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Freut euch mit mir!
In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu ihm, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren. Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet? Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte. Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt (Lk 15,1-10).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du hast Zeit für alle, die zu dir kommen. Du redest gerne mit ihnen. Du willst alle für deinen Vater gewinnen. Sei du jetzt bei uns. Bewahre uns vor dem Richten und Verurteilen. Offenbare uns das barmherzige Herz des Vaters. Wir wollen aus ihm schöpfen und selbst barmherzig werden. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir dich verstehen. Ziehe uns an dich, damit auch wir andere Menschen zu dir führen können. Heiliger Geist, du Geist der Wahrheit und der Liebe, komm auf uns herab. Lass uns die Barmherzigkeit des Vaters erfahren und beherzigen. Mach uns füreinander barmherzig.
Persönliche Lektüre
Jesus, du willst mir von deinem Vater erzählen. Ich sehne mich so sehr nach seiner Liebe. Rede, Herr, denn dein/ Diener/in hört. Rede zu meinem Herzen. Durchglühe mich mit deinem lebendigen Wort. Lass mich neu zum Herzen des Vaters finden. Sei du einfach bei mir. Ich bin ganz für dich da… Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Alle drei Gleichnisse aus dem fünfzehnten Kapitel des Lukasevangeliums offenbaren uns das barmherzige Herz Gottes, des Vaters. Er ist jener, der seine Geschöpfe, vor allem uns Menschen, nie aufgibt. Er weiß genau, dass wir uns immer wieder verirren, dass wir ohne ihn verloren gehen (Schafe, Drachme, Sohn). Und doch lässt er uns frei wählen. Es schmerzt ihn sicher, es zerreißt sein Herz, wenn wir sündigen und ihn verlassen. Er gibt uns trotzdem nicht auf. Er geht uns stets nach, bis er uns findet. Er wartet geduldig, bis wir uns finden lassen. Er ist der Vater, für den wir immer seine Kinder bleiben. Er ist der Vater!
Ist Gott mein Vater? Vertraue ich mich seiner Liebe und Sorge an? Warum entscheide ich mich manchmal gegen ihn? Wann? Sehe ich ein, dass jede Sünde, jedes Versagen, jedes Misstrauen, das Herz Gottes verletzt? Bin ich Gott dafür dankbar, dass er mich nie aufgibt? Lasse ich den anderen ihre Freiheit? Gebe ich schwache und sündige Mitmenschen auf? Was tue ich, damit sie zu Gott, dem Vater, wiederfinden können?2. Mich finden lassen
Alle drei Gleichnisse sprechen von etwas Verlorenem: Schaf, Drachme, Sohn. Gott sucht uns, seine verlorenen Kinder, unermüdlich. Die Frage ist nur, ob wir uns finden lassen. Das kann nur dann geschehen, wenn wir zugeben, dass wir uns verirrt haben, dass wir allein verloren sind. Sonst werden wir nur über die anderen unbarmherzig richten. Wenn wir aber unsere Sünde zugeben, findet uns Gott, nimmt uns in seine Arme und trägt uns nach Hause. Wie oft geben wir aber nicht zu, dass wir Sünder sind? Wie oft meinen wir frech, dass der barmherzige Vater uns einst alles sowieso vergeben wird? Wenn ich mich aber heute von Gott nicht finden lasse, kann es morgen zu spät sein.
Wann richte ich über die anderen, um meine eigenen Sünden zu verstecken, um mich zu rechtfertigen? Wo bin ich heute verirrt? Wo habe ich gesündigt? Gebe ich Jesus die Chance, mich aufzurichten und mich für den weiteren Weg zu stärken? Was spüre ich, wenn Jesus mich findet und mir vergibt? Wann rechne ich frech mit der Barmherzigkeit Gottes? Beleidige ich Gott damit nicht noch mehr?
3. Freut euch mit mir!
Alle Gleichnisse laden uns zur Freude ein. Nein, Gott selbst lädt uns zur Freude ein! Freut euch mit mir! Er ist so überglücklich, wenn das Verlorene sich finden lässt, dass er diese Freude unbedingt mit den anderen teilen will. Das Schaf, die Drachme, der Sohn wird wiedergefunden. Das Herz Gottes bebt vor Freude! Das Leben wird gerettet! Der Mensch findet wieder zu Gott, zur Quelle des Lebens. Das Leben beginnt neu. Der ganze Himmel mit all seinen Engel freut sich über einen einzigen Sünder, der umkehrt.
Freue ich mich, wenn ich etwas, was ich verloren habe, wiederfinde? Freue ich mich, wenn die Mitmenschen ihr Leben ändern, umkehren? Kann ich diese Freude mit den anderen, ja mit dem ganzen Himmel feiern? Glaube ich daran, dass jeder Mensch sich in der Kraft Gottes ändern kann? Freue ich mich, wenn Gott mir vergibt und mir neues Leben schenkt? Was spüre ich nach der Beichte?
Lobpreis
Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte,
die Du geschaffen durch Dein Allmachtswort,
wenn ich auf alle jene Wesen achte,
die Du regierst und nährest fort und fort,
Refr.: dann jauchzt mein Herz Dir, großer Herrscher, zu:
Wie groß bist Du! Wie groß bist Du!
Dann jauchzt mein Herz Dir, großer Herrscher, zu:
Wie groß bist Du! Wie groß bist Du!
Blick ich empor zu jenen lichten Welten
und seh der Sterne unzählbare Schar,
wie Sonn und Mond im lichten Äther zelten,
gleich golden Schiffen hehr und wunderbar,
Refr.: dann jauchzt mein Herz …
Wenn mir der Herr in Seinem Wort begegnet,
wenn ich die großen Gnadentaten seh,
wie Er das Volk des Eigentums gesegnet,
wie Er’s geliebt, begnadigt je und je,
Refr.: dann jauchzt mein Herz …
Und seh ich Jesus auf der Erde wandeln
in Knechtsgestalt, voll Lieb und großer Huld,
wenn ich im Geiste seh sein göttlich Handeln,
am Kreuz bezahlen vieler Sünder Schuld,
Refr.: dann jauchzt mein Herz …
Vorsatz
Ich will Gott Freude machen, indem ich etwas in meinem Leben ändere.
Bin ich ein Jünger Jesu?
In jener Zeit als viele Menschen Jesus begleiteten, wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben geringachtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, so lange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet (Lk 14,25-33).
Gebet
Herr Jesus Christus. Wir begleiten dich auf deinem Weg nach Jerusalem. Du kennst deinen Weg. Wir lassen uns immer wieder überraschen, wohin du uns führen willst. Danke, dass du Zeit für uns hast und mit uns sprechen willst. Du allein kennst den Weg des Lebens, den Weg zum Leben. Lehre uns mit deinem Wort der Wahrheit. Fordere uns heraus, damit wir nicht zurückbleiben, sondern dir mutig nachfolgen. Zeige uns alles, was uns auf diesem Weg zu einem Hindernis werden kann. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir dein Wort begreifen und konkret umsetzen können. Komm, Heiliger Geist, und erfülle uns neu mit dem Feuer deiner Liebe, komm und entfache uns neu in der Nachfolge Jesu!
