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Im Glauben heranwachen
Es kam für die Eltern Jesu der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selber aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Pénuels, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm (Lk 2,22-40).
Gebet
Herr Jesus Christus, es hat dir gefallen in einer menschlichen Familie zur Welt zu kommen und in ihr heranzuwachsen. Wie jeder Mensch hast auch du eine Familie gebraucht, um zu wachsen, zu reifen und zu lieben. Du zeigst uns, dass wir ohne Gemeinschaft nicht leben können, dass wir Gemeinschaft, zuerst die Familiengemeinschaft brauchen, um glauben zu können. Herr, sende uns deinen Heiligen Geist. Er ruhe auf uns und helfe uns im Glauben und in der Liebe heranzuwachsen. Heiliger Geist, erfülle und mit deiner Weisheit und Liebe. Schaffe uns neu in deiner Macht und schenke uns eine gute Gemeinschaft.
Persönliche Lektüre
Jesus Christus, dir will ich nun begegnen. Dir ist nicht alles vom Himmel herabgefallen. Du musstest vieles lernen, um wachsen und reifen zu können. Schenke mir deinen Geist, dass ich mich für meinen Reifungsprozess mit allen Kräften einsetze. Ermutige mich, stets an mit zu arbeiten, dass ich dir immer ähnlicher werde. Heiliger Geist, komm auf mich herab und weiche mir nicht von der Seite.
Gedanken zur Betrachtung
Alles Erstgeborene gehörte dem Herrn als Andenken an die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei Ägyptens. Darum weihten auch Maria und Josef Gott das vierzigtägige Jesuskind. Dazu brachten sie ein bescheidenes Opfer dar. Sie legten das Jesuskind in die Hand des himmlischen Vaters. Sie gaben es frei, selbst wenn sie es für ein Paar Turteltauben auslösten. Das Jesuskind blieb Gott geweiht. Die Eltern forderten ihn nicht zurück. Sich Gott weihen bedeutet sich total in den Dienst Gottes zu stellen, alle Kräfte für Gott zu geben, allem zu sterben, was uns von ihm trennen kann. Die Heilige Familie, Simeon und Hanna haben es gewagt!
Ist mir bewusst, dass ich in der Taufe Gott geweiht wurde? Weihe ich Gott alles, was ich bin, was ich denke, spreche und tue? Was habe ich noch nicht in den Dienst des Herrn gestellt? Wo setze ich mich nicht mit allen Kräften ein? Welche schlechten Gewohnheiten soll ich heute dem Tod weihen?
Simeon war ein Mann des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ruhte auf ihm. Der Heilige Geist offenbarte ihm die Geheimnisse Gottes. Der Heilige Geist führte ihn zum Tempel, um das kommende Heil der Menschen, das Licht zur Erleuchtung der Heiden und die Herrlichkeit für das Volk Israel zu sehen. Der Heilige Geist befähigte ihn, in einem kleinen Kind, den versprochenen Retter der Welt zu erkennen und anzuerkennen. Der Heilige Geist erfüllte sein Herz mit Dankbarkeit und Frieden, seinen Mund mit Lobpreis und Prophezeiung, seine Hände mit Zärtlichkeit und Segen. Der Heilige Geist hielt seinen Glauben lebendig bis ins hohe Alter! Wahrlich, ein Mann des Heiligen Geistes!
Welche Rolle spielt der Heilige Geist in meinem Leben? Darf er stets auf mir ruhen? Höre ich auf ihn? Folge ich ihm? Bete und lebe ich aus seiner Kraft? Wo erfahre ich konkret sein Wirken? Belebt er mein ganzes Leben?
Das Wachstum im Glauben ist ein Prozess. Nicht anders war es im Falle Jesu. Auch er wuchs heran und wurde kräftig. Und zwar nicht von heute auf morgen, aber von Tag zu Tag. Dazu brauchte er auch die Weisheit und die Gnade Gottes, die ihm zuteil wurden bzw. auf ihm ruhten. Wie die Prophetin Hanna öffnete er sich immer wieder für diese Gnade, indem er Gott, dem Vater, Tag und Nacht diente. Darum durfte auch sie hinzutreten, Gott preisen und den Menschen seine Gegenwart voll Freude bezeugen. Selbst im hohen Alter war sie für das Wirken Gottes offen.
Bin ich Gott für meine Glaubenserfahrungen dankbar? Danke ich Gott für alle, die mich auf dem Weg des Glaubens begleitet haben? Was tue ich heute, um im Glauben wachsen zu können? Wo begegne ich heute dem lebendigen Gott? Bin ich offen für die Überraschungen Gottes?
Lobpreis
Es ist ein Ros’ entsprungen
aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen,
von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein 'bracht
mitten im kalten Winter,
wohl zu der halben Nacht.
Das Röslein, das ich meine,
davon Jesaja sagt,
hat uns gebracht alleine
Marie, die reine Magd;
aus Gottes ew’gem Rat
hat sie ein Kind geboren
wohl zu der halben Nacht.
Das Blümelein so kleine,
das duftet uns so süß;
mit seinem hellen Scheine
vertreibt’s die Finsternis.
Wahr’ Mensch und wahrer Gott,
hilft uns aus allem Leide,
rettet von Sünd und Tod.
Wir bitten dich von Herzen,
du edle Königin,
durch deines Sohnes Schmerzen,
wann wir fahren dahin
aus diesem Jammertal:
Du wolltest uns begleiten
bis an der Engel Saal!
So singen wir all’ Amen,
das heißt: Nun wird’ es wahr,
das wir begehr’n allzusammen:
O Jesu, hilf uns dar
in deines Vaters Reich!
Darin woll’n wir dich loben:
O Gott, uns das verleih!
Vorsatz
Ich danke Gott für meine Familie und für jeden Menschen, der zum meinem Wachstum im Glauben und in der Liebe beigetragen hat.
Das wahre Licht
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben,
die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht (Joh 1,1-18).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist der wahre Gott, der Mensch wurde. Du bist das wahre Licht für die Welt. Du bist unser Licht. Erleuchte unsere Herzen und unseren Verstand, damit wir dein Wort verstehen und in uns Fleisch werden lassen. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir in deinem Licht wandeln können. Er selbst mache uns zum Licht für die Welt. Heiliger Geist, stärken unseren Glauben, festige unsere Hoffnung und entfache neu unsere Liebe. Bete du selbst in uns.
Persönliche Lektüre
Jesus, heute kommst du zu mir als Kind. Du streckst mir deine Arme entgegen und suchst nach einer zärtlichen Umarmung. Ich nehme dich nur in meine Harme und drücke dich liebevoll an mein Herz. Wie glücklich bin ich bei dir! Bleibe bei mir für immer. Entzünde mich mit deinem Geist, dass ich dich von Herzen lieben kann. Sei du meine Freude und mein alles.
