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Ein rechter Blick
In jener Zeitsprach Jesus zu seinen Jüngern: Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen?Der Jünger steht nicht über seinem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte hervorbringt.Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen, und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund (Lk 6,39-45).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du schaust auf unsere Herzen. Du schaust in unsere Herzen hinein. Vor dir ist nichts verborgen. Dir öffnen wir unsere Herzen. Zeige uns die Wahrheit über uns selbst. Forme unsere Herzen, damit sie deinem Herzen gleich werden. Du bist ja unser Herr und Meister. Durchdringe uns mit deinem Heiligen Geist. Heilige unsere geistige Blindheit und öffne unsere Augen für das Gute in den anderen. Komm Heiliger Geist auf uns herab und entfache uns neu.
Persönliche Lektüre
Jesus ist für dich da! Freue dich über seine Gegenwart, über seine Liebe und Weisheit. Lass dich durch sein Wort belehren. Höre Jesus aufmerksam zu. Er will dir den Weg zum Leben, den Weg zu deinem Herzen zeigen. Lass dich von ihm ansprechen. Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dein Leben betreffen… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Alle, die Jesus Christus folgen, sind seine Jüngerinnen und Jünger. Er allein ist ihr Meister und Herr. Als solche sind wir eingeladen zu lernen und zwar unser ganzes Leben lang. Wir sollen wie unser Meister Jesus sein. Das kann aber nur dann geschehen, wenn wir uns auf eine echte Freundschaft mit Jesus einlassen, wenn wir mit ihm zusammenleben und zwar vierundzwanzig Stunden am Tag. So wird er uns lehren, dass sein Blick nicht bei dem Äußeren stehenbleibt, sondern das Herz eines jeden Menschen durchdringt. Es ist ein liebender und barmherziger Blick, der Blick Gottes.
Bin ich eine Jüngerin/ein Jünger Jesu? Höre ich auf ihn? Folgt ich ihm wirklich nach? Lebe ich meinen Alltag mit ihm? Kann ich mit seinem Blick auf mich selbst und auf die anderen blicken?
2. Unser Blick
Eigentlich sollten wir den Blick des Meisters Jesus haben. Die Erfahrung zeigt uns aber, dass wir oft ganz verschieden auf uns selbst und auf die anderen blicken. Für uns selbst haben wir oft einen milden Blick. Wir wollen, dass auch Gott immer einen guten und barmherzigen Blick auf unser Leben wirft. Für die anderen aber haben wir einen strengen und verurteilenden Blick. Wir blicken zuerst auf das, was bei dem anderen nicht gut bzw. nicht in Ordnung ist. Wir beginnen zu kritisieren und richten. Scheinheilig bieten wir manchmal dem anderen unsere Hilfe, auf dem Weg der Besserung an. Wir halten uns einfach für besser.
Wie schaue ich auf mich selbst? Kann ich meine guten und schlechten Seiten wahrnehmen? Kann ich sie ehrlich annehmen? Wie blicke ich auf die anderen? Kann ich auch bei den anderen das Gute anerkennen und dafür dankbar sein?
3. Jesus reinigt unseren Blick
Wenn ich zu Jesus komme, dann will ich zulassen, dass er meinen Blick reinigt. So kann ich mich selbst mit seinen Augen betrachten und weiss genau, was ich bei mir zu ändern habe. Nur Jesus kann mir neue Augen des Geistes schenken, die den anderen in seiner ganzen Wahrheit sehen können. Es sind Augen, die bis ins Herz des anderen hinein blicken können. Damit wird es klar sein, ob seine Worte und Taten sein Herz entsprechen oder nicht.
Lass ich zu, dass Jesus meinen Blick reinigt? Was soll ich heute in meinem Leben unbedingt ändern? Ist mein Leben vor Gott und den anderen ehrlich? Entsprechen meine Worte und Taten meinem Herzen? Wovon ist heute mein Herz voll?
Lobpreis
Herr, ich komme zu Dir,
und ich steh’ vor Dir, so wie ich bin
Alles was mich bewegt lege ich vor Dich hin.
Herr, ich komme zu Dir,
und ich schütte mein Herz bei Dir aus.
Was mich hindert ganz bei Dir zu sein räume aus!
Meine Sorgen sind Dir nicht verborgen,
Du wirst sorgen für mich.
Voll Vertrauen will ich auf Dich schauen.
Herr, ich baue auf Dich!
Gib mir ein neues ungeteiltes Herz.
Lege ein neues Lied in meinen Mund.
Fülle mich neu mit Deinem Geist,
denn Du bewirkst ein Lob in mir.
Vorsatz
Ich werfe meinen Blick auf meine Nächsten und danke Gott für das Gute, dass ich in ihnen wahrnehme.
Liebe ohne Wenn und Aber
Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd. Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden (Lk 6,27-38).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist unser Meister. Du lehrst uns die Kunst des Lebens. Du bringst uns das Verhalten Gottes gegenüber allen Menschen bei. Gott liebt die Menschen, auch jene, die ihn ablehnen und hassen. Gott liebt uns alle. Du willst, dass auch wir alle Menschen lieben, selbst unsere Feinde. Mach unsere Herzen offen für deine anspruchsvolle Lehre. Hilf uns, sie zu beherzigen und nach ihr zu leben. Schenke uns deinen Heiligen Geist, den Geist der Liebe und des Friedens. Heiliger Geist durchglühe unsere Herzen in deinem Feuer, so dass sie zur Liebe ohne Wenn und Aber fähig werden.
Persönliche Lektüre
saleJesus liebt dich! Freue dich über seine Liebe, die dir auch jetzt zuteil wird. Öffne dein Ohr und dein Herz für sein Wort. Er will dir den Weg zum echten Leben zeigen. Nimm dieses Wort an. Nimm es ernst. Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dein Leben ansprechen… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus befiehl uns alle ohne Ausnahme zu lieben. Seine Liebe schliesse die Feinde auch nicht aus. Wir sollen sie lieben und auf jede Rache und Gewalt verzichten. So können wir dem Bösen eine Grenze in uns selbst setzen. So kann das Gute in uns siegen. So wird diese unsere Welt besser. Auf der anderen Seite wissen wir nicht wirklich, warum die anderen zu unseren Feinden geworden sind. Wenn wir sie trotz allem lieben, lassen wir sie die Liebe Gottes durch uns erfahren und geben wir ihnen eine Chance, ihr Leben zu ändern. Auch sie sind Kinder Gottes, der unser aller Vater ist.
Wer ist heute mein Feind? Wen schliesse ich heute aus meiner Liebe aus? Gegen wen verspüre ich Hass, Rachegefühle, Abneigung? Warum? Ist die Bekehrung meiner Feinde ein Anliegen meines Herzens? Wen hasse ich wirklich: Den bösen Menschen oder das Böse, das er tut?
2. Wie lieben?
Die Feinde zu lieben ist keine einfache Sache. Jesus hat uns aber durch sein Leben gezeigt, dass es möglich ist. Diese Feindesliebe zeigt sich in dem, dass wir für sie beten, dass wir sie segnen. Selbst das ist schon schwierig für uns. Wenn wir es aber wagen, dann erfahren wir, dass das Gebet und der Segen uns für unsere Feinde öffnen, uns helfen, ihnen friedlich zu begegnen: Sie weiten unsere Herzen. Erst dann sind wir fähig selbst unseren Feinden Gutes zu tun. Wir schenken ihnen, was wir selbst von ihnen erwarten.