Persönliche Lektüre
Jesus, du schaust mich an. Du wendest dich an mich. Ich will deinem Blick nicht zurückweichen. Im Gegenteil, ich freue mich auf dein Wort. Schenke mir den Mut, dir zuhören zu können. Offenbare mir den Weg, auf dem du mich leiten und begleiten willst. Ich will dir folgen. Sei du nun bei mir. Sprich mich mit deinem Wort an. Berühre deinem Wort mein Herz und mein Leben… Ich bin ganz für dich da… Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Im Originaltext heißt es eigentlich so: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, und dazu sein Leben hasst, kann er nicht mein Jünger sein. Krass würden viele an dieser Stelle sagen. Was meint Jesus aber damit? Mit diesem Hebraismus meint Jesus nicht Hass, sondern vollständige und unverzügliche Loslösung von den Nächsten. Darum lesen wir auf Deutsch geringachten (weniger lieben) anstatt hassen. Ja, in der Nachfolge Jesus gilt es ihm den ersten Platz zu geben, ihn über alles zu lieben, selbst über jede Blutsverwandtschaft. Die Nächsten können uns nämlich hindern, Jesus radikal zu folgen, indem sie sich auf die familiären Bindungen berufen. Jesus geht eben nach Jerusalem, wo er sterben wird, selbst wenn dadurch seine Mutter und seine Verwandten viel leiden werden. Die Liebe zu seinem himmlischen Vater geht für ihn jeder menschlichen Beziehung vor.
Liebe ich Jesus über alles? Ist er alles für mich? Ist mir seine Liebe wichtiger als die Meinung meiner Nächsten? Welche Menschen hindern mich, ihn aus ganzem Herzen zu lieben? Warum? Kann ich zu Jesus, zu meiner Liebe auch im Kreis meiner Nächsten sehen? Bin ich bereit, meinen Nächsten von meiner einzigen Liebe zu erzählen? Bin ich in Jesus verliebt, wie er in mich verliebt ist?
2. Mein Besitz
„Besitz“ heißt ein nächstes Hindernis in der Jüngerschaft Jesu. Jesus sagt: Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet. Mich Lossagen von allem, was ich habe, das ist nicht einfach. Wir wollen ja etwas leisten, uns zeigen, Lob und Anerkennung ernten, uns dadurch bestätigen. Selbst als Jünger Jesu werden wir versucht, alles mit eigenen (materiellen) Mitteln zu erreichen. Dabei vergessen wir, dass alle unsere Reichtümer nicht einmal für das Fundament des Baues unseres Lebens ausreichen können. Wer frei ist von seinem Besitz, der kann beginnen, Gottes Gedanken zu denken.
Welche materiellen Reichtümer habe ich? Bin ich für sie dankbar? Wie gebrauche ich sie? Bin ich von ihnen frei? Kann ich auf sie verzichten? Kann ich mich ausschließlich auf Jesus verlassen? Vertraue ich Jesus mehr als meinem ganzen Besitz? Kann ich etwas ohne Geld für Jesus und den Nächsten tun?
3. Mein ICH
Ein drittes Hindernis in der Nachfolge Jesu heißt mein ICH. Jesus sagt: Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Das bedeutet, dass die Nachfolge Jesu nicht nach meinem Plan verläuft. Mehr noch, ich möchte immer Erfolg haben, gesund und glücklich bleiben, nie versagen. Das Leben beweist aber schnell, dass das nicht möglich ist. Auch ich habe ein Kreuz, dass ich zu tragen habe: Meine Pläne, meine Rechthaberei, meinen Charakter, meine Schwäche, mein Versagen, meine Krankheit, mein …, meine … Ich trage es in der Nachfolge Jesu, mit Jesus bin ich nie allein!
Kenne ich mich? Nehme ich mich an? Liebe ich mich, wie ich bin? Kann ich für Jesus auf mich selbst verzichten? Wann will ich mich mit meinen Plänen durchsetzen? Welches Kreuz habe ich heute zu tragen? Wie gehe ich mit ihm um? Trage ich mit Jesus? Helfe ich den anderen, ihr Kreuz zu tragen, oder mache ich es nur schwerer?
Lobpreis
Jesus, Herr, ich denke an dein Opfer;
Du gabst dich ganz hin bis in den Tod;
Du hast mich mit neuem Leben reich beschenkt und
nun steh ich staunend vor dir,
nun steh ich staunend vor dir,
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Nun bist du erhöht an den höchsten Ort.
König der Himmel, dort werde ich knien.
Wenn ich an die Gnade meiner Rettung denk
werd ich mit Lobpreis erfüllt
werd ich mit Lobpreis erfüllt
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Danke für das Kreuz, danke für das Kreuz
danke für das Kreuz, mein Freund.
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Vorsatz
Ich achte auf das, was Jesus mir sagt und nicht auf das, was meine Nächsten heute dazu meinen.
Der letzte Platz…
Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam, beobachtete man ihn genau. Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten, nahm er das zum Anlass, ihnen eine Lehre zu erteilen. Er sagte zu ihnen: Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen bist, such dir nicht den Ehrenplatz aus. Denn es könnte ein anderer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat, kommen und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz! Du aber wärst beschämt und müsstest den untersten Platz einnehmen. Wenn du also eingeladen bist, setz dich lieber, wenn du hinkommst, auf den untersten Platz; dann wird der Gastgeber zu dir kommen und sagen: Mein Freund, rück weiter hinauf! Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Dann sagte er zu dem Gastgeber: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten (Lk 14,1.7-14).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du lässt dich zum Essen einladen. Du willst das Leben mit uns teilen. Du willst mit uns Gemeinschaft haben. Komm nun in unsere Mitte, in unser Haus. Nimm Platz an unserem Tisch. Lasst uns das Brot und das Leben miteinander teilen. Zeige uns, was im Leben wirklich zählt. Belehre uns durch deinen Heiligen Geist. Schenke uns den Geist der Freude und der Gemeinschaft, den Geist der Wahrheit und des Lebens, deinen Heiligen Geist! Komm herab, Heiliger Geist, und schaffe uns neu, belebe uns, lehre und führe uns. Lass uns denken, reden und handeln nach dem Vorbild Jesu.
Persönliche Lektüre
Jesus, du kennst das menschliche Leben. Du kennst die Geheimnisse meines Herzens. Du durchschaust mich und dir ist nichts verborgen. Ich bitte dich, zeige mir den richtigen Weg, lehre mich deine Weisheit. Sei mir nahe. Nur bei dir bin ich wirklich geborgen. Ja, rede, Herr, den dein/e Diener/in hört. Ich verweile gerne bei deinen Worten, die mein Herz berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus beobachtet die Menschen. Ihr Verhalten verrät die Gedanken ihres Herzens. Viele wollen von den anderen gesehen, geachtet, gelobt und respektiert werden. Darum wählen sie gerne die Ehrenplätze, die ersten Plätze am Tisch. Sie suchen nach Anerkennung bei den Menschen. Vielleicht sind sie auch wert, gelobt zu werden. Vielleicht sind sie es aber nicht. Sie lassen sich von der Meinung der anderen in ihrem Selbstwertgefühl bestätigen oder auch in ihrem Tun beeinflussen. Das Besetzen des ersten Platzes kann aber ganz gefährlich sein, wenn da jemand kommt, der vornehmer ist als ich selbst. Dann wird mir anstatt Anerkennung der letzte Platz zuteil.
Bin ich ehrlich vor den Menschen? Bin ich in meinem Denken und Verhalten frei von der Meinung der Mitmenschen? Wann höre ich auf, ich selbst zu sein? Warum? Wie verhalte ich mich dann? Vor wem will ich mich „besser“ zeigen als ich in Wirklichkeit bin? Wann suche ich nach dem ersten Platz? Kann ich auch verlieren und den letzten Platz besetzen? Ist mir die Meinung Gottes wichtig? Bin ich vor ihm ehrlich?
