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In den Händen des guten Hirten…
Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins (Joh 10,27-30).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist da in unserer Mitte. Du willst uns mit deinem Wort erreichen. Und doch überhören wir so oft dein Wort und wollen dir nicht vertrauen. Befreie uns von uns selbst. Öffne unsere Ohren, dass sie dich hören. Öffne unser Herz, dass es dich erkennt. Öffne uns ganz, dass wir dir glauben und folgen. Sende uns deinen Geist, denn ohne dich können wir nichts tun. Komm herab, Heiliger Geist, und entfache uns neu mit deinem Feuer. Heiliger Geist belebe uns und schaffe uns heute neu!
Persönliche Lektüre
Jesus, du sprichst zu mir. Du willst mich mit deinem Wort erreichen. Nur durch dein Wort komme ich zum Glauben. Hilf mir, ich bitte dich, mit einem gläubigen Herzen auf dein Wort zu hören. Lass mich es beherzigen und nach ihm leben. Jesus, ich vertraue auf dich. Ich nehme mir Zeit für dieses Gespräch mit dir… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus ist der gute Hirte. Er kennt seine Schafe und ruft sie beim Namen. Jeden Tag sorgt er für seine Schafe. Er ernährt sie und führt sie auf gute Weiden. Er gibt ihnen zu trinken. Er weiß sofort, was seine Schafe brauchen. Er kommt ihnen entgegen. Jesus kennt uns, seine Schafe. Er weiß auch, was in uns vor sich geht. Er kann von unserem Gesicht alles ablesen. Er weiß, wenn es uns nicht gut geht und wenn wir große Freude erleben. Wenn er aber dies alles weiß, dann bleibt er uns gegenüber nicht gleichgültig. Und wir dürfen ihm alles sagen… Wir wollen ja einander kennen: Der Hirte seine Schafe und die Schafe ihren Hirten.
Ist Jesus auch mein guter Hirte? Wo, wann, wie erfahre ich seine Sorge für mich? Danke ich ihm dafür? Kenne ich meinen Hirten Jesus gut? Kenne ich wirklich seinen Namen, in dem unsere Rettung ist? Was tue ich, um ihn besser kennen zu lernen? Bin ich froh, dass er mich und mein Leben kennt? Kann ich mich ihm wirklich anvertrauen?
2. Auf die Stimme des Hirten hören…
Die Schafe kennen sehr gut die Stimme ihres Hirten. Einem Fremden folgen sie deshalb nicht. Sie gehorchen ihrem Hirten, weil sie aus eigener Erfahrung wissen, wie gut er ist. Sie hören auf seine Stimme, um den rechten Weg zu finden. Sie folgen ihm, um sich nicht zu verlieren, um wohl behütet zu bleiben. Dieser Gehorsam bringt ihnen Schutz und Sicherheit. Es erfreut ihren Hirten.
Kenne ich die Stimme Jesu gut? Auf welche Stimmen höre ich gerne im Alltag? Ist die Stimme Jesu die entscheidende Stimme für mich? Gehorche ich ihm, selbst wenn ich nicht alles verstehe? Habe ich erfahren, dass es sich lohnt, auf Jesus zu hören und seinem Rat zu folgen? Wann? Wie? Will ich Jesus Freude machen, indem ich ihm gehorche?
3. In den Händen des guten Hirten
Jesus, der gute Hirte sagt uns: Niemand kann sie (die Schafe) der Hand meines Vaters entreißen. Was heißt das? Das bedeutet, dass wir alle in den Händen Gottes, unseres Vaters, geborgen sind. Wir sind in guten Händen! Wenn wir in ihnen bleiben, kann uns nichts passieren. Sie sind stark genug, um uns zu beschützen und vor dem Bösen zu bewahren. Sie tragen und ertragen uns. Sie lassen uns nicht zugrunde gehen. Ja, niemand kann uns deinen guten Händen entreißen. Was für ein Glück, dies zu wissen!
Bin ich geborgen in den Händen Gottes? Kann ich mich ihnen vorbehaltlos anvertrauen? Vertraue ich darauf, dass die Hände Gottes mich vor dem Bösen bewahren können? Wann wurde ich vom guten Hirten getragen? Wann musste er mich ertragen? Wann verlasse ich die Hände Gottes? Warum? Kann ich auch die anderen einladen, sich den guten Händen Gottes anzuvertrauen?
Lobpreis: Ps 23
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher.
Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang
und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
Vorsatz
Jeden Morgen vertraue ich mich den guten Händen Jesu ganz an.
Jesus gibt dich nie auf…
In jener Zeit offenbarte Jesus sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus – Zwilling -, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, kleidete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gekleidet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich kleiden und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach! (Joh 21,1-19).
Gebet
Herr Jesus Christus, du wartest auf uns in unserem Alltag. Du hast Zeit für uns, selbst wenn wir mit tausend anderen Sachen beschäftigt sind. Du sprichst uns zärtlich an, um uns Mut zu machen und uns zu helfen. Öffne unsere Augen für deine Gegenwart. Öffne unsere Ohren für dein Wort. Öffne unser Herz für deinen Geist der Liebe. Komm, Heiliger Geist auf uns herab und durchflute uns ganz mit deiner Liebe. Heiliger Geist entfache uns und wecke uns zu neuem Leben auf.
Persönliche Lektüre
Jesus, du sprichst mich mit deinem guten Wort an. Wenn ich auf dich höre, werde ich Wunder erfahren. Hilf mir mit einem gläubigen Herzen auf dein Wort zu hören. Ich sehne mich nach deinem Wort. Rede, Herr, denn dein Diener hört… Ich nehme mir Zeit dafür… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
Simon Petrus geht in seine Heimat zurück. Dort wollte der auferstandene Jesus seinen Jüngern begegnen. Einst bekannte Petrus: Jesus, du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes. Du bist der Herr! Darum machte ihn Jesus zu Petrus, zum Felsen. Nun fängt er an, selbst für sich der Herr zu sein. Er nimmt seinen alten Beruf auf, verfällt wieder in den alten Trott, nimmt sein Schicksal in seine Hände und bleibt erfolgslos. Er spürt deutlich, wie begrenzt und brüchig seine Herrschaft ist: mühevolle Nacht, leere Netze, Enttäuschung, Misserfolg… Ja, so ist die Herrschaft eines Menschen, so ist es, wenn der Mensch Gott aufgibt…
Was hat sich nach Ostern in meinem Leben geändert? Wo bin ich überall in das Alte zurückgefallen? Wo spiele ich selber den Herrn meines Lebens? Wo erfahre ich eine Nacht, Angst, Misserfolg? Wo sehne ich mich nach dem Auferstandenen? Was tue ich ohne Jesus, den auferstandenen Herrn? Warum eigentlich?
