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Bereitet dem Herrn den Weg!
Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn. Wie geschrieben steht beim Propheten Jesája – Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bahnen wird. Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! —, so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen (Mk 1,1-8).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du selbst bist die Gute Nachricht, das Evangelium des Vaters, an uns alle! Wir schätzen uns glücklich, dass wir dich hören und sehen dürfen. Du kommst ja zu uns. Herr, komm bei uns an! Rüttle uns auf, dass wir für deine Ankunft nicht blind werden. Mach uns ganz offen für dein lebendiges Wort und deine rettende Tat. Erfülle uns neu mit deinem Heiligen Geist, dass auch wir dir entgegengehen. Heiliger Geist, entfache uns neu, damit wir Jesus, dem Sohn Gottes begegnen können. Heiliger Geist, komm auf uns herab und ziehe uns an Jesus.
Persönliche Lektüre
Der Herr ist da. Er will zu mir kommen. Er sendet Johannes den Täufer, dass er mich auf seine Ankunft vorbereitet. Ich will mir helfen lassen. Ich gehe mit Johannes in die Wüste, um mein Leben in Ordnung zu bringen, um dem kommenden Jesus einen Weg zu meinem Herzen zu verschaffen. Heiliger Geist, durchglühe mich mit deinem Feuer und reinige mein Herz.
Gedanken zur Betrachtung
Johannes der Täufer ist in die Wüste gegangen, um seine Sendung zu erkennen und zu erfüllen. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen dann zu ihm hinaus. Warum? Niemand will ja in die Wüste! Niemand hat sie ja in die Wüste geschickt. Sie selbst wollten hin… Sie haben alles hinter sich gelassen… In der Wüste konnten sie sich auf das Wesentliche besinnen und spüren, was im Leben wichtig ist. In der Wüste waren sie bereit, auf das Wort des Johannes zu hören. Endlich hatten sie Zeit für sich! Endlich waren sie still und ruhig! Endlich konnten sie sich mit sich (und nicht mehr mit den anderen) beschäftigen!
Wie oft gehe ich in die Wüste, um allein mit dem Herrn zu sein? Wage ich es, mir selbst eine tägliche Zeit der Besinnung zu gönnen? Was erfahre ich in diesen Augenblicken? Stehe ich zu mir selbst, oder versuche ich vor mir selbst zu fliehen? Was ließ mich Gott in meiner letzten Wüstenzeit erkennen?
Der Herr kommt uns entgegen. Wenn wir ihn bei uns willkommen heißen wollen, dann sollen auch wir ihm entgegengehen. Dabei merken wir aber, dass es die Wege, auf denen wir einst einander begegneten, nicht mehr gibt bzw. sie krumm wurden. Wir stellen fest, dass die Straßen, auf denen wir einst einander problemlos entgegenliefen, hügelig wurden. Vieles wurde wüst in unserem Leben. Die Menschen damals bekannten vor dem Johannes dem Täufer ihre Sünden und ließen sich taufen zur Vergebung der Sünden. Sie wollten alles aus dem Weg räumen, was die Begegnung mit dem kommenden Herrn hindern konnte.
Wie sehen meine Wege zu Gott aus? Sind sie noch begehbar? Was hindert mich heute konkret zum Herrn? Kann ich das noch beim Namen nennen? Wie oft mache ich eine gute Gewissenserforschung? Tauche ich in das Wasser der Barmherzigkeit im Sakrament der Versöhnung ein? Wann war meine letzte Beichte?
Unsere Vorbereitung auf Weihnachten ist kein Selbstzweck. Damit wollen wir nicht etwas leisten oder mit uns selbst zufrieden werden, dass wir eine christliche Pflicht erfüllt haben. Diese Vorbereitung soll uns eine verwandelnde Begegnung mit Jesus ermöglichen, der uns mit dem Heiligen Geist taufen will. Ja, wir sollen aus dem Geist Gottes leben, aus seiner Kraft und Stärke, aus seinem Licht und Feuer. Ja, ich soll mit Jesus eines Geistes werden.
Wo erfahre ich das Wirken des Heiligen Geistes? Wo lebe ich aus seiner Kraft? Was will ich heute seinem Feuer übergeben? Wo lädt mich der Heilige Geist zur Umkehr ein? Bemühe ich mich stets darum, immer mehr zu Jesus und zu seinem Geist zu finden? Wo denke, rede und handle ich im Geiste Jesu?
Lobpreis
Immer mehr von dir, immer mehr!
Immer mehr sein wie du, immer mehr!
Immer mehr deine Worte verstehn,
deine Werke tun,
o Herr, immer mehr!
Du bist ein Gott, der seine Kinder Liebt,
der als ein Vater ihr Verlangen sieht.
Niemand und nichts kommt dir jemals gleich,
o Herr.
Du zeigst dich uns als ewig treuer Freund
und weißt genau wie unser Herz es meint.
Gib uns mehr von dir, immer mehr!!!
Immer mehr von dir, immer mehr!
Immer mehr sein wie du, immer mehr!
Immer mehr deine Worte verstehn,
deine Werke tun,
o Herr, immer mehr!
Vorsatz
Ich plane eine Beichte vor Weihnachten ein.
Der Hausherr kommt…
Jesus sprach zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben,
erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht,
dass er nahe vor der Tür ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! (Mk 13,24-37)
Gebet
Herr Jesus Christus. Du kommst stets zu uns. Du lässt uns nie allein. Egal was geschieht, bist du für uns da. Hilf uns, deine Gegenwart zu erkennen. Mache unsere Augen hell, mache wachsam unser Herz, damit wir dein Kommen zu uns nicht verschlafen. Schenke uns deinen Heiligen Geist, der alles neu schafft und lebendig macht. Heiliger Geist, erfülle uns mit der Liebe Gottes, damit wir auf Jesus warten können und ihn in unserem Alltag wahrnehmen. Komm herab, Heiliger Geist, und begleite uns auf den Wegen des Advents.
Persönliche Lektüre
Jesus ist da. Er spricht mit dir. Öffne weit dein Ohr und dein Herz. Hör ihm gut zu. Er will dich auf sein Wiederkommen in Herrlichkeit vorbereiten. Freue dich über ihn und sein Wort! Ihm geht es doch nur um dich. Verweile bei den Worten, die dich berühren… Sei still… Tauche in die Ewigkeit Gottes ein…
Gedanken zur Betrachtung
Der Advent heißt die Ankunft! Der Herr Jesus ist in die Welt gekommen vor über 2000 Jahren. Er kommt heute zu uns. Darum feiern wir Weihnachten. Er wird einst auf den Wolken mit grosser Macht und Herrlichkeit zu uns kommen, um seine Auserwählten zu sich zu holen. Jesus kommt zu mir. Er will bei mir ankommen: hier und jetzt. Er ist der Kommende. Viel zu oft bleiben wir bei den äusseren Ereignissen wie Leiden und Tod, wie Zerstörung und Not stehen! Vielmehr sollen wir uns darüber freuen, dass der Herr kommt, dass er zu mir kommt. Ich liebe ihn ja, darum halte ich Ausschau nach ihm. Ich freue mich auf Jesus!
