Verkrüppelte im Himmel…
In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen. Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden. (Mk 9,38-43.45.47-48)
Gebet:
Herr Jesus Christus, du hast ein offenes Ohr für die Fragen der Menschen. Du schätzt unsere Ehrlichkeit sehr. Alles dürfen wir vor dir aussprechen. Ja, wir wollen uns von dir korrigieren lassen, wenn unser Denken dem deinen widerspricht. Hilf uns, unser Herz vor dir auszuschütten. Schenke uns deinen Heiligen Geist. Denn ohne ihn können wir nichts tun. Erleuchte und ermutige uns zum Gespräch mit dir. Komm Heiliger Geist und bete du in mir. Komm und führe mich auf den rechten Weg. Mach mein Herz weit für deine Eingebungen und für die Mitmenschen. Komm, du Geist Gottes, wir ersehnen dich…
Persönliche Lektüre:
Jesus will deine Fragen beantworten. Spricht sie frei vor ihm. Nimm dir Zeit, um seine Antworten zu verstehen und anzunehmen. Nimm dir Zeit für Jesus. Mach dich auf für sein Wort, für seine Gegenwart. Vernimm jedes Wort aus seinem Mund. Überhöre nichts… Verweile bei den Worten, die dich berühren… Sei still…
Gedanken zur Betrachtung:
- Freude über das Gute in der Welt…
Johannes und mit ihm die anderen Jünger Jesu können nicht begreifen, dass Gott frei wirken kann, ohne sich auf irgendwelche Strukturen, Zugehörigkeiten, Parteien binden zu lassen. Er erweist seine Gnade, wem er will. Die Jünger Jesus wollen aber sozusagen das Monopol haben, das Gute zu tun. Sie wollen immer noch die Ersten sein, weil sie Jesus folgen… Sie müssen aber noch lernen, dass Gott sich aller Menschen bedient, das Gute zu tun. Sie müssen lernen, dankbar zu sein für das Gute, das die anderen tun. Letztlich ist unser Heil, unsere Rettung nur in seinem Namen, nur im Namen Jesus (Jeschua = Gott bringt Heil). Wer in diesem Namen handelt, der glaubt auch an seine Kraft.
Lass ich Gott frei wirken? Wo beschränke ich gerne sein Wirken? Nehme ich das Gute in der Welt, in den anderen Menschen wahr? Bin ich dafür dankbar oder nur deswegen eifersüchtig? Freue ich mich über das Gute, das ich wirken darf? Bin ich dafür dankbar? Erfahre ich die Bedeutung des Namens Jesus (Gott rettet), wenn ich ihn anrufe? Wann und wie habe ich ein letztes Mal die Rettung Gottes erfahren?
- Verführungen…
Bevor wir anfangen, über andere zu richten oder anderen zu befehlen, sollen wir selbst in einer wirklichen Freundschaft zu Jesus stehen. Wir dürfen nicht den anderen vorschreiben, ob sie Gutes wirken dürfen oder nicht, wenn wir selbst es nicht tun…, oder immer noch viel zu wenig… Wenn wir Christen heißen, müssen wir auch als Christen leben… Mehr noch, wir dürfen auf keinen Fall, die anderen zum Bösen verführen. Wir sind für sie verantwortlich, besonders für die Kleinen und Wehrlosen…
Woher habe ich die Kraft, das Gute zu tun? Wie oft unterlasse ich es? Kann ich über mich sagen, dass ich wirklich ein christliches Leben führe? Wo können die Menschen an mir Anstoß nehmen? Wen habe ich mal zum Bösen verführt? Warum? Welche meine Worte oder Taten hindern die anderen, an Jesus zu glauben?
- Was suchen die Verkrüppelten im Himmel?
Jesus ist sehr radikal, wenn es um das Böse, um die Sünde geht. Das Böse zerstört ja den Menschen selbst. Das Böse führt uns den geraden Weg in die Hölle. Und das will Jesus um jeden Preis verhindern. Darum lädt er uns dazu ein, mit ganzer Entschiedenheit gegen das Böse zu kämpfen. Wir sollen jede Gelegenheit zum Bösen und alles, was uns verführen kann, meiden. Das kostet uns viel Mühe. Wir sollen aber lieber radikal auf das Böse verzichten (es abhauen) als unbeschadet bleiben und in die Hölle geworfen zu werden. In diesem Sinne sind Verkrüppelte im Himmel willkommen. Sie haben alles getan, um vor der Süde und dem Bösen bewahrt zu bleiben.
Erschrecke ich noch vor dem Bösen? Ist mir bewusst, dass die Sünde mir einen Platz in der Hölle vorbereitet? Was tue ich, um mich zum Bösen nicht verführen zu lassen? Meide ich jede Gelegenheit dazu? Wenn lasse ich mich am einfachsten verführen? Welche Folgen hat das Böse in meinem Leben? Welche Perspektive ist mir lieber: Himmel oder Hölle? Was tue ich um dorthin zu gelangen? Freue ich mich auf den Himmel?
Lobpreis: Ps 130
Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: Herr, höre meine Stimme!
Wende dein Ohr mir zu, achte auf mein lautes Flehen!
Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte bestehen?
Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient.
Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.
Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen.
Mehr als die Wächter auf den Morgen soll Israel harren auf den Herrn.
Denn beim Herrn ist die Huld, bei ihm ist Erlösung in Fülle.
Ja, er wird Israel erlösen von all seinen Sünden.
Vorsatz:
Ich versuche, jede bewusste Gelegenheit zum Bösen zu meiden.


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