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Meditationen

Betrachtung zum 5. Fastensonntag A

2020/03/27 weniger...

Lazarus, komm heraus!

In jener Zeit war ein Mann krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf, in dem Maria und ihre Schwester Marta wohnten. Maria ist die, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Die Jünger entgegneten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen, und du gehst wieder dorthin? Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. So sprach er. Dann sagte er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden. Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf. Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt: Lazarus ist gestorben. Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wollen zu ihm gehen. Da sagte Thomas, genannt Didymus – Zwilling -, zu den anderen Jüngern: Dann lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben. Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen.Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen. Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm. Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte. Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging. Da folgten sie ihr, weil sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen. Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast. Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen! Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn (Joh 9,1-41).

Gebet

Herr Jesus Christus, du bist der Freund der Menschen. Du kommst in unsere Welt, um uns deine Liebe und Hilfe, deine Gegenwart anzubieten. Du sehnst dich nach uns. Du willst unsere Herzen mit deiner barmherzigen Liebe erobern. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir dich erkennen und deine Liebe beantworten können. Mach uns zu deinen Freunden, auf die du dich verlassen kannst, die sich dir ganz und gar anvertrauen können. Heiliger Geist, du ewige Liebe des Vaters und des Sohnes, durchglühe uns und reinige unsere Herzen. Schaffe uns neu und ruhe auf unserem ganzen Leben. Komm, Heiliger Geist, komm!

Persönliche Lektüre

Lieber Jesus, ich danke dir für deine Freundschaft. Du hast Zeit für mich. Du bist immer für mich da. Ich freue mich über deine Gegenwart. Schön, dass es dich gibt. Vor dir will ich mein Herz ausschütten. Ich will auf dein lebendiges Wort hören. Mach mich dazu bereit. Sende mir den Geist der Liebe, dass ich in der Freundschaft zu dir wachsen kann. Heiliger Geist, gieße deine Liebe in meinem Herzen aus und schaffe mich neu.

Gedanken zur Betrachtung

  1. Geschenk der Freundschaft

Jeder Mensch braucht Freunde. Er braucht Menschen, die einfach für ihn da sind, wenn er sie braucht. Er braucht Menschen, die ihn verstehen und ihn gern haben, die ihn auch zurechtweisen können. Er braucht Menschen, bei denen er sein darf, wie er ist ohne Masken und Schminken. Auch Jesus hatte Freunde. Zu ihnen gehörten Lazarus, Maria und Marta. Vor seinem Tod hat er sie immer wieder besucht. Selbst wenn die Jünger ihn nicht immer verstanden haben, bei den Freunden aus Betanien fühlte er sich wohl und geborgen. Nun berufen sich Maria und Marta auf diese innige Freundschaft und lassen sie Jesus zu ihrem kranken Bruder Lazarus rufen. Mit seinen Tränen voller Mitleid zeigt auch Jesus wie wichtig ihm diese Freundschaft ist. Er ist im Innersten erregt und erschüttert.

Habe ich echte Freunde? Bin ich für sie da? Ist auch Jesus mein Freund? Kann ich über alles mit ihm reden? Verlasse ich mich auf ihn in jeder Situation? Vertraue ich mich ihm an? Kann auch Jesus sich auf mich verlassen? Was tue ich, um diese Freundschaft zu pflegen und zu vertiefen?

  1. Sterben lassen

So fragen wir uns: Warum lässt Jesus seinen Freund Lazarus sterben? Er ist ja sein Freund! Jesus weiß aber genau, dass durch Lazarus Krankheit Gott verherrlich wird und seine Allmacht zeigt. Er freut sich sogar, dass er Lazarus nicht von seiner Krankheit geheilt hat. Er hat etwas Größeres im Sinn, nämlich die Stärkung des Glaubens der Apostel. Mehr noch, die Natur zeigt uns, dass das Weizenkorn in der Erde absterben muss, um reiche Frucht bringen zu können. Auch bei uns muss alles absterben, was sich Gott und seiner Gnade widersetzt, damit wir uns für seine Gnade und Liebe öffnen können, damit wir zu neuem, echtem Leben kommen, das vom Geist Gottes bestimmt ist. Das ist keine einfache Sache. Im Namen der Freundschaft mit Jesus ist sie aber möglich.

Was hindert mich heute, die Freundschaft mit Jesus zu leben? Was hindert mich, nach dem Evangelium zu leben? Bin ich bereit alle diese Dinge absterben zu lassen? Wo sehne ich mich heute nach einem neuen Leben? Glaube ich daran, dass nur Jesus mein wahres Leben ist?

  1. Lazarus, komm heraus!

Manchmal merken wir, dass es Dinge gibt, die unsere Freundschaften belasten. Dass wir noch eine Leiche im Keller haben, die wir gerne dort verstecken möchten. Es riecht schon, sagen eben Maria und Marta vom Leichnam ihres Bruders. Sie würden gerne sein Grab nicht öffnen lassen. Doch der Befehl Jesu ist klar: Nehmt den Stein weg! Jesus kann ein neues Leben überall dort schenken, wo wir die Erfahrung des Sterbens und des Todes gemacht haben oder immer noch machen. Nur das, was wir aufdecken, kann durch die Macht Jesu ans Licht und zu neuem Leben kommen. Es ist zwar nicht angenehmen, aber es macht die Erfahrung eines neuen Lebens möglich. Jesus ist die Auferstehung und das Leben. Nicht nur einst nach unserem leiblichen Tod, sondern auch hier und jetzt. Also, komm heraus!

Was belastet mein Leben? Was verstecke ich vor den Anderen und vor Gott selbst? Welche schlechten Gewohnheiten, Sünden oder Laster halten mich gefangen? Welchen Geruch verbreitet heute mein Leben? Ist dies ein lieblicher Duft oder eher ein furchtbarer Gestank? Wo fordert mich heute Jesus auf, herauszukommen?

Lobpreis

Was vereist ist taust Du auf

Bringst zum Leuchten was ergraut.

Was zertrümmert lag, auferbaut

Du machst alles neu.

Was beengt ist machst Du weit

Du erhebst aus Niedrigkeit

Wer gefesselt schläft, wachgeküsst,

Du machst alle frei.

 

Du bist der Frühling für mich

Voller Duft und Farben

Voller Wärme und Licht

Nach den dunklen Tagen

Du singst Dein Lied über mich

Und mein Herz klingt

Und mein Herz singt für Dich.

 

Brunnen, die schon längst versiegt

Und den Bach, der trocken liegt

Füllst Du neu, belebst, erquickst

Was einst frisch verliebt.

Du bist der Frühling für mich

Voller Duft und Farben

Voller Wärme und Licht

Nach den dunklen Tagen

Du singst Dein Lied über mich

Und mein Herz klingt

Und mein Herz singt für Dich.

 

Du bist der Frühling für mich

Voller Duft und Farben

Voller Wärme und Licht

Nach den dunklen Tagen

Du singst Dein Lied über mich

Und mein Herz klingt

Und mein Herz singt für Dich.

Und mein Herz singt für Dich

Mein Herz singt für Dich

Mein Herz singt für Dich

Mein Herz singt für Dich

 

Und Du sprichst

Lass uns laufen

Die Zeit des Wartens ist vorüber

Lass uns singen

Die Zeit der Liebe ist gekommen

Komm Du schöne

Der Winter ist vom Land gewichen

Und ich hab Dir

Die Kälte aus dem Herz genommen

Du sprichst Lass uns laufen

Die Zeit des Wartens ist vorüber

Lass uns singen

Die Zeit der Liebe ist gekommen

Komm Du schöne

Der Winter ist vom Land gewichen

Und ich hab Dir

Die Kälte aus dem Herz genommen

 

Winterwind weicht durch Dein Lied

Und er dreht von Nord nach Süd.

Wenn Du kommst wird alles schön

Und mein Garten blüht

Und mein Garten blüht.

 

Du bist der Frühling für mich

Voller Wärme und Licht

Du singst Dein Lied über mich

Und mein Herz singt für Dich.

