe ich den Mut, wie Jesus auf die Menschen zu zugehen oder bleibe ich lieber zu Haus? Rufe ich die Menschen zur Umkehr auf? Kann ich ihnen das wahre Leben in Christus zeigen? Wo erfahre ich den Bösen und das Böse? Glaube ich, dass Jesus mich und die anderen davon befreien kann? „Gehet hin in Frieden.“, so heisst es in der anderen Form der Aussendung nach der Eucharistie. Erfahre ich diesen Frieden auch in der Krankheit? Habe ich den Mut um die Heilung der Mitmenschen zu bitten?
Lobpreis: Ps 40,1-10
Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn.
Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
Er zog mich herauf aus der Grube des Grauens, aus Schlamm und Morast.
Er stellte meine Füße auf den Fels, machte fest meine Schritte.
Er legte mir ein neues Lied in den Mund, einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott.
Viele werden es sehen, sich in Ehrfurcht neigen und auf den Herrn vertrauen.
Wohl dem Mann, der auf den Herrn sein Vertrauen setzt,
sich nicht zu den Stolzen hält noch zu treulosen Lügnern.
Zahlreich sind die Wunder, die du getan hast, und deine Pläne mit uns;
Herr, mein Gott, nichts kommt dir gleich.
Wollte ich von ihnen künden und reden, es wären mehr, als man zählen kann.
An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen, Brand- und Sündopfer forderst du nicht.
Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt; darum sage ich: Ja, ich komme.
In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist.
Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, deine Weisung trag ich im Herzen.
Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde, meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.
Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im Herzen, ich spreche von deiner Treue und Hilfe,
ich schweige nicht über deine Huld und Wahrheit vor der großen Gemeinde.
Vorsatz:
Ich überlege mir, was mich hindert, Jesus glaubwürdig zu bezeugen. Ich verschenke die Sachen, die ich nicht brauche, um freier („leichter“) für Jesus und seine Sendung zu werden.


Login
distrikt_ch@gmx.ch
Tel. 071 866 14 24