2. Es ist der Herr!
Petrus muss neu lernen, Jesus sein ganzes Leben anzuvertrauen. So lässt er sich von ihm ansprechen. Ohne ein Wort zu verlieren, wirft er seine Netze aus und erfährt ein Wunder! Er muss sich auch von Johannes sagen lassen, dass es der Herr sei, der sie als seine Kinder angesprochen hat. Dem Herrn will nun Petrus persönlich begegnen. Er hat es eilig. Er will diese Chance ergreifen. Er bedeckt seine Nacktheit und schwimmt zu Jesus. Was da zwischen den beiden Jesus und Petrus geschah, wissen wir nicht. Er hört jetzt auf Jesus und bringt von den gefangenen Fischen. Er lässt sich von Jesus bedienen und weiß selber genau, dass es der Herr ist. Sein Herr, der ihn nie aufgibt!
Bin ich offen für Gott, der immer wieder auf mich zukommt? Lass ich mich von ihm ansprechen, auch wenn ich versagt habe? Sehne ich mich nach einer echten Begegnung mit Jesus? Bin ich bereit, neu auf seine Stimme zu hören? Gehorche ich ihm? Wann erkenne ich Jesus als den auferstanden Herrn? Ist er wirklich der Herr meines ganzen Lebens? Wo lasse ich ihn noch nicht herrschen?
3. Herr, du weißt alles…
Es ist nicht einfach, immer wieder neu anzufangen. Wie kann man einem in die Augen schauen, den man eigentlich verleugnet hat? Jesus selbst, der auferstandene Herr, macht es möglich. Er gab Petrus und den anderen Jüngern zu essen. Nun holt er Petrus dort ab, wo er gerade steht: dort wo er für sich selbst der Herr ist: Simon, Sohn des Johannes. Er macht ihm keine Vorwürfe. Er stellt ihm nur die wichtigste und entscheidende Frage: Liebst du mich? Liebst du mich mehr als diese? Dreimal beteuert Simon Jesus: Ja, Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe. Nun ist Jesus wieder sein Herr, seine einzige Liebe trotz allem! Nun kann er wieder Jesus folgen, sich kleiden und führen lassen, wohin er nicht will.
Wie reagiere ich auf meine Schwachheit, auf mein Versagen? Kann ich sie annehmen? Kann ich mir selbst vergeben? Glaube ich an Jesus uns seine verzeihende Liebe? Glaube ich daran, dass Jesus mich nie aufgibt, selbst wenn ich ihn schon viele Male aufgegeben habe? Wie nehme ich die verzeihende Liebe Gottes auf? Freue ich mich darüber? Will ich mit Jesus an jedem Morgen neu anfangen? Wie oft sage ich zu Jesus: Du, Herr, du weißt alles. Du weißt, dass ich dich liebe? Gib dich nicht auf, weil Jesus dich nie aufgibt!!!
Lobpreis
Werd ich dir folgen, was auch geschieht
Werd ich dir treu sein, wenn keiner mich sieht
Kann ich mein Kreuz tragen, den schmalen Weg gehn
Mich selbst verleugnen, dem Stolz widerstehn?
Dreimal werde ich schwach
Dreimal leugne ich dich
Dreimal fragst du mich nur: Liebst du mich?
Du weißt alles Herr, du weißt dass ich dich liebe
Selbst wenn alles fällt, so weiß ich doch
Ich bliebe in deiner Liebe
Werd ich dir folgen ans Ende der Welt
Alles verlassen was mich noch hält
Werd ich im Kampf bis zum Ende bestehn
Die Hände am Pflug und nicht mehr rückwärts sehn?
Vorsatz
Jeden Morgen bekenne ich Jesus meine Liebe und tue dann alles mit ihm…
Wem ihr die Sünden vergebt…
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. Thomas, genannt Didymus – Zwilling -, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen (Joh 20,19-31).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist da, wo zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind. Du bist mitten unter uns. Lass uns deine Gegenwart erkennen. Befreie uns von Angst und Furcht. Befreie uns von uns selbst. Lass uns dein Wort hören und deinen Frieden aufnehmen. Hauche auch uns mit deinem Heiligen Geist an. Schenke uns diesen Lebensatem Gottes, dass wir zum neuen Leben erwachen und deine Auferstehung in uns spüren. Komm, Heiliger Geist, entfach uns neu. Befreie und heile uns. Komm und bete du in uns.
Persönliche Lektüre
Jesus, du hast immer ein gutes Wort für mich. Du entmutigst dich nicht, selbst wenn ich dir immer wieder misstraue. Du hörst nie auf, mich mit deinem Wort anzusprechen. Öffne mein Herz und mein Ohr für dein göttliches Wort. Mach mich aufnahmefähig. Wie gut ist es, dass ich das Wort von dem Auferstandenen hören darf! Ich nehme mir Zeit dafür… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
Die Jünger Jesu sind am ersten Tag der Woche, am Ostersonntag, versammelt. Ihre Herzen aber sind erfüllt mit Angst vor den Juden, die gerade am Karfreitag Jesus, ihren Meister, zum Tode verurteilt und seine Kreuzigung erwirkt haben. Sie wissen nicht weiter. Und doch Jesus, der auferstandene Herr, lässt sie nicht im Stich, er lässt sie nicht allein. Er kommt zu ihnen trotz verschlossenen Türen, tritt in ihre Mitte und bringt seinen Frieden mit sich. Von innen her will er sie von ihrer Angst befreien, damit sie zur Liebe fähig werden, in der es keine Furcht gibt. Er tritt bewusst in ihre Mitte, damit sie merken, dass nicht ihre Angst, sondern seine Gegenwart wichtiger ist. Er wünscht und schenkt ihnen seinen Frieden, damit sie ihn in der Welt verbreiten und echte Freude im Herzen erfahren. Er schenkt ihnen ein Tag der Barmherzigkeit.
Wie habe ich Ostern gefeiert? War mein Herz offen? Was ist noch verschlossen in mir? Welche Ängste verschliessen mich für Jesus? Wo glaube ich kaum, dass der auferstandene Jesus mir neues Leben schenken kann? Was drängt sich in mir so sehr in den Vordergrund, dass ich Jesus nicht mehr sehen, spüren kann? Wo stelle ich mich selbst gerne auf den ersten Platz? Glaube ich dem Auferstandenen, dass er mich wirklich von allem befreien kann? Ist Jesus wirklich die Mitte meines Lebens? Wann erfahre ich seinen Frieden?
2. Die Vergebung der Sünden
Jesus sendet seine Jünger am Tag seiner Auferstehung aus, so wie der Vater ihn gesandt hat. Er ist in die Welt gekommen, um die Menschen zu erlösen, um sie von ihren Sünden zu befreien und ihnen so ein neues Leben zu ermöglichen. Jeder Mensch soll durch ihn erfahren, wie barmherzig der Vater ist. Die Jünger Jesu sollen den Heiligen Geist empfangen und allen Menschen die Vergebung der Sünden anbieten. Eine großartige Sendung! Sie ist nur in der Kraft des Heiligen Geistes möglich, der den Menschen die Wahrheit offenbart und sie befähigt, ihre Sünden zu gestehen, sie zu bereuen und zu bekennen und sich ändern wollen. Ja, Jesus gibt nie einen Menschen auf, für den er den Preis seines Blutes bezahlt hat. Er ist zu kostbar für ihn, selbst wenn er alle Sünden der Welt begehen würde. Die Vergebung der Sünden wird jedem zuteil, der sich für sie öffnet. Er darf in das barmherzige Herz Jesu eintauchen.