Du bist der Frühling für mich

Voller Duft und Farben

Voller Wärme und Licht

Nach den dunklen Tagen

Du singst Dein Lied über mich

Und mein Herz klingt

Und mein Herz singt für Dich

Mein Herz singt für Dich

Mein Herz singt für Dich

Mein Herz singt für Dich

Mein Herz singt für Dich

Vorsatz

Ich erkenne meine Gräber und bitte den Herrn um Erbarmen.

 

 

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Betrachtung zum 4. Fastensonntag A

2020/03/20 weniger...

Neue Augen des Glaubens

In jener Zeit sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen geöffnet worden? Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach, und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte wieder sehen. Sie fragten ihn: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht. Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich, und jetzt kann ich sehen. Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet. Die Juden aber wollten nicht glauben, dass er blind gewesen und sehend geworden war. Daher riefen sie die Eltern des Geheilten und fragten sie: Ist das euer Sohn, von dem ihr behauptet, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sehen kann? Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. Wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht. Fragt doch ihn selbst, er ist alt genug und kann selbst für sich sprechen. Das sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als den Messias bekenne, aus der Synagoge auszustoßen. Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fragt doch ihn selbst. Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehen kann. Sie fragten ihn: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden? Da beschimpften sie ihn: Du bist ein Jünger dieses Menschen; wir aber sind Jünger des Mose. Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt. Der Mann antwortete ihnen: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet. Wir wissen, dass Gott einen Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er. Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat. Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können. Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? Sag es mir, damit ich an ihn glaube. Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es. Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder. Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden. Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn: Sind etwa auch wir blind? Jesus antwortete ihnen: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde (Joh 9,1-41).

Gebet

Herr Jesus Christus, du siehst unser ganzes Leben. Du kennst uns durch und durch. Du kennst auch die Blindheit unserer Herzen, die nicht fähig sind, sich ganz und gar auf dich zu verlassen und alles von dir zu erhoffen. Öffne unsere Augen für deine heilende und befreiende Gegenwart! Mach uns wieder sehend! Sende uns deinen Geist der Einsicht und der Erkenntnis, damit wir dich tiefer kennen lernen, inniger lieben und dir eifriger Nachfolgen. Heiliger Geist schaffe uns neu und öffne unsere Herzen für dein mächtiges Wirken.

Persönliche Lektüre

Lieber Jesus, ich danke dir, dass du heute Zeit für mich hast, dass ich in deiner Nähe ausruhen kann. Du kennst die Verstocktheit und Gleichgültigkeit meines Herzens. Durchglühe mich mit deinem Heiligen Geist, dass ich zu neuem Leben erwache. Heiliger Geist, verbrenne in mir jede schlechte Gewohnheit und schaffe mich neu. Herr, zieh mich an dich!

Gedanken zur Betrachtung

  1. Unsere Blindheit

Die Meisten von uns können gut sehen. Die Anderen helfen sich mit der Brille. Es gibt aber Menschen, die von Geburt an blind sind (wie der Blindgeborene) oder erblindet sind. Sie können die Welt mit ihrer Schönheit und Farbenpracht nicht sehen. Sie brauchen Hilfe und sind oft auf die anderen angewiesen. Es gibt aber auch eine andere Blindheit, nämlich die geistige Blindheit, die uns hindert Gott und seine Wunder wahrzunehmen. Bei gesunden Augen können wir ganz schön blind sein (wie die Pharisäer). Sie waren in ihrem Denken so festgefahren, dass sie den kommenden Retter und Arzt Jesus nicht anerkennen wollten. Sie wussten es besser. Ihre Vorstellungen von Gott haben sie für seine Gegenwart blind gemacht.

Wo bin ich heute blind? Wo nehme ich das Wirken Gottes nicht wahr? Wo sehe ich den strafenden Gott? Wo bin ich blind für die Kraft der Sakramente? Bin ich offen für die Art und Weise, wie Gott täglich neu auf mich zukommt?

  1. Mich heilen lassen

Der blindgeborene Mann lässt sich helfen, selbst wenn die Art, wie Jesus ihn heilt, scheint, seine Blindheit noch zu verstärken (Schlamm auf seinen Augen). Er gehorcht, geht zum Teich Schiloach, kommt zurück und kann sehen. Er hat die heilende Berührung Jesu erfahren, darum kann er ihn als Propheten bezeichnen. Nicht die theologischen Prinzipien, sondern die Erfahrung der Barmherzigkeit macht ihn sehend: seine körperlichen und geistigen Augen öffnen sich mehr und mehr. Die Pharisäer dagegen haben diese Chance auf Heilung verpasst. Sie wollten eben nicht zugeben, dass ihre geistigen Augen auch der Blindheit verfallen sind. Wann habe ich letztes Mal die heilende Berührung Jesu erfahren? Wo brauche ich heute seine Heilung? Bin ich bereit sie anzunehmen? Bitte ich darum? Rufe ich den Heiligen Geist an, um Gottes Wort besser zu verstehen und in das Herz Jesu hineinzublicken?

  1. Jesus sehen

Der geheilte Blinde ist offen. Er will nicht nur körperlich gesund bleiben, sondern auch glauben. Er bekennt: Ich glaube, Herr! Die persönliche Erfahrung Jesu bahnte ihm den Weg zum Glauben. Er kann ihn nun sehen, dass heisst sein Geheimnis erkennen, bekennen, dass Jesus der versprochen Messias, der Sohn Gottes ist. Mehr noch, er beginnt nun ein neues Leben. Er muss arbeiten, um das tägliche Brot zu verdienen. Das ist aber kein Problem für jemanden, der Jesus gesehen hat, der Jesus kennt. Er tut es aus Liebe zu ihm. Die Pharisäer sehen Jesus mit ihren Augen, aber nicht mit ihrem Herzen. Für sie ist er ein Sünder, der die Sabbatruhe nicht einhält. Selbst im Gespräch mit ihm lassen sie sich nicht überzeugen. Wie arm sind die sehenden Blinden unserer Zeit!

Wer ist Jesus für mich? Ist er mein Herr, mein Retter, mein alles? Wie sieht mein Alltag mit ihn aus? Was tue ich, um im Glauben zu wachsen, um ihn immer wieder zu erneuern? Kann ich alle Ereignisse in meinem Leben und in der Welt mit den Augen des Glaubens, mit den Augen Jesu sehen?

Lobpreis

Öffne mir die Augen, ich will Jesus sehen,
mich ausstrecken zu ihm und sagen: „Ich lieb dich!”
Öffne mir die Ohren, und hilf mir zu hören.
Öffne das Herz mir, ich will dir gehören!

Vorsatz

Ich bekenne dem Herrn reuevoll meine Blindheit und bitte ihn um neue Augen des Herzens.

 

 

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Betrachtung zum 3. Fastensonntag A

2020/03/13 weniger...

Gebe ich Jesus zu trinken?

In jener Zeit kam Jesus zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quellewerden, deren Wasser ewiges Leben schenkt. Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen. Er sagte zu ihr: Geh, ruf deinen Mann, und komm wieder her! Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte zu ihr: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt. Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt, und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten. Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, das ist: der Gesalbte – Christus. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht. Inzwischen waren seine Jünger zurückgekommen. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach, aber keiner sagte: Was willst du?, oder: Was redest du mit ihr? Da ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen, eilte in den Ort und sagte zu den Leuten: Kommt her, seht, da ist ein Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe: Ist er vielleicht der Messias? Da liefen sie hinaus aus dem Ort und gingen zu Jesus.Währenddessen drängten ihn seine Jünger: Rabbi, iss! Er aber sagte zu ihnen: Ich lebe von einer Speise, die ihr nicht kennt. Da sagten die Jünger zueinander: Hat ihm jemand etwas zu essen gebracht? Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen. Sagt ihr nicht: Noch vier Monate dauert es bis zur Ernte? Ich aber sage euch: Blickt umher und seht, dass die Felder weiß sind, reif zur Ernte. Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, so dass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen. Denn hier hat das Sprichwort recht: Einer sät, und ein anderer erntet. Ich habe euch gesandt, zu ernten, wofür ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr erntet die Frucht ihrer Arbeit. Viele Samariter aus jenem Ort kamen zum Glauben an Jesus auf das Wort der Frau hin, die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte. Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt (Joh 4,4-42).