Gedanken zur Betrachtung
Im Leben haben wir mit der vielschichtigen Finsternis zu tun. Wir werden stets mit dem Bösen in dieser Welt aber auch in uns selbst konfrontiert. Wir haben es nicht gern und doch erfahren wir immer wieder, dass wir davon nicht ganz frei werden können. Mehr noch, wir entscheiden uns auch für das Böse, indem wir sündigen und uns von Gott absondern. So oft wird es auch finster in unserem Leben, wenn wir einen lieben Menschen verlieren, wenn wir krank sind oder leiden. In solchen Situationen droht uns Resignation und Verzweiflung. Die Finsternis scheint unüberwindbar zu sein. Manchmal kommen wir auch an unsere Grenzen und wissen weder ein noch aus. Manchmal werden wir auch von anderen beherrscht oder gar versklavt und vermissen so sehr unsere Freiheit. Manchmal werden wir auch eins mit unserer Finsternis, so dass wir sie nicht einmal loswerden wollen.
Wo erfahre ich heute eine Finsternis in meinem Leben? Welche Finsternis ist mit mir zusammengewachsen? Will ich sie loswerden? Welche Finsternis in der Welt schmerzt mich am meisten?
Die frohe Botschaft von Weihnachten ist: Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Jesus Christus selbst ist dieses Licht, das keine Finsternis zu erfassen vermag. Das Jesuskind bringt das wahre, himmlische Licht in sich und mit sich. Er will jede Finsternis meines Lebens für immer vertreiben und mein Leben hell und frei machen. Er allein, das göttliche Kind in der Krippe, vermag das. Ihm darf ich mein Leben anvertrauen. Von ihm darf und will ich jede Finsternis meines Lebens erhellen lassen. Selbst wenn dieses Licht am Anfang blenden kann, tut es uns gut. Es schenkt uns Geborgenheit, Sicherheit, Wärme und Liebe. Wir müssen uns mit unserem Leben nicht mehr verstecken oder jemanden vorspielen, der wir nicht sind.
Freue ich mich über das göttliche Licht, dass mir an Weihnachten in Jesus Christus entgegenkommt? Lasse ich mein Leben von ihm hell werden? Wo sehne ich mich heute nach Geborgenheit und Wärme, nach Nähe und Liebe?
Johannes der Täufer wusste genau, wer er war und wo sein Platz war. Er kam, um Zeugnis vom wahren Licht abzulegen. Sein Leben leuchtete so hell, dass die Menschen meinten, er selbst sei der Messias. Er selbst bezeugte aber nicht sich selbst, sondern wies auf den hin, der jeden Menschen erleuchtet, der das wahre Licht ist, auf Jesus Christus. Er verwirklichte sich und erfüllte seine Berufung, indem er Zeugnis für Jesus ablegte und so zu einem Licht für die Mitmenschen wurde. Durch Johannes fanden viele zu Jesus. Wenn wir Jesus begegnen und aus einer Fülle Gnade über Gnade schöpfen, werden wir selbst zu Kindern des Lichtes. Wir werden zu Zeugen dessen, der uns das Herz des himmlischen Vaters offenbart.
Habe ich meine Berufung entdeckt? Lebe ich sie im Alltag? Welches Zeugnis legt mein Leben von Jesus ab? Wer war ein Licht für mich auf dem Weg des Glaubens? Für wen werde ich heute zu einem kleinen Licht durch meine Güte und Liebe?
Lobpreis
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Der immer schon uns nahe war, stellt sich als Mensch den Menschen dar.
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Bist du der eig`nen Rätsel müd? Es kommt, der alles kennt und sieht!
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Er sieht dein Leben unverhüllt, zeigt dir zugleich dein neues Bild.
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Nimm an des Christus Freundlichkeit, trag seinen Frieden in die Zeit!
Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein! Schreckt dich der Menschen Widerstand, bleib ihnen dennoch zugewandt!
Weil Gott in tiefster Nacht erschien, kann unsre Nacht nicht endlos sein!
Vorsatz
Ich vertraue dem Jesuskind die Finsternis meines Lebens an und lasse sie durch ihn hell werden.
Der Herr ist mit dir!
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel (Lk 1,26-38).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du kommst in unsere Welt. Du hast Maria auserwählt, deine Mutter zu werden. Mache uns offen für deine Pläne des Heiles. Rufe auch uns in deinen Dienst, damit wir deine rettende Gegenwart in unserer Welt erfahren und den anderen kundtun können. Mutter Maria, steh uns bei. Heiliger Geist, komm über uns, wirke an uns und durch uns. Durchglühe und überschatte uns. Mache unsere Herzen bereit, Jesus aufzunehmen.
Persönliche Lektüre
Herr, heute dürfen wir deine Empfängnis feiern. Du bist im Schoss Marias Mensch geworden. Du hast dich auf unsere Seite gestellt. Lass mich durch diese Betrachtung deine Nähe spüren. Komme und wohne auch in mir. Klopfe bei mir geduldig an, bis ich dir öffne und dir eine Wohnung in meinem Herzen gebe.
Gedanken zur Betrachtung
Gott ergreift die Initiative des Heiles. Aus Liebe zu den Menschen will er selbst Mensch werden. Dazu wählt er ein Mädchen aus Nazaret, das Maria heißt. Maria bedeutet „die von Jahwe Geliebte“. Als Zeichen dieser Liebe Gottes wurde sie vor jeder Sünde und Schuld bewahrt. Sie ist die Begnadete. Und der Herr ist mit ihr. Wenn Gott einen Menschen in seinen Dienst berufen will, dann bereitet er ihn darauf vor. Er stattet ihn mit jeder Gnade aus, die er für diesen Dienst nötig hat. Er erfüllt ihn mit deiner Gnade und mit seiner Gegenwart. Der Herr ist mit ihm, darum muss er nichts fürchten und darf alles wagen.
Bin ich bereit, die Pläne Gottes mir gegenüber zu erkennen? Welchen Plan hat Gott momentan für mich? Fühle ich mich wirklich von Gott geliebt, begnadet? Spüre ich, dass Gott wirklich mit mir ist, dass ich nichts allein tun muss? Fühle ich mich geehrt, etwas für Gott tun zu dürfen?
Maria fühlt sich überwältigt von der Größe, von der Gnade Gottes. Sie hört aber gerne zu, was der Engel Gabriel ihr mitzuteilen hat. Sie soll Mutter Gottes werden und einen Sohn gebären. Sie soll ihm den Namen Jesus, d.h. Gott rettet, geben. Seine Herrschaft soll kein Ende haben. Maria bleibt für diese Botschaft offen. Sie will nur wissen, wie dies möglich sein kann. Sie lebt ja noch nicht mit Josef zusammen. Der Engel zeigt ihr einen anderen Weg zum Kind: Der Heilige Geist wird über sie kommen und sie überschatten. So kommt Gott in unsere Welt. Für Gott ist ja alles möglich. Auch das, dass Elisabet, eine ältere Frau, zu einem Kind kommt.