Glaube ich daran, dass Jesus zu mir kommen will? Freue ich mich auf seinen Besuch, auf ihn selbst? Was trübt heut diese Freude in mir? Erwarte ich ihn mit tiefer Sehnsucht und bebendem Herzen? Kommt Jesus bei mir an?
Wir sind im Hause unseres Herrn, in der Kirche. Uns wurde alle Verantwortung für das Haus des Herrn übertragen. Jede und jeder von uns ins mit ihren/seinen bestimmten Aufgaben gefragt. Niemand kann den anderen ersetzen. Gott hat mir ein Zuhause geschenkt! Er hat mir sein eigenes Haus anvertraut! Ich bin nie obdachlos! Ich muss nie auf die Flucht! Im Gegenteil, ich darf Sorge für das Haus meines Herrn tragen, es schmücken und für die Ankunft des Herrn bereiten. Was für ein Glück!
Habe ich ein Zuhause? Ist die Kirche mein Zuhause? Nehme ich meine Aufgaben zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz ernst? Wie trage ich zur Gemeinschaft der Kirche bei? Schenke ich den anderen ein Stück Zuhause in meiner Gemeinde, bei mir? Wie werde ich das Haus meines Herzens für die Ankunft des Herrn schmücken?
Man kann sich schnell an viele Dinge gewöhnen, auch an Gott… Das Gebet, das Hören auf das lebendige Wort Gottes helfen uns dagegen. Sie erhalten unsere Beziehung zum Herrn lebendig. Sie schenken uns wache Augen des Herzens, dass wir darin nur den Herrn und sonst niemanden hereinlassen. Sie wecken uns stets vom Schlaf, falscher Sicherheiten und kalter Gleichgültigkeit auf. Sie helfen uns, für die Ankunft des Herrn immer bereit zu sein.
Wie sieht mein Gebet aus? Wie oft bete ich? Nehme ich mir immer wieder Zeit am Tag oder in der Nacht, um den Herrn zu suchen und bei ihm zu bleiben? Was hält unsere Beziehung lebendig? Habe ich Zeit, Jesus zuzuhören? Wie erkenne ich seine Gegenwart in meinem Leben? Wo ist heute mein Wachen gefragt?
Lobpreis
O Heiland, reiß die Himmel auf,
herab, herab vom Himmel lauf;
reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für.
O Gott, ein’ Tau vom Himmel gieß,
im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
den König über Jakobs Haus.
O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd,
dass Berg und Tal grün alles werd.
O Erd, herfür dies Blümlein bring,
o Heiland, aus der Erden spring.
Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
darauf sie all ihr Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
komm, tröst uns hier im Jammertal.
O klare Sonn, du schöner Stern,
dich wollten wir anschauen gern;
o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein
in Finsternis wir alle sein.
Hier leiden wir die größte Not,
vor Augen steht der ewig Tod.
Ach komm, führ uns mit starker Hand
vom Elend zu dem Vaterland.
Da wollen wir all danken dir,
unserm Erlöser, für und für;
da wollen wir all loben dich
zu aller Zeit und ewiglich.
Vorsatz
Ich fasse einen konkreten Vorsatz für die Adventszeit.
Der König in einem geringsten Bruder…
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben (Mt 25,31-46).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist unser König und Herr. Du allein kannst alles sicher leiten und ans Ziel führen. So oft trauen wir aber deiner Herrschaft nicht. Wir fürchten, du würdest uns etwas wegnehmen oder unsere Freiheit beschränken. Wir wissen aber, dass du uns alles gibst und uns glücklich machst. Schenke uns deinen Geist, damit wir deine Herrschaft erkennen und voll annehmen können. Mach uns frei in deinem Dienst am Nächsten, den du zu einem Gottesdienst erhoben hast. Heiliger Geist, durchdringe und entfache uns neu. Schenke uns helle Augen des Herzens, damit wir Jesus in unseren Schwestern und Brüdern echt lieben können.
Persönliche Lektüre
Jesus, du König von meinem Herzen. Ich freue mich an dir! Du beschützt und leitest mich. Du bringst mir deine Art des Herrschens bei. Zeige mir Wege, auf denen du mich führen willst. Öffne mein Ohr und Herz für dein Wort und deinen Hilferuf in allen Menschen, denen ich begegnen darf, besonders aber in allen Bedürftigen. Heiliger Geist, du ewiges Feuer des Vaters, treibe mich an, die Mitmenschen zu lieben und ihnen zu dienen. Maria, Dienerin des Herrn, bitte für mich!
Gedanken zur Betrachtung
Jesus ist der Herr über Zeit und Ewigkeit, über jedes menschliche Leben und über das Weltall. Er kommt eines Tages wieder, um Rechenschaft über unser Leben zu verlangen. Er ist der König der Herrlichkeit. Durch sein Leben hat er uns aber gezeigt, was für ihn „Herrschen“ bedeutet! Er hat seine göttliche Herrlichkeit verlassen, um uns, den Hungrigen, den Durstigen, den Fremden, den Obdachlosen, den Nackten, den Kranken, den Gefangenen, zu dienen. Nur jene, die ihre Bedürftigkeit und Not einsehen und sich helfen lassen, können wirklich seine Herrschaft hautnah erfahren. Sie können dann auch selber dienen.
Glaube ich daran, dass Gott alles in seiner grossen Hand hält und erhält? Bin ich ihm dafür dankbar? Freue ich mich darüber, dass er in Jesus mir nahegekommen ist? Wie und wo erfahre ich seine Nähe? Lasse ich ihn an mich heran? Wo bedarf ich heute der Liebe und der Barmherzigkeit Gottes? Lasse ich mich von Jesus bedienen?
Jesu Herrschaft zu bekennen und anzunehmen ist einfach. Sie zu leben, fällt uns sehr schwer. Jesus verbirgt sich in jedem bedürftigen Menschen, dem ich begegne. Manchmal ist da kaum ein Mensch zu erkennen. Oft stehen uns unsere Vorstellungen von Gott im Wege, ihm wirklich zu begegnen und ihn tatkräftig zu lieben. Es ist für uns Menschen doch schwer zu begreifen, dass der allmächtige Gott sich in jedem notleidenden Menschen zu unserem Bettler macht… Selbst wenn wir ihn in einer/einem unserer geringsten Schwestern/Brüder wahrnehmen, nehmen wir ihn manchmal nicht ernst. Die anderen sollen helfen, behaupten wir rechtfertigend. Wer aber in die Augen eines bedürftigen Menschen schaut, der kann nicht gleichgültig bleiben sowohl ihm als auch Gott gegenüber.