2. Der letzte Platz
Jesus gibt uns einen guten Ratschlag, uns in einer menschlichen Gesellschaft auf den untersten Platz zu setzen. Er bietet uns einen Platz neben sich, in seiner Gesellschaft. Er hat sich ja zum Diener aller gemacht und seinen Jüngern die Füße gewaschen. Er hat uns geboten, einander zu dienen. Er hat uns aber verheißen, dass er selbst uns im Himmel bedienen werde. Wie schön und wertwollt ist dann der letzte, unterste Platz! Und wie wenig wird er von uns geschätzt!
Wo habe ich meine letzten Plätze? Kann ich den anderen Platz machen, Vortritt lassen, Glück gönnen, Erfolg wünschen? Diene ich den anderen gern? Glaube ich daran, dass ich Jesus am einfachsten auf dem untersten Platz finde? Höre ich gerne auf die Ratschläge Jesu? Wann wurde ich für den letzten Platz belohnt? Wie habe ich dann reagiert?
3. Ein Platz für die anderen
Alles, was wir tun hat seine Folgen für die Ewigkeit. Schon heute entscheiden wir, wie sie aussehen sollte. Darum lädt uns Jesus ein, selbstlos zu handeln, uns den anderen anzunehmen. Wir sollen uns in unserem Handeln nicht nach dem Prinzip der Vergeltung orientieren: Wie du mir, so ich dir. Im Gegenteil. Jesus fordert uns auf, für jene da zu sein, die sich selbst nicht helfen, die uns nicht vergelten können, die sonst niemanden haben, der sich für sie einsetzen kann. Dazu braucht man aber viel Mut. Kann man aber anders Christ sein?
Denke ich an das ewige Leben? Was tue ich, um den ewigen Lohn von Gott zu erhalten? Bin ich selbstlos? Freue ich mich darüber, dass ich etwas für die anderen tun kann? Finden die Bedürftigen einen rechten Platz in meinem Herzen, in meinem Haus? Wen habe ich letztlich so spontan eingeladen? Für wen war ich einfach da? Habe ich den Mut, mich selbst zurückzustellen, um Jesus den ersten Platz zu geben?
Lobpreis
Nur den Saum deines Gewandes
und die Kraft die von dir ausgeht
tief in meinem Innern spüren
nur ein Blick aus deinen Augen
nur ein Wort aus deinem Mund
und die Heilungsströme fließen
meine Seele wird gesund
Jesus berühre mich
hole mich ab
öffne die Tür für mich
nimm mich an deine Hand und führe mich
in deiner Gegenwart
Jesus ich spüre dich
strecke mich aus nach dir berühre dich
und mein Herz brennt von neuem nur für dich
in deiner Gegenwart
Nur ein Stück vom Brot des Lebens
nur ein Tropfen aus dem Kelch
dann bin ich mit dir verbunden
und mein Hunger wird gestillt
Nur ein Schluck vom Strom des Lebens
von dem Wasser das du gibst
und die Ströme werden fließen
aus der Quelle tief in mir
Herr ich bin nicht würdig
bin oft zu weit weg von dir
doch in deiner Nähe kommst du auch zu mir
Vorsatz
Ich lade eine bedürftige Person zu mir ein.
Werde ich gerettet?
In jener Zeit zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken, und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan! Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten (Lk 13,22-30).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du kennst deinen Weg. Du gehst bewusst nach Jerusalem, um alle Menschen zu retten. Unterwegs ziehst du von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, um allen Menschen zu begegnen. Danke, dass du heute zu uns kommst. Wir wollen dich hören und begreifen. Schenke uns deinen Heiligen Geist, denn ohne ihn können wir die Wahrheit nicht erkennen. Entfache uns neu, dass wir dir mit aller Entschiedenheit folgen können. Heiliger Geist, komm auf uns herab. Reinige uns mit deinem Feuer und durchglühe uns mit deiner Liebe. Komm, Heiliger Geist, wir brauchen dich!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist die Antwort auf all meine Fragen. Ja, ich will gerettet werden! Manchmal aber weiß ich nicht genau, wie das geht. Erleuchte mich mit deinem Wort. Zeige mir den Weg, auf dem ich dein Heil erfahren kann. Sei du mein einziger Retter und Herr. Rede, Herr, denn dein/e Diener/in hört. Ich verweile gerne bei deinen Worten, die mein Herz berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus ist gekommen, um alle Menschen zu retten. Darum geht er ja nach Jerusalem. Jeder ist ihm wichtig. Alle will er bei sich im Reich des Vaters haben: Diese von Osten und Westen und jene von Norden und Süden. Jesus nennt aber weder Anzahl noch Menge der Geretteten. Er kennt ja das menschlicheHerz. Wenn er sagen würde, alle werden gerettet, könnten die Menschen meinen, sich keine Mühe mehr für ihre Rettung zu geben, weil sie ja sowieso gerettet würden. Wenn er sagen würde, nur wenige werden gerettet, könnten die Menschen es schwierig finden, der Zahl der Geretteten anzugehören. Vielleicht würden sie sich bemühen und es am Ende doch nicht schaffen, in den Himmel zu kommen.
Denke ich an meine Rettung? Denke ich an den Himmel, an die ewige Gemeinschaft mit Gott? Bin ich offen für das Geschenk des Heils, dass Gott mir in Jesus angeboten hat? Glaube ich daran, dass Jesus mich schon gerettet hat? Öffne ich mein Herz für dieses Angebot Gottes? Wie erfahre ich das Heil Gottes im Alltag? Will ich, dass alle Menschen gerettet werden? Was tue ich dafür?
2. Verantwortung übernehmen
Jesus lädt uns alle dazu ein, dass wir die Verantwortung für die angebotene Rettung Gottes übernehmen. Das Wissen selbst darüber, dass wir gerettet sind, bringt nichts. Die Rettung, das Heil will angenommen und gelebt werden. Das heißt für uns, dass wir als Gerettete leben sollen, dass wir uns bemühen sollen, in den Himmel durch die enge Tür zu gelangen. Das Evangelium Jesu ist ja anspruchsvoll. Es fordert uns auf, den gleichen Weg wie Jesus zu gehen, den Kreuzweg eben. Mehr noch, uns für die Rettung Gottes zu entscheiden, kann nicht verschoben werden. Irgendwann wir ja die Tür zum Himmel verschlossen. Wenn wir also zögern, kann es sein, dass wir eines Tages vor der verschlossenen Tür stehen.
Habe ich das Geschenk des Heilsaus der Hand Jesu angenommen? Habe ich mich entschieden, nach ihm zu leben? Wie setze ich das Evangelium Jesus konkret um? Wo bekomme ich zu spüren, dass die Tür zum Himmel wirklich eng ist? Was verschiebe ich gerne auf morgen? Warum? Wenn Jesus heut kommen würde, wo würde ich sein: in seinem Haus oder draußen vor der verschlossenenTür?
3. Kuschelchristen
Jemand hat gesagt, dass viele zu Gott gelangen, die der Kirche nicht angehören und dass viele, die der Kirche angehören, zu Gott nicht gelangen. Gerade das hat Jesus gemeint als er sagte: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle unrecht getan! Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen… Rein äußere Zugehörigkeit, das Essen und das Trinken mit Jesus, selbst in der Eucharistiefeier genügt nicht. Die Kuschelchristen haben im Himmelreich nichts zu suchen. Sie haben alle unrecht getan. Das heißt, sie haben sich nicht bemüht, das umzusetzen, was sie von Jesus gelehrt und gesehen haben. Sie sind beim kuscheligen Essen und Trinken geblieben.