Bin ich offen für die unfassbaren Pläne Gottes für mich? Bleibe ich im Dialog mit Gott über das, was er mit mir vorhat? Höre ich seiner Antwort zu, selbst wenn ich sie nicht ganz begreifen kann? Traue ich Gott alles zu?
Maria hört dem Engel gut zu. Sie begreift nicht alles. Sie staunt über Gott, der ihre menschliche Freiheit so sehr achtet. Sie vertraut aber dem Engel Gottes, sie vertraut auf Gott und seiner Gnade. Sie lässt sich überschatten, sie birgt sich im Schatten Gottes, um das Wirken Gottes im vollen Glanz erscheinen zu lassen. Maria will gehorchen, sie will dienen. Maria ist für den geheimnisvollen Plan Gottes bereit. Wie Gott die Dinge geplant hat, so sollen sie an ihr und durch sie geschehen.
Höre auch ich Gott gut zu? Schätze ich das, dass er nichts erzwinge will? Zu welchem Dienst bzw. Plan Gottes möchte ich heute Ja sagen? Bin ich bereit, ihn nach dem Willen Gottes, nach der Art Gottes, zu erfüllen? Liebe ich den Platz im Schatten Gottes?
Lobpreis
Groß sein lässt meine Seele den Herrn, denn er ist mein Retter.
Groß sein lässt meine Seele den Herrn, denn er ist mein Heil.
Laut rühmt meine Seele Gottes Macht und Herrlichkeit,
und mein Geist frohlockt in meinem Retter und Herrn.
Denn sein Auge hat geschaut auf seine kleine Magd.
Und nun singen alle Völker mit mir im Chor.
Denn der Starke hat Gewaltiges an mir getan,
und sein Name leuchtet auf in herrlichem Glanz.
Er gießt sein Erbarmen aus durch alle Erdenzeit
über jeden, der im Herzen Vater ihn nennt.
Große Taten führt er aus mit seinem starken Arm.
Menschen voller Stolz und Hochmut treibt er davon.
Die die Macht missbrauchen, stößt er hart von ihrem Thron
und erhebt, die niedrig sind und arm in der Welt.
Hungernde lädt er zum Mahle ein an seinen Tisch,
doch mit leeren Händen schickt er Reiche nach Haus.
Seines Volkes Israel nimmt gütig er sich an,
wie er Abraham und allen Vätern verhieß.
Ehre sei dem Vater, der uns einlädt in sein Reich,
Ehre sei dem Sohne, der die Liebe uns zeigt.
Ehre sei dem Geiste, der die Einheit uns verleiht,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit.
Vorsatz
Ich sage Ja zu einem Dienst, zu dem mich Gott heute berufen will.
Jesus mitten unter uns erkennen…
Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte (Joh 1, 6-8.19-28).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du selbst bist in unserer Mitte und doch erkennen wir dich nicht. Das ist unser Drama. Du kennst uns aber. Schenke uns immer wieder Menschen, deine Propheten, die uns auf dich aufmerksam machen, die ein glaubwürdiges Zeugnis von dir ablegen. Herr, mach uns offen für ihre Worte und Taten. Herr, mach auch uns selbst zu deinen Zeugen. Mach hell unser Leben und lass es den anderen zu einem Lichtblick werden. Heiliger Geist, reinige und entfache uns neu in deinem Feuer.
Persönliche Lektüre
Herr, du bedienst dich der Menschen. Mach mich offen für ihr Zeugnis, damit ich zu deinem Licht finden kann. Mach mich hellhörig für ihre Botschaft und sehend für ihre Taten. Herr, erfülle mich mit deinem Geist, damit ich heute mit dir neu anfangen kann. Heiliger Geist, durchflute mich ganz mit deiner Liebe.
Gedanken zur Betrachtung
Johannes der Täufer wurde von Gott gesandt. Ja, er ist ein Geschenk Gottes nicht nur an seine Eltern Elisabeth und Zacharias, sondern auch an seine Zeitgenossen. Sein Name bedeutet „Gott ist gnädig“. Da Gott gnädig ist, beschenkt er die Menschen mit seiner Liebe. Sie werden aber auch ein Geschenk für ihre Mitmenschen. Gott sendet auch uns heute aus. Er will, dass wir einander nicht Geschenke machen, sondern uns selbst einender schenken. Das ist aber viel schwieriger zu verwirklichen, sich selbst zu schenken, als viel Geld für ein teures Geschenk für jemanden auszugeben.
Welche Geschenke habe ich in der letzten Zeit bekommen? Welche Geschenke will ich den anderen zu Weihnachten geben? Schätze ich die Menschen mehr als ihre Geschenke? Wie kann ich mich selbst den anderen schenken? Was würde ich für sie persönlich tun?
Der Täufer Johannes hatte eine klare Sendung, Zeugnis für das Licht anzulegen. Er sollte nicht sich selbst bezeugen, sondern den kommenden Messias. Und doch gerade durch das Zeugnis seines Lebens, durch das Licht seines Lebens, sollte er die Menschen zur Quelle dieses Lichtes führen. Er sollte das göttliche Licht im Spiegel seines Lebens wiederspiegeln. Diese Sendung war sehr ernst zu nehmen. Warum? Weil die Mitmenschen durch sein Zeugnis zum Glauben kommen sollten. Den Glauben darf man nicht für sich selbst behalten. Man muss ihn weitergeben, indem man ihn lebt.
Wie steht es um den Spiegel meines Lebens? Ist er nicht vielleicht blind? Was mache ich damit? Was widerspiegele ich? Zeige ich den Menschen die Schönheit, die Güte und die Liebe Gottes? Teile ich meinen Glauben mit den anderen? Lebe ich als Kind des Lichtes?
Johannes der Täufer hat Jesus mitten unter den Menschen erkannt. Er hat auf ihn gezeigt und gesagt: Seht, das Lamm Gottes! Er wollte die Menschen nicht für sich selbst gewinnen. Ganz im Gegenteil, er wollte sie zu Jesus, dem menschgewordenen Sohn Gottes führen. Er freute sich darüber, dass Gott gerade ihn auserwählt hatte, um den Menschen seine Gegenwart zu offenbaren. Er wollte Platz für den machen, der nach ihm kommen und die Menschen heilen sollte. Johannes der Täufer war wirklich ein Herold des ewigen Lichtes, das jeden Menschen erleuchtet.