Kann ich das Gebot der Feindesliebe annehmen? Kane ich danach handeln? Bete ich für meine Feinde? Segne ich die Menschen, die mir Böses tun? Kann ich ihnen mit Güte begegnen? Gehe ich ihnen lieber aus dem Weg, oder bin ich bereit, ihnen beizustehen?
3. Göttliche Liebe wagen!
Jesus ist den königlichen Weg der Liebe gegangen. Damit hat er uns das Herz des Vaters geoffenbart. Er will, dass wir diese göttliche Liebe im Alltag leben. Wir sollen barmherzig sei, wir es auch unser himmlischer Vater ist! Wir sollen schenken, ohne irgendwas dafür zu erwarten. Wir sollen Gutes tun und leihen, ohne etwas dafür zu erhoffen. Wir sollen reichlich geben, um dann in ganzer Fülle von Gott alles zurückzubekommen. Wir sollen vergeben, weder richten noch urteilen, weil Gott auch uns vergeben hat und uns weder richtet noch verurteilt. Ja, wir sollen das Vater unser nicht nur beten, sondern auch es konkret zu leben versuchen.
Bitt ich Gott um die Gnade der Feindesliebe? Wann war ich den Mitmenschen gegenüber unbarmherzig? Kann ich selbstlos schenken, für jemanden da sein? Habe ich ein grosszügiges Herz den anderen gegenüber? Wem soll ich heute seine Schuld erlassen?
Lobpreis
Ich danke Dir, Jesus, dass es Deine Güte war,
die den Preis bezahlte und mich errettet hat.
Ich danke Dir Jesus, dass es Deine Gnade war,
die die Sünde aller Welt auf die Schulter nahm.
Ich danke Dir, Jesus, denn der Tod hat nicht gesiegt,
weil du auferstanden bist und nicht im Grabe bliebst.
Ich danke Dir, Jesus, für das, was Du mir gibst,
ein Leben für die Ewigkeit, weil Du in mir lebst.
Die Liebe des Retters hat triumphiert.
Als Du am Kreuz den Tod besiegtest,
wurd ich erlöst, wurd ich erlöst.
Die Liebe des Retters hat triumphiert.
Als Du am Kreuz den Tod besiegtest,
wurd ich erlöst, wurd ich erlöst.
Vollbracht, vollbracht, es ist vollbracht.
Der Weg ist jetzt frei in Deine Gegenwart.
Vollbracht, vollbracht, es ist vollbracht.
Der Weg ist jetzt frei in Deine Gegenwart.
Vorsatz
Ich bete nun für einen meiner Feinde…
Wie werde ich glücklich?
In jener Zeitstieg Jesus mit seinen Jüngern den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei.Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes.Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht (Lk 6,17.20-26).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du kommst uns Menschen entgegen. Du steigst zu uns herab, um uns auf der Augenhöhe zu begegnen. Du willst uns den Weg des Glücks zeigen und uns ermutigen, ihn mit dir zu gehen. Schenke uns ein offenes Ohr und ein offenes Herz, damit wir deine Worte vernehmen und beherzigen können. Lenke unsere Schritte auf den Weg des Glücks. Erfülle uns neu mit deinem Heiligen Geist, damit wir Mut haben, dir zu folgen und auf dich zu hören. Heiliger Geist, erfülle uns neu mit deinem Feuer und führe uns zum Glück.
Persönliche Lektüre
Freue dich über die Gegenwart Jesu. Du willst glücklich sein, darum höre ihm gerne zu. Er spricht zu meinem Herzen. Verlasse dich auf sein Wort. Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dein Leben ansprechen… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Die Menschen kommen von überallher zu Jesus. Sie wollen ihm begegnen. Sie haben in ihrem Herzen ein tiefes Verlangen nach Glück. Sie hoffen, dieses Glück bei Jesus finden zu können. Er ist nämlich derjenige, der Zeit für die Menschen hat, der ihnen zu essen gibt, der ein gutes Wort für sie hat, der sie heilt, der sie aufrichtet und der ihnen den Weg zum Glück zeigt. Man spürt, dass er selbst ein glücklicher Mann ist. Jesus antwortet auf dieses Verlangen nach Glück, indem er die Menschen selig, glücklich preist.
Habe ich in meinem Herzen ein tiefes Verlangen nach Glück? Welche Glücksmomente habe ich schon in meinem Leben erlebt? Wer trägt zu meinem Glück bei? Wer macht mich glücklich? Suche ich mein Glück bei Jesus, bei Gott?
2. Ist das ein echtes Glück?
Reich sein, lachen, satt sein, von allen gelobt werden ist das ein echtes Glück? Wenn unser Leben auf das Irdische reduziert wird, macht es uns wirklich glücklich? Ist es nicht eher eine Betäubung oder ein Ersatz für unsere Sehnsucht nach wahrem Glück? Verschliesst es uns nicht für Gott und für die anderen? Jesus will uns davor warnen, dass wir unser Leben nur im Horizont des Irdischen planen. Wehe den Menschen, die ihre Seele dabei vergessen. Sie werden nie echtes Glück erfahren können.
Wo suche ich mein Glück? Mit welchen Dingen verbinde ich mein Glück? Suche ich es nur in irdischen Dingen? Macht mich das Geld wirklich glücklich? Ist ein Lachen oder ein voller Magen das Glück, nach dem ich wirklich verlange? Wer lobt mich? Warum?
3. Glücklich seid ihr
Jesus schlägt uns einen anderen Weg des Glücks vor. Er preist glücklich alle, die arm sind, die hungern und weinen, die von den anderen gehasst und ausgeschlossen werden. Warum? Weil diese Menschen für das Evangelium empfänglich sind. Weil diese Menschen versuchen, sein Evangelium ernst zu nehmen und zu leben. Darum weinen sie über die Ungerechtigkeiten dieser Welt und um die anderen, die Böses tun. Sie haben den Mut anders zu leben, darum werden sie von anderen in Frage gestellt, ja sogar verfolgt. Sie wissen aber, dass Gott ihr Glück ist, selbst wenn sie es nicht in ganzer Fülle auf dieser Erde erleben werden.
Worin besteht heute mein Glück? Erhoffe ich es von Gott? Wie nehme ich den evangelischen Weg zum Glück auf? Will ich ihn im Vertrauen auf Gott gehen? Vertraue ich mehr auf Jesus als auf all die Glücks-Angebote der heutigen Welt? Wann werde ich um des Evangeliums willen verfolgt?
Lobpreis
Du hast uns zuerst geliebt,
bevor uns klar war, wer du bist.
Von Ewigkeit her liebst du.
In deinem Haus ist Raum für uns
und jeder findet seinen Platz.
Du nimmst uns auf bei dir.
Deine Arme sind weit offen
und bei dir sind wir willkommen.
Vater, deine Liebe flutet unsre Herzen.
Du rufst uns bei unseren Namen,
denn bei dir sind wir willkommen.
Vater, deine Liebe flutet unsre Herzen.
Für die Rettung dieser Welt
hast du dich an uns verschenkt.
Du lädst uns ein zu dir.
Wir sind Söhne und Töchter,
bei dir leben wir auf.