Ist mir meine christliche Sendung bewusst? Lebe ich aus der Kraft des Heiligen Geistes? Wie oft bitte ich Jesus um den Heiligen Geist? Lasse ich mir von Jesus alle Sünden und Schuld vergeben? Wie oft empfange ich das Sakrament der Versöhnung? Bereite ich mich darauf gut vor? Bin ich dafür dankbar? Kann ich mich mit Jesus über seine Vergebung freuen? Kann ich die anderen um Vergebung bitten bzw. kann ich vergeben? Bin ich den anderen gegenüber barmherzig, wie der Vater zu mir immer barmherzig ist?
3. Mein Herr und mein Gott
Wir alle haben ein Problem mit dem Glauben. Ein ungläubiger Thomas schläft in jedem von uns. Wie gerne würden wir wie die anderen sehen und fassen können! Wie gerne würden wir selbst Jesus begegnen können, und ihn nicht nur vom Hörensagen kennen! Solange wir aber nicht im Herzen glauben und diesen Glauben mit unserem Mund bekennen, wird sich auch in unserem Leben kaum etwas ändern können. Wir werden dem Thomas gleich, der eine Woche lang im Dunkeln blieb. Aber auch mit ihm hatte Jesus Geduld. So konnte er in der Begegnung mit ihm bekennen: Mein Herr und mein Gott! Diese Erfahrung wird auch uns jedes Mal zuteil, wenn wir die Heilige Kommunion empfangen!
Was fällt mir schwer zu glauben? Was stelle ich im Glauben gerne in Frage? Lasse ich mich von den Glaubenserfahrungen der anderen überzeugen? Bin ich selbst ein Zeuge des Auferstandenen? Kann ich meinen Glauben bekennen, selbst wenn ich im Herzen nichts spüre? Ist das Glaubensbekenntnis am Sonntag auch mein Bekenntnis, oder nur eine Formel, die dazu gehört? Kann ich im Glauben durch die Kommunion den auferstanden Jesus und seine Wundmale berühren und ihn anfassen. Ist er wirklich mein Herr und mein Gott auch im Alltag?
Lobpreis
Mein Herr und mein Gott,
nimm alles von mir,
was mich hindert zu dir.
Mein Herr und mein Gott,
gib alles mir,
was mich fördert zu dir.
Mein Herr und mein Gott,
nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen dir
Vorsatz
Am Sonntag der Barmherzigkeit Gottes lasse ich Jesus alle meine verschlossenen Türen öffnen…
Das leere Grab
Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. Es waren Maria Magdalena, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden dort liegen. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war (Lk 24,1-12).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist der Sieger über die Sünde, den Tod und den Teufel. Du allein hast die Schlüssel zum ewigen Leben in deiner Hand. Das Grab konnte dich nicht fesseln. Du bist von den Toten auferstanden. Unter den Lebenden wollen wir dich suchen. Hilf uns, dir zu glauben und gib uns Anteil an deiner Auferstehung. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir uns über deinen Sieg freuen können. Heiliger Geist, erfüll uns mit deiner Kraft und mache uns zu Zeugen des auferstanden Jesus!
Persönliche Lektüre
Jesus, dein Wort hat sich erfüllt. Durch dein Leiden und Sterben am Kreuz bist du zur Auferstehung gelangt. Heute erfüllt sich dein Wort an uns. Ja, durch deine Auferstehung weckst du auch uns von den Toten auf! Sprich zu meinem Herzen, Herr. Sprich all meine „Gräber“ an. Rufe mich zum echten Leben mit dir… Ich nehme mir Zeit, um Jesus zuzuhören. Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
Um unser Leben verstehen zu können, müssen wir es im Lichte Gottes betrachten: aus der göttlichen Perspektive. Darum werden die Frauen am Grab eingeladen, sich an das Wort Jesu zu erinnern, es ins Gedächtnis zu rufen. Dadurch wird dieses Wort für sie wieder lebendig, gegenwärtig. Und dieses Wort wird ihre jetzige Situation beleuchten, erleuchten. Wir müssen uns diese Worte Gottes immer wieder und immer neu sagen lassen. So oft überhören wir sie ja. Wir müssen sie aus dem Speicher unseres Herzens wie Getreidekörner herausholen und in die Erde des Alltags werfen. Dann bringen sie Frucht.
Welche Fragen und Probleme beschäftigen mich heute? Habe ich eine Antwort bzw. Lösung dafür gefunden? Wo suche ich sie? Kann ich mich dabei von Gott und seinem Wort ansprechen lassen? Bitte ich um sein Wort? Bewahre ich dieses Wort im Herzen? Was sagt mir dieses Wort heute? Glaube ich dem Wort der Engel: Jesus ist nicht hier, sondern er ist auferstanden?
2. Das leere Grab
Heute machen wir uns mit den Frauen auf den Weg. Nur wenn wir uns bewegen, können wir etwas in unserem Leben in Bewegung setzen, uns ändern. Wir kommen am Grab Jesu an. Mit den Frauen gehen wir hinein und finden den Leichnam Jesu nicht. Das Grab ist leer. Wir dürfen dies nun erfahren. Das Grab ist der stumme Zeuge, dass Jesus auferstanden ist, dass er Sieger über den Tod ist. Das Grab Jesu wurde von Tod und Verwesung befreit. Das Grab ist leer. Es ist kaum zu glauben und doch wahr! Der Ostersonntag ist der Tag der inneren Bewegung! Um das neue Leben erfahren zu können, reicht es nicht Ostereier oder Osterhasen zu suchen. Ich muss mein Herz in Bewegung setzen…
Was beschäftigt mich am Ostersonntag? Habe ich Zeit an diesem Tag, zum Grab Jesu zu gehen? Was löst diese Erfahrung in mir aus? Gibt sie mir neue Hoffnung? Kann ich an diesem Tag meine Gräber wahrnehmen? Kann ich sie mit dem Licht des auferstandenen Herrn füllen? Glaube ich, dass ich die Auferstehung erfahren darf gerade dort, wo ich nichts mehr erwarte und alle Hoffnungen begraben habe? Welches Grab meines Lebens ist heute leer? Glaube ich daran? Freue ich mich darüber?
