Versöhnung im umfassenden Sinn beinhaltet ein Dreifaches: die Versöhnung mit sich selbst, mit seiner eigenen Biographie; die Versöhnung mit dem Mitmenschen; die Versöhnung mit Gott. Und warum nicht heute hinzufügen: Versöhnung mit der Mitwelt? Nur als versöhnte Menschen können wir die Mitmenschen auf dem Weg der Versöhnung glaubwürdig begleiten und die Schöpfung pflegen.
Ermutigt durch die Botschaft Marias von La Salette und ihre Tränen, versuchen wir zu erfüllen, was der heilige Paulus in seinem zweiten Brief an die Korinther (5,18-25) geschrieben hat:
Alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung zur Verkündigung anvertraute. Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi Statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!
Wir bemühen uns, die zutiefst evangelischen Werte des Gebetes, der Busse und des Eifers herauszustellen, die enthalten sind in der Botschaft Unserer Lieben Frau von La Salette, die uns zur Bekehrung aufruft. Wir bemühen uns aber auch, selber diese Werte zu leben, damit wir, durch das Zeugnis unseres Lebens ebenso wie durch unser Reden, die Menschen dazu bringen können, sich der Guten Nachricht zu öffnen, die zu verkünden wir berufen sind (Lebensregel der Salettiner, Nr. 6).
Das Kreuz von La Salette mit Hammer und Zange auf dem Querbalken, das Maria bei der Erscheinung auf ihrer Brust getragen hat, ist das Erkennungszeichen der Satteiner in aller Welt. Es wird so gedeutet:
Mit dem Hammer wurde Jesus am Kreuz festgenagelt. So schlagen wir, im übertragenen Sinn, mit unsern Sünden Jesus ans Kreuz. Mit der Zange wurde der Leichnam Jesu vom Kreuz gelöst. Sie steht darum für unsere guten Taten, mit denen wir gleichsam Jesus vom Kreuz abnehmen.