Gebet

Herr Jesus Christus, du bist überall dort, wo wir uns vor den Mitmenschen verstecken wollen. Du verlangst danach, uns zu uns selbst zu führen und uns befreien zu dürfen. Dich dürstet nach unserem Heil. Sei gepriesen in deiner unendlichen Liebe und Sorge, die wir in jedem Augenblick unseres Lebens erfahren dürfen. Sei gepriesen für deine zärtliche Nähe und Geduld. Schenke uns deinen Heiligen Geist, dass wir dich in unserem Alltag nicht verpassen und dir viel Zeit schenken. Auch wir dürsten nach dir, nach deinem Heiligen Geist, der alles neu schafft und lebendig macht. Komm auf uns herab, Heiliger Geist. Giesse dein lebendiges Wasser über uns aus, damit wir zu sprudelnden Quellen werden.

Persönliche Lektüre

Herr Jesus Christus, dir will ich begegnen. Dich will ich hören. Nimm alle Angst aus meinem Herzen weg und lass mich dir im Geist und in der Wahrheit begegnen. Du bist die Quelle des lebendigen Wassers. Gib mir zu trinken. Heile mich an Leib und Seele. Ich will ganz dein sein.

Gedanken zur Betrachtung

  1. Gib mir zu trinken!

Die Frau aus Samarien geht um die Mittagszeit zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen? Warum? Sie schämt sich ihres Lebens. Sie will niemandem begegnen. Sie will keine schwierigen Fragen hören, sie will sich nicht rechtfertigen müssen, sie will sich die spöttischen Bemerkungen der anderen Frauen ersparen. Sie wird aber von Jesus überrascht. Er wartet auf sie. Er kommt als Bettler auf sie zu und bittet sie um einen Schluck Wasser.  Er begegnet ihr ohne Vorurteile. Sie ist für ihn kein Feind. Er schenkt ihr ihre Würde zurück. Sie darf etwas für ihn tun. Jesus hilft ihr, ihren wahren Durst nach der Liebe wahrzunehmen. Er weckt in ihr das Verlangen nach dem lebendigen Wasser, nach dem Heiligen Geist, nach Gott, der die Menschen rettet.

Wie sieht mein Leben aus? Was will ich vor den Menschen verstecken? Habe ich Angst vor den Mitmenschen? Warum? Welcher Dinge schäme ich mich in meinem Leben? Kann ich den Mitmenschen ohne Vorurteile begegnen? Gehe ich auf die Menschen zu, die in leiblicher und seelischer Not sind? Wonach sehne ich mich in der Tiefe meines Herzens? Lasse ich mich von Jesus ansprechen? Was würde ich heute für ihn tun? Lasse ich mich mit seiner Liebe beschenken?

  1. Herr, gib mir dieses Wasser!

Die Samariterin will ihr Wasser-Problem lösen. Sie will aber weiterhin mit ihrem Leben versteckt bleiben. Mit einem lebendigen Wasser hätte sie keinen Durst mehr und müsste sie sich nicht mehr den Leuten zeigen. Das wäre aber keine Lösung für ihre Probleme, für ihren Durst nach echter Liebe. Schlußendlich hatte sie schon fünf Mal (fünf Männer) diese Liebe ausprobiert. Auch die sechste Probe scheint verfehlt zu sein (Konkubinat). Jesus will sie aber befreien und ihren Durst nach Liebe mit seinem Geist stillen. Er fordert sie auf, ihren Mann zu rufen und zurückzukehren. Die Frau gibt die Wahrheit ihres Lebens zu und Jesus bestätigt sie. Nun kann das lebendige Wasser des Geistes in ihr Leben hineinfliessen und sie reinigen.

Sehne ich mich nach echter Liebe? Wo suche ich sie? Mit welchen Problemen habe ich gerade in meinem Leben zu tun? Wie versuche ich, sie zu lösen? Kann ich sie Jesus anvertrauen? Glaube ich daran, dass er immer die beste Lösung für sie hat? Lasse ich mir die Wahrheit sagen? Kann ich sie annehmen? Habe ich schon erfahren, dass nur die Wahrheit mich befreien kann? Wann?

  1. Gebe ich Jesus zu trinken?

Die Samariterin erkennt Jesus als einen Propheten. Sie versucht aber noch, sich hinter ihren religiösen Erwartungen und Überzeugungen zu verstecken. Als sie aber erfuhr, dass er der verheißene Messias, Christus, vor ihr stand, ließ sie ihren Wasserkrug (ihre Vergangenheit) stehen und eilte nach Hause. Mehr noch, sie hat allen verkündet, was sie selbst erfahren hat. Sie hat auch die Leute aufgefordert, selber zu Jeus zu gehen, um sich von ihm überzeugen zu lassen. Jene, die es gewagt haben, fanden (sie) zum Glauben an Jesus. So gaben sie ihm zu trinken: Sie stillten seinen Durst nach dem Heil der Menschen, indem sie sich dafür geöffnet haben.

Wer ist Jesus für mich? Ist er für mich Christus, der Sohn Gottes, mein Retter? Kann ich Jesus einfach vertrauen, mich auf ihn  verlassen? Fühle ich mich von ihm verstanden und angenommen, wie ich bin? Kann ich mich für Jesus von meiner Vergangenheit trennen? Wovon hat mich Jesus schon befreit? Kann ich davon Zeugnis geben? Will ich, dass alle Menschen geheilt werden? Wen bringe  ich dazu? Lege ich Zeugnis vor Jesus ab? Wen habe ich in der letzten Zeit zu Jesus gebracht? Hat mir das Freude gemacht?

Lobpreis

O Herr, gieße Ströme des lebendigen Wassers aus, o Herr, über uns.
O Herr, gieße neu die Kraft des heiligen Geistes aus, 
o Herr, über uns.
Sieh’ unser dürres Land, hör’ unser Schrei’n. 

Nur Deine starke Hand kann uns befrei’n.

Lass Wasser fließen, Herr, von Deinem Thron,

gieß aus in unser Land den Lebensstrom.

O Herr, gieße Ströme des lebendigen Wassers aus, o Herr, über uns.
O Herr, gieße neu die Kraft des heiligen Geistes aus, 
o Herr, über uns.

Vorsatz:

Ich nehme mir Zeit, um Jesus alle meine Probleme anzuvertrauen.

 

 

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Betrachtung zum 2. Fastensonntag A

2020/03/06 weniger...

Beten? Was bringt denn das?

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus. Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus. Während sie den Berg hinab stiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist (Mt 17,1-9).

Gebet

Herr Jesus Christus, du hast Zeit für uns. Du willst uns zeigen, wie man beten soll. Du willst uns beten lehren. Du lässt uns an deinem persönlichen Gebet anteilnehmen. Wie wichtig müssen wir denn für dich sein! Danke, Herr, dass du so gütig bist. Danke, Herr, dass wir mit dir zum Vater beten dürfen. Nimm auch uns beiseite und hilf uns zu beten. Erfülle uns neu mit deinem Geist, damit er in uns beten kann. Komm herab, Heiliger Geist und bete in uns. Heiliger Geist, durchglühe uns mit deinem Feuer, damit wir mit unserem Herzen beten können.

Persönliche Lektüre

Herr, dein Wort verwandelt mein Denken und Tun. Mach mich ganz offen für dich. Lass mich staunen und still sein vor dir. Lass mich bei dir bleiben und an deinem Herzen ausruhen. Schenke mir deinen Geist, denn ohne ihn kann ich nichts tun. Atme in mir, Heiliger Geist. Brenne in mir, Heiliger Geist. Wirke in uns, Heiliger Geist. Atem Gottes komm!