3. Zeugnis geben
Die Frauen glauben, dass Jesus lebt. Diese Tatsache setzt sie in Bewegung. Sie berichten das Erfahrene den Elf und den anderen Jüngern. Es sind keine Unbekannte mehr, wie beim Prozess Jesu. Die Zeugen werden beim Namen genannt. Sie wissen, was sie sagen. Sie teilen dies den anderen mit, sie können es nicht verschweigen, selbst wenn die anderen dies alles nur für Geschwätz halten. Petrus lässt sich körperlich bewegen. Er macht die Erfahrung des leeren Grabes und wundert sich. Sein Herz muss noch bewegt werden, um an die Auferstehung Jesu glauben zu können. Erst dann wird auch er zum Zeuge des Auferstandenen.
Glaube ich, dass Jesus lebt? Wie lebe ich diese Tatsache in meinem Alltag? Kann ich sie vor den anderen Leuten voll Freude bezeugen? Was teile ich den anderen mit: allgemeine Nachrichten, Gerüchte… Habe ich den Mut, meinen Glauben an den Auferstanden zu teilen? Setzt mein Zeugnis auch andere in Bewegung? Kann ich warten, bis sie innerlich bewegt werden? Habe ich Geduld mit mir selbst, bis mein eigenes Herz bei der Auferstehung ankommt?
Lobpreis
Singt das Lob dem Osterlamme,
bringt es ihm dar, ihr Christen.
Das Lamm erlöst‘ die Schafe:
Christus, der ohne Schuld war,
versöhnte die Sünder mit dem Vater.
Tod und Leben, die kämpften
unbegreiflichen Zweikampf;
des Lebens Fürst, der starb, herrscht nun lebend.
Maria Magdalena,
sag uns, was du gesehen.
Sah Engel in dem Grab,
die Binden und das Linnen.
Das Grab des Herrn sah ich offen
und Christus von Gottes Glanz umflossen.
Er lebt, der Herr, meine Hoffnung,
er geht euch voran nach Galiläa.
Lasst uns glauben, was Maria den Jüngern verkündet.
Sie sahen den Herren, den Auferstandenen.
Ja, der Herr ist auferstanden, ist wahrhaft erstanden.
Du Sieger, König, Herr, hab Erbarmen!
Vorsatz
Am Ostersonntag lasse ich mein Herz sprechen: ich danke dem auferstanden Jesu für seine Gegenwart und seinen Sieg in mir!
Freudig und laut Gott loben…
In jener Zeit ging Jesus nach Jerusalem hinauf. Als er in die Nähe von Betfage und Betanien kam, an den Berg, der Ölberg heißt, schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt. Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen ist. Bindet ihn los, und bringt ihn her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr ihn los? Dann antwortet: Der Herr braucht ihn. Die beiden machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Als sie den jungen Esel losbanden, sagten die Leute, denen er gehörte: Warum bindet ihr den Esel los? Sie antworteten: Der Herr braucht ihn. Dann führten sie ihn zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und halfen Jesus hinauf. Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Straße aus. Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, bring deine Jünger zum Schweigen! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien (Lk 19,28-40).
Gebet
Herr Jesus Christus, du nimmst uns mit in die Stadt Jerusalem. Dort willst du dein Leben für uns hingeben. Dort willst du die Worte der Propheten erfüllen. Du lässt uns daran teilnehmen. Du tust es ja für uns. Lass uns mit dir hingehen. Schenke uns ein offenes Herz, das bereit ist, mit dir durch das Kreuz zur Auferstehung hin zu gelangen. Erfülle uns mit deinem Geist, dass wir Mut dazu fassen. Komm, Heiliger Geist, auf uns herab. Heiliger Geist, lass uns Jesus auf seinem letzten Weg begleiten. Heiliger Geist, hilf uns die Gnade der Erlösung zu beherzigen.
Persönliche Lektüre
Jesus, du allein kennst deinen Weg. Du gehst uns voran. Nimm uns an die Hand. Lass uns bei dir ausharren. Wir, deine Freunde, wollen dich nicht allein lassen. Sprich du zu unseren Herzen. Sprich unser persönliches Leben an. Lass uns von dir heilen und retten. So will ich dein Wort hören und dir gehorchen… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
Jesus ist in unsere Welt gekommen, um uns zu erlösen. Sein Tod war kein Zufall. Jesus geht bewusst seinen Weg, den der Vater für ihn bestimmt hat, bis zum Ende. Da er für alle Menschen sein Leben hingeben will, lädt er seine Jünger dazu ein, ihn zu begleiten. Ja, sie dürfen beim Werk der Erlösung dabei sein. Sie vertrauen seinem Wort und erfahren, dass es wahr ist. So können sie Jesus helfen, sein Werk zu vollbringen. Sie sind keine Zuschauer mehr! Sie dürfen am Werk Jesu teilnehmen. Ja, sie sind dabei.
Wie habe ich mich auf die Karwoche in der Fastenzeit vorbereitet? Will ich Jesus auf seinem letzten Weg begleiten? Nehme ich mir bewusst Zeit dafür? Kann ich sagen, dass ich sein Freund bin? Vertraue ich dem Weg, den er für mich vorbereitet hat? Spüre ich, dass Jesus diesen Weg mitgeht? Schlage ich die Richtung ein, die er mir zeigt? Wann habe ich erfahren, dass sein Wort wahr ist, indem ich ihm gehorcht habe?
2. Freudig und mit lauter Stimm
Die Jünger freuen sich echt an Jesus! Sie ehren ihn als ihren König. Sie helfen ihm auf den Esel hinauf, sie breiten ihre Kleider wie einen Teppich auf der Straße für ihn aus, sie winken ihm mit Palmzweigen zu. Es ist ein Siegeszug Jesu. Es ist die Vorwegnahme seines Sieges über den Tod, den Teufel und die Sünde. Ja, die Jünger machen mit. Sie sind eben keine Zuschauer. Sie sind die Beteiligten, die Mitspieler. Getrieben von einer inneren Freude grüßen sie Jesus als ihren König. Mit lauter Stimme loben sie Gott wegen all der Wundertaten, die sie durch Jesus erlebt haben.
Mit welcher Haltung begleite ich Jesus? Ist er mein König? Kann ich mich an ihm freuen? Bin ich stolz, dass ich zu ihm gehöre? Lasse ich mein Herz vor Jesus sprechen? Was kann ich ihm spontan schenken? Wie zeige ich ihm meine Liebe, meine Verehrung? Bin ich als Christ, als Jünger Jesu nur ein Zuschauer oder ein Mitspieler. Nehme ich die Wundertaten Gottes wahr? Lobe ich Gott dafür? Ist mein Lobpreis spontan oder eher erzwungen?
