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Meditationen

Betrachtung zum 4. Adventssonntag C

2018/12/21 weniger...

Mit Maria Weihnachten entgegen…

Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ (Lk 1,39-45).

Gebet:

Maria, du Mutter Jesu und unsere Mutter. Du warst ganz offen für Gott und für deine Mitmenschen. Du hast dich der anderen angenommen. Steh uns in diesen Tagen vor Weihnachten bei. Bereite uns auf Weihnachten vor. Lehre uns, was da in diesem Augenblick unseres Lebens wirklich wichtig ist. Nimm uns an der Hand und führe uns zu Jesus, den du unter deinem Herzen trägst. Du Braut des Heiligen Geistes, erbitte uns seine Gnade, dass wir wie Elisabet das Geheimnis der Menschwerdung begreifen und dankbar annehmen können. Komm, Heiliger Geist, schaffe uns neu. Befreie uns von uns selbst. Komm und durchflute uns ganz, so dass wir uns über die Gegenwart Jesu in unserer Welt freuen können.

Persönliche Lektüre:

Ich darf das Wort Gottes mitten in deinem Alltag hören. Ich öffne mich wie Maria für die Stimme Gottes. Ich höre der Botschaft Gottes aufmerksam zu. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich stelle Gott meine Fragen… Ich höre seine Antwort… Ich entscheide mich neu, mein Ja zu Gottes Willen zu sagen… Ich lasse Weihnachten werden in mir und durch mich…

Gedanken zur Betrachtung:

  1. Maria macht sich auf den Weg…

Maria macht sich auf den Weg. Sie eilt in eine Stadt im Bergland. Sie heisst Ain-Karim. Es sind etwa 140 km dorthin, die man von Nazaret aus in 4-5 Tagen zu Fuss zurücklegen kann. Maria hat soeben vom Erzengel Gabriel vernommen, dass ihre Verwandte auch schwanger sei. Sie spürt selbst, was in dieser Situation zu tun ist. Sie will helfen, sie will dienen. Sie sucht nicht ihren Vorteil. Sie gibt sich hin. Sie ist für die anderen da. Sie kann die Freude über die Menschwerdung, die sie in ihrem Schoss spürt, nicht für sich selbst behalten. Überglücklich trägt sie dieses Glück zu den Mitmenschen.

Freue ich mich über die Menschwerdung Gottes? Freue ich mich auf Weihnachten, auf die Geburt Jesu? Freue ich mich darüber, dass er auch in mir und bei mir wohnen will? Habe ich einen festen Platz für ihn in meinem Leben? Mit wem will ich diese Freude teilen? Wer braucht heute meine Hilfe, meinen Beistand? Bin ich bereit, zu ihm zu eilen und ihm beizustehen? Kann ich meine Freude über den Glauben mit den anderen teilen? Mit wem? Wie tue ich das?

  1. Maria geht in das Haus und begrüßt Elisabet…

Maria wartet nicht auf eine Einladung. Sie geht in das Haus von Elisabet hinein. Sie begrüßt Elisabet. Ihr Gruß bewirkt Großartiges: das Kind hüpft in Elisabets Schoss, und sie selbst wird mit dem Heiligen Geist erfüllt. Nun kann sie das Geheimnis Marias erkennen und mit lauter Stimme Maria und ihren Sohn segnen. Sie staunt, dass sie würdig gefunden wurde, Maria und ihren Sohn zu empfangen. Und sie nimmt die beiden voll Freude bei sich auf.

Wie begegne ich den Mitmenschen? Nur oberflächlich 0der versuche ich, sie wirklich kennen zu lernen, sie anzunehmen und sie besser zu verstehen? Wie begrüße ich die Menschen? Nur aus reiner Höflichkeit oder versuche ich, ihnen an meinem Glück Anteil zu gewähren? Was schenke ich den Menschen? Meine Zeit, meinen Beistand, mein gutes Wort, Gott selbst? Freue ich mich über die Menschen, die mich besuchen und mir helfen wollen?

  1. Selig ist die, die geglaubt hat…

Elisabet preist Maria selig. Sie kann sich nicht zurückhalten. Sie kann nicht genug staunen. Sie weiss aber genau, was am Anfang dieser Ereignisse steht: der Glaube Marias. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Dieser Satz wird in der dritten Person ausgesprochen, das heisst er gilt allen Gläubigen. Maria lädt uns besonders im Advent dazu ein, dass wir auf das Wort Gottes hören und darauf vertrauen, dass Gott es erfüllt und so in unserer Welt geboren wird.

Bewundere ich den Glauben der anderen Menschen? Bin ich Gott für ihn dankbar? Glaube ich heute an Gott, vertraue ich ihm wirklich? Höre ich auf sein Wort? Gehorche ich Gott? Traue ich ihm alles zu? Glaube ich daran, dass sein Wort sich auch in meinem Leben erfüllt? Vertraue ich Gott auch dann, wenn ich nicht alles verstehe, wenn ich mich allein und verlassen fühle? Bin ich Gott für Maria, meine Mutter, dankbar?

Lobpreis:

Selig bist du, Maria, erfüllt vom Heil’gen Geist,

schenkst uns Jesus, der uns Gottes Liebe zeigt,

der uns Wege zeigt zum Licht, die auch du gegangen bist.

Maria, sei uns nah!
Du kennst uns gut, Maria, du weißt um unser Leid,

fragend suchen wir den Weg zur Ewigkeit,

der uns oft verloren scheint, oft zu schwer doch mit dir vereint

ist Jesus uns ganz nah!
So treten wir, Maria, als Kinder vor dich hin,

schütze uns vor allem Bösen aller Sünd,

und bitte alle Zeit für den Geist, der uns erneut.

Maria, sei uns nah!
Ave Maria, Ave Maria,

Mutter des Glaubens, Mutter der Liebe, Mutter Jesu unseres Herrn.

Ave Maria, Ave Maria,

führ uns auf Wege, Wege des Lebens, für uns zu Jesus, unserem Herrn.

Vorsatz:

Ich besuche eine (einsame) Person vor oder zu Weihnachten…

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Betrachtung zum 3. Adventssonntag C

2018/12/14 weniger...

Was sollen wir also tun?

In jener Zeit fragten die Leute den Johannes den Täufer: Was sollen wir also tun? Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso. Es kamen auch Zöllner zu ihm, um sich taufen zu lassen, und fragten: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist. Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemand, erpresst niemand, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung, und alle überlegten im Stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune zu bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk in seiner Predigt. (Lk 3,10-18)

Gebet:

Herr Jesus Christus. Du kommst uns Menschen entgegen. Du kommst… Du bist uns schon ganz nahe… Gaudete! Freut euch! Herr, du lädst mich dazu ein, dass auch ich zu dieser Freude das Meine beitrage. Jede gute Tat, jeder gute Gedanke, jedes gute Gebet ist wie der Weizen, den du in die Scheunen der Ewigkeit bringen willst. Schenke mir deinen Heiligen Geist, dass ich mich eifriger in den Werken der Barmherzigkeit übe. Tauche mich in deinen Heiligen Geist ein, dass ich nicht nur auf das Äußere bedacht bin. Dein Geist lehre mich, worauf es ankommt, wenn du kommst. Komm, Heiliger Geist, schaffe mich neu!