Gedanken zur Betrachtung

  1. Mir Zeit nehmen

Jesus nimmt Petrus, Jakobus und Johannes beiseite. Er führt sie auf einen Berg, wo er zum Vater betet. Er lebt seinen Jüngern das Gebet vor. Er zeigt ihnen, wie innig seine Verbundenheit mit dem Vater ist. In diese Beziehung sind auch die Heiligen des Alten Testamentes hineingenommen. Mehr noch, die Jünger Jesu dürfen an diesem Geschehen teilnehmen. Es tut ihnen gut. Sie wollen auf dem Berg bleiben und das Glück, das ihnen zuteil wurde, festhalten. Die Gemeinschaft, die Beziehung ist die Grundlage eines gesunden und gelungenen Lebens. Um das aber erfahren zu können, muss ich Zeit haben, muss ich mir Zeit nehmen.

Höre ich auf die Einladung Jesu zum Gebet? Habe ich Zeit für ihn, wie er Zeit für den Vater gehabt hat? Sehne ich mich nach der Beziehung zu Gott, dem Vater? Was tue ich, um sie zu vertiefen? Wie sieht mein Gebet aus? Kann ich im Gebet zur Ruhe kommen? Macht mich das Gebt glücklich? Wann? Bete ich gerne mit den anderen, besonders mit der Familie? Wen schliesse ich gerne in mein Gebet ein bzw. aus? Warum?

  1. Mein Leben sprechen lassen

Was tut man beim Beten? Man spricht mit Gott. Ich spreche mich aus und Gott hört mir zu. Ich lasse mein Herz sprechen. Ich schütte mein Herz vor ihm aus. Ich mache nicht schöne Worte, sondern lasse mein Leben vor Gott sprechen. Das ist das schwierigste, aber gleichzeitig das fruchtbarste Gebet. Jesus sprach mit Mose und Elija über sein Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte. Sie halfen Jesus, den Sinn seiner Sendung zu begreifen. Er, Jesus, ist der neue Mose, der uns sein neues Gesetz vermittelt. Jesus ist die Erfüllung der Verheißungen, die die Propheten (u.a. Elija) dem Volk Israel gegeben haben. Mose und Elija freuen sich nun über den verheißenen Messias Jesus. Das Teilen der Lasten des Lebens mit den anderen erleichtert. Das Begreifen des Sinnes der eigenen Sendung gibt Mut, sie treu zu erfüllen.

Ist Gott für mich ein Gesprächspartner? Glaube ich daran, dass er mir immer zuhört? Wie ist mein Gebet heute? Wann bete ich nur formell, aus Pflicht? Wann lasse ich mein Herz vor Gott sprechen? Bespreche ich mit Gott alles, was mein Leben ausmacht? Was spreche ich bei Gott nicht gerne an? Warum? Bin ich nach dem Gebet erleichtert und zum nächsten Schritt ermutigt? Wofür möchte ich heute Gott danken?

  1. Die Stimme vom Himmel vernehmen

Was tut man beim Beten? Man spricht mit Gott. Er spricht mich an und ich höre ihm zu. Jesus hat es getan:

Aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Wie sehr musste sich Jesus über diese Worte freuen! Wenn wir leiden und sterben müssen, ist es nicht so einfach, an die Güte des Vaters zu glauben. Dann tut es uns gut, immer wieder aus dem Mund des Vaters zu hören: Du bist mein geliebtes Kind! Das gibt uns Mut und Kraft für den weiteren Weg. Es wird uns ganz klar gesagt, dass wir nicht auf irgendjemand hören sollten, sondern nur auf Jesus selbst, an dem der Vater Gefallen gefunden hat. Wenn wir es aber nicht tun, werden wir nie erfahren, wie gut Gott zu jedem von uns ist. Ein gutes Wort tut uns gut, ein Wort der Wahrheit befreit uns.

Kann ich Gott zuhören? Lasse ich ihn zu mir sprechen? Lese ich gerne das Wort Gottes? Ist es meine Lieblingslektüre, ein Liebesbrief Gottes an mich, sein Kind? Merke ich mir die Worte Gottes? Lebe ich aus ihrer Kraft? Welches Wort gibt mir immer neu die Kraft, für Jesus zu leben? Frage ich Gott nach seinem Willen für mich? Was will er heute von mir?

Lobpreis

Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold
in deinem Feuer
Reinige mein Herz,
mach mich rein wie Gold, pures Gold

Feuer des Herrn,
danach verlangt mein Herz
mach mich rein,
(und) heilig
Dir allein will ich dienen, mein Meister
Und deinen Willen tun

Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir
und mach mich heilig
Reinige mein Herz,
nimm, was mich trennt von dir, tief in mir

Vorsatz

Jeden Tag nehme ich mir Zeit, auf Jesu Wort zu hören.

 

 

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Betrachtung zum 1. Fastensonntag A

2020/02/29 weniger...

Sieg in der Versuchung

In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab, und es kamen Engel und dienten ihm (Mt 4,1-11).

Gebet

Herr Jesus Christus, du hast 40 Tage in der Wüste gefastet. Du wurdest auch in die Versuchung geführt und hast jeder List des Teufels widerstanden. Schenke uns Mut zum Fasten in deinem Geist. Schenke uns auch dazu die Kraft, jeder Versuchung standzuhalten. Heiliger Geist, durchdringe uns mit deinem Feuer, entfache uns neu. Hilf uns jede Versuchung des Teufels zu durchschauen und sie abzulehnen. Sei du unsere Kraft und Stärke.

Persönliche Lektüre

Herr, dein Wort besiegt jede Versuchung. Dein Wort ist mein Schutz und mein Schwert. Lehre mich auf dein Wort zu hören und mich auf dein Wort zu verlassen. Lass mich die Macht deines Wortes erfahren. Sprich, Herr, denn dein/e Diener/in hört. Heiliger Geist, schenke mir eine Zeit der Wüste, damit ich den himmlischen Vater besser kennen lerne und ihm in allem vertraue. Sei du jetzt bei mir.

Gedanken zur Betrachtung

  1. Der Versucher

Das Evangelium spricht vom Versucher, der Jesus zum Bösen verführen wollte. Er wird auch als Teufel (Verleumder, «ein Mörder von Anfang an… und Vater der Lüge» (Joh 8,44-45) und Satan (Gegner, Ankläger) bezeichnet. Er wurde als Engel erschaffen und hat sich dann definitiv von Gott abgewandt. Mehr noch, er will auch Menschen auf seine Seite ziehen, damit sie Gott, den Vater nicht lieben und ihm nicht dienen. Er hört nicht auf, Gott zu verleumden, seine Güte in Frage zu stellen und die Menschen mit seinen Lügen zu täuschen. Er taucht im Leben eines Menschen als sein «Wohltäter» auf, dabei geht es ihm aber nur darum, den Menschen von Gott wegzubringen. Wir alle sind seinem Wirken ausgeliefert.

Glaube ich an die Existenz des Teufels? Wie erfahre ich sein Wirken? Welchen Lügen des Satans habe ich vertraut? Wo klagt mich der Teufel vor Gott an? Verführe ich selbst die Mitmenschen zum Bösen?

  1. Die Versuchung

Die Versuchungen des Teufels sind listig. Er verführt uns zum Bösen unter dem Mantel des Guten. Zuerst stellt er die Liebe und die Güte Gottes in Frage. Wenn du Gottes Sohn bist, dann kannst du alles machen, was du willst. Wenn Gott dein Vater wäre, würde er dir genügend Brot geben, dir einen Namen verschaffen und dich mit Macht beschenken. Wenn du dies aber nicht hast, kann er nicht dein Vater sein. Ausserdem nimm deine Freiheit in Anspruch und löse dich aus der Bindung an ihn. Entscheide selber, was gut und was böse ist. Durch die Versuchung beginnt der Mensch, dem Teufel mehr zu vertrauen als Gott, seinem Vater und Schöpfer.