3. Kreuzige ihn
Die liturgische Stimmung des Palmsonntags ändert sich schnell. Dem Jubel und der Freude folgen Trauer und Klage. Wir hören die Leidensgeschichte Jesu. Wir erfahren, dass er entschieden seinen Weg gegangen ist, selbst wenn dieser für ihn nicht einfach war. Wir stellen mit Schrecken fest, dass dieselben Menschen, die am Palmsonntag Jesus als ihren König verehrt hatten, am Karfreitag für ihn den Tod forderten. Aus demselben Mund kam: Gesegnet sei der König und dann Kreuzige ihn! Ja, es ist einfach Jesus zuzujubeln, wenn alles gut geht. Es ist aber nicht einfach, ihm zu folgen, ihm treu zu bleiben, wenn er uns herausfordert, wenn wir zu leiden haben und wie er ein schweres Kreuz zu tragen haben. Wir dürfen aber nicht vergessen: Er geht ja mit, bleibt immer da!
Kenne ich die Leidensgeschichte Jesu? Habe ich Zeit, um das Verhalten der Beteiligten dieser Geschichte zu betrachten? Was sagen mir: Jesus, Petrus, Judas, Pilatus, Hohepriester, Menschenmenge…? Wann habe ich Jesus zum Tode verurteilt, indem ich ihm untreu geworden bin, eigene Wege gegangen bin, mich für die Sünde entschieden habe? Habe ich den Mut, zum Jesus, meinem Retter, immer wieder zurückzukommen? Kann ich mein Kreuz mit Jesus tragen? Wann fliehe ich von ihm?
Lobpreis
Ruhm und Preis und Ehre sei dir, Erlöser und König!
Jubelnd rief einst das Volk sein Hosianna dir zu.
Du bist Israels König, Davids Geschlechte entsprossen,
der im Namen des Herrn als ein Gesegneter kommt.
Dir lobsingen im Himmel ewig die seligen Chöre;
so auch preist dich der Mensch, so alle Schöpfung zugleich.
Einst mit Zweigen in Händen eilte das Volk dir entgegen;
so mit Lied und Gebet ziehen wir heute mit dir.
Dort erklang dir der Jubel, als du dahingingst zu leiden;
dir, dem König der Welt, bringen wir hier unser Lob.
Hat ihr Lob dir gefallen, nimm auch das unsre entgegen,
großer König und Herr, du, dem das Gute gefällt.
Vorsatz
Am Karfreitag betrachte und verehre ich einige Minuten das Kreuz Jesu.
Aus Liebe neu anfangen…
In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr! (Joh 8,1-11).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast dir immer wieder Zeit genommen, in die Einsamkeit zu gehen und zum Vater zu beten. Dieses Gebet, dieses Ausruhen am Herzen des Vaters, hat dein Leben geprägt. Durch dich erfahren wir das barmherzige Herz des Vaters. Du zeigst es uns in deinem Wort und in deiner Vergebung. Schenke uns deinen Geist, den Geist des Gebetes, der Stille, des Schweigens. Erfülle uns mit dem Geist des Vaters, der niemanden verurteilt, der barmherzig ist. Komm, Heiliger Geist, und bilde unser Herz nach dem Herzen Jesu. Komm, Heiliger Geist, und bete du in uns.
Persönliche Lektüre
Jesus, du nimmst Platz in unserer Mitte und lehrst uns. Wir dürfen dein Wort hören. Ja, wir wollen auch auf dein Wort hören. Sprich du zu unseren Herzen. Sprich unser persönliches Leben an. Stell mein Leben in Frage. Mache mich frei durch dein Wort. So will ich bei deinen anspruchsvollen Worten verweilen… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
Den Juden ging es eigentlich nicht um die Ehebrecherin selbst. Mit diesem Vorwand wollten sie Jesus selbst verklagen, verurteilen und töten. Warum? Sie haben die Schuld nur bei den anderen gesehen. Gerne nahmen sie Steine in die Hand, um sie dann gelegentlich auf die anderen zu werfen. Getrieben von der Menschenmenge hatten sie einzeln keine Stimme mehr. Ja, ihr Herz war verstockt. Jesus und seine Worte störten sie. Sie wollten in ihrem persönlichen Leben nichts ändern. Sie nahmen sich keine Zeit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Um ihr Gewissen zu beruhigen und ihr schlechtes, stolzes Verhalten zu rechtfertigen, sie beschäftigten sich gerne mit den anderen. Darum konnten sie auch das Heil nicht erfahren.
Habe ich meine eigene Meinung? Wann verstecke ich mich gerne in einer Menschenmenge? Bin ich bereit, mich selbst in Frage zu stellen? Stehe ich zu meinem Versagen? Gebe ich meine Sünde und Schuld zu? Suche ich Vergebung bei Gott? Wann rede ich gerne über die anderen? Wen verurteile ich? Warum? Auf wen werfe ich Steine der Verurteilung, der Verachtung, des Hasses…?
2. Ich verurteile dich nicht…
Jesus ist souverän. Er lässt sich von der Menge nicht erpressen. Er ist gekommen, um allen das Herz des Vaters zu offenbaren. Er diskutiert mit der Menge nicht. Er spricht jeden einzelnen an: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Offenbar niemand von ihnen wagte es damals zu behaupten, er sei ohne Sünde. Vielleicht fiel der eine oder der andere Stein auf die Füße von jenen, die sie getragen haben, um ihnen bewusst zu machen, wem sie eigentlich galten… Jesus bleibt mit der Ehebrecherin allein. Er verurteilt sie nicht. Er spricht sie von ihren Sünden los. Er fordert sie aber auf, von jetzt an nicht mehr zu sündigen.
Lasse ich mich von Jesus ansprechen? Will ich die Wahrheit über mich selbst hören, zugeben? Welche Steine der eigenen Schuld trage ich mit mir? Wie lange schon? Kann ich mir selbst verzeihen? Freue ich mich darüber, dass Jesus nie müde wird, mir die Sünden zu vergeben? Glaube ich daran, dass Jesus mich aus der Sünde retten will? Kann ich die Vergebung Gottes mit Dankbarkeit annehmen? Lasse ich mich von Jesus durch einen Priester lossprechen oder „spreche ich mich lieber selber los“?
3. Aus Liebe neu anfangen
Nun fängt Neues an. Jesus hat es ermöglicht. Er gibt der Ehebrecherin eine neue Chance. Hat sie sie ergriffen? Hat sie die Kraft gefunden, wirklich ganz neu anzufangen? Ja, „jeden Morgen fange ich neu an“, sagte die heilige Edith Stein. Warum eigentlich? Um mich den anderen zu zeigen, um den anderen zu gefallen, um mich selbst zu bestätigen. Für viele ist das bis heute der einzige Grund, etwas im Leben zu ändern, besser zu werden. Ich behaupte aber, dass die Ehebrecherin neu angefangen hat, aber aus einem ganz anderen Grund. Sie hat in Jesus einen gefunden, der sie nicht ausnutzen wollte, der sie nicht verurteilte, nicht demütigte. Im Gegenteil, Jesus hat ihr alles vergeben. Er hat ihr Mut gemacht, anders leben zu können. In seinem Blick und Wort hat sie echte Liebe gefunden, die sie auch zur Liebe befreite. Um diese Liebe Jesu zu beantworten und zu leben, hat sie neu angefangen. Die Liebe vermag eben alles!
