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Mich verwandeln lassen
In jener Zeit redete Jesus zum Volk vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften. Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf und sagten zu ihm: Schick die Leute weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. Er antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für dieses ganze Volk etwas zu essen kaufen. Es waren nämlich etwa fünftausend Männer. Er aber sagte zu seinen Jüngern: Lasst sie sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig lagern! Die Jünger taten so und veranlassten, dass sich alle lagerten. Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll (Lk 9, 11b-17).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist für immer bei uns geblieben. Im Allerheiligsten Sakrament bist du für uns da! Es ist deine Freude, bei den Menschen, bei deinen Schwestern und Brüdern zu wohnen. Wer kann deine Liebe und Hingabe begreifen? Danke, Herr, dass du da bist, dass wir dich jederzeit besuchen können. Danke Herr, dass du immer eine offene Tür, aber vor allem ein offenes Herz für uns hast! Sende uns nun deinen Heiligen Geist, dass wir beten und anbeten können. Er selber bete in uns! Komm, Heiliger Geist, auf uns herab! Erleuchte und belebe uns. Komm, Heiliger Geist, und wirke unter uns!
Persönliche Lektüre
Jesus Christus, du bist da. Du bist verborgen in der Gestalt des Brotes. Meine Augen sehen dich nicht, und doch mein Herz spürt deine Gegenwart. Blicke auf mich mit deiner Liebe und Zuneigung. Ziehe mich an dein Herz und lass mich bei dir ausruhen. Rede du zu meinem Herzen und verwandle mich… Ich will bei den Worten oder Sätzen verweilen, die dich berühren… Ich nehme mir Zeit dafür. Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Schicke die Menschen weg…
Die Eucharistie ist eine Lösung für alle unsere Probleme. Sie ist Jesus selbst, er ist ja in diesem Sakrament gegenwärtig. Er will ja zu seinem Volk vom Reich Gottes reden und alle heilen, die seine Hilfe brauchen. Oft glauben wir aber nicht so recht daran. Wie die Jünger damals wollen wir oft viele Probleme von uns wegschieben, selbst wenn dies vielleicht gut gemeint ist. Das ist aber keine wirkliche Lösung. Die Probleme sind gross, jawohl. Wir haben aber einen Gott, der viel grösser und mächtiger ist als alle unsere Probleme. Sein Name ist JESUS! Nur er kann wirklich alles zum Guten wandeln.
Glaube ich wirklich, dass Jesus in der Eucharistie gegenwärtig ist? Brauche ich seine Hilfe? Höre ich ihm zu? Lasse ich mich von ihm heilen? Kann ich ihm alle meine Probleme anvertrauen? Kann ich sie beim Namen nennen? Glaube ich daran, dass Jesus eine Lösung für meine Probleme hat, dass er mächtiger ist als jedes meiner Probleme? Traue ich Jesus alles zu? Warum nicht?
2. Wir haben nicht mehr als…
Jesus fordert seine Jünger heraus. Er will, dass sie sich mit ihren Problemen auseinandersetzen. Wie sollen sie das tun? Alles, was sie haben, was sie teilen können, sollen sie nun in die Hände Jesus legen. Es sind nur fünf Brote und zwei Fische für fünf Tausend Männer, abgesehen von den Frauen und Kindern… Das Wenige, ist beinahe Nichts, was wir haben, sollen wir Jesus hergeben. Erst dann können wir Wunder erfahren. Ist das nicht in jeder Eucharistie die Gabenbereitung? Mit Brot und Wein legen wir ja unsere Gaben, uns selbst auf den Altar hin. Gerade das will Jesus: Bringt sie her!
Lass ich mich von Jesus herausfordern? Freue ich mich darüber, dass er in dieser Welt mit mir zusammen wirken will? Was kann ich heute in die Hände Jesu legen? Will ich das tun? Wie erlebe ich die Gabenbereitung in der Eucharistiefeier? Kann ich Jesus wirklich alles schenken? Kann ich es hergeben, seinen guten Händen anvertrauen?
3. Jesus segnete sie und brach sie…
Jesus nimmt die Brote und die Fische in seine Hände. Er freut sich darüber. Einen grosszügigen Geber liebt der Herr. Jesus blickt dann zum Himmel auf und segnet die Gaben. Er preist den Vater für das, was er nun in seinen Händen hält, selbst wenn es nicht viel ist. Danach bricht er die Gaben und gibt sie an die Jünger zurück, dass sie sie an die Leute austeilen. Die Gaben, das Winzige wurde durch Jesus wunderbar verwandelt und vermehrt. Alle können essen und satt werden. Mehr noch, es bleiben noch zwölf Körbe voll von übriggebliebenen Brotstücken. Das ist die Kraft der eucharistischen Wandlung! Nicht nur das Brot wird zum Leib Christi und der Wein zu seinem Blut! Wir alle sollen uns verwandeln lassen und zu einem guten Brot füreinander werden.