Persönliche Lektüre:

Jesus bedient sich der Menschen. Er spricht durch sie zu uns allen. Wie die Menschen damals frage ich heute: Was soll ich tun? Ich werde still. Ich höre die Antwort. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich bewahre sie im Herzen… Ich denke darüber nach… Ich suche nach Möglichkeiten, sie in meinem Alltag umzusetzen…

Gedanken zur Betrachtung:

  1. Was soll ich tun?

Johannes der Täufer hat die Menschen zur Umkehr aufgefordert. Er hat ihnen die Reinigung von Sünden im Wasser des Jordan angeboten. Sie haben aber gespürt, dass dies nicht alles sei. Sie wollten einen weiteren Schritt machen. Darum diese Frage der Menschen: Was sollen wir tun? Wenn wir unser Denken ändern (Umkehr), uns von Gott reinigen lassen (Beichte), dann können wir zur Tat schreiten. Johannes schlägt den Menschen drei konkrete Dinge für ihr Verhalten vor: Barmherzigkeit, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Sie sollen nicht aus der Welt fliehen! Im Gegenteil, in der Welt, dort wo sie leben und arbeiten, sollen sie, ihrem Stand entsprechend, Barmherzigkeit, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit leben.

Bereite ich mich auf die Ankunft Jesu praktisch vor? Was tue ich nun anders als zuvor? Habe ich mein Vermögen, meine Zeit mit jemanden geteilt? Bin ich ehrlich in der Schule, an meinem Arbeitsplatz, zu Hause? Bin ich gegenüber allen Mitmenschen gerecht? Will ich nicht vielleicht die Menschen mit meiner Meinung, mit meinem Verhalten beherrschen? Setze ich mich für meine Aufgaben wirklich ein?

  1. Geist und Feuer

Durch all die guten Taten, die wir vollbringen, bereiten wir uns auf das Kommen Jesu vor. Er kommt zu uns und tauft uns mit seinem Heiligen Geist, dass wir im Guten gestärkt werden. In der Kraft des Heiligen Geistes ist es ja leichter, uns stets für das Gute zu entscheiden und uns dafür einzusetzen. Dieser Geist ist wie Feuer, das uns läutert, entfacht und befreit. Er läutert unsere Absichten, entfacht unsere Leidenschaft für das Gute, befreit uns von uns selbst, von äußeren Dingen, die uns vom Wesentlichen des Lebens abbringen. Das mag schmerzen… Es lohnt sich aber die Scheunen des Himmels mit dem Weizen der Güte zu füllen…

Welche Rolle spielt der Heilige Geist in meinem Leben? Bin ich wirklich sein Tempel? Kann er in mir frei wirken? Höre ich auf seine Eingebungen? Erbitte ich täglich seine Kraft? Was bedarf seiner Läuterung in mir? Wo soll er mich vor Weihnachten neu entfachen? Wo brauche ich noch seine Befreiung? Worauf bin ich mehr bedacht: auf das Äußere oder doch auf das Innere, das vom Herzen kommt?

  1. Jesus muss wachsen…

So hat Johannes geantwortet, als er gefragt wurde, ob er vielleicht der verheissenen Messias sei. Ihm war es bewusst, dass er der Wegbereiter Jesu sein durfte. Er freute sich auf sein Kommen. Alles, was er hatte, war ein Geschenk von Gott. Johannes heisst doch Gott ist gnädig. Er hat aber alles getan, um selbst Jesus zu erkennen und andere Menschen auf ihn hinzuweisen. Er hat dies mit Worten und Taten getan. Er hat die Menschen zur Umkehr aufgerufen, damit sie den kommenden Herrn erkennen konnten. Er hat ihnen die Taufe zur Vergebung der Sünden gespendet, damit sie Jesus mit reinem Herzen begegnen konnten. Er hat ihnen die gute Nachricht verkündet, damit sie dem Herrn Glauben schenken konnten. Und zuletzt hat er Freude daran, dass Jesus wuchs und er kleiner wurde.

Lebe ich mein Christsein für mich selbst, um den Menschen zu gefallen, oder für Gott? Freue ich mich daran, dass ich den Mitmenschen zu Gott verhelfen kann? Was tue ich konkret, um dem Herrn den Weg zu den Herzen der Menschen zu bereiten? Wie sehen meine Worte und meine Taten aus? Weisen sie auf Jesus hin? Kann ich Jesus in meinem Alltag erkennen und anderen darüber erzählen? Wo muss ich kleiner werden, damit Jesus wachen kann?

Lobpreis:

Immer mehr von dir, immer mehr,
immer mehr sein wie du, immer mehr.
Immer mehr deine Worte verstehen,
deine Werke tun,
oh Herr, immer mehr.


Du bist ein Gott, der seine Kinder liebt,
der als ein Vater ihr Verlangen sieht.
Niemand und nichts kommt dir jemals gleich,
oh Herr.
Du zeigst dich uns als ewig treuer Freund
und weißt genau wie unser Herz es meint.
Gib uns mehr von dir, immer mehr.

Vorsatz:

Ich tue etwas Gutes für eine Person, die ich nicht mag…

 

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Betrachtung zum 2. Adventssonntag C

2018/12/08 weniger...

Wie erfahre ich Gottes Heil?

Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündigte dort überall Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. So erfüllte sich, was im Buch der Reden des Propheten Jesaja steht: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt (Lk 3,1-6).

Gebet:

Herr Jesus Christus. Du kommst uns Menschen entgegen. Du kommst auf uns zu. Du bringst dein Heil mit dir. Ja, du willst uns heil machen. Herr, komm zu mir! So sehr sehne ich mich nach dir. Komm, Herr, und warte nicht länger! Schenke mit nun deinen Heiligen Geist, dass ich deine Ankunft erkenne und dir die Tür meines Herzens öffne. Lehre mich, Heiliger Geist, den Weg für den Herrn vorzubereiten. Reinige und belebe mich, dass der Herr eine würdige Wohnung in mir finden kann. Komm, Heiliger Geist, wirke unter uns! Komm und lass mich heute das Heil erfahren…

Persönliche Lektüre:

Jesus schenkt mir sein Wort. Ich gehe in die geistliche Wüste, um es vernehmen zu können. Ich werde still. Ich höre ihm gut zu. Ich schalte alles aus, was mich beim Hören stören kann. Ich werde ganz Ohr für seine befreiende Botschaft. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich bewahre sie im Herzen… Ich denke darüber nach…

Gedanken zur Betrachtung:

  1. In der Wüste…

Das heutige Evangelium führt uns vom Zentrum der Welt (Kaiser, Stadthalter, Tetrarchen) in die Wüste hinaus. Warum denn? Um Gott zu unseren Herzen reden zu lassen. Sonst überhören wir sein Wort, das nicht unbedingt auf einem Weihnachtsmarkt, sondern eben in der Wüste an Johannes, in der Stille unseres Herzens an uns, an einen ganz konkreten Menschen, ergeht. Am lautesten spricht Gott in der Stille… Erst dann kann Johannes in der Wüste auftreten und zur Stimme Gottes werden. Er ist die Stimme, die das empfangene Wort weitergibt.