In welcher Beziehung zu Jesus stehe ich heute? Kenne ich ihn? Erkenne ich ihn in meinem Alltag? Mache ich die anderen mit Jesus bekannt? Will ich die Menschen zu mir selbst oder zu Jesus führen? Freue ich mich, ein Herold Jesu für die Mitmenschen zu sein?
Lobpreis
Für den König, für den Herrn.
Für ihn geben wir uns hin.
Seine Ehre unser Ziel,
nichts bedeutet uns jemals so viel
Für den König, für sein Reich.
Alle Menschen sind hier gleich
Lamm und Löwe sind vereint
und das Licht der Gerechtigkeit scheint.
Alle Ehre König Jesus!
Unsere Herzen, sie fliegen dir zu.
Wir erheben deinen Namen!
Der allein wahre König bist du!
Für den König, für sein Schwert
was den Feind das Fürchten lehrt
unsre Freiheit garantiert
uns zum Schutz unsre Grenze markiert.
Für den König für sein Volk
für die Heerschar, die ihm folgt.
Ihm der uns sein Leben gibt
lasst uns dienen so wie uns er uns liebt!
Alle Ehre König Jesus!
Unsere Herzen, sie fliegen dir zu.
Wir erheben deinen Namen!
Der allein wahre König bist du!
Vorsatz
Ich selbst werde zu einem Weihnachtsgeschenk für…?
Bereitet dem Herrn den Weg!
Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes: Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften, und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen (Mk 1,1-8).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du selbst bist die Gute Nachricht, das Evangelium des Vaters, an uns alle! Wir schätzen uns glücklich, dass wir dich hören und sehen dürfen. Du kommst ja zu uns. Herr, komm bei uns an! Rüttle uns auf, dass wir für deine Ankunft nicht blind werden. Mach uns ganz offen für dein lebendiges Wort und deine rettende Tat. Erfülle uns neu mit deinem Heiligen Geist, dass auch wir dir entgegengehen. Heiliger Geist, entfache uns neu, damit wir Jesus, dem Sohn Gottes begegnen können. Heiliger Geist, komm auf uns herab und ziehe uns an Jesus.
Persönliche Lektüre
Der Herr ist da. Er will zu mir kommen. Er sendet Johannes den Täufer, dass er mich auf seine Ankunft vorbereitet. Ich will mir helfen lassen. Ich gehe mit Johannes in die Wüste, um mein Leben in Ordnung zu bringen, um dem kommenden Jesus einen Weg zu meinem Herzen zu verschaffen. Heiliger Geist, durchglühe mich mit deinem Feuer und reinige mein Herz.
Gedanken zur Betrachtung
Johannes der Täufer ist in die Wüste gegangen, um seine Sendung zu erkennen und zu erfüllen. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen dann zu ihm hinaus. Warum? Niemand will ja in die Wüste! Niemand hat sie ja in die Wüste geschickt. Sie selbst wollten hin… Sie haben alles hinter sich gelassen… In der Wüste konnten sie sich auf das Wesentliche besinnen und spüren, was im Leben wichtig ist. In der Wüste waren sie bereit, auf das Wort des Johannes zu hören. Endlich hatten sie Zeit für sich! Endlich waren sie still und ruhig! Endlich konnten sie sich mit sich (und nicht mehr mit den anderen) beschäftigen!
Wie oft gehe ich in die Wüste, um allein mit dem Herrn zu sein? Wage ich es, mir selbst eine tägliche Zeit der Besinnung zu gönnen? Was erfahre ich in diesen Augenblicken? Stehe ich zu mir selbst, oder versuche ich vor mir selbst zu fliehen? Was ließ mich Gott in meiner letzten Wüstenzeit erkennen?
Der Herr kommt uns entgegen. Wenn wir ihn bei uns willkommen heißen wollen, dann sollen auch wir ihm entgegengehen. Dabei merken wir aber, dass es die Wege, auf denen wir einst einander begegneten, nicht mehr gibt bzw. sie krumm wurden. Wir stellen fest, dass die Straßen, auf denen wir einst einander problemlos entgegenliefen, hügelig wurden. Vieles wurde wüst in unserem Leben. Die Menschen damals bekannten vor dem Johannes dem Täufer ihre Sünden und ließen sich taufen zur Vergebung der Sünden. Sie wollten alles aus dem Weg räumen, was die Begegnung mit dem kommenden Herrn hindern konnte.
Wie sehen meine Wege zu Gott aus? Sind sie noch begehbar? Was hindert mich heute konkret zum Herrn? Kann ich das noch beim Namen nennen? Wie oft mache ich eine gute Gewissenserforschung? Tauche ich in das Wasser der Barmherzigkeit im Sakrament(e) der Versöhnung ein? Wann war meine letzte Beichte?
Unsere Vorbereitung auf Weihnachten ist kein Selbstzweck. Damit wollen wir nicht etwas leisten oder mit uns selbst zufrieden werden, dass wir eine christliche Pflicht erfüllt haben. Diese Vorbereitung soll uns eine verwandelnde Begegnung mit Jesus ermöglichen, der uns mit dem Heiligen Geist taufen will. Ja, wir sollen aus dem Geist Gottes leben, aus seiner Kraft und Stärke, aus seinem Licht und Feuer. Ja, ich soll mit Jesus eines Geistes werden.
Wo erfahre ich das Wirken des Heiligen Geistes? Wo lebe ich aus seiner Kraft? Was will ich heute seinem Feuer übergeben? Wo lädt mich der Heilige Geist zur Umkehr ein? Bemühe ich mich stets darum, immer mehr zu Jesus und zu seinem Geist zu finden? Wo denke, rede und handle ich im Geiste Jesu?
Lobpreis
Immer mehr von dir, immer mehr!
Immer mehr sein wie du, immer mehr!
Immer mehr deine Worte verstehn,
deine Werke tun,
o Herr, immer mehr!
Du bist ein Gott, der seine Kinder Liebt,
der als ein Vater ihr Verlangen sieht.
Niemand und nichts kommt dir jemals gleich,
o Herr.
Du zeigst dich uns als ewig treuer Freund
und weißt genau wie unser Herz es meint.
Gib uns mehr von dir, immer mehr!!!
Immer mehr von dir, immer mehr!
Immer mehr sein wie du, immer mehr!
Immer mehr deine Worte verstehn,
deine Werke tun,
o Herr, immer mehr!
Vorsatz
Ich plane eine Beichte vor Weihnachten ein.