Bin ich wirklich ein geliebtes Kind Gottes? Wie lebe ich diese meine Würde? Wo vertraue ich Gott, meinem Vater, nicht voll und ganz? Warum? Kann ich alles von Gott erwarten? Kann ich alles aus seiner Hand annehmen im Wissen, dass er besser weiss, was mir gut tun?

  1. Der Sieg

Jesus wurden Versuchungen nicht erspart. Immer wieder wurde er ihnen ausgesetzt, selbst in der Stunde seines Todes! Wie hat er sie aber besiegt? Indem er mit dem Teufel nicht verhandelt hat und seine Versuchungen mit der Kraft des Wortes Gottes abgelehnt hat. Wenn wir beginnen mit der Versuchung zu diskutieren, verlieren wir diesen geistlichen Kampf. Wenn wir uns aber auf sie nicht einlassen, sondern ihnen die Kraft des Wortes Gottes entgegenstellen, dann siegt Gott selbst in uns. Weg mit dir, Satan! – soll immer unsere Antwort sein auf jede Versuchung des Teufels.

Wo «diskutiere» ich mit schlechten Gedanken? Wo gehe ich Kompromisse mit dem Bösen, mit dem Teufel ein? Kenne ich das Wort Gottes? Trage ich dieses Wort in meinem Herzen? Glaube ich an seine Macht? Wann und wie habe ich eine Versuchung besiegt?

Lobpreis

Dir gebührt die Ehre und Anbetung.
Wir erheben unsre Hände,
Wir erheben Deinen Nam’n
Dir gebührt die Ehre und Anbetung.
Wir erheben unsre Hände,
Wir erheben Deinen Nam’n

 

Denn du bist groß,
Du tust große Wunder, groß,
Niemand anders ist wie Du,
Niemand anders ist wie Du.
Denn du bist groß,
Du tust große Wunder, groß,
Niemand anders ist wie Du,
Denn du bist groß.

Vorsatz

Ich versuche, jede Versuchung gleich zu Beginn mit Jesus abzulehnen.

 

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Betrachtung zum 7. Sonntag im Jahreskreis A

2020/02/22 weniger...

Wen liebe ich?  

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab. Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist (Mt 5,38-48).

Gebet

Herr Jesus Christus, du sprichst uns mit deinem Wort an. Du willst uns die Sehnsüchte deines Herzens anvertrauen. So oft hören wir nur uns selbst. So oft reden nur wir zu dir, statt dir auch einmal einfach zuzuhören… Mache uns ganz offen für dich, für dein Wort, für dein Herz. Lehre uns lieben, wirklich selbstlos lieben, selbst unsere Feinde. Dein Heiliger Geist reinige und durchglühe uns mit seiner Kraft, damit wir fähig werden, aus uns selbst hinaus auf den anderen zu! Heiliger Geist, du Feuer der ewigen Liebe des Vaters und des Sohnes, komm auf uns herab und entfache uns neu. Mit dir ist das menschlich Unmögliche möglich. Heiliger Geist, gieß deine Liebe in unseren Herzen aus und durch uns in die weite Welt hinaus…

Persönliche Lektüre

Jesus, du bist mein Freund und Retter. Du hast dich für mich hingegeben. Du hast mich bis in den Tod geliebt. Ziehe mich an dich. Lass mich deine reine und grenzenlose Liebe erfahren. Drücke mich an dein Herz. Nur so kann ich wirklich erfahren, was die Liebe ist. Erfülle mich neu mit deinem Geist der Liebe, mit deinem lebendigen Wort. Möge dieses Wort in mir Fleisch werden. Heiliger Geist führe und leite mich…

Gedanken zur Betrachtung

  1. Wen liebt Gott?

Das ist eine interessante Frage. Wir können pauschal sagen: Gott liebt alle Menschen. Er nimmt uns ja durch die Taufe als seine geliebten Kinder an. Und damit haben wir auch Recht: Gott hat alle Menschen gern. Wer sind aber alle Menschen vor Gott? Wir alle sind Sünder. Das ist unsere tägliche, sehr schmerzliche Erfahrung. Jedes Versagen, jede Sünde macht uns aber zu Feinden Gottes. Sie richtet sich gegen Gott und verletzt sein zärtliches, väterliches Herz. Gott liebt also uns, seine Feinde!!! Seine Liebe ist grenzenlos. Sie ist eine barmherzige, verzeihende Liebe. Jesus hat sie uns durch sein Kreuz erwiesen.

Freue ich mich darüber, dass ich Gottes Kind bin? Schätze ich diese Würde? Helfe ich auch den anderen, diese Würde zu entdecken und zu bewahren? Habe ich ein gutes Gewissen? Kann ich die Sünde in meinem persönlichen Leben erkennen? Kann ich sie beim Namen nennen. Kann ich zu ihr stehen? Ist mit bewusst, dass ich durch jede Sünde zum Feind Gottes werde? Wie fühle ich mich dann vor ihm? Glaube ich, dass Gott, der Vater, mich nicht „für etwas“, sondern „trotzt allem“ liebt? Mache ich mir diese Liebe zu Eigen?

  1. Umdenken können

Jesus, die Liebe des Vaters, fordert uns auf, umzudenken! Wir sollen wie er dem Bösen eine Grenze setzen. Ja, der Verzicht auf die Rache ist gefragt! Wenn wir das Böse zurückzahlen, werden dadurch weder wir noch die Welt besser. Im Gegenteil, das Böse wird sich nur ausbreiten. Darum befiehlt Jesus seinen Jüngern, auf das Böse in jeder Gestalt zu verzichten und das Gute zu tun. Das Böse kann letztlich nur durch das Gute besiegt werden. Die Barmherzigkeit muss über die Gerechtigkeit siegen. Das Mehr an Liebe und Güte ist gefragt!

Wie reagiere ich, wenn die Mitmenschen mich beleidigen oder verletzen? Mit Aufregung, Beschimpfung, Rache? Wann zahle ich das Böse zurück? Warum? Kann ich dem Bösen in meinem Leben eine Grenze setzten? Mache ich dem anderen bewusst, wie sehr sein schlechtes Tun mich verletzt? Helfe ich gerne den anderen? Bin ich bereit, selbstlos zu lieben in Wort und Tat? Wann ist es mir gelungen, das Böse durch das Gute zu besiegen?

  1. Liebe ich meine Feinde?

Gott ist Vater. Er liebt alle seine Kinder: Die Gerechten und die Ungerechten, die Guten und die Bösen. Er ist gut zu allen, weil er eben Vater ist. Er kann nicht anders als lieben, selbst wenn jedes Böse sein Herz zerreißt! Das Gleiche erwarte er von uns, von seinen Kindern. Wir sollen ja wie er vollkommen sein. Das Einzigartige des Christentums ist die Feindesliebe. Einen Nächsten zu lieben, der mich liebt, ist nicht schwer. Einen Feind zu lieben, der mich nicht gern hat, mich vor den anderen auslacht, mich auf der Straße beschimpft, mich verletzt, einfach immer gegen mich ist, ist schwer, manchmal sehr schwer. Wir Christen fangen aber damit an, immer wieder und immer neu.

Sind die Menschen meine Schwestern und Brüder? Wer ist zu meinem Feind geworden? Wem gehe ich gerne aus dem Weg? Warum? Habe ich versucht, meine Beziehung zu ihm zu ändern? Lasse ich mich von Jesus herausfordern, oder will ich alles beim Alten lassen? Auf wen hin soll ich heute den ersten Schritt machen? Bete ich für die Menschen, die etwas gegen mich haben? Wem habe ich etwas Böses gewünscht? Ist mir bewusst, dass dies die größte Sünde ist, weil sie sich gegen das Herz Gottes richtet? Habe ich es bereut? Für wen wurde ich zum Feind? Warum? Habe ich mich entschuldigt? Warum nicht?