Wo stehe ich im Advent? Bin ich nur von allen Angeboten der Welt mitgerissen, oder doch habe ich auch Zeit für mich, für die anderen? Kann ich im Advent bewusst Halt machen? Nehme ich mir Zeit, um das Wort Gottes zu hören? Wo habe ich meine Wüste, in der Gottes Wort mich erreichen kann? Was gebe ich weiter: meine menschliche Weisheit oder das Wort Gottes, das ich in meiner Wüste vernommen haben?

  1. Umkehr und Taufe

Was sagt uns das Wort Gottes? Es ruft uns zur Umkehr auf und bietet uns die Vergebung an. Das bezeugt uns Johannes der Täufer. So können wir konkret das Heil Gottes erfahren. Umkehren heißt unser Denken ändern, unsere Worte und Taten ändern. Umkehren setzt die Anerkennung unserer Schuld und Sünde, unserer falschen Wege voraus. Wie können wir sonst um-kehren? Um neu anzufangen, wird uns die Vergebung der Sünden angeboten. Johannes hat sie damals mit dem Wasser der Taufe gespendet, heute wird sie uns im Sakrament der Versöhnung geschenkt. Das ist Advent: die Ankunft des Herrn bei mir!

Lass ich mein Leben vom Wort Gottes in Frage stellen? Bin ich bereit, umzudenken, wie Jesus zu denken? Kann ich zu mir selbst stehen, auch zu meinen Fehlern und Sünden? Will ich im Advent etwas Neues wagen? Was konkret? Lass ich mich von Gott rein waschen in den Wassern seiner Barmherzigkeit? Lass ich den Herrn durch die Beichte bei mir ankommen?

  1. Den Weg bereiten…

Wenn jemand bei uns zu Gast kommt, dann räumen wir auf und bereiten uns darauf vor. Johannes der Täufer kündigt sogar eine Baustelle an. Er fordert die Menschen zur Arbeit auf. Sie sollen bereit sein für die Ankunft Jesu, für Weihnachten. Jede Schlucht unseres Versagens soll aufgefüllt werden mit Liebe und Güte, jeder Berg und Hügel unseres Hochmuts soll sich durch Demut senken. Was wir im Plane Gottes krumm und uneben gemacht haben, soll wieder durch die Befolgung seiner Gebote gerade und eben werden. Eine grosse Arbeit ist angesagt! Also ans Werk! Weihnachten naht!

Denke ich im Advent an Jesus und seine Ankunft bei mir? Wie bereite ich mich auf sein Kommen vor? Will ich mein Versagen wieder gut machen? Gebe ich Gott den ersten Platz in meinem Leben? Was ist in meinem Leben krumm und uneben geworden? Tue ich etwas, um dies wieder ins rechte Lot zu bringen? Bin ich bereit, an mir selbst zu arbeiten? Was schenke ich Jesus zu Weihnachten?

Lobpreis:

Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold
in deinem Feuer
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold, pures Gold

Feuer des Herrn,
danach verlangt mein Herz
mach mich rein,
(und) heilig
Dir allein will ich dienen, mein Meister
und deinen Willen tun

Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir
und mach mich heilig
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir, tief in mir

Vorsatz:

Ich plane mir vor Weihnachten die Zeit für das Sakrament der Versöhnung ein.

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Betrachtung zum 1. Adventssonntag C

2018/12/01 weniger...

Erhebt eure Häupter…

Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, (so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt (Lk 21,25-28.34-36).

Gebet:

Herr Jesus Christus. Du versprichst uns, dass du wiederkommst. Du lässt uns ja nie allein auf unserem Lebensweg. Einst kommst du wieder, um uns zu dir zu holen, um uns dein ewiges Reich in seiner ganzen Fülle zu schenken. Besonders im Advent rufen wir: Maranatha! Komm, Herr Jesus! Wir sehnen uns nach dir! Ja, komm Herr Jesus und schenke mir deinen Heiligen Geist, dass er mich neu entfache. Heiliger Geist lehre mich, zu wachen und zu beten. Ich will den kommenden Herrn nicht verpassen. Lass mich ihn erkennen im Wachen und im Gebet. Heiliger Geist, lege große Sehnsucht nach Jesus in mein Herz, lass mich ihn voll Hoffnung erwarten…

Persönliche Lektüre:

Jesus ist da. Er spricht mit mir. Ich öffne weit mein Ohr und mein Herz. Ich höre ihm gut zu. Er will mich auf sein Wiederkommen in Herrlichkeit vorbereiten. Ich freue mich über ihn und sein Wort! Ihm geht es doch nur um mich. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich werde still… Ich tauche in die Ewigkeit Gottes ein…

Gedanken zur Betrachtung:

  1. Angsterfahrung

Wie gross muss unsere Angst sein, wenn wir diese Worte Jesu vernehmen! Nur ein Gewitter, ein Blitzschlag und gleich zittern wir vor Schreck. Wie schrecklich muss dann ein Tsunami sein, wenn das Meer tobt und donnert! Wie gross ist unsere Angst, wenn die Erde bebt und wir keinen festen Grund mehr unter unseren Füssen spüren? Und was dann, wenn die Kräfte des Himmels erschüttert werden: wenn Bomben explodieren, unschuldige Menschen in die Luft gesprengt oder aus ihrer Heimat vertrieben werden, wenn ich nicht einmal des Morgens sicher bin? Bestürzt und ratlos stehen wir da, wir vergehen tatsächlich vor Angst…

Wer/was macht mir ständig Angst? Warum? Wann habe ich das letzte Mal eine Angsterfahrung gemacht? Wie fühlte ich mich dabei? Woher kam diese Angst? In der Liebe gibt es keine Furcht, sagt uns die Bibel. Je grösser meine Liebe ist, desto weniger Angst gibt es in meinem Herzen… Kenne ich jemanden, der mich von meiner Angst befreien kann? Glaube ich daran, dass Jesus an jedem neuen Morgen zu mir sagt: Fürchte dich nicht!

  1. Die Nähe unserer Erlösung

Angst haben ist eine menschliche Erfahrung. Wir Christen werden aber von Jesus ermutigt, daran nicht zu verzweifeln. Egal, was geschehen mag, oder besser gesagt, gerade dann, wenn etwas Schlimmes geschieht, sollen wir unsere Häupter erheben und zu dem kommenden Menschensohn hinaufblicken. Er ist uns nahe. Mit ihm ist die Erlösung uns nahe. Er selber, Jesus Christus, kommt mit großer Macht und Herrlichkeit. Er ist viel mächtiger als alles, was uns Angst machen kann. Ja, wir sollten uns immer wieder sagen lassen: unsere Probleme, die Probleme der Welt sind groß, ja übergroß. Wir haben aber einen Gott, der viel grösser ist als all die Probleme der Welt! Zu ihm blicken wir auf! Er ist unsere Er-Lösung!

Glaube ich daran, dass Jesus mir immer wieder entgegenkommt? Erkenne ich sein Kommen zu mir? Sehne ich mich nach ihm besonders im Advent? Warte ich auf ihn? Verlasse ich mich auf ihn in allen meinen täglichen Sorgen? Wie oft erhebe ich mein Haupt zu Gott im Gebet? Habe ich schon erfahren, dass nur in Jesus die Er-Lösung von allen möglichen Problemen ist? Wann? Wie? Habe ich ihm dafür schon gedankt?