Der Hausherr kommt…
Jesus sprach zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Seht euch also vor, und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! (Mk 13,24-37)
Gebet
Herr Jesus Christus. Du kommst stets zu uns. Du lässt uns nie allein. Egal was geschieht, bist du für uns da. Hilf uns, deine Gegenwart zu erkennen. Mache unsere Augen hell, mache wachsam unser Herz, damit wir dein Kommen zu uns nicht verschlafen. Schenke uns deinen Heiligen Geist, der alles neu schafft und lebendig macht. Heiliger Geist, erfülle uns mit der Liebe Gottes, damit wir auf Jesus warten können und ihn in unserem Alltag wahrnehmen. Komm herab, Heiliger Geist, und begleite uns auf den Wegen des Advents.
Persönliche Lektüre
Jesus ist da. Er spricht mit dir. Öffne weit dein Ohr und dein Herz. Hör ihm gut zu. Er will dich auf sein Wiederkommen in Herrlichkeit vorbereiten. Freue dich über ihn und sein Wort! Ihm geht es doch nur um dich. Verweile bei den Worten, die dich berühren… Sei still… Tauche in die Ewigkeit Gottes ein…
Gedanken zur Betrachtung
Der Advent heißt die Ankunft! Der Herr Jesus ist in die Welt gekommen vor über 2000 Jahren. Er kommt heute zu uns. Darum feiern wir Weihnachten. Er wird einst auf den Wolken mit grosser Macht und Herrlichkeit zu uns kommen, um seine Auserwählten zu sich zu holen. Jesus kommt zu mir. Er will bei mir ankommen: hier und jetzt. Er ist der Kommende. Viel zu oft bleiben wir bei den äusseren Ereignissen wie Leiden und Tod, wie Zerstörung und Not stehen! Vielmehr sollen wir uns darüber freuen, dass der Herr kommt, dass er zu mir kommt. Ich liebe ihn ja, darum halte ich Ausschau nach ihm. Ich freue mich auf Jesus!
Glaube ich daran, dass Jesus zu mir kommen will? Freue ich mich auf seinen Besuch, auf ihn selbst? Was trübt heut diese Freude in mir? Erwarte ich ihn mit tiefer Sehnsucht und bebendem Herzen? Kommt Jesus bei mir an?
Wir sind im Hause unseres Herrn, in der Kirche. Uns wurde alle Verantwortung für das Haus des Herrn übertragen. Jede und jeder von uns ins mit ihr/ihm zu bestimmten Aufgaben gefragt. Niemand kann den anderen ersetzen. Gott hat mir ein Zuhause geschenkt! Er hat mir sein eigenes Haus anvertraut! Ich bin nie obdachlos! Ich muss nie auf die Flucht! Im Gegenteil, ich darf Sorge für das Haus meines Herrn tragen, es schmücken und für die Ankunft des Herrn bereiten. Was für ein Glück!
Habe ich ein Zuhause? Ist die Kirche mein Zuhause? Nehme ich meine Aufgaben zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz ernst? Wie trage ich zur Gemeinschaft der Kirche bei? Schenke ich den anderen ein Stück Zuhause in meiner Gemeinde, bei mir? Wie werde ich das Haus meines Herzens für die Ankunft des Herrn schmücken?
Man kann sich schnell an viele Dinge gewöhnen, auch an Gott… Das Gebet, das Hören auf das lebendige Wort Gottes helfen uns dagegen. Sie erhalten unsere Beziehung zum Herrn lebendig. Sie schenken uns wache Augen des Herzens, dass wir darin nur den Herrn und sonst niemanden hereinlassen. Sie wecken uns stets vom Schlaf, falscher Sicherheiten und kalter Gleichgültigkeit auf. Sie helfen uns, für die Ankunft des Herrn immer bereit zu sein.
Wie sieht mein Gebet aus? Wie oft bete ich? Nehme ich mir immer wieder Zeit am Tag oder in der Nacht, um den Herrn zu suchen und bei ihm zu bleiben? Was hält unsere Beziehung lebendig? Habe ich Zeit, Jesus zuzuhören? Wie erkenne ich seine Gegenwart in meinem Leben? Wo ist heute mein Wachen gefragt?
Lobpreis
O Heiland, reiß die Himmel auf,
herab, herab vom Himmel lauf;
reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für.
O Gott, ein’ Tau vom Himmel gieß,
im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
den König über Jakobs Haus.
O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd,
dass Berg und Tal grün alles werd.
O Erd, herfür dies Blümlein bring,
o Heiland, aus der Erden spring.
Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
darauf sie all ihr Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
komm, tröst uns hier im Jammertal.
O klare Sonn, du schöner Stern,
dich wollten wir anschauen gern;
o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein
in Finsternis wir alle sein.
Hier leiden wir die größte Not,
vor Augen steht der ewig Tod.
Ach komm, führ uns mit starker Hand
vom Elend zu dem Vaterland.
Da wollen wir all danken dir,
unserm Erlöser, für und für;
da wollen wir all loben dich
zu aller Zeit und ewiglich.
Vorsatz
Ich fasse einen konkreten Vorsatz für die Adventszeit.
Der König in einem geringsten Bruder…
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden,
wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen,
die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben (Mt 25,31-46).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist unser König und Herr. Du allein kannst alles sicher leiten und ans Ziel führen. So oft trauen wir aber deiner Herrschaft nicht. Wir fürchten, du würdest uns etwas wegnehmen oder unsere Freiheit beschränken. Wir wissen aber, dass du uns alles gibst und uns glücklich machst. Schenke uns deinen Geist, damit wir deine Herrschaft erkennen und voll annehmen können. Mach uns frei in deinem Dienst am Nächsten, den du zu einem Gottesdienst erhoben hast. Heiliger Geist, durchdringe und entfache uns neu. Schenke uns helle Augen des Herzens, damit wir Jesus in unseren Schwestern und Brüdern echt lieben können.
Persönliche Lektüre
Jesus, du König von meinem Herzen. Ich freue mich an dir! Du beschützt und leitest mich. Du bringst mir deine Art des Herrschens bei. Zeige mir Wege, auf denen du mich führen willst. Öffne mein Ohr und Herz für dein Wort und deinen Hilferuf in allen Menschen, denen ich begegnen darf, besonders aber in allen Bedürftigen. Heiliger Geist, du ewiges Feuer des Vaters, treibe mich an, die Mitmenschen zu lieben und ihnen zu dienen. Maria, Dienerin des Herrn, bitte für mich!
Gedanken zur Betrachtung
Jesus ist der Herr über Zeit und Ewigkeit, über jedes menschliche Leben und über das Weltall. Er kommt eines Tages wieder, um Rechenschaft über unser Leben zu verlangen. Er ist der König der Herrlichkeit. Durch sein Leben hat er uns aber gezeigt, was für ihn „Herrschen“ bedeutet! Er hat seine göttliche Herrlichkeit verlassen, um uns, den Hungrigen, den Durstigen, den Fremden, den Obdachlosen, den Nackten, den Kranken, den Gefangenen, zu dienen. Nur jene, die ihre Bedürftigkeit und Not einsehen und sich helfen lassen, können wirklich seine Herrschaft hautnah erfahren. Sie können dann auch selber dienen.