Wir sind keine Feinde mehr,
bei dir sind wir zuhaus.
Vorsatz
Ich überlege mir, wo Jesus heute mein Leben glücklich preist…
Die Kirche Jesu
In jener Zeit, als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach (Lk 5,1-11).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist in unsere Welt gekommen, um uns die Frohe Botschaft zu verkünden. Du willst, dass sie jeden Menschen erreicht, damit er dir eine Antwort darauf geben kann. Es ist heute nicht einfach, dein Wort zu hören. So viele Informationen bekommen wir täglich zu unseren Ohren! Lass uns still werden… Mache uns offen für dein lebendiges Wort. Hilf uns, alles andere beiseite zu lassen. Wir verlangen nach deinem Evangelium. Sprich zu uns heute! Mach uns hellhörig für deine Botschaft. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir dein Evangelium begreifen und es beantworten können. Komm auf uns herab, du Heiliger Geist, komm und schaff uns neu. Komm und lehre uns glauben…
Persönliche Lektüre
Danke Jesus, dass er im Boot deines Lebens Platz nehmen will. Lade ihn dazu ein! Höre auf seine Worte. Lass dich von Jesus ansprechen. Vertraue ihm. Traue ihm alles zu! Sein Wort erfüllt sich heute für dich. Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dein Leben betreffen… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus, der Sohn Gottes, kommt dem Menschen entgegen. Er begegnet ihm dort, wo er sich gerade befindet. Er ergreift die Initiative. Er spricht den Menschen in seiner alltäglichen Realität an. Er beruft ihn zur Kirche und wartet auf seine freie Antwort. Zuerst bittet er Petrus, dass er ein Stück weit vom Land wegfahre. Er bittet um das, was der Mensch tun kann. Dadurch gewinnt er sein Vertrauen. Petrus gibt Antwort. Er hört auf Jesus. Er lässt seine Netzte am Ufer zurück, steigt in das Boot und fährt weg. Jetzt kann er – frei von seinen Sorgen (leere Netze) – Jesus zuhören. Jesus ist nun der Herr seines Bootes. Bald wird er zum Herrn seines Lebens. Das Menschliche wird für Jesus zur Pforte zum Göttlichen. Die Berufung in die Kirche ist ein Geschenk Gottes.
Freue ich mich über die Gegenwart Jesu im Boot meines Lebens? Vernehme ich seine Stimme? Um was hat er mich in der letzten Zeit gebeten? Welche Antwort habe ich ihm gegeben? Kann ich Jesus wirklich zuhören? Was stört mich daran? Lasse ich ihn in meinem Leben frei wirken? Ist Jesus mein Herr? Bin ich dafür dankbar, dass er mich in seine Nachfolge, in seine Kirche berufen hat?
2. Der Plan Jesu
Petrus hatte eigene Pläne für sein Leben. Als Fischer kannte er seinen Beruf gut. Er wusste genau, dass man am hellen Tag keine Fische fangen kann. Umso weniger, wenn die Netze gerade in der Nacht zuvor leer geblieben sind. Jesus fordert aber Petrus heraus. Er soll etwas tun, was menschlich gesehen unlogisch und unmöglich scheint. Jesus hat eben einen anderen Plan für seine Kirche. Ihm geht es um das Vertrauen zu Gott. Nur so kann er die Herzen der Menschen erreichen. Petrus zögert. Er will sich nicht blossstellen. Sicherheitshalber sagte er zu Jesus: Wenn du es sagst… Sollte es wirklich nicht gehen, da bin nicht ich schuld… Der Plan Jesus für seine Kirche gelingt. Die Netze sind voller Fische. Man kann sie sogar mit den anderen teilen. Mehr noch, Petrus hat keine Angst mehr vor den Menschen. Er fällt Jesus zu Füssen und bekennt öffentlich sein Unvermögen.
Versuche ich, meinen Glauben nach eigenem Gutdünken zu leben? Suche ich nach dem Willen Gottes für mich? Höre ich auf Jesus selbst dann, wenn er von mir etwas „Komisches“ verlangt? Kann ich den Glauben riskieren? Lass ich mich von Jesus leiten? Vertraue ich darauf, dass er einen wunderbaren Plan für mich und seine Kirche hat? Wann habe ich erfahren, dass das Wort Jesu in Erfüllung geht? Kann ich meinen Glauben und mein Leben mit den anderen teilen? Habe ich Angst vor der Meinung der Mitmenschen? Kann ich zu Jesus und zu mir selbst ehrlich stehen?
3. Wort und Sakrament
Die Menschen, die Jesus begegnet sind, beginnen ein anderes Leben. Sie sind bereit, mit ihm zusammenzuarbeiten: sein Wort zu verkünden und seine Sakramente zu spenden. Jesus selbst verkündete das Wort des Vaters. Jetzt ist es an den Aposteln, sein Werk fortzusetzen. Sie sollen das Wort Gottes und nicht ihr eigens Wort oder fromme Geschichten verkünden. Sie sollen das als Priester in Namen Jesu tun. Durch sie wirkt Jesus in seiner Kirche weiter. Wenn der Priester tauft, tauft Christus selbst. So bleibt die Kirche das Werk Gottes und nicht ein Spielzeug in den Händen der Menschen. Ja, die Aufgabe der Kirche ist es, nicht für sich selbst zu leben, sondern ohne Angst hinauszufahren, um Menschen für Jesus zu fangen.
Bin ich Jesus persönlich begegnet? Wann? Was hat sich danach geändert? Kenne ich das Wort Gottes? Schätze ich es, dass ich das Wort Gottes durch die Bibel jederzeit hören darf? Verkünde ich es dort, wo ich lebe, arbeite, mich erhole? Glaube ich daran, dass Gott auf besondere Weise durch seine Apostel und ihre Nachfolger wirkt? Bin ich für sie dankbar? Wen habe ich für Jesus gewonnen? Versuche ich das, um die Menschen zum Heil zu führen?
Lobpreis
Jesus, ich vertraue auf dich.
(einige Male wiederholen…)
Vorsatz
Ich frage Jesus, was er heute von mir wünscht und versuche, seinem Wunsch zu entsprechen.
In meiner Heimat
In jener Zeit begann Jesus in der Synagoge in Nazaret darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs? Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat! Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg (Lk 4,21-30).
Gebet
Herr Jesus Christus. In der Kraft des Heiligen Geistes hast du in der Synagoge in Nazaret ein Gnadenjahr ausgerufen. An dir hat sich das Wort des Propheten Jesaja erfüllt. Du kommst auch in unser Heute, in unsere Heimat. Du bist da. Du rufst auch heute ein Jahr der Gnaden, ein Jahr der Barmherzigkeit aus. Lass uns dich erkennen und dir vertrauen. Schenke uns deinen Geist, dass wir dich begreifen und dir ohne Vorurteile, ohne Bedenken glauben. Erfülle uns mit deinem Geist der Wahrheit und der Stärken, mit dem Geist des Glaubens und der Liebe, damit wir Hoffnung haben heute und morgen. Komm, Heiliger Geist, und bete du in uns, entfache uns neu, erfülle uns mit deiner grenzenlosen Liebe!