  1. Wachen und beten allezeit

Viele Menschen suchen aber die Lösung für ihre Probleme anderswo: in Rausch, in Alkohol, in täglicher Anstrengung, in eigener Vorsorglichkeit… Schnell stellt sich aber heraus, dass die keine wirklichen Lösungen sind. Im Gegenteil, sie sind eine Falle, sie bringen nur noch andere Probleme mit sich. Darum fordert uns Jesus auf, zu wachen und zu beten. Wenn wir wachen, dann können wir sein Kommen zu uns wahrnehmen, ihn selbst erkennen. Wir verschlafen seine Ankunft (Advent) bei uns nicht. Wenn wir beten, dann bleiben wir stets in Kontakt mit Jesus, der sich mit seiner grossen Macht und Herrlichkeit unseren Problemen gegenüberstellt. Auf ihn warten wir ja im Advent vor Weihnachten und im Advent unseres ganzen Lebens.

Wo suche ich nach einer Lösung für meine Probleme? Will ich sie allein lösen? Lasse ich mich von Christus er-lösen? Wie sieht mein Gebet aus? Kann ich über alles mit Jesus reden? Will ich alles mit ihm besprechen? Wo versage ich immer wieder? Wo muss ich eine Wache stellen, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen? Wache ich, um Jesus zu öffnen, wenn er heute kommt?

Lobpreis:

Maranatha, komm, Herr Jesus!
Maranatha, du unser Licht.
Maranatha, Herr Jesus, komm!
Maranatha! Maranatha!

Traget alle Hügel ab, füllt die Täler aus,
bereitet eine Straße.
Bauet einen eb’nen Weg durch den Wüstensand,
eine Straße für den Herrn.

Dürstend liegt die Wüste da, kahl das Einödland,
und wartet auf den Regen.
Doch wenn dann der Herr erscheint, blüht die Steppe auf,
Jubel füllt die ganze Welt.

Darum haltet euch bereit, wandelt euer Herz,
bringt Frucht durch eure Taten.
Als Erlöser kommt der Herr, zu befrei’n sein Volk,
uns zu führen in sein Licht.

Vorsatz:

Ich versuche, stets in Kontakt mit Jesus zu bleiben…

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Betrachtung zum Christkönigssonntag B

2018/11/22 weniger...

Ist Jesus dein König?

In jener Zeit fragte Pilatus Jesus: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt? Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme(Joh 18,33b-37).

Gebet: 

Herr Jesus Christus. Du bist der König. Deine Herrschaft kennt keine Grenzen. Du regierst mit Liebe und Barmherzigkeit. Du herrschst vom Thron des Kreuzes aus. Du bist der König der Herzen. Heute erkläre ich dich zu meinem König. Sei du der König meines ganzen Lebens. Ich vertraue auf dich und deinen Plan für mich. Lass mich in deiner Wahrheit leben. Schenke mir deinen Heiligen Geist, der mich in die volle Wahrheit einführt. Heiliger Geist, stärke mich, dass ich nach der Wahrheit suc​he, dass ich zur Wahrheit ​(halte​??). Befreie mich durch die Wahrheit. Bete du in mir… Wirke du durch mich… Erneuere mich in der Liebe zu Jesus…

Persönliche Lektüre:

Jesus ist der König. Er hat ein gutes Wort für mich. Ich freue mich darüber! Ich öffne mein Herz und mein Ohr für ihn! Ich lasse sein Wort auf mich wirken. Ich bewahre es in meinem Herzen. Ich denke darüber nach. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich werde still… 

Gedanken zur Betrachtung: 

  1. Vom Hörensagen

    Pilatus verhört Jesus. Er forscht nach einem Grund, um Jesus verurteilen zu können. Ein typischer Richter, der seine Arbeit richtig machen will. Jesus sagt aber nichts aus. Er fragt Pilatus nach seiner eigenen Meinung. Er will sein Herz ansprechen, sein persönliches Leben. Er will wissen, für wen Pilatus selbst ihn hält. Pilatus weigert sich aber, Stellung zu nehmen. Er versteckt sich hinter sein Amt und beruft sich auf die Aussagen der anderen. Sein Amt, seine Herkunft, seine Macht hindern ihn, zu Jesus zu finden.

    Kenne ich Jesus nur vom Hörensagen oder doch aus eigener Erfahrung? Kann ich mit ihm ehrlich über alles reden? Was hindert mich heute daran, Jesus zu vertrauen?  Habe ich meine eigene Meinung, oder vertrete ich nur das, was die Mehrheit bestimmt, was gerade „in“ ist? Kann ich zu meiner Meinung, zu meiner christlichen Überzeugung stehen? Was kann/muss ich verlieren, um Jesus treu zu bleiben?

  2. Nicht von hier

    Jesus erklärt Pilatus, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist. Es ist nicht von hier und doch schon in dieser Welt gegenwärtig. Das Reich Jesus ist jedoch anderer Art als die Reiche dieser Welt. Durch seine Liebe will Jesus die Herzen der Menschen erreichen. Er herrscht, indem er dient. Er ist König auf dem Thron des Kreuzes. Er unterwirft sich niemanden. Er zieht alle an sich durch die Macht seiner gekreuzigten Liebe. Nur er, der König der Welt, kann allen Menschen wahren Frieden bringen, indem er sie zum Vater, zueinander und zu sich selbst führt.  

    Wie stelle ich mir das Reich Gottes vor? Verlange ich ​nicht​ von Jesus, dass er, der König der Welt, Ordnung nach meinen Wünschen in diese unsere Welt bringt? Nehme ich die Art seines Herrschens an? Vertraue ich darauf, dass er alles in seinen guten Händen hält und alles zum Guten führen wird? Setze ich mich dafür ein, dass sein Königtum sich heute verwirklicht? Bin ich zur Versöhnung und zum Friede​n schlie​ßen bereit?

  3. Ist Jesus mein König? 

    Das Reich Jesu ist das Reich der Wahrheit. Er selbst ist diese Wahrheit. Er will, dass ich zu ihm finde und in der Wahrheit lebe. Ich kann es tun, indem ich auf seine Stimme höre, auf die Stimme meines Königs. Ich darf mich auf sie verlassen, weil sie zuverlässig ist. Nur die Wahrheit kann mich frei machen. Es ist aber nicht einfach, die Wahrheit über uns selbst zu erfahren, sie uns sagen zu lassen, besonders wenn sie unser Leben in Frage stellt. Ich will sie aber hören, weil ich dem vertrau​e und den ​ich liebe, der die Wahrheit selbst ist: Jesus Christus.

    Suche ich nach der Wahrheit, nach Gott? Sage ich die Wahrheit oder sind Notlügen schon zu meinem Alltag geworden? Was für eine Wahrheit höre ich nicht gern? Warum? Habe ich schon erfahren, wie befreiend die Wahrheit ist? Wann? Stehe ich zur Wahrheit des Evangeliums, zur Wahrheit, die die Kirche verkündet? Ist so Jesus wirklich mein wahrer König? 