Ahme ich Jesus nach in seiner Herrschaft? Erkenne ich ihn in meinem Nächsten, aber auch in fremden Menschen? Nehme ich ihn und seine Bedürfnisse ernst? Nehme ich mir Zeit für ihn? Versuche ich ihn kennen zu lernen? Wo begegne ich persönlich den Notleidenden auf der Augenhöhe? Welches sind meine schönsten Begegnungen mit den bedürftigen und einsamen Menschen?
Auffallend in dieser Rede Jesu ist, dass die Menschen Rechenschaft über das Gute, dass sie getan bzw. unterlassen haben, ablegen müssen. So oft denken wir daran, nicht mehr zu sündigen, dass wir später keine Kraft mehr haben, uns für das Gute einzusetzen. Wenn wir aber mit ganzer Entschiedenheit Gutes tun und Barmherzigkeit leben, dann werden wir keine Zeit mehr für Sünde und Blödsinn haben. Lassen wir uns also von der Not der bedürftigen Menschen ansprechen. Sie sind unser Reichtum: Sie helfen uns, die Tiefe des Evangeliums zu begreifen und zu leben. Der Dienst an ihnen ist ein wahrer Gottesdienst, den wir am Tisch des Herrn (in der Eucharistiefeier) angefangen haben. Er dauert fort. Wir dürfen ihn im Alltag nicht abbrechen!
Versuche ich das Böse durch das Gute zu überwinden in mir und um mich herum? Was tue ich Gutes für die anderen? Sind die bedürftigen Menschen auch mein Reichtum oder nur ein notwendiges Übel? Bin ich barmherzig ihnen gegenüber, wie mein himmlischer Vater es ist? Ist die Eucharistiefeier meine Schule und meine Quelle der Barmherzigkeit gegenüber meinen Mitmenschen?
Lobpreis
Ein König voller Pracht,
voll Weisheit und voll Macht.
Die Schöpfung betet an.
Die Schöpfung betet an.
Er kleidet sich in Licht.
Das Dunkel hält ihn nicht
und flieht, sobald er spricht,
und flieht, sobald er spricht.
So groß ist der Herr, singt mit mir.
So groß ist der Herr, ihn preisen wir.
So groß, so groß ist der Herr.
Vorsatz
Ich schenke meine Zeit und mein Herz (kein Geld!!!) einem fremden Menschen oder meinem Nächsten, den ich vernachlässigt habe…
Du bist ein Talent!
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging. Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte, hin, wirtschaftete mit ihnen und gewann noch fünf weitere dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei weitere dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück und hielt Abrechnung mit ihnen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn! Es kam aber auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mensch bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Sieh her, hier hast du das Deine. Sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Nehmt ihm also das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben werden und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein (Mt 25,14-30).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist uns so nah. Jeden Tag dürfen wir deine Güte erfahren. Du hast uns selbst geschenkt und du selber verschenkst dich an uns in der Heiligen Kommunion. Wie groß ist deine Güte! Hilf uns, sie zu beherzigen und weiter zu schenken an alle, denen wir täglich begegnen. Gib uns den Heiligen Geist, damit wir deine Worte begreifen und nach deinem Vorbild leben können. Heiliger Geist, atme du in uns, bete du in uns, brenne du in uns. Sende uns aus zu allen, die heute deine Güte und Barmherzigkeit brauchen. Steh du ihnen bei durch uns!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist da. Er spricht dich an. Hör ihm gut zu. Er vertraut dir. Er traut die viel zu. Er vertraut dich dir selbst an. Erfreue dich des Herrn! Verweile bei seinem Herzen… Hör seine Botschaft… Nimm sie auf… Jesus schenkt dir den Mut, sie zu leben… Wage es mit ihm!
Gedanken zur Betrachtung
Niemand von uns kann behaupten, dass er nichts bekommen hat! Gott hat jeden seiner Diener beschenkt! Niemand ist von ihm mit leeren Händen weggegangen. Wie grosszügig ist Gott! Ein Talent sind 6000 Denare. Ein Denar ist der Tageslohn eines Arbeiters. Anders gesagt, ein Talent sind zwischen 36 und 41 kg Silber. Ein grosses Vermögen! Jeder von uns hat in den Augen Gottes „gleich viel“ bekommen, jeder nach seinen Fähigkeiten, heisst es im Text! Mehr noch, Gott hat mich mir selbst geschenkt! Ich bin ein Talent in der Hand Gottes.
Kann ich über die Großzügigkeit und das Vertrauen Gottes staunen? Kenne ich meine Fähigkeiten und Talente? Danke ich Gott für das Geschenk meines Lebens? Lobe ich Gott für alles, was ich bin, was ich kann? Habe ich mich selbst als Geschenk Gottes angenommen? Danke ich ihm, dass er mich mir selbst anvertraut hat?
Die zwei ersten Diener aus dem Gleichnis Jesu setzten ihre Talente ein! Sie vermehrten sie. Durch ihr Wirtschaften machten sie großen Gewinne. Sie waren nicht neidisch aufeinander. Sie wirtschafteten damit, was sie selbst bekommen haben. Sie waren tüchtig und treu in ihrem Dienst. Sie waren im Kleinen gute Verwalter! Dafür durften sie an der Freude ihres Herrn teilnehmen. Ihnen wollte der Herr eine größere Aufgabe übertragen, noch mehr Vertrauen schenken. Sie haben sich ja in ihrem Dienst bewährt!
Welche Talente habe ich? Wie gehe ich mit ihnen um? Wo setze ich sie ein? Wie setze ich sie ein? Kann ich mich in den Dienst an Gott und den Nächsten stellen? Freue ich mich darüber, wenn ich dem anderen damit Freude bereiten kann? Freue ich mich über kleine, guten Taten des Alltags? Tue ich sie mit Freude und Hingabe?
Der dritte Diener machte nichts mit dem, was ihm anvertraut wurde. Er hatte Angst vor seinem Herrn, heisst es. Er traute weder seinem Herrn noch sich selbst etwas zu. Er machte nichts mit seinem Talent, selbst wenn er seinen Herrn als einen strengen Mann kannte. Er vernachlässigte viel Gutes, das er für die anderen und damit für Gott und für sich selbst tun könnte. Als die Zeit kam, die Rechenschaft vor Gott abzulegen, hatte er nur die Gleiche Menge Silbergeld welche mit Dreck beschmutzt war vorzuweisen. Er verspielte die Chancen und Möglichkeiten, das Talent, das ihm mit auf dem Weg gegeben wurde, zu vermehren. Damit besiegelte er selbst sein Schicksal in der äußersten Finsternis mit Heulen und Zähneknirschen.