Wie fühle ich mich in den Händen Jesu? Kann ich Gott wie Jesus für die kleinste gute Tat danken? Erbitte ich den Segen Gottes über alles, was ich tue? Bete ich voll Dankbarkeit vor und nach dem Essen? Lasse ich mein Herz in der Eucharistiefeier verwandeln? Bin ich bereit, mich selbst den anderen zu schenken? Lebe ich vom Brot der Eucharistie? Ist Jesus, das Brot des Lebens, meine Liebe und meine Kraft an jedem Tag?
Lobpreis
Darum lasst uns tief verehren
ein so großes Sakrament;
dieser Bund soll ewig währen,
und der alte hat ein End.
Unser Glaube soll uns lehren,
was das Auge nicht erkennt.
Gott, dem Vater und dem Sohne
sei Lob, Preis und Herrlichkeit
mit dem Geist im höchsten Throne,
eine Macht und Wesenheit!
Singt in lautem Jubeltone:
Ehre der Dreieinigkeit! Amen.
Vorsatz
Ich versuche bei jeder Gabenbereitung alles dem Herrn Jesus zu schenken und ihn um meine Verwandlung zu bitten.
Vorbild der Gemeinschaft
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist,
und wird es euch verkünden (Joh 16,12-15).
Gebet
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes, des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes kommen auf uns herab und bleiben für immer bei uns. Dreifaltiger Gott lass uns deine Gemeinschaft erfahren. Lehre uns, wie wir jede menschliche Gemeinschaft aufbauen und leben können. Sei du bei uns. Lehre uns deine Liebe zu empfangen und zu beantworten. Sende uns deinen Heiligen Geist, der alles neu erschafft und lebendig macht. Heiliger Geist führe und begleite uns, Seele meiner Seele bete in uns!
Persönliche Lektüre
Öffne dein Herz für die Gegenwart Jesu. Er spricht dich an. Er hat dir etwas Wichtiges zu sagen. Er will dir das Geheimnis des dreifaltigen Gottes offenbaren. Höre nun aufmerksam seinem Wort zu… Verweile bei den Worten oder Sätzen, die dich berühren… Nimm dir Zeit dafür. Sei still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Beitragen bis zur Vollendung
Durch die Taufe wurden wir alle in die Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes aufgenommen. Wir sind bei ihm immer willkommen. Mehr noch, wir dürfen eins sein mit ihm. Diese Gemeinschaft ist aber kein vollendetes Werk. Es gilt, jeden Tag an ihr zu arbeiten, etwas beizutragen und immer tiefer zu wachsen. Der Heilige Geist steht uns bei diesem Werk bei. Er führt uns in die ganze Wahrheit. Er offenbart uns das Herz Gottes. Nur in der Wahrheit kann eine echte Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott und unter den Glaubenden aufgebaut und gepflegt werden.
Bin ich Gott dafür dankbar, dass er mich in seine Gemeinschaft aufgenommen hat? Ist das Kreuzzeichen, mit dem ich jeden Tag beginne und beende, eine spürbare Umarmung der Dreifaltigkeit? Höre ich täglich auf den Heiligen Geist, um in die Gemeinschaft mit Gott und den Mitmenschen hineinzuwachsen? Was trage ich dazu bei? Bin ich ehrlich vor Gott und vor den Mitmenschen? Welche meiner Masken möchte ich heute für immer ablegen?
2. Ein Herz und eine Seele
Gott: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind ein Herz und eine Seele. Er ist in sich eine vollkommene Einheit trotz der Verschiedenheit der göttlichen Personen. Sie sind füreinander da, sie verstehen einander, sie spüren die Wünsche der anderen, sie haben alles gemeinsam. Alles, was sie tun, tun sie miteinander. Sie lassen sich durch niemanden und nichts voneinander trennen: Eine untrennbare Einheit aufgebaut auf der echten Liebe zueinander.
Strebe ich nach der Einheit in der Ehe, in der Familie, in der Ordensgemeinschaft, in der Pfarrei, in der Kirche? Achte ich die Verschiedenheit der anderen? Kann ich sie so annehmen, wie sie sind? Gehe ich auf sie zu? Versuche ich, ein Herz und eine Seele mit den anderen zu werden? Versuche ich den anderen zu verstehen, zu lieben? Was tue ich gemeinsam mit den anderen? Meide ich alles, was mich von Gott und den anderen trennen kann?