    Lobpreis: 

    Mein Jesus, mein Retter, 
    Keiner ist so wie Du
    Lobpreis sei Dir,
    Jeden Tag mehr
    Für Deine große Liebe, Herr
    Mein Tröster, mein Helfer
    Du bist mir Zuflucht und Kraft
    Alles in mir
    Beugt sich vor Dir
    Du bist hoch erhoben, Herr

    Ruf zu dem Herrn,
    Alle Enden der Welt
    Ehre und Dank dem,
    Der alles erhält
    Himmel und Erde,
    Erhebt Ihn und singt
    Wenn sein Name erklingt
    Wir preisen Dich,
    Du hast Großes getan
    Wir kommen vor Dich
    Und beten Dich an
    Dank sei Dir, Herr,
    Du bist unvergleichlich gut

    Vorsatz:

    Ich versuche, alles mit meinem König Christus zu besprechen und zu tun…

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Betrachtung zum 33. Sonntag im Jahreskreis B

2018/11/16 weniger...

… bis du kommst in Herrlichkeit…

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater (Mk 13,24-32).

Gebet:

Herr Jesus Christus. Du sorgst jeden Tag für uns. Du denkst aber nicht nur an das Heute und an das Morgen. Deine Perspektive reicht in die Ewigkeit. Du denkst an das ewige Leben für alle Menschen. Darum bist du in die Welt gekommen. Durch deinen Tod und deine Auferstehung hast du uns das Tor zum Himmel geöffnet. Du selbst willst uns durch dieses Tor hindurch begleiten, bis wir in den Armen des Vaters sind. Und zwar für die ganze Ewigkeit. Öffne unsere Herzen für dein Denken, für die weiten Perspektiven des Lebens, die du mit uns teilen willst. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir schon heute einen Vorgeschmack der Ewigkeit bekommen dürfen. Heiliger Geist, mach unsere Herzen weit. Bete du in uns, begleite uns und schaffe uns neu…

Persönliche Lektüre:

Jesus ist da. Er spricht mich an. Ich höre ihm gut zu. Ihm geht es um mich, um mein ewiges Leben, an dem ich schon heute Anteil erhalten darf. Ich höre gern, wie wunderbar diese Botschaft ist! Ich freue mich darüber! Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich werde still… Ich tauche in die Ewigkeit Gottes ein…

Gedanken zur Betrachtung:

  1. Der Menschensohn kommt…

Nach der Wandlung bekennen wir das Geheimnis unseres Glaubens mit den Worten: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit. Wir feiern den Tod und die Auferstehung Jesu, ihn selbst in unserer Mitte. Wir sehnen uns aber danach, dass er wiederkommt, und zwar nicht nur unter den Zeichen von Brot und Wein, sondern leibhaft mit grosser Macht und Herrlichkeit. Wir wollen ihn ja von Angesicht zu Angesicht sehen, wie wir dies unseren Verstorbenen wünschen und darum für sie in jeder Eucharistie beten. Jede Eucharistie soll also in uns diese Sehnsucht nach dem Kommen Jesu aufleben lassen, sie durch zeichenhaftes Handeln und die Gegenwart Jesu wenigstens teilweise zu stillen. Jede Heilige Kommunion ist ja Unterpfand des ewigen Lebens.

Spreche ich diese Worte „bis du kommst in Herrlichkeit“ bewusst? Warte ich auf das Kommen Jesu am Ende meines Lebens, am Ende der Welt? Sehne ich mich nach ihm? Wie begegne ich ihm in der Heiligen Eucharistie? Mit Freude? Mit Ehrfurcht? Lebe ich aus der Kraft der Heiligen Kommunion? Spüre ich durch sie das ewige Leben in mir?

  1. Zeichen der Zeit…

Jesus erklärt seinen Jünger, woran sie sein Kommen am Ende der Zeit erkennen können. Es sind verschiedene Zeichen, die darauf hindeuten. Auf der einen Seite gibt es große Not, Sonnenfinsternis, Fallen von Sternen, Erschütterung des Himmels… Auf der anderen Seite das Fruchtbringen eines Feigenbaumes… Alles, was wir erfahren, was wir in der Natur wahrnehmen können, soll uns helfen, uns auf das Kommen Jesu vorzubereiten. Es ist die Sprache Gottes, die wir lernen müssen, um das Kommen Jesus nicht zu verschlafen, um bereit zu sein, ihn zu empfangen. Es sind die Zeichen der Zeit…

Bin ich Jesus dankbar, dass er mich auf sein Kommen vorbereiten will? Verstehe ich seine Sprache? Kann ich die Zeichen der Zeit lesen und auslegen? Nehme ich mir Zeit dafür? Führen sie mich zu Jesus? Lassen sie mich die Sorge und die Güte Gottes erkennen? Durch welches Zeichen hat Gott heute zu mir gesprochen?

  1. Die unbekannte Stunde…

Das eine ist sicher: Jesus kommt wieder. Sein Wort ist wahr. Wir wissen aber nicht, wann es so weit ist. Das kann das Ende unseres Lebens sein. Das kann auch das Ende der Welt sein. Die Stunde ist ungewiss… Was dann? Sie kann ja jederzeit kommen… Für uns heißt das, dass wir auch jederzeit bereit sein müssen, dem Menschensohn Jesus Christus entgegen zu gehen. Die ausgesandten Engel Gottes werden eben nur die Auserwählten zusammenführen. Die Stunde, die gerade schlägt, kann meine letzte Stunde sein… Die Stunde, die gerade schlägt ist für meine Ewigkeit entscheidend…

Vertraue ich dem Wort Gottes? Wie nutze ich die Zeit, die mir geschenkt wurde und immer wieder neu geschenkt wird? Bin ich jetzt auf das Kommen Jesu vorbereitet? Was soll ich noch heute in meinem Leben ändern? Habe ich Angst vor dem Tod? Was erwarte ich nach dem Tod? Freue ich mich auf die Engel, die mich nach dem Tod vor den Thron Gottes begleiten werden?

Lobpreis:

Jeder Mensch braucht Erbarmen
Unfehlbare Liebe
Sei Du mir gnädig, Herr
Jeder Mensch braucht Vergebung
Die Güte des Erretters
Der Völker Hoffnung

Retter, Dein Wort versetzt Berge
Du nur allein rettest mich
Du allein rettest mich
Für immer bist du mein Erlöser
Denn Du standst auf aus dem Grab
Du besiegtest den Tod

So nimm mich wie ich bin, Herr
Meine Angst und Fehler
Erfüll mich wieder neu
Ich will Dir folgen Jesus
Alles woran ich glaube
Leg ich vor Dich hin

Strahle hell und lass die Welt es sehn
Wir singen: Dir zur Ehre auferstandener Herr

Vorsatz:

Ich versuche, jeden Tag so zu leben, als ob er der letzte in meinem Leben wäre…

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Betrachtung zum 32. Sonntag im Jahreskreis B

2018/11/09 weniger...