Womit stehe ich heute vor Gott? Wie fällt die Rechenschaft vor Gott von meinem bisherigen Leben aus? Wo habe ich Gutes unterlassen? Warum? Wo erfahre weder ich selbst noch die anderen, eine Freude an meinen Talenten? Was Gutes will ich am heutigen Welttag der Armen tun?
Lobpreis
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr. Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heil’gen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vorsatz
Ich mache einigen Menschen Freude mit meinen eigenen Talenten.
Der Bräutigam kommt!
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen mit ihren Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber erscholl der Ruf: Siehe, der Bräutigam! Geht ihm entgegen! Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus! Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es nicht für uns und für euch; geht lieber zu den Händlern und kauft es euch! Während sie noch unterwegs waren, um es zu kaufen, kam der Bräutigam. Die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen und sprach: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde (Mt 25,1-13).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du kommst uns jeden Tag entgegen. Eines Tages werden wir dich von Angesicht zu Angesicht sehen dürfen. Welche Freude wird uns da erfüllen! Ja, Herr, du kommst uns entgegen! Wir gehen dir, unserem Bräutigam, entgegen! Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit uns dies neu bewusst wird, damit uns diese Tatsache mit riesiger Freude erfüllt! Heiliger Geist, entflamme unsere Herzen neu und mach sie brennend. Lege ein Feuer in uns und lass uns hell leuchten in den dunklen Nächten des Wachens.
Persönliche Lektüre
Jesus du bist da für mich. Du allein meinst es gut mit mir. Ich vertraue mich dir an. An deinem Herzen will ich ausruhen. Dir will ich zuhören. Sprich zu meinem Herzen. Rüttle mich aus dem Schlaf der falschen Sicherheiten auf! Ziehe mich an dich! Führe mich durch deinen Geist und mache mich für dein Kommen bereit.
Gedanken zur Betrachtung
Nach der Wandlung in der Eucharistiefeier sagen wir: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“ Damit bekennen wir den Inhalt des Gleichnisses, das Jesus uns heute erzählt: Der Bräutigam kommt! Das ist sicher! Mehr noch, wir warten auf ihn, auf sein Kommen zu uns, mitten in unserem Alltag und einst am Ende unseres Lebens und am Ende dieser Welt. Warten wir? Sein Kommen ist ja sicher! Niemand hat diesen Termin der Begegnung mit dem Herrn abgesagt! Er ist ja der Bräutigam meiner Seele, der Bräutigam der ganzen Kirche! Wie viel Liebe und Sehnsucht soll das Herz seiner Braut erfüllen! Herr, ich warte heute auf dich… Ich bin bereit…
Wie lebe ich mein Leben? Hat es ein klares Ziel? Warte ich auf meinen Bräutigam? Bin ich jeden Tag bereit, ihn zu empfangen, ihm zu begegnen auch in einem Menschen, der auf mich zukommt? Sehne ich mich nach meinem Bräutigam? Lasse ich mich vom „Geheimnis des Glaubens“: „…bis du kommst in Herrlichkeit“ ansprechen, wachrütteln?
Für das Kommen Jesu müssen wir weder Kuchen backen, noch einen guten Kaffee bereit halten. Wir sollen aber die Lampen unseres Lebens am Brennen halten. Sie schenken uns Licht und Wärme, die uns selbst Freude und Sicherheit geben und andere Menschen erwärmen und ihnen Orientierung zeigen. Sie „ernähren“ sich vom Öl der Liebe und der Güte, vom Öl der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit. Dieses Öl können wir nicht ausleihen. Dieses Öl müssen wir selbst besorgen. Niemand kann uns bei dieser Aufgabe vertreten oder gar ersetzen. Diese Entscheidung für oder gegen Jesus müssen wir persönlich treffen und nach ihr unser Leben ausrichten.
Brennt heute die Lampe meines Lebens? Wem schenkt sie Licht und Wärme? Habe ich genug vom Öl der guten Taten? Wie vermehre ich meine Vorräte davon? Helfe ich den anderen, die Verantwortung für ihr irdisches und ewiges Leben zu übernehmen?
Wie erschreckend sind diese Worte, die Jesus mit seinem „Amen, ich sage euch“ bekräftigt! Es ist nicht er, der uns die Tür vor der Nase zuschlägt. Es sind wir selbst, die wir oft zu faul, zu töricht, ja zu dumm sind, um die Zeit unseres irdischen Lebens wirklich ernst zu nehmen. Wer dieses Leben bewusst verspielt und verschläft, der kann nicht erwarten, dass er in den Hochzeitssaal des Lammes hineingehen darf. Selber schuld…, er hat die Warnung Jesu nicht ernstgenommen. Er hat seine ewige Hochzeit verpasst… In der Liebe kann man eben niemanden ersetzen…
Wie wirkt dieses Wort Jesu auf mich? Nehme ich es ernst? Lasse ich mich von Jesus warnen? Was will ich in der Kraft Jesu in meinem Leben ändern? Wie bereite ich mich auf den kommenden Tag der Armen vor, den wir am 33. Sonntag im Jahreskreis begehen werden? Wo kann ich tatkräftig helfen und so die Lampe meines Lebens hell leuchten lassen?
Lobpreis
„Wachet auf,“ ruft uns die Stimme
Der Wächter sehr hoch auf der Zinne,
„Wach auf du Stadt Jerusalem!
Mitternacht heißt diese Stunde!“
Sie rufen uns mit hellem Munde:
„Wo seid ihr klugen Jungfrauen?
Wohlauf, der Bräut’gam kommt,
Steht auf, die Lampen nehmt!
Halleluja!
Macht euch bereit zu der Hochzeit;
Ihr müsset ihm entgegengehn!“
Zion hört die Wächter singen,
Das Herz tut ihr vor Freude springen,
Sie wachet und steht eilend auf.
Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,
Von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig;
Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.
Nun komm, du werte Kron,
Herr Jesu, Gottes Sohn!
Hosianna!
Wir folgen all zum Freudensaal
Und halten mit das Abendmahl.
Gloria sei dir gesungen
Mit Menschen- und mit Engelzungen,
Mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore,
An deiner Stadt; wir stehn im Chore
Der Engel hoch um deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt,
Kein Ohr hat mehr gehört
Solche Freude.
Des jauchzen wir und singen dir
das Halleluja für und für.
Vorsatz
Ich erwärme das Herz und das Leben eines bedürftigen Menschen, in dem mein Bräutigam Jesus auf mich zukommt.