Wir sind zur Ehre Gottes erschaffen. Wir verherrlichen Gott, indem wir von dem nehmen, was sein ist und davon leben. Mehr noch, indem wir dies weitergeben und verkünden. Gott freut sich, wenn wir vertrauensvoll aus seiner Güte schöpfen. Er freut sich, wenn wir es miteinander teilen und andere ermutigen, zu ihm, unserem Vater, zu kommen. Er freut sich, wenn wir, seine Kinder, ihm, unserem Vater immer mehr entsprechen. Er wird verherrlicht, wenn wir seine Güte und Barmherzigkeit, die wir jeden Tag erfahren dürfen, in unsere gegenwärtige Welt setzen.
Gaube ich daran, dass Gott mir alles schenken kann? Kann ich ihn, meinen Vater, um alles bitten? Ist Gott die Quelle meines Lebens? Bin ich stolz auf meinen himmlischen Vater? Kann ich den anderen von ihm erzählen? Bringe ich die Mitmenschen zu Gott? Bete ich für sie? Welche Taten der Güte und der Barmherzigkeit habe ich dank der Gnade Gottes in der vergangenen Woche vollbracht?
Lobpreis
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. (3x)
Vorsatz
Nach jeder guten Tat will ich die Heilige Dreifaltigkeit ehren, indem ich spreche: Ehre sei dem Vater…
Mich beschenken lassen
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten (Joh 20,19-23).
Gebet
Herr Jesus Christus, du lässt uns nicht allein. Du hältst dein Wort. Du kommst zu uns. Du schenkst uns deinen Heiligen Geist, damit er für immer bei uns bleibt. Hauche auch uns an! Dein Geist entfache uns neu mit seiner Liebe. Er schaffe uns neu mit seiner Kraft. Er wirke Grosses an uns und durch uns. Komm, Heiliger Geist, befreie uns von uns selbst und mache uns ganz offen für dich. Durchflute unsere Herzen mit deinem lebendigen Wasser!
Persönliche Lektüre
Jesus, du kommst zu mir trotz verschlossenen Türen. Du bist da. Du bringst mir deinen Frieden. Du durchbrichst meine Einsamkeit. Danke, dass es dich gibt. Ich möchte gerne bei dir verweilen. Jesus, ich vertraue auf dich. Ich brauche dich! Ich lausche deinem Wort… Ich öffne dir mein Herz… Beschenke mich nun mit deinem Heiligen Geist… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Der Friede des Auferstandenen
Die Furcht erfüllt die Herzen der Jünger Jesu. Sie haben Angst vor den Menschen. Darum verschliesse sie die Tür des Abendmahlsaales, in dem sie sich befinden. Jesus durchbricht ihre Verschlossenheit und kommt in ihre Mitte. Er kennt ihr Leben und schenkt ihnen seine Gnade, noch bevor sie ihn darum bitten. Er ist mitten in ihrer Angst da und schenkt ihnen seinen Frieden! Als Beweis seiner Auferstehung zeigt er ihnen seine Hände und seine Seite. Der tiefe Frieden erfüllt nun die Herzen der Jünger. Jesus ist da, darum müssen sie keine Angst mehr haben. Jetzt fängt alles neu an.
Was macht mir Angst? Vor wem habe ich Angst? Warum? Was bewirkt sie in mir? Wie versuche ich, diese Angst zu überwinden? Wo verschliesse ich mich vor den Menschen und vor Gott selbst? Ist das eine Lösung? Freue ich mich darüber, dass Jesus meine Probleme kennt? Kann ich mich für den Frieden Jesu öffnen, ihn empfangen? Wann habe ich ihn wirklich gespürt? Bin ich ein Mensch des Friedens Gottes?
2. Das Geschenk des Heiligen Geistes
Bei der Erschaffung der Welt blies Gott in die Nase des Menschen den Lebensatem. Durch den Tod und die Auferstehung Jesu wurde der Mensch neu erschaffen. Jesus haucht die Jünger mit seinem Lebensodem, mit dem Heiligen Geist an. Der Mensch wird lebendig, wenn er sich für dieses lebenspendende Geschenk Gottes öffnet. Jesus fordert die Jünger auf: Empfangt den Heiligen Geist! Lasst euch beschenken! Macht eure Herzen auf, dass der Heilige Geist kommen und wirken kann. Empfangt dieses kostbare Geschenk, damit ihr wirklich leben und Zeugnis von diesem Leben geben könnt. Empfangt den Heiligen Geist!
Bin ich dafür dankbar, dass ich jeden Tag atmen kann? Bin ich Gott für seinen Lebensatem dankbar? Lasse ich mich vom Heiligen Geist erfüllen und beleben, neu erschaffen? Bin ich offen für das tägliche Geschenk des Heiligen Geistes? Lasse ich mich wirklich mit dieser kostbaren Gabe beschenken? Bitte ich um den Heiligen Geist? Lass ich mich von ihm leiten und begleiten? Wie erfahre ich das Wirken des Heiligen Geistes?