Persönliche Lektüre
Freue dich über die Gegenwart Jesu in deiner Heimat, in deinem Herzen! Lass ihn nur wirken. Vernimm aufmerksam seine Worte. Vertraue darauf, dass sie heute für dich sind. Lass dich von ihnen ansprechen und berühren. Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dein Heute betreffen… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus kommt in seine Heimat, in meine Heimat. Er ist da für mich! Welche Freude! Gott selbst besucht mich dort, wo ich lebe, wo ich in dieser irdischen Welt ein Stück Heimat gefunden habe. Er will überall dort sein, wo auch ich zu Hause bin. Mehr noch, er nimmt sich Zeit, um mir heute seine frohe Botschaft, sein Evangelium zu verkünden. Es ist sein lebendiges Wort, das sich heute für mich erfüllt. Ich kann es mit Beifall und Freude annehmen und beherzigen. Ich kann es auch mit Wut und Kraft ablehnen und hartherzig bleiben. In meinem Heute entscheidet sich, ob meine Lebensgeschichte zur Heilsgeschichte wird, ob meine Heimat zur Heimat Jesu wird, oder eben nicht…
Freue ich mich über den Besuch Jesu in meinem Haus? Lasse ich ihn in meine ganze Heimat herein? Was würde ich gerne vor Jesus verstecken? Habe ich Zeit für Jesus, wenn er zu mir kommt? Lasse ich ihn, mir das Evangelium zu verkünden? Höre ich ihm gut zu? Was bewirkt sein Wort in mir? Bin ich bereit, sein Wort zu hören oder habe ich davor Angst? Welches Wort aus dem heutigen Evangelium spricht mein persönliches Heute an? Warum?
2. Der Sohn Josefs – ein Prophet?
Warum lehnen die Bewohner von Nazaret Jesus ab? Sie haben doch Jahrhunderte lang auf den verheissenen Messias gewartet. Und nun können sie sich nicht vorstellen, dass er sich gerade in einem Zimmermann, den sie kennen, offenbaren will. Ist das nicht der Sohn Josefs? Selbst wenn sie sich nach der Erlösung sehnen, können sie wegen ihrer Vorurteile in Jesus den Retter nicht erkennen und annehmen. Jesus wird abgelehnt, weil er im Namen seines Vaters auftritt, weil er der Prophet Gottes ist, der nicht für sich selbst, sondern für Gott spricht. Jesus, den man für den Sohn Josefs hält, ist der Sohn Gottes, der verheissene Messias. Er kann aber keine Wunder unter den Seinen tun, wenn sie ihm nicht glauben.
Welche Vorstellung von Gott habe ich? Lasse ich mich über sein Wirken überraschen? Wer ist Jesus für mich? Nur ein guter Mensch, ein Vorbild, ein Idealist? Oder doch der Messias Gottes, der Retter der Welt, der Sohn Gottes selbst? Wie nehme ich seine Worte auf? Ist sein Wort für mich Gottes Wort? Glaube ich diesem Wort? Vertraue ich Jesus? Kann ich mich auf ihn ganz und gar verlassen?
3. Jesus ging weg.
Die Bewohner von Nazaret glaubten Jesus nicht. Sie konnten auch nicht ertragen, dass Jesus ihnen die Verstocktheit ihres Herzens vor Augen gestellt hat. Die Fremden, die Ausländer und Heiden waren besser dran, weil sie sich auf Gott verlassen hatten und seine Rettung erfuhren. Die Witwe von Sarepta überlebte die Hungersnot. Der Syrer Naaman wurde vom Aussatz geheilt. Gott ist frei in seinem Wirken. Dort aber, wo ihn die Menschen ablehnen, kann er nichts tun. Niemand kann ihn aber hindern, die Menschen zu retten. Wenn er aber weggeht, dann ist die Chance, ein Gnadenjahr zu erleben, für immer vorbei.
Wie ist mein Herz? Ist es resistent für das Wirken Gottes? Ist mein Glaube nur eine Tradition der Kirche, oder eine Beziehung zu Jesus? Meine ich vielleicht, nicht das Recht auf das Wirken Gottes in meinem Leben zu haben? Freue ich mich über den Glauben der anderen, über die Wunder, die die anderen erfahren? Welche Chancen im Leben habe ich schon verpasst? Wann habe ich Jesus vorbeigehen lassen, oder ihn sogar in die Wüste geschickt? Warum?
Lobpreis
Was vereist ist taust Du auf
bringst zum Leuchten was ergraut.
Was zertrümmert lag, auferbaut
Du machst alles neu.
Was beengt ist machst Du weit
Du erhebst aus Niedrigkeit.
Wer gefesselt schläft, wachgeküsst,
Du machst alle frei.
Du bist der Frühling für mich
voller Duft und Farben
voller Wärme und Licht
nach den dunklen Tagen
Du singst Dein Lied über mich
und mein Herz klingt
und mein Herz singt für Dich.
Brunnen, die schon längst versiegt
und den Bach, der trocken liegt
füllst Du neu, belebst, erquickst
was einst frisch verliebt.
Winterwind weicht durch Dein Lied
und er dreht von Nord nach Süd.
Wenn Du kommst wird alles schön
und mein Garten blüht.
mein Herz singt für Dich (4x)
und Du sprichst
lass uns laufen
die Zeit des Wartens ist vorüber
lass uns singen
die Zeit der Liebe ist gekommen
komm Du schöne
der Winter ist vom Land gewichen
und ich hab Dir
die Kälte aus dem Herz genommen (2x)
Vorsatz
Jeden Tag lade ich Jesus neu in meinen Alltag, in meine Heimat, in mein Herz ein.
Heute hat sich das Schriftwort erfüllt.
Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.
Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt (Lk 1,1-4; 4,14-21).
Gebet
Herr Jesus Christus. Durch die Taufe im Jordan wurdest du mit dem Heiligen Geist erfüllt. In seiner Kraft hast du dein öffentliches Werk begonnen. Ja, der Heilige Geist ruhte auf dir! Auch wir sind durch die Taufe zum Tempel deines Geistes geworden. Er wohnt und betet in uns. Lass uns ihn erkennen, jeden Morgen in unserem Alltag neu willkommen heissen. Heiliger Geist, komm auf uns herab und durchflute uns mit deinem lebendigen Wasser. Heiliger Geist schaffe uns neu, bete in uns, belebe uns neu und sende uns aus!
Persönliche Lektüre
Freue dich über die Gegenwart Jesu und seines Heiligen Geistes! Lass ihn an dir wirken. Wie Jesus damals nimm das Wort Gottes zur Hand, schlag es auf und lies darin. Lass dich von diesem Wort überraschen. Lass es heute für dich in Erfüllung gehen. Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dich ansprechen… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung:
Im Jahreskreis C hören wir an den Sonntagen das Evangelium nach Lukas. Er hat es niedergeschrieben, damit der Theophilus (Freund Gottes) sich überzeugen konnte von der Lehre, in der er unterwiesen wurde. Ja, Jesus braucht keine reinen Schriftgelehrten und Wissenschaftler in seiner Nachfolge. Er sehnt sich nach überzeugten Jüngern, die sein Evangelium in Wort und Tat leben und verkünden können. Er braucht keine Taufregister-Christen, sondern Freunde. Und gerade das wollen wir alle werden. Der Weg dazu führt durch das Hören auf das Wort Gottes. Jesus wird uns in einem intimen oder gemeinschaftlichen Gebet von sich selbst überzeugen können. So werden wir alle zu einem Theophilus, an den das Wort Gottes heute ergeht.