Tut und befolgt alles
In jener Zeit sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern und sagte: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach ihren Taten; denn sie reden nur, tun es aber nicht. Sie schnüren schwere und unerträgliche Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, selber aber wollen sie keinen Finger rühren, um die Lasten zu bewegen. Alles, was sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, sie lieben den Ehrenplatz bei den Gastmählern und die Ehrensitze in den Synagogen und wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt und die Leute sie Rabbi – Meister – nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemanden auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden (Mt 23,1-12).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du kennst unsere Herzen. Du weißt, wie viele Masken wir täglich aufsetzen, um den Menschen zu gefallen! Du kennst all die schönen Worte, die wir machen. Du kennst auch unsere Trägheit in deiner Nachfolge. Hilf uns, uns selbst zu erkennen und zu uns selbst zu stehen. Schenke uns deinen Geist der Wahrheit, der uns befreit und uns neu schafft. Heiliger Geist, komm auf uns herab und durchglühe uns mit deinem Feuer. Führe uns in die Wahrheit. Mach uns frei für Jesus!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist mein Meister und Lehrer. Auf dich will ich hören. Dir will ich meine Zeit schenken. Jesus, sprich nun zu meinem Herzen. Dein mächtiges Wort rüttle mich auf und ziehe mich an dich. Herr, schenke mit wieder Freude über die Wahrheit, über dich!
Gedanken zur Betrachtung
Jesus ist in unsere Welt gekommen, um das Gesetz Gottes zu erfüllen. Er hat das Evangelium nicht nur verkündet, sondern es auch vor allem den Menschen vorgelebt. Sein Wort war seiner Tat gleich. So wäre es auch ideal in unserem christlichen Leben, in unserer Nachfolge Jesu. Oft machen wir aber viele Worte, halten uns für bessere als die anderen, sorgen viel um das Äußere, tun aber wenig bis gar nichts. Es ist einfach, das Evangelium abzulehnen, wenn jene, die es verkündet, es auch nicht leben. Jesus sagt uns aber klar: Tut und befolgt alles, was sie euch sagen. Er selbst, Jesus, und nicht die Mitmenschen, ist die Richtschnur unseres Lebens.
Kenne ich das Evangelium Jesu? Was tue ich, um es kennen zu lernen? Höre ich auf jene, die mir das Evangelium verkünden? Wo mache ich nur viele Worte, tue aber nichts? Warum? Kann ich das Evangelium mit meinem Leben verkünden?
Die Wirklichkeit des Glaubens hütet mich vor der Heuchelei! Wenn Gott wirklich mein Vater ist, dann sind alle Getauften meine Schwestern und Brüder! Ich bin mit ihnen unterwegs zum himmlischen Vater. Nur er, Vater, ist die Quelle des Lebens! Ich muss mich nicht über meine Geschwister im Glauben erheben oder versuchen, einen Lehrer oder Meister für sie zu sein. Ich darf und soll ihnen beistehen, weil sie zu meiner Familie gehören! Ich soll ihnen das Evangelium nicht verschweigen, auch wenn ich ihm noch nicht gewachsen bin. Am besten aber so: „Ich beschwöre Euch, lasst doch euren Mund verstummen und eure Taten sprechen!“ (Hl. Antonius von Padua).
Ist Gott mein Vater? Sind die Mitmenschen wirklich meine Schwestern und Brüder? Lasse ich mich von Jesus belehren? Was höre ich nicht gern aus dem Mund Jesu? Warum? Wer in meiner Umgebung lebt echt das Evangelium Jesu vor? Bin ich Gott für sie/für ihn dankbar? Wem lebe ich das Evangelium vor?
Jesus verrät uns das Geheimnis der wahren Größe: Der Größte von euch soll euer Diener sein. Er selbst wurde zum Diener der Menschen, seiner Geschwister. Ja, Jesus stellt unser Denken auf den Kopf! Der Größte für ihn steht ganz unten und ist bereit, zu dienen. Mehr noch, Jesus freut sich daran, etwas Gutes für seine Geschwister tun zu dürfen, tun zu können. Er dient uns, weil er uns liebt. Er erniedrigt sich zu den Füssen seiner Apostel, damit sie erfahren und lernen, wie man das Evangelium am besten verkündet. Auch ich will groß sein: Ich will deinen…
Was macht heute meine Größe vor Gott und den Menschen aus? Entspricht sie wirklich der Vorstellung Jesu? Was will ich anders machen, wo muss ich umdenken? Was will ich konkret tun? Zu wem will ich mich beugen, um ihm echt dienen zu können?
Lobpreis
Herr, öffne du mir die Augen.
Herr, öffne du mir das Herz.
Ich will dich sehen. Ich will dich sehen.
Herr, öffne du mir die Augen.
Herr, öffne du mir das Herz.
Ich will dich sehen. Ich will dich sehen.
Ich will dich sehen in deiner Pracht,
leuchtend, erhoben und herrlich.
Gieß aus deine Liebe und Macht.
Wir singen: Heilig, heilig, heilig.
Vorsatz
Ich versuche das Evangelium ohne Worte zu verkünden.
Heilige – Menschen mit Profil
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel (Mt 5,1-12a).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist der Heilige Gottes. Du rufst uns alle zur Heiligkeit auf. Nur die Heiligen können dem heiligen Gott im Himmel begegnen. Herr, so oft denken wir, dass diese Berufung den anderen vorbehalten sei, dass wir Christen nicht anders sein wollen als die anderen. Du hast uns aber in der Taufe geheiligt und willst, dass wir heilig bleiben und mit den anderen den Weg der Heiligkeit gehen. Schenke uns, Herr, den Geist des Mutes und der Stärke. Erfülle uns neu mit dem Geist der Heiligkeit, so dass er uns nie loslässt, bis wir einst mit allen Heiligen deine Herrlichkeit schauen dürfen.
Persönliche Lektüre
Jesus, dein Wort fordert mich heraus. Es entreißt mich der Mittelmäßigkeit und führt zum weiten Horizont der Ewigkeit. Nimm mich, Jesus, an die Hand und zeige mir den Weg zur Heiligkeit, den du für mich vorbereitet hast. Alle Heiligen Gottes betet für mich und beschützt mich. Seid bei mir, dass ich einst mit euch Gott loben und preisen darf für die ganze Ewigkeit. Alle Heiligen Gottes bittet für uns.
Gedanken zur Betrachtung
Wenn wir Auto fahren, dann achten wir darauf, dass die Reifen ein klares, gutes Profil haben. Sonst kann es sein, dass wir beim Regen oder im Winter schnell einen Unfall bauen. Hier lohnt es sich nicht zu sparen. Es geht ja um die eigene und die fremde Sicherheit. Wie sieht es aber aus, wenn es um unser christliches Leben geht? Als Christen sollen wir ein klares Profil haben, das die Heiligkeit heißt. Wir müssen den Mut haben, wie Jesus anders zu sein! Wir sollen als seine Jünger in dieser Welt erkannt werden (siehe Seligpreisungen!).