Lobpreis

Wo ich auch stehe, du warst schon da.
Wenn ich auch fliehe, du bist mir nah.
Was ich auch denke, du weißt es schon.
Was ich auch fühle, du wirst verstehn.

Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst.
Herr, du richtest mich wieder auf,
und du hebst mich zu dir hinauf.
Ja, ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.

Du kennst mein Herz, die Sehnsucht in mir.
Als wahrer Gott und Mensch warst du hier.
In allem uns gleich und doch ohne Schuld.
Du bist barmherzig, voller Geduld.

Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst.
Herr, du richtest mich wieder auf,
und du hebst mich zu dir hinauf.
Ja, ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.

Vorsatz

Ich bringe jeden Menschen zu Gott, der etwas Böses tut.

 

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Betrachtung zum 6. Sonntag im Jahreskreis A

2020/02/14 weniger...

Nicht aufheben sondern erfüllen

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gebe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, so lange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast. Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch. Ihr habt gehört. dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs. Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen (Mt 5,17-37).

Gebet

Herr Jesus Christus, du bist in unsere Welt gekommen, um das Gesetz und die Propheten zu erfüllen. Aus Liebe zum Vater befolgtest du seine Gebote, um wirklich frei zu leben. Ja, das Gesetz Gottes zeigte dir den Weg in die Freiheit, den Weg zum Glück. Lehre uns deine Gebote zu beherzigen und zu befolgen. Berühre unsere Herzen mit dem Feuer deines Geistes, damit wir dir auf dem Weg deiner Gebote treu bleiben. Heiliger Geist, befähige uns, unsere Nächsten so zu lieben, wie du sie liebst. Entfache uns neu mit dem Feuer deiner reinigenden und eifrigen Liebe.

Persönliche Lektüre

Liebster Jesus, du zeigst mir den Weg des Lebens, den Weg zum Vater. Dein Wort ist Wahrheit. Öffne mein Herz und mein Ohr für dein lebendiges Wort. Rede du zu meinem Herzen. Führe mich auf den Weg deiner Gebote. Lass mich in Freude dir folgen und dir für alles danken. Sende deinen Geist aus und erneuere das Antlitz der Erde, erneuere mein Leben. Ich werde ruhig und still… Ich lausche dem Wort Jesu…

Gedanken zur Betrachtung

  1. Beschütze das Leben

Das fünfte Gebot kann auch lauten: Beschütze das Leben. Setz dich für jedes Leben von Anfang an bis zum natürlichen Tod ein. Eigentliche wissen wir das und so oft berufen wir uns auf unsere Freiheit, um eine Abtreibung oder eine Euthanasie zu rechtfertigen… Jesus geht aber viel weiter mit der Auslegung dieses Gebotes. Auch Worte können verletzten, ja sogar töten. Ein beleidigendes, hartes, liebloses verwünschendes Wort kann das Leben eines Menschen ganz schwer machen, ja es sogar verhindern. Wie schwer verstoßen wir dann gegen das fünfte Gebot bewusst oder unbewusst! Und wie oft sind wir dann nicht fähig um Vergebung zu bitten und uns mit dem anderen zu versöhnen. Nimmt Gott dann unser Gebet an?

Wo verstoße ich gegen das menschliche Leben? Achte ich jedes Leben? Welche Worte spreche ich aus? Bauen sie die anderen auf oder richten sie sie zugrunde? Welches menschliche Wort hat mein Leben schwer gemacht? Kann ich es vergeben und Gott um Heilung bitten?

  1. Achte die Ehe

Das sechste Gebot erwähnt man seit Jahren nicht auf der Kanzel. Und dabei wissen wir, dass bereit über die Hälfte der Ehen auseinandergehen. Wo liegt das Problem? Ist das die fehlende Treue der Ehegatten? Ist das unsere Gesellschaft, die keine Achtung mehr vor der Reinheit verspürt? Sind wir es selbst, die wir uns zum Bösen verführen lassen? Achte also die Ehe, die eigene und die deiner Mitmenschen! Kämpfe um einen reinen Blick, reinige deine Gedanken, bewahre deinen Leib vor jeder Unreinheit. Sei entschieden in deinem Tun, sonst leiden wegen dir deine Familienmitglieder. Kannst du das verantworten?

Sorge ich für meine Ehe? Lebe ich die Reinheit meinem Stand entsprechend? Bete ich für die Ehegatten? Ist mein Blick rein? Wo lasse ich mich immer wieder zur Unreinheit verführen? Bin ich entschieden, dem heute abzusagen, mich davon für immer zu trennen!

  1. Sprich die Wahrheit

Das achte Gebot kann lauten: Sage die Wahrheit. Wir retten uns oft aus der Peitsche mit sogenannten Notlügen. Wir verschweigen die Wahrheit, die allein uns frei macht, die das Leben eines Menschen retten oder vernichten kann. Wie viele falsche Gerüchte werden von Mund zu Mund weitergegeben! Wer prüft sie schon? Wer hat den Mut, die Wahrheit zu suchen, ein klares Ja oder ein klares Nein zu sagen? Ist uns die Meinung der anderen wirklich wichtiger als das Wort Gottes? Wie können wir einander vertrauen, wenn wir einander belügen, nicht durchsichtig sind und falsche Menschen sind?

Wo suche ich nach der Wahrheit? Nehme ich die Wahrheit über mich selbst an? Kann ich dem anderen die Wahrheit sagen? Warum gebrauche ich die Notlügen? Wie kann ich sie in der Zukunft vermeiden?

Lobpreis

So nimm denn meine Hände
und führe mich,
Bis an mein selig Ende
und ewiglich.

Ich mag allein nicht gehen,
Nicht einen Schritt;
Wo Du wirst geh’n und stehen,
Da nimm mich mit.

In Dein Erbarmen hülle
Mein schwaches Herz,
Und mach’ es endlich stille
In Freud’ und Schmerz.

Lass ruhn zu Deinen Füßen
Dein armes Kind,
Es will die Augen schließen
und glauben blind.

Wenn ich auch gar nichts fühle
Von Deiner Macht,
Du bringst mich doch zum Ziele
Auch durch die Nacht.

So nimm den meine Hände
Und führe mich,
Bis an mein selig Ende
Und ewiglich!

Vorsatz

Ich will den anderen nur gute und ehrliche Worte sagen.

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Betrachtung zum 5. Sonntag im Jahreskreis A

2020/02/07 weniger...

Keine Privatsache

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen (Mt 5,13-16).

Gebet

Herr Jesus Christus, du selbst bist das Licht der Welt. Unser Leben wird von deinem Licht hell. So befähigst du auch uns das Licht der Welt zu sein. Erwärme und erhelle unser Leben mit der Kraft des Heiligen Geistes. Entfache uns neu in deinem Dienst, damit wir uns mit unserem Glauben nicht verstecken. Heiliger Geist, du Geist der Stärke und des Mutes, sende uns heute neu aus. Sende uns zu allen Menschen, die heute dein Licht brauchen.

Persönliche Lektüre

Teurer Jesus, du bist da für mich. Du gibst meinem Leben einen guten Geschmack. Ich freue mich über deine Gegenwart und über deine Liebe. Gut, dass es dich gibt. Erneuere mein Leben durch dein lebendiges Wort und durch deinen Heiligen Geist. Reiße mich aus meiner Gewohnheit und Gleichgültigkeit heraus, damit ich dir voll Freude folgen und zum Licht für die anderen werden kann.

Gedanken zur Betrachtung

  1. Deine Privatsache?

Jesus ruft alle Menschen in seine Nachfolge. Jene, die seinem Ruf folgen, müssen Farbe bekennen. Sie können nicht sagen: Meine Beziehung zu Gott, mein Glaube ist meine Privatsache. Es ist eine persönliche Sache, aber keine Privatsache. Ich kann mich doch mit meinem christlichen Denken, Reden und Tun nicht verstecken. Ich muss als Christ ein klares Profil haben. Ich bin ja berufen, das Salz für die Erde und das Licht für die Welt zu sein. Ja, für die anderen da sein. Da muss ich klar Farbe bekennen. Und sie, die Farbe ist nicht rosarot, sondern christlich. Sie ist nicht für mich! Sie ist für die anderen da!