3. Unsere Sendung: Barmherzigkeit
Jesus schenkt seinen Jüngern den Heiligen Geist, damit sie seine Sendung erfüllen können. Auch sie dürfen an der Sendung Jesus teilnehmen, sie fortsetzten. Was für eine Sendung ist das? Die Rettung der Menschen. Sie zeigt sich vor allem in der Vergebung der Sünden, in der unendlichen Barmherzigkeit Gottes. Ja, Gott zeigt seine Allmacht im Vergeben und im Verschonen. Menschen, die barmherzig sind zueinander, offenbaren seine Gegenwart in dieser Welt. Dies können aber nur jene Menschen tun, die selber die Barmherzigkeit Gottes erfahren haben. Gott hat mit mir Erbarmen gehabt, darum habe auch ich Erbarmen mit dir…
Bin ich ein Gesandter/eine Gesandte Gottes? Ist mir meine Sendung von der Taufe her bewusst? Wie erfülle ich sie? Bin ich um meine Rettung besorgt? Was tue ich, um die Mitmenschen, zu Jesus, dem einzigen Retter der Welt zu führen? Kann ich in der Kraft des Heiligen Geistes Zeugnis für Jesus geben? Wie, wann tue ich das? Wo habe ich selber die barmherzige Liebe Gottes erfahren? Kann ich barmherzig an den anderen handeln?
Lobpreis: Pfingstsequenz
Komm herab, o Heiliger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not,
in der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.
Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
Vorsatz
Ich vertraue dem Geist Gottes all meine Ängste an und erbitte seinen Frieden.
Alle sollen eins sein…
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind,ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit,
damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin (Joh 17,20-26).
Gebet
Herr Jesus Christus, du betest für uns. Wir dürfen an deinem Gebet teilhaben. Dir geht es ja um uns. Wie gut ist es zu wissen, dass du an uns denkst, dass du beim Vater für uns eintrittst! Nur du kennst wirklich den Willen des Vaters. Du weißt, dass er sich eine vollkommene Einheit unter uns, deinen Jüngern, wünscht. Sende uns deinen Geist der Einheit, der uns mit dir und untereinander verbindet. Komm, Heiliger Geist, auf uns herab. Bewirke, dass wir im Namen Jesu eins werden. Mache unsere Einheit zum Zeichen der Gegenwart Jesus in dieser, unserer Welt, dass sie an Jesus glauben kann.
Persönliche Lektüre
Jesus, du betest für mich. Dein Gebet schenkt mir Mut und Hoffnung. Lehre mich beten… Erfülle mich mit deinem Geist des Gebetes. Mache mein Leben zu einem Gebet. Jesus, ich vertraue auf dich. Ich lausche deinem Gebet… Ich öffne dir mein Herz… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
Es ist schwierig jemandem zu glauben, den wir nicht kennen. Darum sagt uns Jesus, dass der Glaube mit der Erkenntnis Jesu beginnt. Wer ihn erkennt, der sich uns offenbart, der uns den Vater bekannt macht, der kann glauben. Er kann glauben das heißt eine Beziehung wagen. Erkenntnis heißt nämlich für Jesus nicht reines Wissen, sondern vor allem eine Beziehung, die sich dadurch zeigt, dass wir mit Jesus sprechen (Gebet), dass wir füreinander da sind (Beistand), dass wir ineinander sein dürfen (Gegenwart). Diese Beziehung entsteht nicht von heute auf morgen. Sie wird stets aufgebaut und vertieft dadurch, dass Jesus uns den Namen des Vaters bekannt macht.
Kenne ich Jesus nur vom Hörensagen oder vor allem persönlich? Was tue ich, um ihn besser kennen zu lernen? Bete ich zum Heiligen Geist um die Gabe der Erkenntnis? Wie pflege ich täglich meine Beziehung zu Jesus? Beschränke ich sie auf eine Weile des Gebetes oder lasse ich mich von Jesus stets begleiten? Lebe ich in der Gegenwart Gottes? Habe ich Zeit, das Wort Gottes zu lesen, zu meditieren, durch das Jesus mir den Namen des Vaters bekannt machen will? Wo erkenne ich die Gegenwart Jesu nicht? Warum?