Welches Profil habe ich heute? Ist das das Profil der Heiligkeit oder eher Mittelmäßigkeit oder gar Gleichgültigkeit? Erkennt man mich als Christ, als jenen Menschen, der sich entschieden hat, Jesus sein ganzes Herz zu schenken? Wie groß ist heute meine Liebe zu Jesus?
Wenn wir die Reifen gebrauchen, dann wird ihr Profil mit der Zeit abgefahren. Wir können sie ersetzen und neue kaufen. Wir können sie auch vulkanisieren lassen. Und das tun wir ohne Wenn und Aber. Wie oft sträuben wir uns aber, wenn jemand von uns verlangt, dass wir z. B. an einer Weiterbildung oder einem Glaubenskurs teilnehmen! Wir haben Tausend Gründe, die dagegen zu sprechen scheinen. Für das leibliche Wohl und die Sicherheit des irdischen Lebens tun wir so viel… Wäre es nicht nötig, sich mehr für das Wohl der Seele zu sorgen? Wäre es nicht angebracht, stets an unserem christlichen Profil zu arbeiten? Die Heiligen haben es getan!
Was tue ich, um mein christliches Profil zu zeigen? Was tue ich um es zu erneuern, um glaubwürdig zu wirken? Nehme ich Sakramente Bibel lesen, Anbetung, Glaubenskurse und andere Angebote zur Vertiefung des Glaubens ernst? Was muss ich heute tun, um mein Profil des Jüngers Jesu zu verbessern?
Wenn die Autoreifen ein klares Profil haben, dann können sie im Sand oder im Schnee schöne und tiefe Spuren hinterlassen. Die Heiligen haben das Leben der Mitmenschen geprägt. Sie haben tiefe Spuren durch ihr Reden und Tun in dieser Welt hinterlassen. Selbst nach vielen Jahrhunderten sind sie erkennbar und prägend. Die Heiligen sind eben immer die wahren Reformatoren der Kirche. Durch sie kommt jede echte Erneuerung.
Welche Spuren hinterlässt mein Leben? Bin ich stolz auf mein Leben, wenn ich darauf zurückblicke? Für was möchte ich dem Herrn danken? Für was mich bei ihm entschuldigen? Welche Spuren hinterlässt Jesus in meinem Leben? Folge ich ihm gern? Pflege ich eine lebendige Beziehung zu den Heiligen, die mich auf dem Weg der Heiligkeit begleiten?
Lobpreis
Heilig bist du Herr
Du bist heilig Herr
Du sitzt auf dem Thron
Zu deinen Füßen fühl ich mich wohl,
Kniend vor deinem Thron
Staunend singe ich zu dir du bist heilig
Deine Herrlichkeit strahlt so schön
Mein blick hebt sich zu dir und sieht du bis heilig
Deine Schönheit wird nie vergehen
Würdig bist du Herr
Du bist würdig Herr
Du sitzt auf dem Thron
Für alle Zeiten bleibst du mein Gott
Herrschend auf deinem thron
Staunend singe ich zu dir du bist heilig
Deine Herrlichkeit strahlt so schön
Mein blick hebt sich zu dir und sieht du bist heilig
Deine Schönheit wird nie vergehen
Du bist der einzige dem dieses Lob gebührt, heilig bist du 4x
Staunend singe ich zu dir du bist heilig
Deine Herrlichkeit strahlt so schön
Mein blick hebt sich zu und sieht dir du bist heilig
Deine Schönheit wird nie vergehen
Vorsatz
Mit Jesus schaue ich das Profil meines Lebens an.
Die erste und größte Liebe
In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie am selben Ort zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn versuchen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten
hängt das ganze Gesetz und die Propheten (Mt 22,34-40).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du allein bist der Größte und Wichtigste für uns, du Sohn Gottes. Dich können wir auch nach dem Wichtigsten fragen, um uns in den Kleinigkeiten des Alltags nicht zu verlieren, das Wichtigste nicht zu übersehen. Herr, lehre uns hören. Mache uns offen für dein Wort der Wahrheit, das uns befreit und uns das Wichtigste erkennen lässt. Sende uns deinen Heiligen Geist, die Liebe selbst! Heiliger Geist, bete du in uns, brenne in uns, wirke in uns und an uns. Sei du selbst das Feuer der Liebe in unseren Herzen.
Persönliche Lektüre
Jesus ich liebe dich… Deinem Wort will ich lauschen mit einem reinen und freien Herzen. Ich will nur für dich da sein. Rede du zu meinem Herzen und offenbare mir deine Liebe, schenke mir deine Liebe, hilf mir deine Liebe zu beantworten. Heiliger Geist, sei du bei mir…
Gedanken zur Betrachtung
Bevor wir die Antwort Jesus nach dem wichtigsten Gebot hören, müssen wir uns bewusst machen, wer er ist. Die Pharisäer kannten ihn nicht. Er störte sie. Sie wollten ihn auf die Probe stellen und letztendlich beseitigen. Sie wollten nicht wahr haben, dass in ihm Gott selbst den Menschen nahe gekommen ist. Jesus offenbarte uns das Herz Gottes, der die Liebe selbst ist. Er liebt den ganzen Menschen mit all seinen Dimensionen: sein Herz, seine Seele, seine Gedanken, seinen Leib. Nichts ist aus seiner Liebe ausgeschlossen. Gott liebt mich wie ich bin. Er liebt mich so sehr, dass er will, dass ich nicht so bleibe wie ich bin.
Kenne ich diesen Gott der Liebe? Wo bin ich ihm konkret begegnet? In welchem Bereich meines Lebens lasse ich seine Liebe nicht an mich heran? Warum? Was will ich von der Liebe Jesu nicht durchdringen lassen? Wo öffne ich mich heute für seine befreiende und überwältigende Liebe?
Jesus zögert nicht mit der Antwort auf die Frage eines Gesetzeslehrers nach dem wichtigsten Gebot. Er sagte: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Für ihn ist ja klar: Das ist das wichtigste und erste Gebot. Die Liebe zu Gott soll immer die erste und die größte Liebe unseres Lebens sein. Jawohl, ohne Liebe können wir nicht leben, ohne Liebe ist alles wertlos. Nur die Liebe ist stärker als der Tod selbst und begleitet uns in die Ewigkeit, zu Gott hin, der die Liebe selbst ist.
Was prägt meine Beziehung zu Gott: Angst, Ehrfurcht, Gewohnheit, Liebe? Ist Gott wirklich meine erste und größte Liebe? Bekenne ich Gott, dass ich ihn liebe? Wie zeige ich ihm meine Liebe? Ist meine Seele, all mein Beten von der Liebe geleitet? Sind alle meine Gedanken, die Gedanken der Liebe? Ist all mein Tut ein Herzensanliegen? Ist mein Leib ein lebendiger Tempel Gottes?