Glaube ich daran, dass Gott alles in seiner grossen Hand hält und erhält? Bin ich ihm dafür dankbar? Freue ich mich darüber, dass er in Jesus mir nahegekommen ist? Wie und wo erfahre ich seine Nähe? Lasse ich ihn an mich heran? Wo bedarf ich heute der Liebe und der Barmherzigkeit Gottes? Lasse ich mich von Jesus bedienen?
Jesu Herrschaft zu bekennen und anzunehmen ist einfach. Sie zu leben, fällt uns sehr schwer. Jesus verbirgt sich in jedem bedürftigen Menschen, dem ich begegne. Manchmal ist da kaum ein Mensch zu erkennen. Oft stehen uns unsere Vorstellungen von Gott im Wege, ihm wirklich zu begegnen und ihn tatkräftig zu lieben. Es ist für uns Menschen doch schwer zu begreifen, dass der allmächtige Gott sich in jedem notleidenden Menschen zu unserem Bettler macht… Selbst wenn wir ihn in einer/einem unserer geringsten Schwestern/Brüder wahrnehmen, nehmen wir ihn manchmal nicht ernst. Die anderen sollen helfen, behaupten wir rechtfertigend. Wer aber in die Augen eines bedürftigen Menschen schaut, der kann nicht gleichgültig bleiben sowohl ihm als auch Gott gegenüber.
Ahme ich Jesus nach in seiner Herrschaft? Erkenne ich ihn in meinem Nächsten, aber auch in fremden Menschen? Nehme ich ihn und seine Bedürfnisse ernst? Nehme ich mir Zeit für ihn? Versuche ich ihn kennen zu lernen? Wo begegne ich persönlich den Notleidenden auf der Augenhöhe? Welches sind meine schönsten Begegnungen mit den bedürftigen und einsamen Menschen?
Auffallend in dieser Rede Jesu ist, dass die Menschen Rechenschaft über das Gute, dass sie getan bzw. unterlassen haben, ablegen müssen. So oft denken wir daran, nicht mehr zu sündigen, dass wir später keine Kraft mehr haben, uns für das Gute einzusetzen. Wenn wir aber mit ganzer Entschiedenheit Gutes tun und Barmherzigkeit leben, dann werden wir keine Zeit mehr für Sünde und Blödsinn haben. Lassen wir uns also von der Not der bedürftigen Menschen ansprechen. Sie sind unser Reichtum: Sie helfen uns, die Tiefe des Evangeliums zu begreifen und zu leben. Der Dienst an ihnen ist ein wahrer Gottesdienst, den wir am Tisch des Herrn (in der Eucharistiefeier) angefangen haben. Er dauert fort. Wir dürfen ihn im Alltag nicht abbrechen!
Versuche ich das Böse durch das Gute zu überwinden in mir und um mich herum? Was tue ich Gutes für die anderen? Sind die bedürftigen Menschen auch mein Reichtum oder nur ein notwendiges Übel? Bin ich barmherzig ihnen gegenüber, wie mein himmlischer Vater es ist? Ist die Eucharistiefeier meine Schule und meine Quelle der Barmherzigkeit gegenüber meinen Mitmenschen?
Lobpreis
Ein König voller Pracht,
voll Weisheit und voll Macht.
Die Schöpfung betet an.
Die Schöpfung betet an.
Er kleidet sich in Licht.
Das Dunkel hält ihn nicht
und flieht, sobald er spricht,
und flieht, sobald er spricht.
So groß ist der Herr, singt mit mir.
So groß ist der Herr, ihn preisen wir.
So groß, so groß ist der Herr.
Vorsatz
Ich schenke meine Zeit und mein Herz (kein Geld!!!) einem fremden Menschen oder meinem Nächsten, den ich vernachlässigt habe…
Du bist ein Talent!
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging. Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte, hin, wirtschaftete mit ihnen und gewann noch fünf weitere dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei weitere dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück und hielt Abrechnung mit ihnen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn! Es kam aber auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mensch bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Sieh her, hier hast du das Deine. Sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Nehmt ihm also das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben werden und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein (Mt 25,14-30).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist uns so nah. Jeden Tag dürfen wir deine Güte erfahren. Du hast uns selbst geschenkt und du selber verschenkst dich an uns in der Heiligen Kommunion. Wie groß ist deine Güte! Hilf uns, sie zu beherzigen und weiter zu schenken an alle, denen wir täglich begegnen. Gib uns den Heiligen Geist, damit wir deine Worte begreifen und nach deinem Vorbild leben können. Heiliger Geist, atme du in uns, bete du in uns, brenne du in uns. Sende uns aus zu allen, die heute deine Güte und Barmherzigkeit brauchen. Steh du ihnen bei durch uns!
Persönliche Lektüre
Jesus, du bist da. Er spricht dich an. Hör ihm gut zu. Er vertraut dir. Er traut die viel zu. Er vertraut dich dir selbst an. Erfreue dich des Herrn! Verweile bei seinem Herzen… Hör seine Botschaft… Nimm sie auf… Jesus schenkt dir den Mut, sie zu leben… Wage es mit ihm!
Gedanken zur Betrachtung
Niemand von uns kann behaupten, dass er nichts bekommen hat! Gott hat jeden seiner Diener beschenkt! Niemand ist von ihm mit leeren Händen weggegangen. Wie grosszügig ist Gott! Ein Talent sind 6000 Denare. Ein Denar ist der Tageslohn eines Arbeiters. Anders gesagt, ein Talent sind zwischen 36 und 41 kg Silber. Ein grosses Vermögen! Jeder von uns hat in den Augen Gottes „gleich viel“ bekommen, jeder nach seinen Fähigkeiten, heisst es im Text! Mehr noch, Gott hat sich mir selbst geschenkt! Ich bin ein Talent in der Hand Gottes.
Kann ich über die Großzügigkeit und das Vertrauen Gottes staunen? Kenne ich meine Fähigkeiten und Talente? Danke ich Gott für das Geschenk meines Lebens? Lobe ich Gott für alles, was ich bin, was ich kann? Habe ich mich selbst als Geschenk Gottes angenommen? Danke ich ihm, dass er mich mir selbst anvertraut hat?
Die zwei ersten Diener aus dem Gleichnis Jesu setzten ihre Talente ein! Sie vermehrten sie. Durch ihr Wirtschaften machten sie großen Gewinne. Sie waren nicht neidisch aufeinander. Sie wirtschafteten damit, was sie selbst bekommen haben. Sie waren tüchtig und treu in ihrem Dienst. Sie waren im Kleinen gute Verwalter! Dafür durften sie an der Freude ihres Herrn teilnehmen. Ihnen wollte der Herr eine größere Aufgabe übertragen, noch mehr Vertrauen schenken. Sie haben sich ja in ihrem Dienst bewährt!