Wer Gott und Jesus erkannt hat, der weiß bereits, dass er die Liebe ist. Gott, der Vater, hat seinen Sohn Jesus und alle Menschen schon vor der Erschaffung der Welt geliebt. Er liebt sie immer, weil die Liebe sein Wesen ist. Er kann nicht anders. Aus dieser Liebe schenkt er uns die Herrlichkeit der Kinder Gottes. Darum will er in uns wohnen, in uns sein, uns lieben ohne Unterlass. Auch wir wollen lieben und geliebt werden. Wir sind ja nach dem Abbild Gottes erschaffen. Wer diese Liebe Gottes erkannt und erfahren hat, der will sie beantworten. Ja, er will mit seinem ganzen Herzen lieben: In dem Geliebten sein, mit ihm ein Herz und eine Seele sein und ihn auch den anderen mit Freude und Stolz bekannt machen.
Kenne ich das Herz Gottes? Habe ich schon seine bedingungslose Liebe persönlich erfahren? Wann? Wie? Kann ich mich auf den Gott der Liebe verlassen? Liebe ich Gott wirklich? Wie zeigt sich diese Liebe? Habe ich Zeit für Jesus? Bin ich immer mehr ein Herz und eine Seele mit ihm? Kann ich auch die Mitmenschen mit seinen Augen sehen und mit seinem Herzen lieben? Ist die Heilige Kommunion für mich eine besondere Liebesbegegnung? Wem erzähle ich von meiner Liebe, von Jesus?
Wenn ich jemanden liebe, will ich alles tun, um diese Liebe zu zeigen. Es darf nicht bei bloßen Worten bleiben. Jesus selbst hat uns gezeigt, wie er den Vater geliebt hat und wie er ihm gefolgt ist. In der Kraft des Heiligen Geistes war er immer eins mit dem Vater. Er lebt die vollkommene Gemeinschaft der Liebe mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Diese Liebe bewirkt ihre Einheit. Die drei göttlichen Personen sind seit der Ewigkeit füreinander da! Zu ihrer Liebe und ihrer Einheit sind wir alle eingeladen. Gott hat uns nichts vorenthalten. Wenn wir aus Liebe eins sind mit Gott und untereinander, legen wir ein starkes Zeugnis für Jesus ab. Durch dieses Zeugnis kommen die Menschen zum Glauben an ihn. Was für eine Herausforderung für jeden Christen!
Wie lebe ich meine Liebe zu Jesus? Kenne ich seinen Willen? Was will ich für ihn tun? Bin ich eins mit Jesus? Bin ich eins mit anderen Christen? Sind sie wirklich meine Familie, meine Schwestern und Brüder? Was tue ich, um die Einheit unter uns zu fördern? Was trage ich dazu bei? Erschreckt mich die Tatsache, dass die Spaltung unter den Christen ein Hindernis auf dem Weg des Glaubens für die Mitmenschen ist? Wo schließe ich die Mitchristen aus? Warum? Gehöre ich selbst einer lebendigen Gemeinschaft an? Wo erfahre ich sie wirklich?
Lobpreis: Ps 133
Seht doch, wie gut und schön ist es,
wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.
Das ist wie köstliches Salböl,
das vom Kopf hinabfließt auf den Bart, auf Aarons Bart,
das auf sein Gewand hinabfließt.
Das ist wie der Tau des Hermon,
der auf den Berg Zion niederfällt.
Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit.
Vorsatz
Ich schließe keinen Christen aus meiner Pfarrei aus, egal wo er steht und was er denkt.
Mich beschenken lassen
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür. Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet! Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betánien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und es geschah: Während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott (Lk 24,46-53).
Gebet
Herr Jesus Christus, du willst zum Vater zurück. Du lässt uns aber nicht allein. Du hast uns deinen Heiligen Geist als Beistand versprochen. Er ruht immer auf uns und befähigt uns dein Werk weiterzuführen. Herr, wir danken dir, dass du nun beim Vater bist und für uns eintrittst. Erfülle deine Verheissung und schenke uns deinen Geist. Er entfache uns neu und sende uns aus, damit wir zu glaubwürdigen Zeugen deiner frohen Botschaft werden. Heiliger Geist, komm auf uns herab und leite uns auf deinen Wegen!
Persönliche Lektüre
Jesus, du spricht zu mir. Öffne meine Ohren und mein Herz für dein befreiendes Wort. Zeige mir die Wege, auf denen du mich leiten willst. Führe mich zu den Menschen hin, denen ich heute dein Evangelium bezeugen soll. Ich höre deinem Wort zu. Ich verweile bei den Worten und Sätzen, die mein Leben ansprechen. Ich öffne mich für deinen Heiligen Geist und seine Führung… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Jesus geht zum Vater
Vierzig Tage nach seiner Auferstehung ging Jesus zum Vater hinauf. Er hat seine Sendung auf der Erde erfüllt. Er hat die Menschen durch sein Kreuz und seine Auferstehung erlöst. Er hat allen Menschen den Zugang zum Vater erschlossen. Dieses Geheimnis wird in jeder Eucharistiefeier für uns gegenwärtig. Nun kehrt er zu ihm zurück, um für uns einzutreten. Wir sind stets in seinem Gebet präsent. Wir sind in seinem Herz für immer eingeschrieben. In dieser Zuversicht dürfen wir leben und Kraft für unseren Alltag schöpfen.