Bin ich die Kirche oder gehöre ich nur der Kirche an? Gehe ich nur zum Gottesdienst, wenn dort auch Essen und Trinken angeboten wird? Nehme ich die Gemeinschaft mit Jesus in der Eucharistie wahr? Lebe ich mit ihm im Alltag? Wo verspiele ich das angebotene Rettung Gottes? Nehme ich meine christliche Verantwortung ernst? Tue ich das Rechte? Wo vernachlässige ich das Gute?
Lobpreis
Jesus, Herr, ich denke an dein Opfer;
Du gabst dich ganz hin bis in den Tod;
Du hast mich mit neuem Leben reich beschenkt und
nun steh ich staunend vor dir,
nun steh ich staunend vor dir,
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder gebich mein Leben hin.
Nun bist du erhöht an den höchsten Ort.
König der Himmel, dort werde ich knien.
Wenn ich an die Gnade meiner Rettung denk
werd ich mit Lobpreis erfüllt
werd ich mit Lobpreis erfüllt
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Danke für das Kreuz, danke für das Kreuz
danke für das Kreuz, mein Freund.
Und wieder schau ich hin zum Kreuz,
wo du für mich starbst.
Ergriffen von der Gnade und zerbrochen im Geist.
Wieder dank ich dir, Herr,
wieder geb ich mein Leben hin.
Vorsatz
Ich versuche, jeden Tag in der Gegenwart Jesu zu leben.
Brennendes Feuer…
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter (Lk 12,49-53).
Gebet:
Herr Jesus Christus. Du offenbarst uns das Verlangen deines Herzens. Du willst alle in Brand setzen, alle für den Plan des Vaters begeistern, öffnen und gewinnen. Durchbreche unsere Gleichgültigkeit! Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass er uns mit seinem Feuer reinige, entfache und aussende. Komm herab, Heiliger Geist, und durchflute unsere Herzen! Heiliger Geist, du ewiges Feuer, brenne in uns und lass die Wünsche Jesu zu unseren Wünschen werden. Komm auf uns herab, Heiliger Geist!
Persönliche Lektüre
Jesus, du allein sagst uns die Wahrheit. Du täuschst uns nicht. Öffne mein Herz für dein Wort. Öffne mein Herz für deine Wahrheit, die allein uns befreit. Jesus, erleuchte mein Leben mit deinem Wort der Wahrheit! Sprich dein Wort in meine Wirklichkeit herein. Ich brauche dich. Lass mich, bitte, nicht allein. Ich höre dir zu. Ich verweile gerne bei deinen Worten, die mein Herz berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus ist gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Sein einziges Verlangen ist, dass dieses Feuer schon brennen würde. Es geht um das reinigende Feuer des Gerichtes Gottes. Es geht um die heilbringende Gegenwart Gottes. Es geht um das mächtige Wort Gottes. Ja, es geht um den Heiligen Geist, der uns befreit, reinigt, neu schafft. Es geht um den Heiligen Geist, der uns für die Gegenwart Gottes und für den Glauben öffnet. Es geht um den Heiligen Geist, der uns hilft, das Wort Gottes zu verkünden und zu verstehen, nach ihm zu leben. An uns liegt es, ob wir das Feuer des Heiligen Geistes fangen, oder ob wir es auslöschen… Jesus verlangt aber danach, dass sein Feuer brennt…
Kenne ich Jesus? Interessiere ich mich für das Verlangen seines Herzens? Kann ich es beherzigen und mir zu eigen machen? Bin ich offen für den Heiligen Geist? Bete ich für ihn jeden Tag? Habe ich keine Angst vor der Wahrheit? Lasse ich mich vom Heiligen Geist reinigen? Wo spüre ich sein Wirken in mir? Lasse ich mich von ihm leiten? Kann ich mich im Heiligen Geist freuen? Bin ich von Jesus und seinem Evangelium begeistert?
2. Zum Feuer werden
Jesus weiß genau, dass er in den Tod geht. Das ist diese Taufe, die er meint. Sie bedrückt ihn. Sie muss es aber geben, damit wir ein neues Leben der Gnade anfangen können. Ja, die Taufe, das Eintauchen in das Wasser des Leidens. Die Taufe, sie umfängt und durchdringt Jesus ganz. Er gibt sich hin und schenkt uns die Taufe zur Vergebung unserer Sünden, die Taufe zur Kindschaft Gottes, die Taufe zum neuen Leben in ihm, aus ihm und in ihm. Unsere Taufe in Christus soll unser ganzes Leben prägen. Es wäre zu wenig, wenn sie nur gelegentlich zur Sprache käme… Ja, sie muss wie Feuer sein, dass alles in unserem Leben entflammt…
Bin ich dankbar für die Erlösung, für diese Taufe Jesu für mich? Denke ich an meine Taufe zurück? Wann wurde ich genau getauft? Ist das ein Festtag für mich? Prägt die Taufe mein ganzes Leben sowohl an Festtagen wie auch im Alltag? Lebe ich als Kind Gottes ein neues Leben? Wo ist es spürbar? Lasse ich meine Kinder taufen? Bete ich für die Getauften, für meine Schwestern und Brüder im Glauben?
3. Inneres Feuer brennen lassen
Jesus ist gekommen, um unseren Herzen seinen Frieden zu schenken. Er tut dies, wenn wir uns für seinen Geist öffnen und ihn in uns brennen lassen. Wir können nicht halbherzig unseren Glauben leben! Unsere Begeisterung für Jesus, unser Leben aus dem Glauben, stellt das Leben der Mitmenschen in Frage. Das ist der Grund der Spaltung selbst in den Familien! Ich habe Frieden im Herzen, weil ich mit Jesus lebe. Ich spüre Unfrieden um mich herum, weil mein Leben die anderen „stört“. Entweder bemühen wir uns alle, aus dem Geiste Jesu zu leben, und dann gibt es keine Spaltung. Oder leben einige von uns das Evangelium Jesu, unabhängig davon, was die anderen sagen, und dann muss es eine Spaltung geben. Oder tauchen wir in die Gleichgültigkeit ein, und dann stört keiner mehr den anderen… Die Wahl liegt bei uns!
Habe ich Frieden im Herzen? Was raubt ihn mir? Bin ich ein Mensch des Friedens? Wie lebe ich meinen Glauben? Kann ich ihn im Alltag umsetzen? Wo lass ich ihn beiseite? Wo gebe ich ihm nach? Wen „stört“ mein christliches Leben? Wie habe ich das erfahren? Habe ich Menschen, die mit mir den Glauben leben wollen, mit denen ich über alles reden kann?
Lobpreis
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold
in deinem Feuer
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold, pures Gold
Feuer des Herrn,
danach verlangt mein Herz
mach mich rein,
(und) heilig
Dir allein will ich dienen, mein Meister
Und deinen Willen tun
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir
und mach mich heilig
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir, tief in mir
Vorsatz
Ich fange jeden Tag mit einem Gebet zum Heiligen Geist an! Er möge mich in Brand setzen…
Es klopft…
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben. Verkauft eure Habe, und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft. Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird ihnen das Haus öffnen, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach – selig sind sie. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen (Lk 12,32-48).
Gebet
Herr Jesus Christus. Danke, dass wir dir heute begegnen dürfen. Du richtest unseren Blick zum Himmel. Du willst uns bewusst machen, wozu wir berufen sind. Du willst uns sagen, worauf es im Leben ankommt. Du willst uns auf die letzte Begegnung mit dir vorbereiten, die kein Ende mehr haben wird. Herr, schenke uns deinen Heiligen Geist, damit unsere Herzen wieder zu brennen beginnen. Entfache uns neu mit dieser Kraft von oben, damit wir dich richtig verstehen können. Komm, Heiliger Geist auf uns herab und offenbare uns Jesus und seinen Willen. Schenke uns deine Freude, die Freude des Evangeliums!