Jesus fügt dem ersten Gebot noch ein zweites hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es ist eigentlich ein Prüfstein unserer Liebe zu Gott. Wir können Gott unsere Liebe konkret erweisen, indem wir die Mitmenschen lieben, die sein Abbild sind. Das Problem ist aber, dass wir uns oft selbst nicht recht lieben können. Unsere Liebe ist oft von Egoismus und Vergeltungsprinzip geprägt. Ausserdem viele Menschen können sich selbst nicht lieben, weil sie sich mit ihrer Lebensgeschichte nicht versöhnen können und stets ein ideales Bild von sich haben, das der Realität nicht entspricht. Wie können sie denn den Nächsten lieben wie sich selbst?
Kann ich Ja zu meinem ganzen Leben sagen? Was leugne oder lehne ich in meinem Leben ab? Welche (meist schmerzlichen) Situationen aus meinem Leben nehme ich nur schwer an? Warum? Liebe ich mich mit all meinen Licht- und Schattenseiten? Wo soll ich mir selbst vergeben, um mich wirklich lieben zu können? Begegne ich liebevoll meinen Nächsten?
Lobpreis
Wunder geschehen wenn du sprichst,
alles ist möglich, wenn du hier bist.
Nichts bleibt wie es ist, weil dein Name unser Leben ist.
Wunder geschehen wenn du sprichst,
alles ist möglich, wenn du hier bist.
Nichts bleibt wie es ist, weil dein Name unser Leben ist.
Wir lieben deinen Namen,
Wir lieben deinen Namen,
und wir hören nicht auf,
wir hören nicht auf,
wir hören nicht auf zu singen.
Wer einst Bettler war wird reich,
und den Kranken schenkst du Heil.
Waisenkindern reichst du deine Hand und trägst sie heim (so bist nur du Herr).
Wer einst Bettler war wird reich,
und den Kranken schenkst du Heil.
Waisenkindern reichst du deine Hand und trägst sie heim.
Wir lieben deinen Namen,
Wir lieben deinen Namen,
und wir hören nicht auf,
wir hören nicht auf,
wir hören nicht auf zu singen.
Es ist recht dich zu lieben Herr!
Es ist recht dich zu loben Herr!
Es ist recht dich zu lieben Herr,
denn niemand kommt dir gleich.
Wir lieben deinen Namen,
Wir lieben deinen Namen,
und wir hören nicht auf,
wir hören nicht auf,
wir hören nicht auf zu singen.
Vorsatz
Ich versuche Gott mit all meinen Gedanken zu lieben.
Gott und Kaiser
In jener Zeit kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person. Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich? Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denár hin. Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! (Mt 22,15-21).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist unser Meister. Du allein hast den Mut, uns die Wahrheit zu sagen. Du siehst nicht auf die Person. Das ist wahr. Schenke uns ein ehrliches und wahrhaftiges Herz. Mach uns durchsichtig, damit wir dir begegnen können. Befreie uns durch deinen Geist von jeder Heuchelei und mach uns bereit, zu dir umzukehren. Heiliger Geist durchflute unsere Herzen und reinige uns in deinem Feuer. Komm auf uns herab und bete du selbst in uns.
Persönliche Lektüre
Jesus, du hast Zeit für mich. Auch ich bin für dich da. Öffne mein Herz für diese Begegnung mit dir. Reinige mich von jeder Falschheit, damit ich dich besser kennen lerne, dich herzlicher liebe und dir eifriger nachfolge! Schenke mir das Feuer deines Geistes, das reinigt und entfacht. Heiliger Geist, hilf mit, ganz für Jesus da zu sein. Verwandle mein Leben, das das Abbild Gottes an mir klar erkennbar wird. Sei du mein innerer Meister und Herr.
Gedanken zur Betrachtung
Immer wieder müssen wir uns im Leben entscheiden und wählen. Wir können es recht tun, indem uns eine klare Wahlgrundlage zur Verfügung steht. Wir müssen uns informieren und dann nach unserem Gewissen entscheiden. Die Pharisäer und die Anhänger des Herodes haben das nicht gemacht. Sie hatten sich schon gegen Jesus entschieden, bevor sie begannen, mit ihm zu sprechen. Mehr noch, sie waren nicht ehrlich zu ihm. Mit ihrer Heuchelei wollten sie Jesus nur auf die Probe stellen, um ihn dann öffentlich zu verurteilen. Warum eigentlich? Weil er ihre Masken durchschaute und sie zur Umkehr, zur Wahrheit aufforderte (z. B. das Gleichnis vom Mahl). Das wollten sie aber nicht wagen.
Wie treffe ich die wichtigsten Entscheidungen meines Lebens? Beziehe ich Gott darin ein, recht zu entscheiden? Lasse ich mich von ihm belehren? Bin ich vor ihm ganz ehrlich? Welche Kompromisse gehe ich in meinem Leben ein? Was will ich heute Jesus sagen?
Denár war eine altrömische Silbermünze, mit der die Untertanen der Römer ihre Steuer zahlen mussten. Auf dieser Münze war das Abbild vom Kaiser, der sich als Gott und Priester bezeichnete. Für die Juden war es abscheulich, mit solcher Münze ihre Steuer bezahlen zu müssen. Und doch um ihre Position im Volk zu bewahren und Jesus anzuklagen, vereinten sie sich mit den Anhängern des Herodes. Letztendlich werden sie beim Prozess Jesu behaupten, dass sie ausser dem Kaiser keinen König haben. Jesus entlarvt ihre innere Verdorbenheit. Er spricht sie aber von ihrer Steuerpflicht nicht frei.
Wer ist wirklich mein König? Bin ich es selber für mich oder ist es Jesus? Bin ich bereit zu Jesus auch in der Öffentlichkeit zu stehen? Erfülle ich meine Bürgerpflichten gewissenshaft? Was will ich heute in meinem Leben ändern?
Wir Menschen wurden nach dem Abbild Gottes erschaffen. So gehören wir ihm an. Unser Leben soll seine Herrlichkeit ausstrahlen. Wie die Kinder meistens den Eltern ähnlich sind, so soll man uns als Kinder Gottes in dieser unserer Welt erkennen. Wie oft vergessen wir das! Die Mahnung Jesu ist aber klar: Gebt Gott, was Gott gehört! Was heisst denn das? Zuerst das Abbild Gottes in uns erkennen und uns darüber freuen. Dann unser Leben nach dem unseres Vaters (Gottes) ausrichten ohne Wenn und Aber. Es lohnt sich, Jesus als einen Spiegel zu nehmen, um uns dann darin zu betrachten. Dann können wir feststellen, wie weit wir die Herrlichkeit Gottes in unserer Welt ausstrahlen.
Freue ich mich darüber, dass ich ein Abbild Gottes bin? Gehört Gott mein Denken, Reden und Tun? Wo erkennen mich die Anderen als ein Kind Gottes? Was soll ich tun, um Gott ähnlicher zu werden?