Will ich mich ändern, besser werden? Was ist mir wichtiger: die Meinung der Menge oder der Blick Jesu? Wo fühle ich mich minderwertig? Wie versuche ich, den Menschen zu gefallen? Habe ich schon den liebenden Blick Jesus erlebt? Wann? Wie sehen meine Vorsätze nach der Beichte, in der Fastenzeit, an jedem Tag aus? Kann ich sie halten? Was gibt mir Kraft dazu? Tue ich alles aus Liebe zu Jesus? Was nehme ich mir nun vor?
Lobpreis
Wo ich auch stehe, du warst schon da.
Wenn ich auch fliehe, du bist mir nah.
Was ich auch denke, du weißt es schon.
Was ich auch fühle, du wirst verstehn.
Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst.
Herr, du richtest mich wieder auf,
und du hebst mich zu dir hinauf.
Ja, ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Du kennst mein Herz, die Sehnsucht in mir.
Als wahrer Gott und Mensch warst du hier.
In allem uns gleich und doch ohne Schuld.
Du bist barmherzig, voller Geduld.
Vorsatz
Aus Liebe zu Jesus nehme ich mir jeden Morgen etwas vor, um ihm Freude zu machen…
Zum Vater finden…
In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis: Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden (Lk 15,1-3.11-32).
Gebet
Herr Jesus Christus, du kommst in diese unsere Welt, um die Verlorenen zu finden und zu retten, und um sie wieder nach Hause zu bringen. Du gibst niemanden auf. Du gibst jedem eine neue Chance: den Selbstgerechten und den Sündern. Du rettest uns aus dem Schlaf der falschen Sicherheit und aus dem geistigen Tod. Du schenkst uns neues Leben! Du führst uns vom Tod ins Leben. Gib uns deinen Heiligen Geist, dass wir dein Herz begreifen. Er führe uns in die Wahrheit, er führe uns in deine Barmherzigkeit. Er mache uns wieder dem Vater ähnlich. Heiliger Geist, hilf uns, barmherzig wie der Vater zu sein.
Persönliche Lektüre
Jesus, du hast so viel Geduld mit uns. Du erklärst uns liebevoll Gottes Verhalten gegenüber den Verlorenen. Sprich nun zu meinem Herzen! Dein Wort zerbreche die Schale des Stolzes, die mein Herz für dich verschließt. Dein Wort ermutige mich zur Versöhnung mit dem Vater und mit den anderen, mit mir selbst. Verweile bei den Worten Jesu, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Der jüngere Sohn will seine Freiheit auskosten. Er denkt dabei nur an sich selbst. Von seinem lebenden Vater erbittet er sein Erbteil. Wie tief musste er damit das Herz des Vaters treffen! Jener lässt aber alles zu. Der jüngere Sohn will einfach weg sein: weg von seinem Vater, dem Quell des Lebens; weg von seiner Familie, wo seine Wurzeln sind; weg von seinem Zuhause, wo seine Heimat ist; schlussendlich weg von sich selbst, weil er seine Würde als Sohn verspielt. Einfach weg sein… Niemand sollte sein zügelloses, ausschweifendes Leben sehen… Die Meinung der Menschen ist ihm wichtiger als die Liebe zu Gott. Die Gesellschaft von Schweinen macht ihm bewusst, wie tief er gefallen ist… Erst jetzt merkt er, was er verloren hat… Nicht nur äusserlich ist er weg… Ihm ist es bewusst, dass er nun kein Recht hat, Sohn zu heissen. Um zu überleben, kehrt er nach Hause, zum Vater zurück….
Ist Gott wirklich mein Vater? Habe ich in Gott meine Heimat? Wo fühle ich mich vor ihm nicht frei? Ist mir Gott, der Vater als Person viel wichtiger als das, was er mir schenkt? Was mache ich mit all seinen Gaben? Wann will ich mich vor Gott verstecken? Warum? Wo bin ich heute heimatlos? Wo habe ich meine Würde als Kind Gottes verletzt oder gar verloren? Wie fühle ich mich dabei? Bin ich bereit, nach Hause zurückzukehren? Was sage ich dann meinem himmlischen Vater?
2. Beim Vater…
Der ältere Sohn bleibt zu Hause, beim Vater. Es scheint nur so zu sein. In Wirklichkeit ist er aber nie wirklich zu Hause! In seinem Herzen sehnt er sich auch nach einer Party mit seinen Freunden. Er tut dies nur nicht. Er macht sich selbst zum Diener, zum Knecht seines Vaters: Nie habe ich gegen deinen Willen (deinen Befehl) gehandelt. Er macht seinem Vater Vorwürfe, dass er gütig ist, dass er einen Sohn gezeugt hat, der alles und sich selbst verloren hat (der hier, dein Sohn). Er war zu Hause und doch seinem Vater fremd. Er nennt seinen Vater nie Vater. Mehr noch, er hat sich nicht nur vom Vater innerlich getrennt. Er kann sich nicht über die Rückkehr (die Rettung) seines Bruders freuen. Für ihn ist er eben kein Bruder. Trifft auch er die Entscheidung, nach Hause zurückzukehren, zum Vater zurückzufinden?
Wer ist Gott für mich? Was verbindet mich mit Gott, dem Vater? Das Gesetz (Gebote und Tradition) oder eine innere Beziehung? Fühle ich mich bei Gott zu Hause? Wie beantworte ich seine Liebe? Mache ich ihm Freude als sein Kind? Wo und wann ist mir Gott fremd? Kann ich mit ihm über alles sprechen? Freue ich mich über die Kirche, die große Familie der Kinder Gottes? Sind ihre Mitglieder wirklich meine Schwestern und Brüder? Freue ich mich, wenn jemand wieder zu Gott findet? Kann ich mit ihm ein Fest feiern?
3. Zum Vater finden…
Die beiden Söhne müssen nun zum Vater, nach Hause zurückfinden. Der Vater ermöglicht es den beiden. Er geht auf sie zu. Er spricht mit ihnen. Er freut sich, dass das Leben gerettet wird, dass der Mensch sich finden lässt. Den jüngeren Sohn sieht er schon von fern. Er hat Mitleid mit ihm, er fällt ihm um den Hals und küsst ihn. Erst dann kann der Sohn sein Bekenntnis ablegen und merken, dass es nicht nur ums Überleben geht, sondern um das Herz des Vaters! Für den Vater ist es aber wichtiger, dass der Mensch gerettet wurde als alle seine Sünden zusammen. Darum will er ein grosses Fest feiern! Den älteren Sohn sucht er selbst (bemerkenswert: ausserhalb des Hauses!) auf. Er redet ihm zu. Er erklärt ihm sein Verhalten. Er zeigt ihm seine Würde: alles, was mein ist, ist auch dein. Er nennt ihn: mein Kind! Er macht ihm bewusst, wer er ist, selbst wenn er anders gelebt hat. Auch ihn findet der Vater wieder. Hoffentlich lässt er es zu…
Bin ich bei Gott zu Hause? Wann habe ich die zuvorkommende, barmherzige Liebe Gottes erfahren? Lass ich mich von Gott dem Vater umarmen und küssen? Bin ich bereit, mir vergeben zu lassen? Wann habe ich das letzte Mal das Sakrament der Versöhnung empfangen? War das ein Fest für mich? Wohne ich wirklich mit Gott, dem Vater? Bin ich sein Sohn oder nur sein Knecht? Kenne ich das Herz des Vaters? Ruhe ich an ihm aus? Kann ich Gott Vater nennen? Warum (nicht)?