Persönliche Lektüre
Jesus, du kennst meine Fragen und Ängste. Du begleitest mich durch das Leben. Nimm mich an der Hand und führe mich zum Vater. Zeige mir, wie ich mich auf diese Begegnung mit ihm vorbereiten soll. Lass mich mit dir wachen und beten. Mache mich bereit durch dein Wort und Sakrament. Ja, rede Jesus, denn dein Diener hört. Sprich mich persönlich mit deinem lebendigen Wort an. Ich verweile gerne bei deinen Worten, die mein Herz berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Es klopft. Jesus kommt! Er hat ja versprochen, dass er wiederkommt. Er ist seinem Wort treu. Es klopft hier und jetzt. Jesus kommt! Viele sind aber bereits eingeschlafen: erschöpft und müde von dem langen Warten. Viele beschäftigen sich so sehr mit sich selbst, dass sie sein Klopfen wegen dem Ess- und Trinkgelage nicht vernehmen können. Viele haben sich so gut in dieser Welt eingerichtet, dass sie nicht einmal daran glauben, dass Jesus wieder kommen kann. Ihnen geht es ja gut, sie erwarten nichts mehr nach diesem irdischen Leben. Es klopft. Jesus komm zu mir!
Bin ich sensibel für das Klopfen Jesu? Warte ich noch hoffnungsvoll auf ihn? Kann ich sein Kommen erkennen? Kann ich auf meinen Schlaf verzichten, um Jesus aufzumachen und mit ihm im Gebet zu verweilen? Welche Konsum- und Freizeitangebote übertönen das Klopfen Jesu in meinem Alltag? Denke ich an das ewige Leben bei Gott? Glaube ich daran, dass Jesus kommt, um mich zu sich zu holen?
2. Ich bin bereit.
Ja, ich bin bereit. Jesus, komm, bitte, herein! Ich bin schon bereit, die Lampen brennen bereits. Alles ist gerichtet. Komm, bitte, herein! Fühle dich wie zu Hause. Mein Haus ist ja auch dein Haus. Ich sorge für dich. Ich gebe dir Nahrung und Liebe. Ich bin da für dich. Du hast mir ja reichlich von allem gegeben, mir so viel anvertraut. Ich will dich nicht enttäuschen. Ja, Jesus, komm, bitte, herein in jedem Menschen, dem ich begegne. Jesus, öffne meine Augen und mache mein Herz weit, dass ich an dir nicht gleichgültig vorbeigehe… Sonst erkenne ich dich doch nicht, wenn du am Ende meines Lebens kommst…
Bin ich Jesus dankbar für alles, was ich bin und habe? Ist mein Haus immer offen für die anderen? Wem versage ich mein Herz? Kann ich in jedem Menschen Jesus selbst erkennen? Was biete ich den anderen an? Wie begegne ich ihnen? Wer wurde mir gleichgültig? Rührt sich noch mein Herz, wenn ich Menschen in Not sehe? Was tue ich für sie? Was kann und will ich mit ihnen teilen und so einen Schatz im Himmel haben?
3. Die Eucharistiefeier – ein Vorgeschmack der Ewigkeit
Jesus, jede Eucharistiefeier ist für uns ein Vorgeschmack der Ewigkeit. In jeder Eucharistiefeier klopfst du bei uns an, um bei uns eintreten zu können. Wo du ein offenes Herz findest, dort gehst du hinein. Du belehrst uns mit deinem mächtigen Wort und verschenkst dich an uns im Brot des Lebens. Genau wie du im Evangelium versprochen hast, dann gürtest du dich, lässt uns an deinem Tisch Platz nehmen und bedienst uns der Reihe nach. Wenn du in der Kommunion Wohnung in unseren Herzen nimmst, dann sind wir glücklich, dann spüren wir ein Stück vom Himmel in uns. Dann sind wir bereit, das Gleiche für dich und die anderen zu tun.
Schätze ich jede Eucharistiefeier? Bereite ich mich darauf vor? Nehme ich an ihr bewusst und aktiv teil? Wie höre ich Jesu Wort zu? Empfange ich würdig seinen heiligen Leib? Lasse ich mich von Jesus bedienen? Wie lebe ich diese Vereinigung mit Jesus im Alltag? Habe ich Angst vor dem Tod? Warum? Spreche ich bewusst in jeder Eucharistiefeier die Worte: …bis du kommst in Herrlichkeit? Komm, Herr Jesus?
Lobpreis
Ohhhhh der Himmel erfüllt mein Herz 4x
Das Reich des Herrn ist unter uns
Der Himmel erfüllt mein Herz
Der Glanz von seiner Majestät
Der Himmel erfüllt mein Herz
Die Freude seiner Gegenwart
Der Himmel erfüllt mein Herz
Die Heiligkeit die von ihm strahlt
Der Himmel erfüllt mein Herz
Ohhhhh der Himmel erfüllt mein Herz 4x
Wir sind der Tempel seines Throns
Der Himmel erfüllt mein Herz
Und Jesus ist das Fundament
Der Himmel erfüllt mein Herz
Er kommt zurück und holt uns heim
Der Himmel erfüllt mein Herz
Der Geist, die Kraft die sprechen kommt
Der Himmel erfüllt mein Herz
Ohhhhh der Himmel erfüllt mein Herz 4x
Gott ist so gut 3x
Er ist so gut zu mir
Gott ist so gut 3x
Er ist so gut zu mir
Oh Gnade Gott ist wunderbar
Hörst du er rettet mich
Ich war verloren ganz und gar
War blind jetzt sehe ich
Oh Gnade Gott ist wunderbar
Hörst du er rettet mich
Ich war verloren ganz und gar
War blind jetzt sehe ich
Ohhhhh der Himmel erfüllt mein Herz
Vorsatz
Ich lade jemanden (Jesus selbst) zu mir ein, den ich nicht mag, für den ich mein Herz verschlossen habe!
Meine Schätze
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist (Lk 12,13-21).
Gebet
Herr Jesus Christus. Wir dürfen mit allem zu dir kommen. Du hast immer ein offenes Ohr für uns. Nur du bist unser Meister, der Meister des Lebens. Offenbare uns unser eigenes Herz und sein Verlangen. Lass uns zuerst über uns selber urteilen, bevor wir wagen, etwas über die anderen zu sagen. Jesus, schenke uns deinen heiligen Geist, damit wir dein Wort verstehen können. Heiliger Geist, du Geist der Liebe, du Geist der Wahrheit, entfache uns neu. Verbrenne in uns alles, was uns hindert, bei Jesus zu bleiben und auf ihn zu hören. Komm auf uns herab, Heiliger Geist, und schaffe uns heute neu!
Persönliche Lektüre
Jesus, du allein begreifst meine Sorgen. Deine Sorge ist es, mir die Wahrheit zu sagen und mich glücklich zu machen. Lass mich frei werden von jeder übertriebenen Sorge. Sprich nun zu mir. Hilf mir, dein Wort anzunehmen und nach ihm zu leben. Ich verweile gerne bei deinen Worten, die mich persönlich ansprechen. Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Unsere Worte verraten das Verlangen unseres Herzens. Ein Mann bittet Jesus um Hilfe bei der Erbschaftsverteilung. Er wirft seinem Bruder Ungerechtigkeit und Habgier vor. Jener hat ja das ganze Vermögen des Vaters in Besitz genommen. Gemäß dem Gesetz soll er doch ein Drittel vom Ganzen an die anderen männlichen Erben verteilen. Das Geld machte ihn blind für die anderen. Der Bittende ist aber nicht besser als sein Bruder. Er will auch an das Geld heran. Vielleicht war das auch nicht wenig! Sein Herz verbirgt auch dieses versteckte Verlangen nach mehr und mehr. Darum warnt uns Jesus vor jeder Art von Habgier. Sie kann den Menschen versklaven und zerstören.