Lobpreis
Vater, wir sind hier, kommen, wie wir sind,
schauen auf zu dir, staunend wie ein Kind.
Alles in uns preist deine Gegenwart,
die dein Wort verheißt dem, der auf dich harrt
in Wahrheit und im Geist.
Wir beten dich an mit ganzem Herzen.
Wir beten dich an mit aller Kraft.
Wir beten dich an mit Leib und Seele,
hier und jetzt.
Wir beten dich an mit unserm Denken,
wir beten dich an mit unserm Tun.
Wir beten dich an mit unserm Leben
hier und jetzt,
in Wahrheit und im Geist.
Alles bringen wir, ehren dich allein,
wollen immer mehr wahre Beter sein.
Denn jetzt ist die Zeit, in der sich erfüllt,
dass dein Volk dich preist so, wie du es willst:
In Wahrheit und im Geist.
Vorsatz
Ich vertraue Gott alles an, was ihm in mir noch nicht gehört…
Das Hochzeitsgewand…
In jener Zeit erzählte Jesus den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl ist fertig, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren nicht würdig. Geht also an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein! Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Menschen, der kein Hochzeitsgewand anhatte. Er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen? Der aber blieb stumm. Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Denn viele sind gerufen, wenige aber auserwählt (Mt 22,1-14).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist unser Meister. Du willst uns zum Nachdenken bringen. Du willst, dass wir zur Einsicht kommen und neu zu dir finden. Du bereitest uns ein Mahl der Liebe und wartest sehnsüchtig, dass wir an ihm teilnehmen. Es ist ja dein Hochzeitsmahl für immer. Herr, schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir deine Gegenwart wahrnehmen und uns von dir einladen lassen. Heiliger Geist hilf uns, die Einladung Jesu ernst zu nehmen. Reinige unsere Herzen. Durchglühe uns mit deinem Feuer und verbrenne alles, was uns von Gott trennt. Komm herab, Heiliger Geist und schaffe uns neu!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist für mich da! Nur für mich! Ich danke dir für deine Gegenwart. Du nimmst mich ernst. Du schenkst mir deine ganze Aufmerksamkeit. So wichtig bin ich für dich! Auch ich will für dich allein da sein. Ich lege alles beiseite, was mich von dir trennt. Ich schaue auf dich und höre dir zu. Sprich, Herr, denn dein(e) Diener(in) hört. JA, Herr, sprich zu meinem Herzen und befreie mich von mir selbst.
Gedanken zur Betrachtung
Das Brautpaar lädt gerne die Familienangehörigen und Freunde zu ihrer Hochzeit ein. Die Eheleute wollen ihre Freude und ihr Glück mit den Liebsten zusammenfeiern. Gutes Essen und schöne Musik laden zum Mitfeiern ein. Viele aber folgen dieser Einladung nicht. Sie suchen nach Tausend Gründen, um sich zu rechtfertigen. Oft gehen sie aber nicht hin, weil sie meinen, ein Geschenk mitbringen zu müssen. Dieses können sie sich aber momentan nicht leisten. Gott selber lädt uns zum Hochzeitsmahl seines Sohnes ein. Gerade wir sind eingeladen! In jeder Eucharistiefeier haben wir schon einen Vorgeschmack vom ewigen Mahl des Lammes Gottes. Mehr noch, wir müssen nichts mitbringen! Alles ist uns gratis geschenkt. Alles!
Nehme ich die Einladung Gottes ernst? Nehme ich an der sonntäglichen Eucharistiefeier regelmässig teil? Aus welchen Gründen lasse ich sie aus? Sind mir meine eigenen Geschäfte (Acker, Laden…) oder mein Gutdünken oder meine Angst (Krankheit, Arbeitslosigkeit…) wichtiger, als die grosszügige Einladung Gottes? Welche Freizeitangebote sind mir wichtiger geworden als das sonntägliche Hochzeitsmahl des Sohnes Gottes? Kann ich mich echt daran freuen?
Gott, der Vater, will alle Menschen, Böse und Gute, an seinem Tisch haben. Sie alle sind zum Hochzeitsmahl Jesu eingeladen. Und sie kommen auch dazu. Sie nehmen sich Zeit, um mit Jesus Christus seine Hochzeit zu feiern. Sie nehmen diese Einladung als unverdientes Geschenk des Vaters an. Sie schätzen sie und folgen ihr. Sie sind Fremde und werden doch durch ihren Gehorsam zu Freunden des Lammes. Jawohl, sie feiern mit Jesus mit!
Wie reagiere ich, wenn ich fremde Menschen bei der Eucharistiefeier sehen? Gehe ich auf sie zu? Heiße ich sie in meiner Pfarrei, in meiner Kirchenbank willkommen? Werden sie durch die gemeinsame Feier zu meinen Nächsten, oder bleiben sie weiterhin Fremde? Kann ich meine Freude über die Eucharistiefeier mit den anderen teilen? Lade ich sie dazu ein, mit Jesus seine Hochzeit zu feiern?
Gott lädt zum Mahl seines Sohnes zwar alle ein, aber sie dürfen erst dann daran teilnehmen, wenn sie ein Hochzeitsgewand anhaben. Dieses Hochzeitsgewand bekommen wir in der Taufe geschenkt. Es erlaubt uns, am Hochzeitsmahl des Lammes teilzunehmen. Wir erfahren aber, dass wir dieses Gewand durch unser Versagen und unsere Sünde immer wieder schmutzig machen. Wir können es aber im Blut des Lammes, im Sakrament der Versöhnung waschen lassen. In der Beichte dürfen wir das schmutzige Gewand der Sünde ablegen und ein neues Gewand der Gnade anlegen. Nur so dürfen wir zum Mahl des Lammes hintreten. Alles andere wäre respektlos Gott gegenüber.
Freue ich mich über meine Taufe? Spreche ich Gott als meinen Vater an? Wo habe ich in der letzten Zeit das weiße Taufgewand verschmutzt? Warum? Mit welchem Gewand nehme ich an der sonntäglichen Eucharistiefeier teil? Respektiere ich meinen Freund Gottes, indem ich mich immer wieder durch die Beichte auf die Eucharistiefeier vorbereite?
Lobpreis
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold
in deinem Feuer
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold, pures Gold
Feuer des Herrn,
danach verlangt mein Herz
mach mich rein,
(und) heilig
Dir allein will ich dienen, mein Meister
Und deinen Willen tun
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir
und mach mich heilig
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir, tief in mir
Vorsatz
Mit Freude und Dankbarkeit nehme ich an dem sonntäglichen Hochzeitsmahl des Lammes teil.
"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.
LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN
Salettiner Missionshaus
Untere Waid
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