Freue ich mich darüber, dass Jesus Christus mich erlöst hat? Danke ich ihm täglich dafür? Freue ich mich an Gott, der mein Vater ist? Verlasse ich mich auf die Fürsprache Jesu beim Vater? Ist der Name Jesus auch in meinem Herz eingeschrieben? Liebe ich ihn?
2. Zeugnis geben
Jesus hat die Jünger beauftragt, Zeugnis von ihm zu geben. Jetzt sind sie an der Reihe! Sie sollen das Werk der Erlösung allen Menschen anbieten. Wie? Durch ihre Verkündigung und ihr Zeugnis. Beides ist von ihnen gefragt! Was für ehrenvolle Aufgabe haben wir als Christen! Was für Verantwortung haben wir für das Heil der anderen! Wir sollen es aus Liebe zu Jesus und den Mitmenschen tun. Wir dürfen nicht schweigen! Wir sind heute vielleicht das einzige Evangelium, dass die Menschen noch lesen können.
Bin ich Jesus dankbar für das Vertrauen, dass er mir schenkt? Wir erfülle ich meine Sendung? Habe ich den Mut, das Evangelium zu verkünden? Bezeuge ich Jesus mit meinem Leben? Stehe ich zu ihm, selbst wenn die anderen ihn ablehnen? Wie oft bete ich für die anderen?
3. Die Gabe des Vaters
Jesus weiss, dass wir allein unsere Sendung nicht erfüllen können. Darum verspricht er uns die Gaben des Vaters, den Heiligen Geist. Er wird ihr Beistand sein, er will sie dazu befähigen, als Jünger Jesu zu leben. Sie sollen auf ihn warten und ihn erbitten. Ohne dies Kraft aus der Höhe vermögen sie nichts. Interessant ist es, dass die Jünger nicht traurig waren, als Jesus von ihnen wegging. Mit Freude kehrten sie nach Jerusalem zurück. Dann waren sie immer im Tempel und priesen Gott. Sie haben sich auf die Verheissung Jesu verlassen. In der Gemeinschaft spürten sie seine bleibende Gegenwart.
Bete ich täglich um den Heiligen Geist? Spüre ich seinen Beistand? Lasse ich mich von ihm leiten? Handle ich aus seiner Kraft? Kann ich mich in ihm echt freuen? Nehme ich das Geschenk der Gemeinschaft aus seiner Hand? Bin ich sicher, dass Jesus mitten unter uns ist, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind?
Lobpreis
So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen Sohn zu uns sandte.
Er nahm die Schuld dieser Welt auf sich
und er starb am Kreuz dort auf Golgatha.
Er ist Herr über alle Dunkelheit
und er lebt Jesus ist der Sieger!
Denn er hat uns befreit,
hat den Weg uns gezeigt,
er der Retter dieser Welt.
Für sein Lob stehen wir auf
und wir singen es laut,
Preis den Herrn! Preis den Herrn!
Jesus, Retter dieser Welt!
Retter dieser Welt!
Sagt er aller Welt, er kommt bald zurück
jedes Knie wird sich vor ihm beugen.
Der gerechte König wird bei uns sein
Seine Herrschaft ist unsre Freiheit!
Er regiert, Herrscher aller Himmel!
Auf dem Thron ist Jesus der Messias!
Denn er hat uns befreit,
hat den Weg uns gezeigt.
Er der Retter dieser Welt!
Für sein Lob stehen wir auf
und wir singen es laut!
Preis den Herrn! Preis den Herrn!
Jesus, Retter dieser Welt!
Er ist Herr über aller Dunkelheit und er lebt.
Jesus ist der Sieger!
Er regiert, Herrscher aller Himmel!
Auf dem Thron ist Jesus der Messias!
Denn er hat uns befreit,
hat den Weg uns gezeigt.
Er der Retter dieser Welt!
Für sein Lob stehen wir auf
und wir singen es laut!
Preis den Herrn! Preis den Herrn!
Jesus, Retter dieser Welt!
Vorsatz
Ich bitte täglich den Heiligen Geist, dass er mich befähige, das Evangelium durch mein Leben zu bezeugen.