Welche Talente habe ich? Wie gehe ich mit ihnen um? Wo setze ich sie ein? Wie setze ich sie ein? Kann ich mich in den Dienst an Gott und den Nächsten stellen? Freue ich mich darüber, wenn ich dem anderen damit Freude bereiten kann? Freue ich mich über kleine, guten Taten des Alltags? Tue ich sie mit Freude und Hingabe?
Der dritte Diener machte nichts mit dem, was ihm anvertraut wurde. Er hatte Angst vor seinem Herrn, heisst es. Er traute weder seinem Herrn noch sich selbst etwas zu. Er machte nichts mit seinem Talent, selbst wenn er seinen Herrn als einen strengen Mann kannte. Er vernachlässigte viel Gutes, das er für die anderen und damit für Gott und für sich selbst tun könnte. Als die Zeit kam, die Rechenschaft vor Gott abzulegen, hatte er nur die Gleiche Menge Silbergeld, welche mit Dreck beschmutzt war, vorzuweisen. Er verspielte die Chancen und Möglichkeiten, das Talent, das ihm mit auf dem Weg gegeben wurde. Damit besiegelte er selbst sein Schicksal in der äußersten Finsternis mit Heulen und Zähneknirschen.
Womit stehe ich heute vor Gott? Wie fällt die Rechenschaft vor Gott von meinem bisherigen Leben aus? Wo habe ich Gutes unterlassen? Warum? Wo erfahre weder ich selbst noch die anderen, eine Freude an meinen Talenten? Was Gutes will ich am heutigen Welttag der Armen tun?
Lobpreis
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr. Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heil’gen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vorsatz
Ich mache einigen Menschen Freude mit meinen eigenen Talenten.
Der Bräutigam kommt!
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen! Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus. Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht. Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach und auf! Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde (Mt 25,1-13)
Gebet
Herr Jesus Christus. Du kommst uns jeden Tag entgegen. Eines Tages werden wir dich von Angesicht zu Angesicht sehen dürfen. Welche Freude wird uns da erfüllen! Ja, Herr, du kommst uns entgegen! Wir gehen dir, unserem Bräutigam, entgegen! Schenke uns deinen Heiligen Geist, das uns dies neu bewusst wird, dass uns diese Tatsache mit riesiger Freude erfülle! Heiliger Geist, entflamme unsere Herzen neu und mache sie brennend. Lege ein Feuer in uns und lass uns hell leuchten in den dunklen Nächten des Wachens.
Persönliche Lektüre
Jesus du bist da für mich. Du allein meinst es gut mit mir. Ich vertraue mich dir an. An deinem Herzen will ich ausruhen. Dir will ich zuhören. Sprich zu meinem Herzen. Rüttle mich aus dem Schlaf der falschen Sicherheiten auf! Ziehe mich an dich! Führe mich durch deinen Geist und mach mich für dein Kommen bereit.
Gedanken zur Betrachtung
1. Der Bräutigam kommt!
Nach der Wandlung in der Eucharistiefeier sagen wir: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“ Damit bekennen wir den Inhalt des Gleichnisses, das Jesus uns heute erzählt: Der Bräutigam kommt! Das ist sicher! Mehr noch, wir warten auf ihn, auf sein Kommen zu uns, mitten in unserem Alltag und einst am Ende unseres Lebens und am Ende dieser Welt. Warten wir? Sein Kommen ist ja sicher! Niemand hat diesen Termin der Begegnung mit dem Herrn abgesagt! Er ist ja der Bräutigam meiner Seele, der Bräutigam der ganzen Kirche! Wie viel Liebe und Sehnsucht soll das Herz seiner Braut erfüllen! Herr, ich warte heute auf dich… Ich bin bereit…
Wie lebe ich mein Leben? Hat es ein klares Ziel? Warte ich auf meinen Bräutigam? Bin ich jeden Tag bereit, ihn zu empfangen, ihm zu begegnen auch in einem Menschen, der auf mich zukommt? Sehne ich mich nach meinem Bräutigam? Lasse ich mich vom „Geheimnis des Glaubens“: „…bis du kommst in Herrlichkeit“ ansprechen, wachrütteln?
2. Die Lampe des Lebens am Brennen halten.
Für das Kommen Jesu müssen wir weder Kuchen backen, noch einen guten Kaffee bereit halten. Wir sollen aber die Lampen unseres Lebens am Brennen halten. Sie schenken uns Licht und Wärme, die uns selbst Freude und Sicherheit geben und andere Menschen erwärmen und ihnen Orientierung zeigen. Sie „ernähren“ sich vom Öl der Liebe und der Güte, vom Öl der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit. Dieses Öl können wir nicht ausleihen. Dieses Öl müssen wir selbst besorgen. Niemand kann uns bei dieser Aufgabe vertreten oder gar ersetzen. Diese Entscheidung für oder gegen Jesus müssen wir persönlich treffen und nach ihr unser Leben ausrichten.
Brennt heute die Lampe meines Lebens? Wem schenkt sie Licht und Wärme? Habe ich genug vom Öl der guten Taten? Wie vermehre ich meine Vorräte davon? Helfe ich den anderen, die Verantwortung für ihr irdisches und ewiges Leben zu übernehmen?
3. Ich kenne euch nicht!
Wie erschreckend sind diese Worte, die Jesus mit seinem „Amen, ich sage euch“ bekräftigt! Es ist nicht er, der uns die Tür vor der Nase zuschlägt. Es sind wir selbst, die wir oft zu faul, zu töricht, ja zu dumm sind, um die Zeit unseres irdischen Lebens wirklich ernst zu nehmen. Wer dieses Leben bewusst verspielt und verschläft, der kann nicht erwarten, dass er in den Hochzeitssaal des Lammes hineingehen darf. Selber schuld…, er hat die Warnung Jesu nicht ernstgenommen. Er hat seine ewige Hochzeit verpasst… In der Liebe kann man eben niemanden ersetzen…
Wie wirkt dieses Wort Jesu auf mich? Nehme ich es ernst? Lasse ich mich von Jesus warnen? Was will ich in der Kraft Jesu in meinem Leben ändern? Wie bereite ich mich auf den ersten Tag der Armen vor, den wir am 33. Sonntag im Jahreskreis begehen werden? Wo kann ich tatkräftig helfen und so die Lampe meines Lebens hell leuchten lassen?
Lobpreis
„Wachet auf,“ ruft uns die Stimme
Der Wächter sehr hoch auf der Zinne,
„Wach auf du Stadt Jerusalem!