Lobpreis
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr.
Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vorsatz
Ich plane ein Beichtgespräch vor Ostern ein…
Mich ändern wollen…
Zu jener Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, sodass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte. Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden – meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen (Lk 13,1-9).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast immer ein offenes Ohr für uns. Du hörst uns gut zu. Wir dürfen alles vor dir aussprechen. Wie oft wollen wir aber das von dir hören, was wir selber wollen! Wie oft überhören wir deine Antwort! Wie oft wollen wir die uns unbequeme Wahrheit nicht wahrhaben, die unser Leben in Frage stellt und uns herausfordert! Herr, schenke uns heute deinen Heiligen Geist, dass wir auf dich hören können. Lass uns horchen und gehorchen. Lass uns in deinem Geist neu anfangen, heute noch! Heiliger Geist, hilf uns umkehren und reiche Frucht bringen.
Persönliche Lektüre
Das Wort Gottes ist wie ein Schwert. Man kann ihm nicht ausweichen. Es lohnt sich, auf dieses Wort zu hören. Nur in seinem Licht finden wir zu Gott und gewinnen das ewige Leben. Nimmt das Wort Jesu an. Lass es an dir wirken. Sein Wort führe dich zu einer Bekehrung des Herzens. Verweile bei den Worten, Sätzen, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Abbild Gottes oder…
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in strahlendem Licht und sprachen von seinem Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Als die beiden sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Sie gerieten in die Wolke hinein und bekamen Angst. Da rief eine Stimme aus der Wolke: Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Als aber die Stimme erklang, war Jesus wieder allein. Die Jünger schwiegen jedoch über das, was sie gesehen hatten, und erzählten in jenen Tagen niemand davon (Lk 9,28-36).
Gebet
Herr Jesus Christus, du selbst lädst uns zum Beten ein. Nimm uns an die Hand und führe uns auf einen Berg der Begegnung mit dem Vater. Lass uns an deinem Gebet teilnehmen. Lehre uns beten. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass er in uns betet. Heiliger Geist, komm auf uns herab und wirke Großes unter uns. Ohne dich vermögen wir ja nichts. Gieße Ströme deiner Liebe in uns aus, damit wir aus Liebe, und nicht aus Gewohnheit beten können. Komm, Heiliger Geist, führe uns zum Vater!
Persönliche Lektüre
Das Wort Gottes ist das Geschenk des Vaters. Es ist Jesus Christus selbst. Auf ihn sollst du hören. Freue dich, dass du mit Jesus das Wort Gottes hören darfst. Sei dafür dankbar. Lass dich von Gott persönlich ansprechen… Verweile bei den Worten, Sätzen, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Jeden Tag sehen wir uns im Spiegel. Wir betrachten unser Bild. Bevor wir unter die Menschen gehen, wollen wir sicher sein, dass wir von außen her gut aussehen. Jesus hatte auch einen besonderen Spiegel. Es war sein Vater selbst. In diesem Spiegel konnte er sein Herz, sein Inneres betrachten. Das ist eben, was vor Gott wirklich zählt. Im täglichen Gebet sah er sich im Spiegel des Vaters. Er prüfte, ob sein Bild dem des Vaters gleich ist, ob der Sohn Gottes seinem Vater entspricht.
Habe ich Zeit zum Beten? Ist es für mich not-wendig, lebens-wichtig, heil-bringend? Verrichte ich mein Gebet mit Jesus? Habe ich den Mut, mich täglich im Spiegel Gottes zu sehen? Ist er mir viel wichtiger als der Spiegel, den mir die Menschen vorhalten? Will ich gut vor Gott dastehen? Mache ich eine tägliche Gewissenserforschung (Beichtspiegel)? Wo entspricht heute mein Bild dem Bilde Gottes nicht mehr?
2. Die Betrachtung Jesus
Jesus betet. Im Gebet betrachtet er den Vater und seinen ewigen Plan für ihn. Er nimmt die Geschichte seines Volkes zur Hand (Altes Testament) und in ihrem Licht sieht er sein eigenes Leben. Die beiden Mose und Elija werden für ihn lebendig. Sie helfen ihm, sein Schicksal (sein Ende in Jerusalem) zu begreifen und anzunehmen. Nun weiß Jesus genau, wie er dem Vater gleich sein kann, so dass alle, die ihn sehen, den Vater selbst sehen können.
Wen betrachte ich im Gebet: Gott, meinen Vater, oder nur mich selbst? Kenne ich den Plan Gottes für mich? Nehme ich die Bibel zur Hand, um ihn besser zu verstehen? Bin ich bereit, ihn zu verwirklichen und so den Glanz des Vaters auszustrahlen? Ist die Bibel ein lebendiges Wort Gottes für mich? Bin ich dem Vater ähnlich? Bin ich sein Abbild? Was widerspiegle ich vom Vater in meinem Leben? Bin ich wie er barmherzig? Danke ich Gott für das Gute in mir?
3. Kraft des echten Gebetes
Während Jesus betete, wurde er verwandelt. Der Glanz des himmlischen Vaters wurde ihm zuteil. Er konnte seine eigene Würde erkennen und seine Schönheit erfreute auch die Apostel. Sie waren so glücklich, dass sie diesen wunderbaren Augenblick, diese Tabor-Stunde festhalten wollten. Mehr noch, der Vater selbst bestätigte Jesus als seinen auserwählten Sohn. So konnte Jesus Jerusalem entgegengehen. Dort wird er die Menschen erlösen und sie zu seinem barmherzigen Vater führen. Das Gebet stärkt ihn für den Exodus aus dieser Welt, in die Arme des Vaters. Das Gebet stärkt uns für den Exodus aus dem Tod zum Leben, aus der Sünde zur Heiligkeit.
Wie ist mein Gebet? Lasse ich mich im Gebet von Gott verwandeln? Fühle ich mich wirklich glücklich bei Gott? Welche sind meine Tabor-Stunden? Glaube ich daran, dass ich von Gott auserwählt wurde? Was hörte ich in der letzten Zeit von Gott? Will ich ihm wie Jesus gehorchen? Gehe ich, durch das Gebet gestärkt, meinem grauen Alltag entgegen? Wage ich in dieser Fastenzeit einen Exodus aus der Sklaverei der Sünde zur Freiheit der Kinder Gottes?