Wonach verlangt mein Herz wirklich? Sehne ich mich nach mehr materiellen Gütern als nach geistigen Werten? Lasse ich mich von dieser Sehnsucht bestimmen? Bin ich neidisch und eifersüchtig? Worauf? Bin ich gerecht bei der Verteilung der verschiedenen Güter? Warum handle ich ungerecht?
2. Worin besteht der Sinn meines Lebens?
Jesus antwortet darauf: Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Das Materielle ist nicht alles im menschlichen Leben. Der Mensch wurde von Gott zur Freundschaft mit ihm und mit den Anderen berufen. Er soll fähig sein, die Liebe zu schenken und zu empfangen. Er soll Gott, seinem Vater dienen und mit ihm ewig herrschen. Anderenfalls macht er das Geld zu seinem Götzen, den er gerne anbetet, dem er sich hingibt wie der Mann, von dem Jesus in seinem Beispiel erzählt. Letztendlich muss er aber schmerzlich erfahren, wie nichtig sein Bemühen war, wie sinnlos er sein Leben verspielt hat. Der Sinn des Lebens besteht darin, dass wir Gott unserem Vater dienen und alles von ihm erwarten.
Kenne ich den Sinn meines Lebens? Bin ich ein Freund Gottes und ein Freund der Mitmenschen? Wo lasse ich mich vom Geld beherrschen? Wonach bin ich gierig? Lasse ich mich von all den masslosen Konsumangeboten verführen, wie faulenzen, essen, trinken, sich des Lebens freuen? Kann ich meine Begierden beherrschen? Wurde mir das Geld schon zu einem Götzen, dem ich diene?
3. Mein Schatz im Himmel
Jesus verachtet den Wert des Geldes nicht. Er warnt uns nur vor seinem schlechten Gebrauch. Es geht ihm darum, dass wir all die Schätze, die wir haben, nicht für uns selbst sammeln, sondern sie miteinander teilen und so vor Gott reich werden. Sonst werden wir zu Narren, die nur an sich selbst denken und das eigene ICH beweihräuchern. Der Mann aus dem Beispiel Jesu ist Gott für seine Ernte nicht dankbar. Er kennt nur zwei Hauptwörter: „mein“ und „ich“. Meine Ernte, meine Scheunen, mein ganzes Getreide, meine Vorräte. Er ist vom eigenen Ich so sehr aufgezehrt, dass er nicht einmal auf die Idee kommt, Gott nach seinem Willen zu fragen. In sich selbst verschlossen wird er blind für die Menschen um sich. Im Tode muss er alles zurücklassen und mit leeren Händen vor Gott stehen.
Denke ich in meinem Handeln nur an mich selbst? Wo merke ich meinen Egoismus? Bin ich dankbar für die Gaben Gottes? Kann ich sie mit den anderen teilen und so Schätze im Himmel sammeln? Wie tue ich das konkret? Bin ich grosszügig? Bin ich wirklich reich vor Gott? Kann ich mich auf Gott, auf seine Güte, auf seinen Willen verlassen?
Lobpreis
Mein Blick richtet sich auf zu den Höhen
Von wo mir Hilfe naht
All meine Hilfe such` ich in ihm
Gott der Barmherzigkeit
Hab` ich mich verlaufen, so suchst du mich
Herr hältst mich in deinem Arm
In meinem Schmerz begegnest du mir
Nimmst mich bedingungslos an.
Selig die Barmherzigen, die in der Liebe sind
Denn sie werden Erbarmen finden.
Wenn nicht du die Schuld vergibst,
Wer könnte vor dir bestehen
In der Vergebung liegt alle Kraft
Die Kraft die uns fähig macht
Die Schuld ist getragen von Gottes Sohn
Steigt von den Toten herauf
Sein Heiliger Geist lässt es uns hören
„Jesus ist der Herr“
Selig die Barmherzigen, die in der Liebe sind
Denn sie werden Erbarmen finden.
Und jede Angst, sie weicht vor ihm, denn er hat dich befreit
Vertraue auf die Kraft des Herrn, Er lebt für alle Zeit.
Vorsatz
Ich teile mit den Bedürftigen mein Vermögen, meine Zeit, mich selbst!
Abba, Vater
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung. Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten (Lk 11,1-13).
Gebet
Herr Jesus Christus. Ich darf dich beten sehen. Du schämst dich deiner Beziehung zum Vater nicht. Es ist mir ein Bedürfnis des Herzens mit dem Abba, mit deinem Papi zu reden. So viele Jahre bete ich schon und habe oft den Eindruck, dass ich immer noch nicht recht beten kann. Jesus, lehre mich heute beten. Schenke mir deinen Heiligen Geist, dass ich dich begreife. Heiliger Geist, bete du in mir. Entfache und durchglühe mich neu, dass ich voll Freude beten kann. Heiliger Geist, komm und wirke unter uns, an uns und durch uns!
Persönliche Lektüre
Jesus, ich darf dich überall begleiten. Ich darf mit dir leben und sprechen. Dein Leben aus der Beziehung zum Vater heraus ist mir ein Vorbild. Du betest auch für mich. Lehre mich nun beten. Nimm mich an der Hand und führe mich zum Vater. Lehre mich Vater! Dann werde ich schon wissen, was es heisst zu beten. Ich verweile bei den Worten oder Sätzen, die mich persönlich ansprechen. Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus betet. Er geht seinen Jüngern mit einem guten Beispiel voran. Er betet stets. Er weiß wohl, zu wem er spricht. Er nennt ihn Abba, Papi. Ja, Jesus ist sein eingeborener, geliebter Sohn. Er kann ihn mit vollem Recht so nennen. Und dieser Name, den er seinem Gott gibt bestimmt sein Gebet, beschreibt seine Beziehung zu ihm. Er, Gott, ist der Vater. Er liebt seinen Sohn unendlich und sorgt jeden Tag für ihn. Er erhält alles am Leben. Er ist es, der seinem Sohn das tägliche Brot schenkt, der ihm alles gibt, was er zum Leben braucht. Er, der Papi, hat immer ein offenes Ohr und ein offenes Herz für seinen Sohn. So kann Jesus einfach in seine Arme fallen und alles ist gut. Jesus weiß genau, dass er mit seinem Vater immer rechnen kann, dass sein Vater einfach da ist. Mehr noch, Jesus lädt uns ein, das Gleich zu tun: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater!
Wer ist Gott für mich? Ist er wirklich mein Vater? Was hindert mich, ihn Papi zu nennen? Wie oft spreche ich mit ihm? Wie sieht mein Gebet aus? Ist es nur eine formelle Sache oder ein Liebesgespräch? Kann ich auch ohne Worte beten? Kann ich beim Vaterunser in den Armen des Vaters ruhen und ihm dieses Gebet ins Ohr flüstern? Vertraue ich der Güte Gottes, die ich jeden Tag neu erfahren darf? Bin ich dafür dankbar?