Mitternacht heißt diese Stunde!“
Sie rufen uns mit hellem Munde:
„Wo seid ihr klugen Jungfrauen?
Wohlauf, der Bräut’gam kommt,
Steht auf, die Lampen nehmt!
Halleluja!
Macht euch bereit zu der Hochzeit;
Ihr müsset ihm entgegengehn!“
Zion hört die Wächter singen,
Das Herz tut ihr vor Freude springen,
Sie wachet und steht eilend auf.
Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,
Von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig;
Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.
Nun komm, du werte Kron,
Herr Jesu, Gottes Sohn!
Hosianna!
Wir folgen all zum Freudensaal
Und halten mit das Abendmahl.
Gloria sei dir gesungen
Mit Menschen- und mit Engelzungen,
Mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore,
An deiner Stadt; wir stehn im Chore
Der Engel hoch um deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt,
Kein Ohr hat mehr gehört
Solche Freude.
Des jauchzen wir und singen dir
das Halleluja für und für.
Vorsatz
Ich erwärme das Herz und das Leben eines bedürftigen Menschen, in dem mein Bräutigam Jesus auf mich zukommt.
Heilige – Menschen mit Profil
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel (Mt 5,1-12a).
Gebet
Herr Jesus Christus. Du bist der Heilige Gottes. Du rufst uns alle zur Heiligkeit auf. Nur die Heiligen können dem heiligen Gott im Himmel begegnen. Herr, so oft denken wir, dass diese Berufung den anderen vorbehalten sei, dass wir Christen nicht anders sein wollen als die anderen. Du hast uns aber in der Taufe geheiligt und willst, dass wir heilig bleiben und mit den anderen den Weg der Heiligkeit gehen. Schenke uns, Herr, den Geist des Mutes und der Stärke. Erfülle uns neu mit dem Geist der Heiligkeit, so dass er uns nie loslässt, bis wir einst mit allen Heiligen deine Herrlichkeit schauen dürfen.
Persönliche Lektüre
Jesus, dein Wort fordert mich heraus. Es entreißt mich der Mittelmäßigkeit und führt zum weiten Horizont der Ewigkeit. Nimm mich, Jesus, an die Hand und zeige mir den Weg zur Heiligkeit, den du für mich vorbereitet hast. Alle Heiligen Gottes betet für mich und beschützt mich. Seid bei mir, dass ich einst mit euch Gott loben und preisen darf für die ganze Ewigkeit. Alle Heiligen Gottes bittet für uns.
Gedanken zur Betrachtung
Wenn wir Auto fahren, dann achten wir darauf, dass die Reifen ein klares, gutes Profil haben. Sonst kann es sein, dass wir beim Regen oder im Winter schnell einen Unfall bauen. Hier lohnt es sich nicht zu sparen. Es geht ja um die eigene und die fremde Sicherheit. Wie sieht es aber aus, wenn es um unser christliches Leben geht? Als Christen sollen wir ein klares Profil haben, das die Heiligkeit heißt. Wir müssen den Mut haben, wie Jesus anders zu sein! Wir sollen als seine Jünger in dieser Welt erkannt werden (siehe Seligpreisungen!).
Welches Profil habe ich heute? Ist das das Profil der Heiligkeit oder eher Mittelmäßigkeit oder gar Gleichgültigkeit? Erkennt man mich als Christ, als jenen Menschen, der sich entschieden hat, Jesus sein ganzes Herz zu schenken? Wie groß ist heute meine Liebe zu Jesus?
Wenn wir die Reifen gebrauchen, dann wird ihr Profil mit der Zeit abgefahren. Wir können sie ersetzen und neue kaufen. Wir können sie auch vulkanisieren lassen. Und das tun wir ohne Wenn und Aber. Wie oft sträuben wir uns aber, wenn jemand von uns verlangt, dass wir z. B. an einer Weiterbildung oder einem Glaubenskurs teilnehmen! Wir haben Tausend Gründe, die dagegen zu sprechen scheinen. Für das leibliche Wohl und die Sicherheit des irdischen Lebens tun wir so viel… Wäre es nicht nötig, sich mehr für das Wohl der Seele zu sorgen? Wäre es nicht angebracht, stets an unserem christlichen Profil zu arbeiten? Die Heiligen haben es getan!
Was tue ich, um mein christliches Profil zu zeigen? Was tue ich um es zu erneuern, um glaubwürdig zu wirken? Nehme ich Sakramente Bibel lesen, Anbetung, Glaubenskurse und andere Angebote zur Vertiefung des Glaubens ernst? Was muss ich heute tun, um mein Profil des Jüngers Jesu zu verbessern?
Wenn die Autoreifen ein klares Profil haben, dann können sie im Sand oder im Schnee schöne und tiefe Spuren hinterlassen. Die Heiligen haben das Leben der Mitmenschen geprägt. Sie haben tiefe Spuren durch ihr Reden und Tun in dieser Welt hinterlassen. Selbst nach vielen Jahrhunderten sind sie erkennbar und prägend. Die Heiligen sind eben immer die wahren Reformatoren der Kirche. Durch sie kommt jede echte Erneuerung.
Welche Spuren hinterlässt mein Leben? Bin ich stolz auf mein Leben, wenn ich darauf zurückblicke? Für was möchte ich dem Herrn danken? Für was mich bei ihm entschuldigen? Welche Spuren hinterlässt Jesus in meinem Leben? Folge ich ihm gern? Pflege ich eine lebendige Beziehung zu den Heiligen, die mich auf dem Weg der Heiligkeit begleiten?
Lobpreis
Heilig bist du Herr
Du bist heilig Herr
Du sitzt auf dem Thron
Zu deinen Füßen fühl ich mich wohl,
Kniend vor deinem Thron
Staunend singe ich zu dir du bist heilig
Deine Herrlichkeit strahlt so schön
Mein blick hebt sich zu dir und sieht du bis heilig
Deine Schönheit wird nie vergehen
Würdig bist du Herr
Du bist würdig Herr
Du sitzt auf dem Thron
Für alle Zeiten bleibst du mein Gott
Herrschend auf deinem thron
Staunend singe ich zu dir du bist heilig
Deine Herrlichkeit strahlt so schön
Mein blick hebt sich zu dir und sieht du bist heilig
Deine Schönheit wird nie vergehen
Du bist der einzige dem dieses Lob gebührt, heilig bist du 4x
Staunend singe ich zu dir du bist heilig
Deine Herrlichkeit strahlt so schön
Mein blick hebt sich zu und sieht dir du bist heilig
Deine Schönheit wird nie vergehen
Vorsatz
Mit Jesus schaue ich das Profil meines Lebens an.
"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.
LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN
Salettiner Missionshaus
Untere Waid
CH-9402 Mörschwil
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