Opferkasten Gottes…

In jener Zeit lehrte Jesus eine große Menschenmenge und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt. (Mk 12,38-44)

Gebet: 

Herr Jesus Christus. Du siehst mein ganzes Leben. Nichts kann sich vor dir verbergen. Du allein kennst alle Absichten meines Herzens. Ja, dir ist nicht das Äußere wichtig, sondern mein Herz. Danke, dass ich vor dir ich selbst sein darf. Schenke mir deinen Geist des Mutes und der Stärke. Er helfe mir, die Wahrheit meines Lebens zu erkennen. Er ermutige mich, zu mir selbst zu stehen und mein Leben mit deinen Augen zu sehen. Komm, Heiliger Geist, bete du in mir, wirke du in mir…  

Persönliche Lektüre:

Jesus ist da. Er schaut mir zu. Ich bin ehrlich vor ihm. Ich schaue in seine Augen. Ich höre ihm gut zu. Ich lasse mich vor den Scheinheiligen warnen. Ich nehme mich in Acht vor meiner Scheinheiligkeit… Er schenkt ​mich mir selbst… Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich werde still… Jesus gibt mir Kraft, mein Leben zu ändern… 

Gedanken zur Betrachtung:

  1. Scheinheiligkeit

    Wir schätzen die Menschen, die ehrlich sind. Nicht immer haben wir ​es aber gern, wenn sie auch zu uns ehrlich sind und uns zurechtweisen. Wir wollen ja immer gut ausfallen, den anderen gefallen, Anerkennung finden, ja, die Ersten sein… Wir sind aber in Wirklichkeit nicht so. Mit langen Gewändern, mit vordersten Sitzen, mit Ehrenplätzen und mit langen Gebeten lässt sich einiges verbergen… Den Menschen wollen wir ja so oft gefallen und selten Gott… Die Meinung der anderen, der Mehrheit ist uns wichtiger als die Meinung Gottes… Wie oft bleibt unser Herz weit hint​er all dem, was wir reden und tun… Und der Schein trügt… Vor solchen Menschen warnt uns heute Jesus. Vor uns selbst?

    Kenne ich mich? Bin ich ehrlich vor Gott und vor den Mitmenschen? Womit versuche ich besser a​ufzu​fallen, als ich wirklich bin? Worauf bin ich in meinem Denken, Reden und Tun bedacht: auf das Äussere oder doch auf das Innere? Ist mir die Meinung der Mitmenschen wichtiger als die Meinung Jesu? Mit welchem „Schein“ betrüge ich Gott, die Mitmenschen, mich selbst?

  2. Die Art des Gebens

    Jesus nimmt sich Zeit. Er schaut den Menschen zu. Sein Blick durchdringt in das Innere des Menschen. Er sieht nicht nur ihre Geldbeutel und das Geld, das in den Opferkasten landet. Er erkennt die Absichten der Geber. Er weiß, wie viel sie abgeben, wie großzügig sie sind. Er schaut aber nicht darauf, wie viel sie spenden, sondern darauf, wie sie dies tun. Viele Reiche werfen viel in den Opferkasten hinein. Aber nicht sie werden von Jesus gelobt. Nur diese arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwirft, findet bei Jesus Anerkennung.  Mit diesen zwei kleinen Münzen legt sie aber ihr ganzes Leben in die Hand Gottes. Mehr hat sie ja nicht…

    Lasse ich mich von Jesus anschauen? Was spüre ich dabei? Tut es mir gut, dass Jesus mir zuschaut? Ermutigt mich dies dazu, noch besser und noch großzügiger zu werden? Oder ist sein Blick für mich lästig? Wie tief greife ich in meine Tasche, um mit anderen zu teilen? Spende ich gern​, oder bin eher ein Geizhals? Mit wem habe ich letztlich etwas geteilt, wem etwas selbstlos geschenkt? Wie großzügig ist mein Herz?

  3. Opferkasten Gottes

    Die Juden haben dreizehn Opferkästen im Tempel für die Gaben zum Opferkult aufgestellt. Der dreizehnte war für freiwillige Gaben. Mehr noch, sie bestanden aus grossen trompetenartigen Behältern, die laut schepperten, wenn die Menschen dort ihr Geld hineinwarfen. Es war einfach zu erkennen, wieviel Geld jemand gespendet hat. Wo stellt Gott heute seine Opferkästen hin? Sind damit nur die Opferkörbchen gemeint, die uns zur Aufnahme der Kollekte im Gottesdienst dienen? Damals warf man in die Opferkästen die Gaben zum Opferkult, zum Gottesdienst. Heute stellt Gott seine Opferkästen überall dorthin, wo die Menschen in Not sind. Auch für die Gaben zum Gottesdienst. Der Dienst an den Menschen ist nämlich auch Gottesdienst (Mt 25,31-46). Wir selbst entscheiden, wie feierlich er sein wird…

    Trage ich ideell und materiell zum Gottesdienst bei? Diene ich den anderen mit dem, was ich habe, aber auch mit dem, was ich bin? Verstehe ich meinen Dienst an den Mitmenschen als Gottesdienst? Tue ich ihn freiwillig und gern? Tue ich ihn diskret? Wo und wann bin ich versucht, mit meinem Dienst zu prahlen, ihn zur Schau zu stellen? Wer ist heute Gottes „Opferkasten“ für mich? Was werfe ich heute in ihn?

    Lobpreis: 

    Reinige mein Herz,
    mach mich rein wie Gold
    in deinem Feuer
    Reinige mein Herz,
    mach mich rein wie Gold, pures Gold
    Feuer des Herrn,
    danach verlangt mein Herz
    mach mich rein,
    (und) heilig
    Dir allein will ich dienen, mein Meister
    Und deinen Willen tun

    Reinige mein Herz,
    nimm, was mich trennt von dir
    und mach mich heilig
    Reinige mein Herz,
    nimm, was mich trennt von dir, tief in mir

    Vorsatz:

    Ich spende etwas für einen konkreten Menschen in Not.

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Betrachtung zum 31. Sonntag im Jahreskreis B

2018/11/03 weniger...

Wie kann ich den Herrn lieben?

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen (Mk 12,28b-34-12).

Gebet:

Herr Jesus Christus. Du hast Zeit für alle. Du sprichst gerne mit den Menschen, die deine Antwort hören und sie umsetzten wollen. Mit dir dürfen wir über alles reden. Herr, schenke uns deinen Geist, damit wir vor dir unser Herz ausschütten können. Gib uns den Mut, dich von ganzem Herzen zu lieben und dir voll Freude zu folgen. Heiliger Geist, gieße die Liebe Gottes in unseren Herzen aus, damit wir zur Liebe fähig werden. Brenne in uns und entfache uns neu. Lehre uns, Gott, den Mitmenschen und uns selbst zu lieben.

Persönliche Lektüre:

Jesus, du bist mein Meister und Lehrer. Auf dich will ich hören. Dir meine Zeit schenken. Dir meine Fragen stellen… Jesus, sprich nun zu meinem Herzen. Dein mächtiges Wort rüttele mich auf und richte mich auf. Herr, befähige mich zu einer echten Liebe! Auf dich vertraue ich!

Gedanken zur Betrachtung:

  1. Die Frage nach dem Wichtigsten

Dieser Schriftgelehrte kannte sicherlich gut das Gesetz Gottes: die Mitzwot. Es bestand aus 365 Verboten (den Tagen des Sonnenjahres entsprechend) und 248 Geboten (der Anzahl der Körperteile eines Menschen entsprechend). So sollte das Gesetzt Gottes dem ganzen Menschen und jederzeit gelten. Nichts Menschliches wurde ausgeschlossen. Kein Tag des Jahres war ausgenommen. Die Beziehung zu Gott ist ernst zu nehmen. Es war aber einem Menschen unmöglich alle 613 Gesetze auf einmal zu befolgen. Darum die berechtigte Frage des Schriftgelehrten, welche von diesen Geboten die wichtigste (die erste) sei. Sie kam aus einer echten Sehnsucht, Gott gerecht zu werden.