Wenn jemand mich liebt…
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht,
damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt (Joh 14,23-29).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast Zeit für uns. Du sprichst gerne mit uns, mit deinen Freunden, selbst wenn wir nicht alles begreifen können. Du vertraust uns die Geheimnisse deines Herzens an. Wie glücklich sind wir! Mache uns offen für deine Gegenwart, für dein Wort. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir dein Wort verstehen und aufnehmen können. Heiliger Geist, du ewige Liebe, durchdringe uns ganz mit deiner Kraft und schaffe uns neu. Befreie uns von allem, was uns hindert, ganz für Jesus da zu sein. Lege das Feuer deiner Liebe in unsere Herzen, dass sie brennen! Durchflute unsere Herzen und mache uns zur Liebe fähig: sie zu empfangen und sie zu beantworten.
Persönliche Lektüre
Jesus, du sprichst mein persönliches Leben an. Du liebst mich. Darum sagst du mir deine Wahrheit. Sprich, bitte, zu meinem Herzen. Es sehnt sich nach dir… Jesus, ich vertraue auf dich. Ich nehme mir Zeit für dieses Gespräch mit dir… Ich öffne dir mein Herz… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Wenn jemand mich liebt…
Im Glauben geht es um das Vertrauen, um unser Vertrauen auf Jesus. Mehr noch, im Glauben geht es um die Liebe. Jesus sagt ganz klar: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten. Der Glaube kann nicht nur etwas Äußeres sein z. B. ein paar Gebote und Vorschriften. Viele denken, dass ihre Befolgung das Christsein ausmacht. Das ist ein völlig falsches Denken. Wenn jemand mich liebt, sagt uns Jesus. Also um die Liebe muss es hier gehen. Ohne die Liebe wird niemand wirklich am Wort Jesu festhalten. Wenn jemand aber zu Jesus sagen kann: Ich liebe dich, dann kann er auch seine Worte annehmen und nach ihnen leben. Und diese Liebe bewirkt Großes: sie öffnet uns für Gott, der uns zuerst geliebt hat und bei uns wohnen will.
Wie sieht meine Beziehung zu Jesus aus? Kann ich sie als eine Liebesbeziehung bezeichnen? Was hindert mich, Jesus zu lieben? Ist mir bewusst, dass Jesus mich zuerst geliebt hat, dass meine Liebe nur eine Antwort auf seine unendliche Liebe ist? Bekenne ich Jesus meine Liebe mit meinen Lippen, aber auch mit meinem Leben? Versuche ich wirklich, alles aus Liebe zu Jesus zu tun?
2. Unser Beistand
Wir stellen aber fest, dass wir einander nicht selbstlos lieben können. Wir können nicht einmal Jesus richtig lieben. Eine schmerzliche Erfahrung… Wenn es so wäre, dass wir dies tun könnten, würden wir alle an seinem Wort festhalten… Jesus kennt aber unser Herz. Er hat es durch die Taufe zum Tempel des Heiligen Geistes gemacht. Der Heilige Geist ist unser Beistand, er steht uns bei, weil wir ohne ihn ratlos und verloren sind. Er ist unser innerer Lehrer. Er erinnert uns immer an das Wort Jesus, durch das wir zum Leben finden. Er ist unser Tröster, Anwalt, Verteidiger, Berater. Er behütet uns vor dem Bösen und leitet uns durch seine Eingebungen. Er gibt uns Leben und belebt in uns alles, was gleichgültig und lau geworden ist. Er gießt mächtig die Liebe Gottes in unseren Herzen aus. Ja, in ihm können wir Jesus und die Mitmenschen wirklich lieben.
Welche Rolle spielt der Heiliger Geist in meinem Leben? Ist er nicht vielleicht der große Vergessene meines Lebens? Lasse ich mich immer wieder von Jesus mit dem Heiligen Geist beschenken? Bete ich täglich um den Heiligen Geist? Wo merke ich das Wirken des Heiligen Geistes in meinem persönlichen Leben und in der Welt? Bin ich dafür dankbar? Lasse ich den Heiligen Geist in mir beten und wirken? Erbitte ich den Heiligen Geist für die anderen? Tauche ich in die Ströme der Liebe ein, die der Heilige Geist in mir ausgießen will?
3. Schalom
Jesus verspricht seinen Jüngern noch eine andere Gabe: seinen Frieden. Es ist der Frieden, den uns die Welt nicht geben kann, den wir uns selbst nicht verschaffen können. Es ist eine göttliche Gabe. Dieser Frieden Gottes ist stärker als jede Unruhe in uns und in unserer Welt. Er macht uns Mut, wenn alles unterzugehen scheint. Diesen Frieden können wir nur bei Gott, in seiner Nähe, an seinem Herzen finden. Ja, Jesus ist unser Friede! Um diesen Frieden Jesu beten wir immer vor dem Empfang der Kommunion und schenken ihn weiter. Wir wollen ja Werkzeuge des Frieden Jesu in unserer Welt sein.