Kenne ich Jesus? Kenne ich sein Wort? Habe ich die Bibel zu Hause? Wie oft lasse ich Jesus durch die Bibel zu mir sprechen? Kann ich wirklich alles andere beiseitelegen, um Jesus zuhören zu können? Nehme ich sein Wort im Glauben auf? Welche Worte Jesu stelle ich gerne in Frage? Lasse ich mich vom Wort Gottes in Frage stellen? In welcher Haltung höre ich das Wort Gottes? Ist das die Haltung der Liebe (Theophilus)?
2. Heute hat sich das Schriftwort erfüllt.
Jesus selbst ist der Weg. Er hat uns gezeigt, wie wir die Heilige Schrift lesen sollen. Zuerst mal ist es ein Privileg für uns, das Wort Gottes zu haben und darin zu lesen. Wir sollen uns glücklich schätzen, dass wir jederzeit nach dem Wort Gottes greifen können, dass wir in jedem Gottesdienst das Wort Gottes hören dürfen. Dann sollen wir uns vom Wort Gottes ansprechen lassen und zwar ganz persönlich. Das Wort Gottes spricht zu mir und über mich. Jesus hat es gewusst. Mehr noch, das Wort Gottes ist für mich heute! Heute ist die Zeit des Heiles, heute wird meine Geschichte durch Gottes Wort zur Heilsgeschichte.
Fühle ich mich geehrt, wenn Gott zu mir spricht? Höre ich dem Wort Gottes aufmerksam zu? Lasse ich mich persönlich vom Wort Gottes ansprechen? Kann ich mein Leben im Licht des Wortes Gottes sehen? Was hat mir Gott neulich gesagt, mir ganz persönlich? Welches Wort aus der Bibel habe ich heute für mich gehört? Prägt dieses Wort mein Heute? Trage ich Gottes Wort in meinem Herzen? Denke ich darüber nach?
3. Der Geist des Herrn ruht auf mir.
Der Geist des Herrn ist es, der uns einleitet, das Wort Gottes zu hören und es zu leben. Er ruht auf uns. Er entfacht uns immer neu. In seiner Kraft wurde das Wort Gottes aufgeschrieben. In seiner Kraft können wir es verstehen und umsetzen. Er ist die Salbung Gottes für alle Getauften. Er sendet uns auch aus, das Wort, das wir gehört, begriffen und erfahren haben, mit den anderen zu teilen. Nur so werden wir fähig, ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen, das Jahr der Barmherzigkeit Gottes. Nur so werden wir barmherzig wie der Vater sein können. Nur so erfüllt sich das Wort Gottes an uns und für uns.
Wie oft bete ich zum Heiligen Geist? Lasse ich mich von ihm begleiten, wenn ich die Bibel lese? Ist er mein Lehrer? Was habe ich in den letzten Tagen dank ihm verstanden? Drängt es mich, den anderen das Wort Gottes zu verkünden? Habe ich das schon getan? Welche Erfahrung habe ich damit gemacht? Möchte ich in diesem Jahr das Wort Gottes jeden Tag hören? Wem habe ich bereits die Barmherzigkeit Gottes verkündet oder erfahren lassen?
Lobpreis:
Du, Herr, gabst uns dein festes Wort. Gib uns allen deinen Geist!
Du gehst nie wieder von uns fort. Gib uns allen deinen Geist!
Bleibe bei uns alle Tage bis ans Ziel der Welt. Gib uns allen deinen Geist!
Gib das Leben, das im Glauben die Gemeinde hält. Gib uns allen deinen Geist!
Deinen Atem gabst du uns jetzt schon als Unterpfand. Gib uns allen deinen Geist!
Denn als Kinder deines Vaters sind wir anerkannt. Gib uns allen deinen Geist!
Nähere die Kirche, alle Glieder, stets mit deiner Kraft. Gib uns allen deinen Geist!
Stärk uns täglich, immer wieder in der Jüngerschaft. Gib uns allen deinen Geist!
Von den Mächten dieser Weltzeit sind wir hart bedrängt. Gib uns allen deinen Geist!
Doch im Glauben hast du uns schon Gottes Kraft geschenkt. Gib uns allen deinen Geist!
Immer wieder will ich singen: Gib uns deinen Geist. Gib uns deinen Geist!
Der die Herzen, auch die trägen, mit der Freude speist. Gib uns deinen Geist!
Vorsatz:
Ich finde jeden Tag eine fixe Zeit, um das Wort Gottes zu hören.
Die Mutter Jesu
In jener Zeit fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn (Joh 2,1-11).
Gebet:
Maria, du Mutter Jesu und unsere Mutter. Du bist überall dabei, wo dein Sohn am Werk ist. Mehr noch, du kannst die Wünsche und Sehnsüchte seines Herzens erkennen. Du kennst auch unsere Not. Maria, sei uns Mutter! Führe uns zu deinem Sohn! Versöhne uns mit deinem Sohn. Empfiehl uns deinem Sohn. Stell uns vor deinem Sohn. Du Braut des Heiligen Geistes, mach uns offen für sein Wirken. Erbitte uns sein Feuer, damit wir zu Jesus finden und an ihn glauben können. Heiliger Geist, höre auf die Fürsprache Marias und kommt auf uns herab. Lass das Wort Gottes auch in uns Fleisch werden. Komm, Heiliger Geist auf uns herab!
Persönliche Lektüre:
Freue dich über die Gegenwart Jesu! Er ist für dich da. Mitten in deinem Alltag wirkt er grosse Wunder. Lausche seinem Wort. Tue alles, was er dir sagt. Lass dein Herz von seinem Wort und seinem Wirken berührt werden… Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dich ansprechen… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Maria wird hier als die Mutter Jesu vorgestellt. Sie ist immer bei den Menschen. Sie ist überall dort, wo ihr Sohn ist. Man darf sie nie voneinander trennen. Mehr noch, Maria kennt das Leben der Menschen. Als Mutter eben merkt sie sofort, dass etwas bei der Hochzeit nicht stimmt, dass der Wein ausgegangen ist. Sie macht die Sorgen der anderen zu ihren Sorgen. Die Mutter! Sie ist nicht nur bei der Hoch-Zeit da! Sie begleitet die Menschen auch in den Zeiten der Not. Wie gut ist es, dass wir solche Mutter haben!
Welche Rolle spielt Maria in meinem Leben? Ist sie auch meine Mutter oder nur eine Not-Helferin? Lade ich sie nur gelegentlich zu mir ein, oder darf sie auch bei mir zu Hause sein? Wann habe ich ihre Fürsprache erfahren? Danke ich Gott für das Geschenk dieser gütigen Mutter Maria? Hab ich ihr mein Leben anvertraut? Bete ich gerne zu Maria?
2. Kein Wein mehr
Maria nimmt nicht nur die Not der Menschen wahr. Sie nimmt sie auch ernst. Da sie selbst nicht viel helfen kann, wendet sie sich an den, der alles kann, von dem ihr verkündet wurde, dass er der Sohn des Höchsten genannt wird. Ja, sie geht zu Jesus, dessen Namen Gott rettet heisst. Sie trägt ihm die Not der Menschen vor. Man hat den Eindruck, dass Jesus ihre Bitte ablehnt. Er will seine Stunde abwarten, in der er die Menschen erlöst. Und doch in semitischer Sprache heisst dieser Satz so viel wie: Dankst du an das Gleiche wie ich? Willst du, dass ich ihnen meinen Wein schenke? Soll ich schon jetzt zeigen, dass ich Gott bin? Jawohl, Maria kennt ihren Sohn. Sie nimmt die Stunde der Rettung vorweg. Durch ihren Glauben führt sie die Jünger Jesus zum Glauben an Jesus.