Kenne ich die Gebote Gottes? Regeln sie meine Beziehung zu Gott und den Mitmenschen? Befolge ich sie gerne? Welche Gebote kann ich nur schwer umsetzen? Wann und wo setze ich sie außer Geltung? Warum? Welches Gebot ist das wichtigste für mich?

  1. Die Liebe zu Gott

Jesus gibt sofort eine Antwort. Er reduziert sie aber nicht auf das Äussere und Formelle im Glauben. Er spricht das Herzstück des Glaubens, nämlich unsere Beziehung zu Gott. Hier gilt es, auf Gott zu hören und ihn zu lieben. In dieser Liebe ist wiederum der ganze Mensch angesprochen: sein Herz, seine Seele, seine Gedanken und all seine Kraft. Es ist eine Liebe, die den ganzen Menschen durchdringt und nichts ausschliesst. Erst aus dieser Liebe heraus kann man alles andere befolgen. Wenn es aber an dieser Liebe fehlt, bleibt alles nur eine Pflichterfüllung, die einem nur ein gutes Gefühlt geben kann, vor Gott gerecht zu sein, sonst nichts. Erst die Liebe macht es möglich, ein erfülltes und glückliches Leben zu erlangen.

Höre ich auf Gott und sein Wort? Was überhöre ich gerne von seiner Lehre? Ist heute mein Glaube eine Pflichterfüllung oder eine Liebesbeziehung? Lebe ich von der Liebe Jesu? Was tue ich, um in dieser Liebe zu wachsen? Wie oft bekenne ich Jesus, dass ich ihn liebe?

  1. Die Nächstenliebe

Warum sagt Jesus: «Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“? Und er betont: „Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“. Die Liebe ist eine konkrete Tat, sie besteht in der Hingabe für den anderen. Damit unsere Liebe zu Gott kein leeres Wort bleibt, verwirklicht sie sich in der Liebe zum Nächsten. In unseren Nächsten lieben wir Gott selbst. Alles, was wir für sie tun, tun wir ja für den Herrn. Wenn ich den Nächsten liebe, liebe ich den Herrn selbst. Die Größte und die Stärke meiner Gottesliebe, misst sich mit dem Maß meiner Nächstenliebe. Wenn ich das begreife uns versuche umzusetzen, bin ich nicht fern vom Reich Gottes.

Liebe ich meine Nächsten? Nehme ich in ihnen Jesus selbst wahr? Wen schließe ich aus meiner Liebe bewusst aus? Warum? Wem habe ich in der letzten Zeit konkrete Zeichen der Liebe geschenkt? Öffne ich mein Herz für jede Person, der ich begegne? Was werde ich heute tun, um meinen Nächsten die Liebe zu zeigen?

Lobpreis:

Wunder geschehen wenn du sprichst,

alles ist möglich, wenn du hier bist.

Nichts bleibt wie es ist, weil dein Name unser Leben ist.

Wunder geschehen wenn du sprichst,

alles ist möglich, wenn du hier bist.

Nichts bleibt wie es ist, weil dein Name unser Leben ist.

 

Wir lieben deinen Namen,

Wir lieben deinen Namen,

und wir hören nicht auf,

wir hören nicht auf,

wir hören nicht auf zu singen.

 

Wer einst Bettler war wird reich,

und den Kranken schenkst du Heil.

Waisenkindern reichst du deine Hand und trägst sie heim (so bist bist nur du Herr).

Wer einst Bettler war wird reich,

und den Kranken schenkst du Heil.

Waisenkindern reichst du deine Hand und trägst sie heim.

 

Wir lieben deinen Namen,

Wir lieben deinen Namen,

und wir hören nicht auf,

wir hören nicht auf,

wir hören nicht auf zu singen.

 

Es ist recht dich zu lieben Herr!

Es ist recht dich zu loben Herr!

Es ist recht dich zu lieben Herr,

denn niemand kommt dir gleich.

 

Wir lieben deinen Namen,

Wir lieben deinen Namen,

und wir hören nicht auf,

wir hören nicht auf,

wir hören nicht auf zu singen. 

Und ich werde nicht aufhören,

dir zu singen, Herr.

Bis in alle Ewigkeit.

Bis in alle Ewigkeit.

 

Wir lieben deinen Namen,

Wir lieben deinen Namen,

und wir hören nicht auf,

wir hören nicht auf,

wir hören nicht auf zu singen.


Vorsatz:

Ich übe mich in der Liebe zu einer Person, die ich vernachlässigt habe.

 

 

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Betrachtung zum 30. Sonntag im Jahreskreis B

2018/10/26 weniger...

Wieder sehen können…

In jener Zeit als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg (Mk 10,46-52).

Gebet:

Herr Jesus Christus. Du kommst uns entgegen. Du bist immer mitten unter uns. Jeder darf dich ansprechen. Jeder darf nach dir schreien. Du bist sensibel für unsere, ja, für meine Stimme. Du überhörst sie nicht, selbst in einer großen und lauten Menschenmenge nicht. Ich preise dich dafür. Ich danke dir, dass du so gütig zu mir bist. Schenke mir deinen Geist des Mutes und der Stärke, dass ich mit meiner ganzen Not nach dir rufe… Nur du allein kannst mir helfen. Komm, Heiliger Geist, und durchflute mich ganz…

Persönliche Lektüre:

Jesus hält an. Er hört auf mich. Er ruft mich zu sich. Ich laufe auf ihn zu. Ich höre seinem Wort zu. Ich spreche mich vor ihm aus… Ich glaube seinem Wort. Er will mich heilen… Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Ich werde still… Jesus gibt mir Kraft, nach seinem Wort zu leben.

Gedanken zur Betrachtung:

  1. Schrei nach Gott

Bartimäus ist ein konkreter Mensch mit  seiner Not. Er ist blind. Er ist auf andere angewiesen. Als Bettler sitzt er nun an der Strasse und erwartet Almosen. Aber nicht nur. Sobald er von Jesus hört schreit er nach ihm. Er erkennt in ihm den Sohn Davids, den verheissen Messias. Von ihm erhofft er Erbarmen. Er hat den Mut, mit seiner ganzen Not nach Jesus (Gott bringt Heil) zu schreien. Und es ist ihm egal, was die anderen dazu sagen. Er braucht Hilfe, er braucht Erbarmen. Also er bittet Gott darum.

Wie ist heute mein Leben? Welche seelische oder körperliche Not erfahre ich? Auf wen bin ich angewiesen? Glaube ich daran, dass Jesus jeden Tag an mir vorbeigeht? Glaube ich daran, dass er der versprochene Retter der Welt ist, dass nur er Heil bringen kann? Kann ich Gott um Erbarmen bitten? Wie tief erlebe ich den Bußakt in der Eucharistie: Herr, erbarme dich; Kyrie eleison?

  1. Jesus hält an….

Jesus geht vorbei. Nein. Er hält an. In einer großen Menschenmenge kann er jede einzelne Stimme vernehmen. Nichts und auch niemand kann sie zum Schweigen bringen. Jesus ist offen für jede Stimme, für jeden Schrei nach ihm. Er weist niemanden ab, der um Hilfe, um Erbarmen bitte. Sein Herz wird von unserer Not erschüttert. Er hat Mitleid mir uns. So spricht er mit Bartimäus. Er lässt ihn seine Not beim Namen zu nennen. Und er heilt ihn nach seinem Glauben.