Lobpreis
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr.
Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heilgen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vorsatz
Ich nehme mir Zeit für ein längeres Gebet, in dem ich mich frage: Wo bin ich ein Abbild Gottes, wo noch nicht?
Sieg in der Versuchung
In jener Zeit verließ Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, die Jordangegend. Darauf führte ihn der Geist vierzig Tage lang in der Wüste umher, und dabei wurde Jesus vom Teufel in Versuchung geführt. Die ganze Zeit über aß er nichts; als aber die vierzig Tage vorüber waren, hatte er Hunger. Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot. Da führte ihn der Teufel auf einen Berg hinauf und zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Erde. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen, und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. Jesus antwortete ihm: In der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Da antwortete ihm Jesus: Die Schrift sagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel für eine gewisse Zeit von ihm ab (Lk 4,1-13).
Gebet
Herr Jesus Christus, in der Kraft des Heiligen Geistes wurdest du in der Wüste umhergeführt und vom Teufel in Versuchung geführt. Durch das Fasten und das Gebet hast du dich auf diesen geistigen Kampf vorbereitet. Du hast ihn dank des Wortes Gottes gewonnen. Schenke mir deinen Heiligen Geist, dass ich diese Fastenzeit gut nutze zum Gebet, zum Fasten und zum Almosen geben. Erneuere mich im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe. Lass mich meine Taufe neu entdecken und als Gottes Kind leben. Heiliger Geist, sei du bei mir und führe mich!
Persönliche Lektüre
Das Wort Gottes ist machtvoll und lebendig. Freue dich, dass du es kennen lernen und beherzigen darfst. Freue dich über Jesus, der dir dieses Wort verkündet. Lass dich von ihm persönlich ansprechen… Verweile bei den Worten, Sätzen, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
Die Fastenzeit dient uns zur Vorbereitung auf Ostern. In der Osternacht erneuern wir unsere Taufversprechen. Wir sind Kinder Gottes, Kinder des Lichtes. Niemand kann uns diese Würde wegnehmen. Nur wir selbst können sie verdunkeln. Sie macht unsere Glaubensbeziehung aus. Sie ist das Fundament unseres Lebens als Kinder Gottes. Jede Versuchung richtet sich gegen diese Würde: Wenn du Gottes Sohn bist… Sie stellt unsere Kindschaft und unser Vertrauen zu Gott in Frage. Sie stellt die Güte und die Liebe Gottes in Frage, als ob er uns, seinen Kindern, etwas vorenthalten wollte. Und doch, ich bin und bleibe Gottes Kind für immer. Das darf ich nie vergessen.
Freue ich mich über die Fastenzeit? Will ich mich in dieser Zeit der Gnade erneuern lassen? Wodurch stärke ich meine Beziehung zu Gott, dem Vater? Wo vertraue ich ihm nicht, oder viel zu wenig? Was traue ich ihm nicht zu? Wo spüre ich die väterliche Liebe Gottes? Lebe ich als sein geliebtes Kind? Suche ich bei ihm Zuflucht in jeder teuflischen Versuchung?
2. Angebote des Teufels
Der Versucher schlägt Jesus immer etwas an sich Gutes vor. Sonst hätte er auch bei uns keine Chance. Er fordert Jesus auf, aus Steinen Brot zu machen, um den eigenen Hunger zu stillen. Er will somit den Menschen auf das irdische, materielle reduzieren. Konsumieren, satt werden, geniessen: immer mehr und immer mehr. Der Teufel schlägt Jesus die äussere Macht über alle Reiche der Welt vor, wenn dieser sich vor ihm niederwirft und ihn anbetet. Die wahre Macht und Herrschaft erlangen wir durch das Geheimnis des Kreuzes und nicht durch die Unterwerfung des Teufels. Weiter versucht der Teufel, dass Jesus Gott, seinen Vater, auf die Probe stellt. Gott sollte seine Existenz und seine Macht beweisen. Er soll gerade das tun, was die Menschen wollen. Wenn der Mensch der Versuchung nachgibt, dann misstraut er Gott und seiner Liebe, dann will er selbst der Herr seines Lebens sein, dann denkt er nur noch an sich selbst und an sein irdisches Wohl.
In welchen Bereichen meines Lebens werde ich besonders versucht? Wovon lebe ich? Ist das Wort Gottes eine echte Nahrung für mich, für meine Seele? Hungere ich nach Gott und seinem Wort? Wo strebe ich nach Macht, nach Anerkennung? Wem lasse ich meine Macht spüren? Was hat die Macht über mich gewonnen? Ohne was kann ich nicht leben? Wo verlange ich von Gott, dass er sofort handelt, oder meine Wünsche erfüllt? Wo bin ich „irdisch“, „weltlich“ in meinem Glauben geworden?
3. Die Macht des Wortes Gottes
Jesus diskutiert mit dem Teufel nicht. Eva hat das im Paradies getan und wir wissen, welche Folgen das bis heute hat. Jesus antwortet dem Teufel (exorziert den Teufel) mit dem Wort Gottes. Dadurch widersteht er jeder Versuchung und besiegt seinen Feind. Er ist davon überzeugt, dass das Wort Gottes grosse Kraft in sich birgt. Es ist unser Schild im Kampf gegen den Bösen. Es ist aber das Wort, dem man gläubig vertraut (Jesus), und nicht nur im Munde hat (der Teufel). In der Schrift heisst es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot. Ja, das Wort Gottes muss wie Brot eine tägliche Nahrung eines jeden Christen sein.
Wo und wie werde ich versucht? Wie begegne ich dem Versucher? Wann versuche ich, mit ihm zu verhandeln? Wie endet dies? Kenne ich das Wort Gottes? Lese ich es täglich? Habe ich schon erfahren, welche Kraft dieses Wort hat, besonders wenn ich in Versuchung geführt werde? Ist das Wort Gottes meine Stärke und Freude, mein Schild gegen jeden Angriff des Bösen?
Lobpreis:
Immer mehr von dir, immer mehr,
immer mehr sein wie du, immer mehr.
Immer mehr deine Worte verstehen,
deine Werke tun, oh Herr, immer mehr.
Du bist ein Gott, der seine Kinder liebt,
der als ein Vater ihr Verlangen sieht.
Niemand und nichts kommt dir jemals gleich, oh Herr.
Du zeigst dich uns als ewig treuer Freund
und weißt genau wie unser Herz es meint.
Gib uns mehr von dir, immer mehr.
Vorsatz:
Jeden Tag versuche ich, das Wort Gottes zu lesen und vermehrt davon zu leben.
"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.
LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN
Salettiner Missionshaus
Untere Waid
CH-9402 Mörschwil
Tel. 071 866 14 24
Fax 071 868 79 81
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