Nehme ich die Not der Mitmenschen wahr? Will ich sie lindern? Vertraue ich sie Jesus an? Glaube ich daran, dass er alles kann? Ist nicht vielleicht auch mein Wein der Freude, der Liebe, des Vertrauens, der Versöhnung, des Friedens ausgegangen? Wo oder bei wem suche ich eine Lösung für meine Probleme, für die Not der Mitmenschen? Ist Jesus auch mein Retter in jeder Not?
3. Was er euch sagt
Maria versteht ihren Sohn. In seinen Augen kann sie seine Zustimmung sehen. Wenn sie betet, dann hat sie keine Zweifel im Herzen. Sie vertraut darauf, dass Gott ihr nichts verweigern kann. Sie betet ja nach seiner Meinung… Darum schickt sie die Diener zu Jesus und beauftragt sie, alles und nur das zu tun, was Jesus ihnen sagt. Sie weiss aus eigener Erfahrung, dass dies nicht einfach ist. Sie weiss aber auch, dass Gott treu ist und sein Wort hält, seine Verheissung erfüllt. Die Diener gehen in die Schule Marias. Sie gehorchen und erfahren ein grosses Wunder. Gott hat sich seines Volkes angenommen. Er offenbart seine Herrlichkeit und seine Jünger glauben an ihn.
Mit
welchem Vertrauen spreche ich mit Jesus? Kenne ich die Wünsche seines Herzens?
Glaube ich daran, dass Gott mich schon erhört hat, bevor ich mein Gebet vor ihm
ausspreche? Gehorche ich dem Wort Gottes? Höre ich auf dieses Wort, selbst wenn
es mir unmöglich scheint? Welches Wort Gottes hat sich in meinem Leben erfüllt?
Hat dies meinen Gauben gestärkt?
Lobpreis:
Vorsatz:
Jeden Morgen vertraue ich alles den Händen Marias, meiner Mutter, an.
Während Jesus betete…
In jener Zeit war das Volk voll Erwartung, und alle überlegten im Stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden (Lk 3,11-16.21-22).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist Mensch geworden, einer von uns. Du hast unser Schicksal auf dich genommen. Du bist in das Wasser des Jordan hinabgestiegen, um es zu heiligen. Dadurch hast du die Sünde der ganzen Welt auf dich genommen, um sie an das Kreuz zutragen und uns zu erlösen. Wir danken dir für das heilbringende Wasser der Taufe, das wir empfangen durften. Wir danken dir, dass du uns in der Taufe als deine Kinder angenommen hast. Wir preisen dich, dass du alle Getauften zu einer großen Familie umgestalten willst. Wir bitten dich, sende auch heute deinen Heiligen Geist, dass er in uns bete und uns helfe, die Größe der Taufe zu begreifen. Komm, Heiliger Geist, und hilf uns, die Taufe zu leben. Komm und erneuere deinen Tempel, den Tempel unserer Herzen.
Persönliche Lektüre
Gott spricht mich an. Er spricht mein persönliches Leben an. Ich öffne ihm mein Herz. Ich höre seinem Wort gut zu. Ich lasse mich heute von seinem Wort ansprechen. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Er spricht ja zu mir und über mich: Du bist mein geliebtes Kind!
Gedanken zur Betrachtung
Wenn der Getaufte betet, öffnet sich der Himmel. Wie mächtig ist das Gebet! Der Vater öffnet den Himmel für seinen Sohn. Er räumt alles aus dem Weg, was ihn zu seinem Kind hindern kann. Sobald er sein Kind hört, ist er sofort da. Er versteckt sich nicht. Er setzt ein Zeichen seiner Zuwendung: der offene Himmel. Ja, bei jedem Gebet steht der Himmel weit offen. Jedes Gebet verschafft uns Zugang zum Herzen des Vaters. Und der Vater lässt sein Kind an seinem Herzen, in seinen Armen ruhen. Das ist ein echtes Gebet!
Bete ich zu Gott, dem Vater? Wie bete ich? Glaube ich daran, dass der Himmel während meines Gebetes offen steht? Kann ich mich beim Beten an dem Vater richtig freuen? Wie oft bete ich? Halte ich den Himmel über mir und den anderen stets offen? Ist mein Gebet ein Gespräch von Herz zu Herz?
2. Der Heilige Geist kommt herab
Der Vater macht nicht nur den Himmel offen, wenn ich bete. Er sendet mir sofort seinen Heiligen Geist herab, wie er selbst verheißen hat (Lk 11,13). Es ist der Geist der Liebe, der Freude, des Friedens. Er belebt mich und schafft mich neu. Ja, er selbst betet in mir, in seinem Tempel. Und dieses Gebet gefällt dem Vater. Ich darf den Heiligen Geist spürbar und sichtbar erfahren. Er gießt sich in reicher Fülle über alles Lebendige aus. Er ist die Seele unserer Seele. Er ist sanftes Säuseln und kräftiger Sturm zugleich. Er ist unser Beistand beim Vater.
Bin ich wirklich der Tempel des Heiligen Geistes? Lasse ich ihn in mir wirken oder lösche ich ihn aus und betrübe ich? Bitte ich den Vater um seinen Geist, wenn ich zu beten beginne? Lasse ich mich im Gebet vom Geist Gottes leiten? Nehme ich seine Eingebungen wahr? Richte ich mich nach ihnen? Wann habe ich den Heiligen Geist das letzte Mal spürbar erfahren? Bin ich für dieses große Geschenk des Vaters dankbar?
3. Eine Stimme aus dem Himmel spricht
Wenn ich bete, dann spreche ich mit dem Vater. Und wenn ich wirklich ein Gespräch führe, dann gehört das Zuhören auch dazu. Sonnt kann es sein, dass ich die Stimme aus dem Himmel, die Stimme des Vaters nie vernehme oder leicht überhöre. Und was will er mir sagen? Das Eine, das wirklich im Leben zählt: Du bist mein geliebtes Kind, an dir habe ich Gefallen gefunden. Wahnsinn! Ich habe einen Vater, der mich liebt! Mehr noch, er hat Gefallen an mir! Kaum zu glauben. Und doch wahr! Vor ihm kann ich still sein und auf ihn kann ich hören …
Lasse ich Gott zu mir sprechen, wenn ich bete? Höre ich ihm wirklich zu? Welches Wort habe ich neulich aus dem Mund Gottes vernommen? Glaube ich ihm? Fühle ich mich wirklich als geliebtes Kind Gottes? Traue ich seiner väterlichen alles Liebe zu? Glaube ich, dass Gott Gefallen an mir hat, gerade an mir? Kann ich mich selbst lieben, wenn der Vater mich bedingungslos liebt?
Lobpreis
Atme in uns, Heiliger Geist,
brenne in uns, Heiliger Geist,
wirke in uns, Heiliger Geist.
Atem Gottes
komm!