Glaube ich daran, dass Jesus meine Stimme immer hört? Bin ich davon überzeugt, dass er sich immer Zeit für mich nimmt, bei mir anhält? Kann ich mit meiner Not, mit meinem konkreten Leben zu Gott beten? Nehme ich das Mitleid Gottes wahr? Wann habe ich seine Hilfe, sein Erbarmen erfahren? Wie?

  1. Wieder sehen können…

Bartimäus konnte wieder sehen. Er wusste, was es heisst, sehen zu können. Das Augenlicht hat er mal verloren. Und nun will er wieder sehen können, die Dinge so wahrnehmen, wie er sie schon mal wahrgenommen hat. Er möchte selber entscheiden können und sich nicht mehr von den anderen führen lassen müssen. Er will das Augenlicht, einen klaren und nicht mehr einen getrübten Blick zurückgewinnen. Ja, er will wieder richtig sehen können.

Wie sehe ich denn? Wie nehme ich die Dinge wahr? Ist mein Augenlicht nicht abgestumpft? Kann ich die Dinge noch sehen, wie Gott sie sieht? Wo wurde auch ich blind? Wo wurde meine Sehkraft schwächer? Für wen, für was bin ich blind geworden? Möchte auch ich wieder sehen können? Was tue ich dafür?

Lobpreis:

Herr, öffne du mir die Augen.
Herr, öffne du mir das Herz.
Ich will dich sehen. Ich will dich sehen.
Herr, öffne du mir die Augen.
Herr, öffne du mir das Herz.
Ich will dich sehen. Ich will dich sehen.
Ich will dich sehen in deiner Pracht,
leuchtend, erhoben und herrlich.
Gieß aus deine Liebe und Macht.
Wir singen: Heilig, heilig, heilig.
Vorsatz:

Ich versuche, die Not der Mitmenschen, die ich sehe, zu Jesus zu bringen.

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Betrachtung zum 29. Sonntag im Jahreskreis B

2018/10/17 weniger...

Das Leben hingeben…

In jener Zeit traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele (Mk 10,35-45).

Gebet: 

Herr Jesus Christus. Dir dürfen wir alle unsere Bitten vorlegen. Du hörst uns ja zu. Danke, dass du ein offenes Ohr für uns hast! Danke, dass du unsere Bitten ernst ​nimmst. Danke, dass du sie immer auf deine Weise erhörst. Auf dich dürfen wir uns verlassen. Du allein weißt, was uns wirklich gut tut, was uns glücklich macht. Du antwortest auf jede Bitte mit der Gabe deines Heiligen Geistes. Schenke uns nun deinen Geist, dass wir beten können. Gib uns den Geist der Wahrheit und der Zuversicht. Gib uns deinen Geist der Liebe und des Glaubens. Komm herab, Heiliger Geist, und durchglühe uns mit deinem Feuer. 

Persönliche Lektüre:

Jesus, du bist da für mich. Du hörst mir zu. Du gibst mir geduldig deine Antwort. Ich will dir alle meine Fragen und Wünsche sagen. Ich höre dir gerne zu. Ich lasse mich von dir überraschen. Ich will deine Antwort annehmen. Ich versuche, sie zu begreifen. Ich will bei den Worten verweilen, die mich berühren… Ich werde still… Jesus, gib mir die Kraft, nach deinem Wort zu leben. 

Gedanken zur Betrachtung:

  1. Was bewegt mein Herz?
    Die Sehnsüchte von Johannes und Jakobus kommen hoch. Wie jeder Mensch denken sie zuerst an sich selbst. Sie wollen sich die besten Plätze zur Rechten und ​zur Linken Jesu sichern. Man kann sagen: eine familiäre Angelegenheit. Sie wollen im Reiche Gottes mit Jesus herrschen. Sie wollen ganz oben sein, bevor die anderen Jünger auf solche Idee kommen und das Gleiche für sich verlangen wollen. Schlussendlich haben sie alles verlassen und folgen nun Jesus. Da meinen sie, das Recht auf das Hundertfache zu haben. Als die übrigen Apostel davon erfuhren, wurden sie sehr ärgerlich. Johannes und Jakobus waren ihnen voraus. Und doch, die gleiche Sehnsucht, die ​Ersten zu sein, etwas gelten zu wollen, erfüllte auch ihre Herzen.
    Kenne ich mein Herz? Lasse ich alles zu, was in ihm vor sich geht? Kann ich mit Jesus darüber sprechen? Wonach sehne ich mich heute? Wann erwarte ich eine Belohnung von Gott für meine Leistungen? Haben auch die anderen in meinem persönlichen Gebet ihren festen Platz?
  2. Herrschen heißt dienen…
    Jesus weist die Jünger auf einen Weg hin, der zur Herrschaft führt. Er meint damit aber keine irdische Herrschaft! Seine Herrschaft hat mit Unterdrückung und Machtmissbrauch nichts zu tun. Diese Herrschaft hat nur einen Namen: Dienen. Jesus hat sie gelehrt und gelebt, indem er sich zu den Füssen der Jünger niedergekniet hat und sie ihnen gewaschen hat. Herrschen heißt dienen und nicht neben Jesus sitzen und die anderen von oben herab betrachten. Die Perspektive Jesu beim Herrschen ist völlig anders. Er macht sich zum Diener, ja zum Sklaven der Menschen… Am letzten Platz ist er immer der Erste!   
    Will ich über andere herrschen, sie beherrschen, sie von oben herab behandeln? Wann geschieht das? Will ich die anderen von mir abhängig machen? Wann bin ich den anderen gegenüber überheblich? Kann ich auch demütig dienen? Wem habe ich heute gedient? Kann ich in den Mitmenschen Gott selbst dienen? Ist mein Menschen-Dienst auch ein Gottes-Dienst? 
  3. Hingabe des Lebens…
    Denn der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. Unbegreiflich ist unser Gott. Er wurde Mensch, um den Menschen zu dienen. Mehr noch, er gab sein Leben hin, um uns zu erlösen. Einzig die Liebe hat ihn dazu bewegt. Sie ist immer bereit, für den anderen da zu sein. Sie ist sogar bereit, das eigene Leben für den anderen hinzugeben. Sie denkt nicht einmal an sich selbst. Nur sie hat die Kraft, die Menschen zu retten, ihnen von neuem die Tür zum Vater zu öffnen, der die Liebe ist. Der Teufel hat sie durch sein „Ich will nicht dienen“ ausgeschlossen. Jesus Christus hat sie durch sein „Ich will dienen“ wieder ermöglicht.
    Lasse ich mich von Jesus bedienen? Kann ich dienen aus und mit Liebe? Was kann ich wirklich für die anderen hingeben? Ist mir bewusst, dass mein selbstloser Dienst, den Gott der Liebe bezeugt und den anderen die Tür des Himmels öffnet? Was muss ich noch überwinden, um mein Leben hingeben zu können?

Lobpreis: 
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr. Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heilgen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.

Vorsatz:
Ich versuche, aus Liebe zu dienen, und zwar jedem Menschen, dem ich begegne. 

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"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.

LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN


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