Stehe ich in der Nachfolge Jesu? Habe ich mich für ihn entschieden? Stehe ich zu ihm? Kann ich meine Beziehung zu ihm auch in der Öffentlichkeit leben? Bekenne ich mich als Christ zu Hause, in der Schule, an meinem Arbeitsplatz, auf der Straße? Wo, vor wem schäme ich mich, dass ich zu Jesus gehöre? Wie sieht mein christliches Profil aus? Arbeite ich an diesem Profil? Was tue ich, um ein klares Zeugnis für Jesus abzulegen? Tue ich das aus Liebe zu den anderen?

  1. Guter Geschmack?

Das Salz ist etwas Gutes. Es gibt den Speisen einen guten Geschmack. Ohne Salz schmeckt das Essen fade. Das Salz dient auch der Konservierung, der Erhaltung der Speisen. Zu viel Salz ist auch nicht gut. Eine versalzene Suppe schmeckt nicht. Schlimm ist es aber, wenn das Salz seinen Geschmack verliert. Es taugt dann zu nichts mehr. Wir Christen sind aufgerufen einen guten Geschmack unserer Erde zu geben. Selbst mit wenig Tun geben wir dem Leben der anderen einen guten Geschmack. Wir sollen das Gute erhalten und unsere christlichen Werte leben, und uns nicht jeder Mode anpassen. Wir dürfen das Leben der Mitmenschen weder versalzen noch gedankenlos gutheißen. Das Salz in einer Wunde schmerzt, macht uns aber bewusst, dass es sie gibt.

Habe ich heute einen guten Geschmack? Was habe ich im Laufe der Zeit davon aufgeben? Wo habe ich mich an die anderen, an die Mode, an die heutige Zeit angepasst? Welche evangelischen Werte kann ich leben und verteidigen? Was will ich in meinem Glauben um jeden Preis erhalten? Bemühe ich mich darum? Welchen Geschmack gebe ich den anderen? Habe ich jemandem sein Leben versalzen? Wie? Warum?

  1. Helles Licht?

Das Licht erfreut uns. Einen Stromausfall haben wir nicht gern. Wenn dann nichts mehr funktioniert, denken wir, dass die Welt untergeht. Wir sollen das Licht für die Welt sein. Ein Licht in der Finsternis. Ein Licht, das nicht im Verborgenen bleiben darf. Es muss auf den Leuchter, um allen im Haus zu leuchten, um Wärme zu schenken. Es soll ein klares uns selbstloses Licht sein. Es soll den anderen guttun, und zwar so, dass sie nicht uns, sondern unseren Vater im Himmel preisen. Es muss also ein durchsichtiges Licht sein, das auf den Vater verweist. Wir sollen im Rampenlicht stehen, das das himmlische Licht widerspiegelt.

Wer war für mich ein klares Licht auf meinem Lebensweg? Warum? Kann ich selbstlos für die anderen da sein? Für wen bin ich zu einem Licht geworden, das Orientierung, Sicherheit und Wärme schenkt? Wann verberge ich das Licht meines Glaubens? Warum? Wann stelle ich mich selbst statt Jesus in das Rampenlicht? Wo leuchte ich nur für mich selbst? Warum? Wo ist mein Licht aus? Wie kann ich es wieder anzünden?

Lobpreis

Herr, das Licht Deiner Liebe leuchtet auf,

strahlt inmitten der Finsternis für uns auf.

Jesus, Du Licht der Welt sende uns Dein Licht.                                                                                                          

Mach uns frei durch die Wahrheit, die jetzt anbricht.                                                                                                   

Sei mein Licht, sei mein Licht!

 

Jesus, Dein Licht
füll dies Land mit des Vaters Ehre. Komm Heil’ger Geist,
setz die Herzen in Brand!
Fließ Gnadenstrom,
überflute dies Land mit Liebe! Sende Dein Wort,
Herr, Dein Licht strahle auf.

 

Herr, voll Ehrfurcht komm’ ich zu Deinem Thron,                                                                                                          

aus dem Dunkel ins Licht des Gottessohns.                                                                                                                 

Durch Dein Blut kann ich nun vor Dir stehen.                                                                                                               

Prüf mich, Herr, lass mein Dunkel vergehen.,

sei mein Licht, sei mein Licht!

 

Schau’n wir, König, zu Deinem Glanze auf,                                                                                                                

dann strahlt Dein Bild auf unserm Antlitz auf.                                                                                                               

Du hast Gnade um Gnade gegeben.

Dich widerspiegelnd erzähl’ unser Leben                                                                                                                      

von Deinem Licht, von Deinem Licht!

Vorsatz

Ich versuche mich öffentlich als Christ zu bekennen.

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Betrachtung zur Darstellung des Herrn A

2020/01/31 weniger...

Begegnung

Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Símeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Símeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Símeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Pénuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm (Lk 2,22-40).

Gebet 

Herr Jesus Christus, du wirst zum Tempel gebracht, um Gott geweiht zu werden. Du gehörst ja zu ihm seit Ewigkeit her. Nun wirst du seinen Händen anvertraut, die dich stets begleiten werden. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir deine Gegenwart in unserem Leben erkennen können. Lass uns unsere Taufweihe leben. Schenke uns den Mut, alles in die Hand des himmlischen Vaters zu legen und für ihn zu leben. Heiliger Geist komm auf uns herab und lass uns Jesus begegnen. Öffne uns für sein Wort und seine Liebe. 

Persönliche Lektüre

Lieber Jesus, du begegnest deinem Volk und offenbarst dich als das Licht für die Welt. Schenke mir neue Augen und neues Herz, dass ich dich erkenne und dir neu begegnen kann. Mach mich hellhörig für die Eingebungen des Heiligen Geistes. Schenke mir den Mut, sie zu befolgen. Heilige Geist ruhe du auf mich.

Gedanken zur Betrachtung

  1. Treue zum Gesetz

Es fällt uns auf, dass Maria und Josef, Simeon und Hanna dem Gesetz Gottes treu waren. Sie haben es nicht nur gekannt. Sie haben es gelebt. So haben sie den Weg zu einer echten Begegnung mit Gott gebahnt. Josef und Maria brachten Jesus in den Tempel, um ihn nach dem Gesetz des Mose Gott darzustellen, zu weihen. Simeon war gerecht und fromm. Und die Hanna hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. All das ermöglichte eine Begegnung zwischen Jesus und seinem Volk, das Simeon und Hanna darstellten. 

Kenne ich noch das Gesetz Gottes, die Zehn Gebote, das Gebot der Liebe? Bemühe ich mich darum, sie zu befolgen? Welche Gebote bzw. Gesetze Gottes habe ich aufgegeben? Warum? Betrachte ich das Gesetz Gottes als einen Weg des Glücks und der Freiheit? Welches Gebot will ich mir heute neu zu Herzen nehmen? 

2. Das Wirken des Heiligen Geistes

Es wird sehr betont, dass der Heilige Geist auf Simeon ruhte. Mehr noch, Simeon war sehr sensibel für seine Stimme: für seine Verheißungen und seine Führung. Und er gehorchte ihm. So ist er zum Tempel gegangen gerade in diesem Augenblick, als Maria und Josef das Jesuskind Gott weihen wollten. Der Heilige Geist öffnete seine Augen, so dass er in einem kleinen, fremden Kind das versprochene Heil erkennen und es als das Licht zur Erleuchtung der Heiden annehmen konnte. Er hatte das Glück, Jesus selbst in die Arme zu nehmen und an sein Herz zu drücken. 

Wer ist der Heilige Geist für mich? Verlasse ich mich auf seine Führung? Lebe ich aus seiner Kraft? Höre ich auf seine Stimme? Bete ich zu ihm um seine Gaben? Wo uns wie habe ich sein Wirken wahrgenommen? 