Komm du Geist, durchdringe uns, komm du Geist, kehr bei uns ein.
Komm du Geist, belebe uns, wir ersehnen dich.
Atme in uns, Heiliger Geist,
brenne in uns, Heiliger Geist,
wirke in uns, Heiliger Geist.
Atem Gottes
komm!
Komm du Geist, der Heiligkeit, komm du Geist der Wahrheit.
Komm du Geist der Liebe, wir ersehnen dich.
Atme in uns, Heiliger Geist,
brenne in uns, Heiliger Geist,
wirke in uns, Heiliger Geist.
Atem Gottes
komm!
Komm du Geist, mach du uns eins, komm du Geist erfülle uns.
Komm du Geist und schaff uns neu, wir ersehnen dich.
Atme in uns, Heiliger Geist,
brenne in uns, Heiliger Geist,
wirke in uns, Heiliger Geist.
Atem Gottes komm!
Vorsatz
Ich beginne jedes Gebet mit einer Bitte um den Heiligen Geist.
Wen bete ich an?
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle. Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land. (Mt 2,1-12)
Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist der neugeborene König der Juden, der Heiden, aller Menschen. Du rufst uns zu dir durch alle diese Sterne, die du in unserem Leben aufleuchten lässt. Durch die Schöpfung, durch dein heiliges Wort sprichst du uns an. Lass uns aus dem Gewohnten ausbrechen, lass uns aufbrechen und uns auf den Weg machen, der uns zu dir führt. Auch wir wollen dich finden und dich als unseren König anbeten. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir in seinem Licht zu dir finden. Er leite und begleite uns aus der Finsternis zu deinem hellen Licht. Du, Heiliger Geist, bete in uns. Komm, Heiliger Geist, schaffe uns neu.
Persönliche Lektüre:
Gott hat uns sein Wort geschenkt. Es ist die beste Gebrauchsanweisung für unser Leben. So höre ich seinem Wort zu. Ich lass mich heute von diesem Wort ansprechen. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Er spricht ja zu mir und über mich. Ich folge ihm. Ich bin dankbar für alles…
Gedanken zur Betrachtung:
Die Sterndeuter sind auf der Suche. Sie wissen, dass es Jemanden geben muss, den nicht von dieser Welt sei, der allem Sinn gebe, der allein König und Herr sei, den allein es anzubeten gilt. Sie folgen ihrer Sehnsucht. Sie brechen aus dem Gewohnten aus. Sie wollen mehr. Sie sind offen für das Neue. Mehr noch, sie brechen auf. Sie gehen hin im Vertrauen, dass der Stern, der ihnen aufgeleuchtet ist, ihnen den Weg zeigen wird. Sie sind Tage, Monate unterwegs. Sie geben nicht auf. Jeden Tag brechen sie neu auf, um im himmlischen Licht Gott selbst zu finden. Der Weg ist lang… Die Sehnsucht ihrer Herzen ist aber grösser…
Wie gross ist meine Sehnsucht nach Gott in dieser Weihnachtszeit? Suche ich ihn mit dem ganzen Verlangen meines Herzens? Oder bleibe ich lieber zu Hause wie Herodes und andere von Jerusalem? Woraus muss ich ausbrechen, um den neugeborenen König finden zu können? Breche ich jeden Tag neu auf, um Gott dort zu finden, wo er sich den Menschen zeigt? Was führt mich zu Gott? Welche Lichter hat er in meinem Leben angezündet, die mir den Weg zu ihm erleuchten? Bin ich für sie dankbar? Folge ich ihnen?
Die Weisen von Osten sind stets unterwegs, selbst wenn sie nicht immer genau wissen wohin. Herodes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, die Bewohner von Jerusalem wissen bestens Bescheid, wo der Messias geboren werden sollte. Sie tun aber nichts. Sie bleiben gemütlich zu Haus. Und sie erschrecken. Warum denn? Anscheinend haben sie Angst vor dem neugeborenen König der Juden: vor ihren König, vor dem versprochenen Messias, vor dem Fürsten und Hirten des Volkes. Vielleicht haben sie auch Angst vor dem Herodes, der seine Macht um jeden Preis verteidigen will… Vielleicht erschrecken sie vor dem Neuen, das sie herausfordern und zum Umdenken auffordern kann. Warten sie aber nicht schon seit langem auf einen, der ihnen Hirt und Vater sein würde?
Was weiß ich alles über Gott, über Jesus? Vertiefe ich dieses Wissen? Bringt mich dieses Wissen Jesus näher? Lerne ich ihn persönlich kennen? Vertiefe ich stets meine Beziehung zu ihm? Habe ich Angst vor Gott, vor Jesus? Will ich mir selber König und Herr sein? Was in meinem Leben will ich Jesus nicht unterwerfen? Warum? Bete ich Jesus oder mich selbst an? Nehme ich Jesus heute als meinen König an? Habe ich Angst, öffentlich zu meinem Glauben zu stehen? Warum?
Die Sterndeuter werden von einer großen Freude erfüllt, weil ihr Stern stehen bleibt. Sie freuen sich sehr, weil sie am Ziel ihrer Reise sind. Und sie lassen sich überraschen. Es ist nur ein einfaches Haus, in dem der neugeborene König der Juden wohnt. Sie gehen aber hin und dort fallen sie vor dem Kind und seiner Mutter nieder. Sie beten das Jesuskind an. Sie fragen nicht einmal, ob sie sich vielleicht doch irren. Im Gegenteil, sie huldigen dem Kind und bringen ihm ihre Geschenke dar. Eine Begegnung mit Gott auf gleicher Augenhöhe… Sie macht sie offener und sensibler für Gott und seine Stimme. In ihrer Kraft gehen sie auf einem anderen Weg heim. Nun wird in ihrem Leben alles anders sein…
Erfüllt mich die Begegnung mit Gott mit grosser Freude? Ist Jesus meine Freude? Lass ich mich von ihm überraschen, ohne alles zuvor in Frage zu stellen? Kann ich vor Jesus im Allerheiligsten Sakrament, in der Kommunion auf die Knie fallen? Was schenke ich Jesus? Welche Rolle spielt die Anbetung Jesu in meinem Leben? Habe ich ihre verwandelnde Kraft schon erfahren? Wann? Wie? Was ändert sich nach der Anbetung in meinem Alltag? Bin ich da anders? Denke ich anders, handle ich anders?
Lobpreis:
Dunkelheit bedeckt alle Völker der Welt, auf, Jerusalem, werde Licht!
Dunkelheit bedeckt alle Völker der Welt, auf, Jerusalem, werde Licht!
Blick empor, schaue aus, beben soll dein Herz und sich öffnen weit
Auf den Armen trägt man die Töchter herbei, deine Söhne kommen von fern
Jerusalem, Jerusalem, leg dein Gewand der Trauer ab!
Jerusalem, Jerusalem, singe und tanze deinem Gott!
Völker wandern hin, bringen Weihrauch und Gold, Herden von Kamelen sind dein
Völker wandern hin, bringen Weihrauch und Gold, Herden von Kamelen sind dein
Von weit her kommen sie, prachtvoll ist dein Glanz, deine Herrlichkeit
Weihrauch steigt empor, weithin schallt Gottes Lob. Ruhmreich sind die Taten des Herrn
Jerusalem, Jerusalem, leg dein Gewand der Trauer ab!