2. Der Heilige Geist
Jesus verspricht uns, dass der Vater uns immer den Heiligen Geist schenkt, wenn wir ihn bitten. Warum denn? Der Heilige Geist betet in uns. Er ruft in uns Abba, Vater. Er allein ist unser innerer Meister, der uns beten lehrt. Er zeigt uns nämlich, wie wir recht beten sollen. Er allein kennt den Vater und seinen Willen. Darum schenkt Gott ihn uns, damit wir gut beten können. Wenn wir den Willen des Vaters erkennen und seinen Namen durch unser Leben heiligen, dann wird er jedes unserer Gebete erhören. Wir werden nämlich nur um das bitten, was ihm gefällt. Darum bezieht Jesus den ersten Teil des Vatersunsers auf Gott, den Vater: Er ist im Himmel. Sein Name werde geheiligt. Sein Reich komme. Sein Wille geschehe. Ja, Gott nimmt in jedem echten Gebet den ersten Platz ein.
Bitte ich Gott um seinen Heiligen Geist? Bin ich offen für sein Wirken? Wo lösche ich ihn aus? Lasse ich ihn in mir beten? Bemühe ich mich, Gott und seinen Willen immer besser zu erkennen? Freue ich mich innig an Gott, dem Vater? Ist mir die Ehre meines Gottes wichtig? Heilige ich seinen Namen durch ein christliches Leben? Helfe ich mit, dass sein Reich komme? Frage ich nach seinem Willen? Kann ich in jeder Situation wie Jesus sagen: Papi, dein Wille geschehe? Mit wem „beschäftige“ ich mich zuerst im Gebet: mit Gott oder mit mir selber?
3. Ausdauer und Zudringlichkeit
Jesus sagt uns, dass wir in unserem Gebet nicht nachlassen sollen. Was zählt ist Ausdauer! Wie wir täglich das Brot als Grundnahrung brauchen, so haben wir auch täglich das Gebet nötig, die Grundnahrung für unser Herz. Ja, wir haben auch die Vergebung nötig und zwar jeden Tag. Wir brauchen auch Tag und Nacht jemanden, der uns vor dem Bösen zu bewahren vermag. Darum beten wir. Wir wenden uns an unseren Papi, der uns liebt. Mehr noch, wir geben im Bitten nicht nach. Im Gegenteil, wir werden zudringlicher, um die Erhörung unserer Bitte zu erlangen. Wir geben uns nicht mit etwas zufrieden. Wir bitten, suchen, klopfen an, bis Gott uns erhört, bis wir ihn finden, bis er uns öffnet. Die Jünger hatten ihn gebeten, ihnen das Beten beizubringen und er erhörte sie sofort…
Habe ich feste Gebetszeiten? Wachse ich in meinem Gebetsleben? Brauche ich den täglichen Kontakt mit Gott, der die Quelle meines Lebens ist? Kann ich Gott all meine Sorgen und Nöte anvertrauen? Bin ich ihm für das tägliche Brot dankbar? Wem soll ich heute vergeben? Kann ich in den Armen des Vaters auch der Versuchung widerstehen? Wann lasse ich im Gebet nach? Kann ich im Gebet zudringlich sein? Wann?
Lobpreis
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr. Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heilgen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr. Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heilgen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vorsatz
Jedes Mal, bevor ich das Vaterunser bete, überleg ich mir, mit wem ich sprechen!
Jesus zu Gast bei mir
In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf, und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden (Lk 10,38-42).
Gebet
Herr Jesus Christus. Schön, dass du bei uns vorbeikommst! Auch wir wollen dich freundlich aufnehmen. Die Tür unserer Häuser steht dir weit offen. Komme herein und sei unser Gast! Erfülle uns neu mit der Kraft deines Heiligen Geistes. Sende ihn auf uns herab. Heiliger Geist, durchflute unsere Herzen. Mach offen uns ganz für dich. Entfache uns und verbrenne in uns alles, was uns zu Jesus hindert. Hilf uns seine Gegenwart und sein Wort zu beherzigen und nach ihm zu leben. Komm auf uns herab, Heiliger Geist! Komm mit deinem Feuer und deiner Kraft! Komm, Heiliger Geist!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist bei mir zu Hause. Ich freue mich sehr über deine Gegenwart! Du bist mein Meister. Lehre mich die Kunst des Lebens. Öffne meine Ohren und mein Herz für dein Wort. Dein Wort ist Leben. Ich verweile bei deinen Worten oder Sätzen, die mich persönlich ansprechen. Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus kommt nach Bethanien. Dort wohnen seine Freunde Maria, Marta und Lazarus. So nimmt ihn Marta freundlich auf. Sie öffnet die Tür ihres Hauses für Jesus. Er lässt sich einladen. Auch er braucht Freunde, echte Freunde. Kurz vor seinem Tod wird er immer wieder nach Bethanien (etwa 3 km von Jerusalems Zentrum entfernt) hinausgehen, um bei Maria, Marta und Lazarus zu bleiben, mit ihnen zu reden, sich ihnen anzuvertrauen. Kann man sich einen besseren Freund vorstellen als Jesus selbst? Ihr seid meine Freunde, sagt er heute zu uns!
Freue ich mich über das Kommen Jesus in meine Welt? Lade ich ihn in mein Haus ein? Habe ich Zeit für ihn? Bin ich sein Freund? Will ich diese Freundschaft pflegen und vertiefen? Vertraue ich mich Jesus an? Lasse ich zu, dass Jesus sich mir anvertraut? Findet Jesus bei mir immer eine freundliche Aufnahme, ein offenes Ohr, ein warmes Herz? Ziehe ich eine menschliche Freundschaft der Freundschaft mit Jesus vor? Warum?
2. Für Jesus sorgen
Marta sorgt für Jesus. Sie bereitet feines Essen vor, deckt den Tisch. So einen Ehrengast, so einen Freund will sie bestens empfangen. Ja, sie sorgt für Jesus selbst! Sie bedient ihn! Darin ahmt sie ihn nach! Er hat ja selbst gesagt, dass er nicht gekommen sei, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen. Ihr Problem liegt aber darin, dass sie so sehr von ihrer Arbeit in Anspruch genommen ist, dass sie keine Zeit mehr hat, einfach bei Jesus zu bleiben und mit ihm zu sprechen. Mehr noch, sie will sogar ihre Schwester Maria von dem Wichtigsten abbringen, vom Hören auf das Wort des Herrn.
Sorge ich für Jesus in meinen Schwestern und Brüdern? Arbeite ich gern, um das tägliche Brot zu verdienen? Sehe ich Jesus selbst sowohl in meinen Nächsten wie auch in den Fremden? Wen bediene ich gerne? Warum? Wem will ich nicht dienen? Lasse ich mich von meiner Arbeit, von meiner Mühe ganz in Anspruch nehmen, so dass ich für die Menschen um mich keine Zeit mehr habe? Lass ich zu, dass die anderen im Gebet Zeit für Jesus „verlieren“?
3. Auf Jesus hören
Maria saß zu den Füssen Jesu und hörte seinen Worten zu! Was sagte ihr Jesus? Was vertraute er ihr an? Das wissen wir nicht. Das Eine erfahren wir aber, dass gerade sie, Maria, das Bessere und Notwendigere gewählt hat. Mehr noch, niemand soll sie dabei stören, niemand kann ihr Glück stehlen. Jesus selbst nimmt sie in seinen Schutz. Ist in der Freundschaft nicht das viel wichtiger, dass wir einfach füreinander ganz da sind, als dass wir genug zu essen haben?