3. Zeugen und Propheten

Simeon und Hanna bezeugen vor allen, was sie erfahren haben. Sie können unmöglich drüber schweigen, dass sie im Jesuskind Gott selbst begegnet sind. Alle sollen erfahren, dass Gott sich seines Volkes angenommen und ihm das Heil geschenkt hat. Alle sollen in das Licht Gottes treten, um sich befreien und erlösen zu lassen, um ihr Leben hell machen zu lassen. Die Begegnung mit Jesus Christus ist die Erfüllung des menschlichen Lebens, mehr braucht man nicht. In ihm haben wir ja alles! Simeon und Hanna können die gegenwärtige Zeit erkennen und in die Zukunft sehen, die ihnen von Gott her offenbart wird. 

Welche Glaubenserfahrungen habe ich in der letzten Zeit gemacht? Teile ich gerne mit den anderen? Welches Zeugnis von Jesus Christus gebe ich? Will ich alle mit ihm bekannt machen? Kann ich die Gegenwart im Licht Gottes interpretieren? Verbreite ich die Freude des Evangeliums? Warum nicht?

Lobpreis

„Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns, Heiliger Geist,
wirke in uns, Heiliger Geist,
 Atem Gottes, komm!”

Komm, du Geist, durchdringe uns, komm, du Geist, kehr bei uns ein!
Komm, du Geist, belebe uns, wir ersehnen dich!

Komm, du Geist der Heiligkeit, komm, du Geist der Wahrheit.
Komm, du Geist der Liebe, wir ersehnen dich!

Komm, du Geist, mach du uns eins, komm, du Geist, erfülle uns.
Komm, du Geist und schaff uns neu, wir ersehnen dich!

Vorsatz

Ich öffne mein Herz für den Heiligen Geist und bitte ihn um seine Führung. 

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Betrachtung zum 3. Sonntag im Jahreskreis A

2020/01/24 weniger...

Ein Licht in meinem Dunkel 

Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen. Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.

Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen ihre Netze in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus. Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden (Mt 4,12-23).

Gebet 

Herr Jesus Christus, du kommst zu uns. Du allein bist das Licht der Welt, das unsere Finsternis zu erhellen vermag. Ja, du machst alles hell, du schaffst alles neu! Wir freuen uns über dein Kommen zu uns. Befreie uns von der Angst vor deinem Licht. Mache uns offen für deine Gegenwart und dein Wirken. Hilf uns umzukehren zu dir! Erfülle uns neu mit dem Heiligen Geist, der uns ans Licht führt. Heiliger Geist, du Feuer der ewigen Liebe Gottes, entfache uns heute neu. Befreie uns von uns selbst, damit wir ganz für dich und für Jesus da sein können. Heiliger Geist, komm auf uns herab und wirke unter uns!

Persönliche Lektüre

Jesus, du nimmst dir Zeit für mich. Ich bin für dich wichtig. Du kennst mich und weißt ganz genau, wie nötig ich dich habe. Ich kann über deine Liebe nicht genug staunen. Ich will dich aufnehmen. Befähige mich dazu durch deinen Heiligen Geist. Du, Geist der Stärke und des Rates, sei nun bei mir. Führe mich in das Licht Jesu.    

Gedanken zur Betrachtung:

  1. Jesus verlässt alles für mich.

Jesus hat sich entschieden alles zu verlassen: seine Familie, seine Freunde, seine Heimatstadt Nazaret. Warum? Um in Kafarnaum zu wohnen, um mit mir zu wohnen. Er hat alles verlassen, um sein Licht zu allen zu bringen, die es bitter nötig haben, die im Dunkel leben und im Schattenreich des Todes wohnen. Er hat ja alles für mich verlassen. Er will mich in meiner Heimat finden, mit mir wohnen und Freundschaft mit mir schließen. Mehr noch, er will eine Liebesbeziehung zu seiner Kirche, zu meiner Seele. Er ist ja der Bräutigam!  

Freue ich mich wirklich, wenn Jesus selbst zu mir kommt? Bin ich dafür dankbar, dass er alles gerade für mich verlassen hat? Habe ich Zeit für ihn? Lasse ich ihn bei mir wohnen? Lebe ich mit ihm? Bin ich sein(e) Freund(in)? Kann er auf mich zählen? Liebe ich Jesus? Bekenne ich ihm meine Liebe?

2. Das Licht Jesu annehmen: Umkehren!

Mit Tausenden Lichtern haben wir tagtäglich zu tun. Wir haben sie gern. Wir regen uns sehr auf, wenn der Strom nur für einen kurzen Augenblick ausfällt. Andererseits sehnen wir uns nach einem Licht, das unserer inneren Finsternis, dem inneren Tod ein Ende setzt. Wir spüren, dass jede Sünde uns von Gott, dem wahren Licht trennt. Wir spüren, dass wir damit Orientierung verlieren. Mehr noch, wir erfahren, dass die Sünde den Tod mit sich bringt. Es gibt ja viele heidnische Bereiche in unserem Leben, die mit dem Evangelium wenig oder gar nichts zu tun haben. Darum bietet uns Jesus sein Licht an, mit dem er unser Leben wieder hell machen will. Ja, er fordert uns auf, umzukehren und sein Reich anzunehmen. Nur so wird Jesus ein Licht für alle unsere Wege!  

Wo ist es finster in meinem Leben? Wo lasse ich das Licht Jesus nicht hinein? Warum? Habe ich mir überlegt, was die Sünde in mir bewirkt? Spüre ich noch die Hässlichkeit und die Schrecklichkeit der Sünde? Will ich sie Jesus anvertrauen? Wann hat Jesus das letzte Mal mein Leben hell gemacht? Wie habe ich mich danach gefüllt? Lebe ich im Licht Jesu? Erbitte ich sein Licht bei allen meinen Entscheidungen?     

3. Ich verlasse alles für Jesus. 

Von den ersten Aposteln heißt es: Sie ließen ihre Netze, sie verließen das Boot und ihren Vater und folgten Jesus. Mehr noch, sie taten es sofort, sogleich. Warum denn? Warum stellten sie alles aufs Spiel? Warum wagten sie alles? Sie haben etwas von der barmherzigen Liebe Jesu verstanden. Sie wollten sie nicht ohne Antwort lassen. Sie taten es für Jesus. Mehr noch, sie haben erfahren, wie uns der Evangelist Lukas berichtet, dass Jesus alles kann, dass er sich im Fischen besser auskennt als sie erfahrene Fischer! Letztendlich sollten sie Fischer bleiben aber auf einer ganz anderen Ebene: Sie sollten von da Menschenfischer werden.  

Kenne ich Jesus? Höre ich seine Stimme im Arbeitsalltag? Habe ich Zeit dafür? Was würde ich für Jesus heute lassen, wen verlassen? Bin ich heute bereit, alles und alle für Jesus zu verlassen? Warum nicht? Ist Jesus wirklich alles, was ich brauche? Setze ich mich für seine Sache ein? Wie folge ich Jesus? Was mache ich lieber morgen als sofort? Warum?     

Lobpreis

Licht dieser Welt Du strahlst in unserer Nacht auf

Leuchtest den Weg lässt mich sehn

Herr Deine Schönheit lässt mich anbeten

Ewig werd’ ich vor Dir stehn

Ich will Dich anbeten

Will mich vor Dir beugen

Will Dir sagen Du nur bist mein Gott

Denn Du allein bist herrlich

Du allein bist würdig

Du nur bist vollkommen gut zu mir

Herr aller Zeiten Du bist hoch erhaben

Herrlich im Himmel erhöht

Doch voller Demut kamst Du auf diese Erde

Zeigst worin Liebe besteht

Herr nie begreife ich die Last, 

die Du am Kreuz getragen hast

Vorsatz

Ich entscheide mich sofort, Jesus in meinen heidnischen Lebensbereichen wohnen zu lassen und sie von ihm hell machen zu lassen. 

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"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.

LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN


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