Jerusalem, Jerusalem, singe und tanze deinem Gott!
Jubelt in der Stadt, alle die ihr sie liebt, fröhlich sollt ihr sein und euch freu’n!
Jubelt in der Stadt, alle die ihr sie liebt, fröhlich sollt ihr sein und euch freu’n!
Vorsatz:
Ich nehme mir bewusst Zeit für eine längere Anbetung des Jesuskindes, um über Gott zu staunen und um ihm alles zu schenken…
Familie – Ort des gelebten Glaubens…
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran, und seine Weisheit nahm zu, und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen (Lk 2,41-52).
Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist in einer menschlichen Familie zur Welt gekommen. Du warst Maria und Josef gehorsam. So hast du den ewigen Plan des Vaters für die Familie bestätigt und geheiligt. Ich danke dir von Herzen für meine Familie, für meine Eltern, Geschwister, Großeltern und Verwandten. Danke, dass ich durch sie deine väterliche Liebe erfahren durfte. Danke, dass du selbst uns gezeigt hast, was es heißt, den Vater und die Mutter zu ehren. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir dein familiäres Leben besser kennen lernen und nachahmen können. Erleuchte uns mit deinem Geist, damit wir dein Meisterwerk – die Familie schätzen, unterstützen und fördern. Komm, Heiliger Geist, schaffe uns neu.
Persönliche Lektüre:
Jesus ist beim Vater in seinem Haus geblieben. Er hörte seinem Worte zu. Er stellte Fragen und gab richtige Antworten. Ich plane meine Betrachtung im Hause des Vaters, in der Kirche. Ich höre dem Wort Gottes zu. Ich lasse es auf dich wirken. Ich stelle Gott meine Fragen und vernehme seine Antwort. Ich verweile bei den Worten, die mich berühren… Er spricht ja zu mir und über mich. Ich bin dankbar dafür…
Gedanken zur Betrachtung:
Mit diesem einen Satz sagt uns der Evangelist Lukas viel über das Leben der Heiligen Familie. Sie feierte ihren Glauben an den einzigen Gott Jahwe. Aus dieser Feier heraus schöpfte sie die Kraft, nach dem Gesetz Gottes im Alltag zu leben. Die Kindheitsgeschichte Jesu bringt diese Tatsache gut zum Ausdruck. Die Eltern Jesu: Maria und Josef bauten ihr Leben auf dem Fundament des Glaubens. Sie lebten Jesus ihren Glauben vor. Und er selbst konnte seine Erfahrungen darin machen. Er geht nach Jerusalem zum Paschafest mit und feiert mit. Dann geht er nach Nazaret zurück und gehorcht seinen Eltern und findet Gefallen bei Gott und den Menschen.
Wie stark hängen mein alltägliches Leben und mein Glaube zusammen? Wie feiere ich meinen Glauben? Sind mir die Feiern im Kirchenjahr, besonders die sonntägliche Eucharistie wichtig, ja unentbehrlich? Schöpfe ich daraus Kraft zum Leben? Wie weit durchdringen sie mein alltägliches Leben? Ist der Glauben das Fundament meines Lebens? Wie ernst nehme ich ihn? Bin ich für ihn täglich dankbar? Wie lebe ich ihn im Alltag? Welche Rolle spielt der Glaube in meiner Familie, meiner Gemeinschaft?
Der Glaube bewährt sich im Leben. Er besteht nicht in Äußerem, in formellen Mitmachen, im Korrektsein vor Gott und den Mitmenschen. Das Äußere ist nur Ausdruck von dem, was mein Herz bewegt. Das Herzstück des Glaubens ist eine gelebte Beziehung zu Gott, dem Vater. So ist Jesus im Tempel, im Haus seines Vaters, zu Hause geblieben. Er wollte in dem bleiben, was seinem Vater gehörte. Er wollte nur das Eine: die Beziehung zum Vater pflegen und das zu tun, was ihm gefällt. Er tat dies im Gespräch mit seinem Vater und den Mitmenschen. Er fragte, er hörte zu, er antwortete… Er nahm sich Zeit dafür…
Was macht meinen Glauben aus? Was ist mir bei seiner Ausübung wichtig? Ist Gott wirklich mein Vater? Besuche ich ihn gerne in seinem Haus? Bleibe ich gerne bei ihm für ein längeres Gebet, für eine Betrachtung? Habe ich Zeit für meinen himmlischen Vater? Worüber spreche ich mit ihm? Kann ich ihm zuhören? Nehme ich seine Antworten ernst? Habe ich auch Zeit für ein Gespräch (nicht ein Geschwätz!) mit meiner Familie, mit den Mitmenschen? Bin ich dabei ehrlich?
Der Glaube ist nicht etwas, was wir festhalten können. Er ist ein Prozess und zwar ein ganzes Leben lang… Es ist ein stetes Suchen und Finden, ein Festhalten und Loslassen. Es ist eine Beziehung, die wir in Liebe und Freiheit gestalten müssen. Was dabei zählt ist Verständnis, Treue, Offenheit, Lernfähigkeit. Maria wird als Pilgerin des Glaubens bezeichnet. Auch für sie war nicht alles einfach. Sie hat aber auf dieser Pilgerschaft ihr Herz sprechen lassen. Sie lebte ihren Alltag mit Jesus und dann mit seiner Kirche. Sie gab nie auf! Mehr noch, auch heute ist sie Mutter des Glaubens für alle ihre Kinder, für uns alle.
Wie erlebe ich kleine und grosse Krisen im Glauben? Suche ich dann unermüdlich nach Gott? Wie fühle ich mich ohne Gott? Kann ich ohne Glauben leben? Kann ich meine Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen in Liebe und Freiheit gestalten? Wo und wie will ich mich durchsetzen, die anderen beeinflussen, manipulieren? Habe ich Verständnis für den Willen Gottes? Was tue ich konkret, um den Glauben nicht zu verlieren, sondern ihn zu stärken? Ist Maria auch meine Mutter im Glauben?
Lobpreis:
Maria, ahntest du, dass dein kleiner Sohn einst über‘s Wasser gehen wird?
Hast du es geahnt, dass dein kleiner Sohn uns’re Kinder retten wird?
Dass dein Kind, dem du Leben gabst, dir neues Leben gibt,
dein Kind, das du getragen hast, dich einmal tragen wird?
Maria, ahntest du, dass durch deinen Sohn die Blinden sehen werden?
Hast du es geahnt, dass durch deinen Sohn Sturm und Wellen schweigen,
dass dein Kind mit den Engeln wohnt, dort, wo Gott selber thront?
Und wenn du ihn küsst, dann küsst du in Gottes Angesicht?
Die Blinden sehn, die Tauben hörn, die Toten stehen auf.
Der Lahme geht, der Stumme spricht und preist den Herrn der Herren.
Maria, ahntest du, dass durch deinen Sohn die ganze Welt gemacht ist?
Hast du es geahnt, dass durch deinen Sohn die Völkerwelt regiert wird?
Ahntest du, dass dein kleiner Sohn als Lamm die Sünde trägt?
Denn das Kind auf deinen Armen ist Gott, der Herr!
Vorsatz:
Ich versuche, mit meiner Familie oder Gemeinschaft über meinen Glauben zu reden…
"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.
LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN
Salettiner Missionshaus
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