Wie oft am Tag sitze ich zu den Füssen Jesu? Höre ich gerne seinem Worte zu? Was hat mir Jesus in der vergangenen Woche anvertraut? Ist es meine Freude, ein/e Freund/in Jesu zu sein? Bestimme ich bewusst Zeit für das Bessere und Notwendigere? Wie oft lese ich die Bibel? Bewahre ich das Wort Jesu in meinem Herzen? Wie setze ich sein Wort konkret um?
Lobpreis
Immer mehr von dir, immer mehr,
immer mehr sein wie du, immer mehr.
Immer mehr deine Worte verstehen,
deine Werke tun, oh Herr, immer mehr.
Du bist ein Gott, der seine Kinder liebt,
der als ein Vater ihr Verlangen sieht.
Niemand und nichts kommt dir jemals gleich, oh Herr.
Du zeigst dich uns als ewig treuer Freund
und weißt genau wie unser Herz es meint.
Gib uns mehr von dir, immer mehr.
Vorsatz
Jeden Tag sitze ich eine fixe Zeit zu den Füssen Jesu und höre seinem Wort zu!
Der Nächste…
In jener Zeit wollte ein Gesetzeslehrer Jesus auf die Probe stellen. Er fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben. Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso! (Lk 10,25-37).
Gebet
Herr Jesus Christus. Ich will dich nicht auf die Probe stellen. Ich weiß, dass du Antwort auf jede Frage meines Lebens hast. Nur du kannst die wichtigste Frage nach dem Sinn des Lebens beantworten. So komme ich heute zu dir. Erfülle mich mit der Kraft deines Heiligen Geistes. Erleuchte mich und mache mich bereit, dein Wort aufzunehmen. Atme in uns, Heiliger Geist; brenne in uns, Heiliger Geist; wirke in uns, Heiliger Geist: Atem Gottes, komm.
Persönliche Lektüre
Jesus, du nimmst meine Fragen ernst. Du gibst mir eine gültige Antwort. Sprich, Herr, denn dein Diener hört. Dein Wort rüttle mich auf und entfache mich neu. Ich verweile bei deinen Worten oder Sätzen, die mich persönlich ansprechen. Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde ruhig und still…
Gedanken zur Betrachtung
Die wichtigste Frage wurde an Jesus gerichtet: Was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Dabei geht es um alles oder nichts. Anhand der Antwort auf diese Frage entscheidet sich, wie ich mein Leben zu gestalten habe, um alles gewinnen zu können. Jesus beruft sich auf das Wort Gottes, auf das Gesetz. Dieses ist klar: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken. Es ist nicht irgendeine Liebe. Es ist eine ausschließliche Liebe zu Gott. Er und sonst niemand! Da gilt nur das Eine: verliebt sein. Auf die Liebe Gottes kann ich nur mit meiner Liebe antworten. Diese Liebe zu Gott zeigt sich aber in der Liebe zu den Mitmenschen. Sonst bleibt sie ein leeres Wort.
Wem stelle ich zuerst meine Fragen? Frage ich mich nach dem Sinn des Lebens? Wo suche ich die Antwort auf diese Frage? Beim Schöpfer des Lebens selbst? Kenne ich ihn und sein Wort? Nehme ich gerne seine Antwort an? Will ich mich einsetzen, um das ewige Leben zu gewinnen? Wie ist meine Liebe zu Gott? Ist sie ausschließlich? Welche Konkurrenten hat sie? Zeigt sie sich in der Liebe zu meinen Nächsten?
2. Ein barmherziger Samariter
Jesus erzählt dem Schriftgelehrten ein Gleichnis, um ihm zu zeigen, wer sein Nächster ist. Der Nächste ist jeder Mensch in Not, selbst der größte Feind (wie der Jude für den Samariter). Es gilt also ihn konkret zu lieben. Man kann im Namen der rituellen Vorschriften (Kontakt mit Blut mache unrein) gleichgültig vorbeilaufen. Man kann einfach wegschauen. Man kann den Nächsten in einem Fremden nicht wahrnehmen. Man kann aber anders handeln. Der Samariter schaut hin. Er hat Mitleid mit dem halbtoten Menschen. Er geht auf ihn zu. Er nimmt sich Zeit für ihn und verarztet seine Wunden. Er bringt ihn auf seinem Reittier zu einer Herberge. Er pflegt ihn eigenhändig und sorgt für seine Genesung. Ja, der Feind wurde zu seinem Nächsten. Ein barmherziger Samariter…
Wie begegne ich den Mitmenschen? Wer ist mein Feind? Warum? Wie behandle ich ihn? Ist meine Liebe tatkräftig? Lasse ich mich von der Not der Mitmenschen ansprechen? Kann ich mit den Leidenden leiden? Gehe ich auf die Menschen zu, mache ich den ersten Schritt? Nehme ich mich bewusst Zeit für die anderen? Bin ich barmherzig gegenüber allen Menschen? Welche Werke der Barmherzigkeit habe ich in der letzten Zeit vollbracht? Bin ich dankbar für all die barmherzigen Menschen, die mir begegnen?
3. Mein göttlicher Samariter
Stell dir vor: du bist der halbtote Reisende, der von den Räubern überfallen, geplündert und niedergeschlagen wurde. Deine Wunden bluten. Dein Schmerz ist groß. Das Leben entflieht dir… Die Gleichgültigkeit der Menschen erschreckt dich. Du bleibst einsam und allein… Und doch, da kommt einer auf dich zu, der Jesus heißt. Jesus bringt dir Heil. Jesus nimmt sich Zeit für dich und beugt sich über dich. Jesus schaut deine Wunden und Verletzungen an, Jesus gießt das Öl der Barmherzigkeit auf sie und verbindet sie, damit sie vernarben. Jesus selbst, der den Menschen einst aus Lehm geformt hat, pflegt dich mit seinen Händen. Jesus hilft dir auf sein Reittier hinauf und begleitet dich zu Fuß zur Herberge seiner Kirche. Jesus schaut zu dir und beauftragt die anderen, dass sie für dich sorgen. Das ist die Barmherzigkeit Gottes. Das ist eine tiefe Erfahrung der Beichte.
Stehe ich zu mir selbst? Welche Wunden und Verletzungen verdränge bzw. leugne ich? Worunter leide ich? Wo verspüre ich kein Leben mehr? Zeige ich Jesus meine Wunden? Lasse ich zu, dass er sie mit seiner Barmherzigkeit verarztet und sie liebevoll verbindet? Freue ich mich, wenn ich in seinen Armen bin? Lasse ich mich von ihm begleiten? Wie erfahre ich die Gemeinschaft der Kirche? Erfahre ich in jeder Beichte die heilende Umarmung Jesu?
Lobpreis
Hände, die schenken, erzählen von Gott.
Sie sagen, dass er mich erhält.
Hände, die schenken, erschaffen mich neu,
sie sind der Trost dieser Welt.
Worte, die heilen, erzählen von Gott,
sie sagen, dass er zu mir steht.
Worte, die heilen, befreien mich heut’,
sie sind das Licht dieser Welt.
Augen, die sehen, erzählen von Gott.
Sie sagen, dass er auf mich schaut.
Augen, die sehen, sie öffnen die Tür,
sie sind die Hoffnung der Welt.
Lippen, die segnen, erzählen von Gott,
sie sagen, dass er mich erwählt.
Lippen, die segnen, sind Freude für mich,
sie sind die Zukunft der Welt.
Vorsatz
Ich sehe in jedem Menschen, besonders einem Noteidenden, meinen Nächsten, dem ich aus Liebe zu Gott tatkräftig helfe.
"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.
LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN
Salettiner Missionshaus
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