Habe ich Frieden in meinem Herzen? Empfange ich den Frieden Jesu? Stifte ich Frieden in meiner Familie, meiner Umgebung, meiner Pfarrei, meinem Land? Bin ich ein Werkzeug des Friedens Gottes? Was zerstört den Frieden Gottes in mir? Was beunruhigt mich? Warum? Wo verzage ich? Flehe ich Gott um seinen Frieden für diese, unsere Welt an?
Lobpreis
Ich lieb dich, Herr, keiner ist wie du,
anbetend neigt sich mein Herz dir zu.
Mein König Gott, nimm dies Lied von mir!
Lass mich, Herr, ein Wohlklang sein vor dir!
Vorsatz
Jeden Tag bete ich die Pfingstsequenz, um liebesfähig zu werden…
Meine Kinder, liebt einander…
Als Judas vom Mahl hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt (Joh 13,31-35).
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast Zeit für uns. Du sitzt mit uns am gleichen Tisch, hältst Gemeinschaft mit uns und vertraust uns deine Geheimnisse an. Wie glücklich können wir uns schätzen? Schenke uns deinen Geist, damit wir deine Gegenwart unter uns nicht übersehen. Mach uns offen für das Geschenk der Gemeinschaft mit dir und untereinander. Öffne unsere Ohren, dass wir jedes Wort aus deinem Mund vernehmen und beherzigen können. Komm herab, du Heiliger Geist! Durchglühe uns mit deiner Liebe, gieße sie reichlich in unseren Herzen aus, damit auch wir zur Liebe fähig werden.
Persönliche Lektüre
Jesus, du sprichst mich persönlich an. Mein Leben ist dir wichtig. Du willst, dass ich dein Werk in dieser, unserer Welt fortsetze. Du rechnest mit mir. Warum? Weil du mich liebst… Hilf mir, deine Liebe zu beantworten! Jesus, ich vertraue auf dich. Ich nehme mir Zeit für dieses Gespräch mit dir… Ich öffne dir mein Herz… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
Fünf Mal sagt Jesus dieses Wort: verherrlichen. Herrlich bringt zum Ausdruck, dass etwas in hohem Maß schön, gut oder angenehm ist. Wenn Jesus verherrlicht wird, dann bedeutet dies, dass Gott sich durch seine machtvollen Taten in ihm offenbaren wird. Wann wird dies geschehen? Es ist schon geschehen im Tod und in der Auferstehung Jesu. Durch diese Rettungstat hat uns Jesus die ganze Schönheit und Güte Gottes, ja seine ganze Barmherzigkeit gezeigt. Im Kreuz Jesus wurde uns nämlich die selbstlose und barmherzige Liebe Gottes offenbart, die stärker ist als jede Sünde. Vom Kreuz aus, von diesem Thron der Herrlichkeit aus zieht Jesus alle Menschen an sich. Jeder Mensch darf täglich durch die Eucharistie an seiner Herrlichkeit teilhaben.
Freue ich mich über die Herrlichkeit Jesu? Kann ich ihn verherrlichen, seine Schönheit und Güte bewundern? Kann ich Jesus für das Geschenk des Heils jeden Tag loben und preisen? Wie erlebe ich die Eucharistie, die Feier des Todes und der Auferstehung Jesu? Wird durch diese Feier auch mein Leben herrlicher? Wie zeigt sich dies in meinem Alltag? Lasse ich Jesus mein Leben verwandeln, dass es schön, gut und angenehm für die anderen wird?
2. Meine Kinder, liebt einander…
Jesus spricht seine Jünger als seine geliebten Kinder an! Er geht von seiner Beziehung zu den Jüngern aus. Die Liebe verbindet den Vater mit seinen Kindern. Gerade dies ist die Grundlage für das neue Gebot Jesu! In einer Familie ist dies eigentlich mehr ein Bedürfnis des Herzens als ein Gebot! Da Gott unser Vater ist und uns bis zum Äußersten in seinem Sohn geliebt hat, sollen auch wir als Brüder und Schwestern einander lieben. Es geht aber um ein neues Gebot. Wir sollen nicht nur den Nächsten lieben, sondern einander ohne Ausnahme lieben. Mehr noch wir sollen einander lieben nicht nur wie uns selbst, sondern wie Jesus uns geliebt hat. Es geht um die Hingabe des eigenen Lebens für die anderen. Wie er (Jesus) uns eben geliebt hat!
Fühle ich mich wirklich als Kind Gottes, geliebtes Kind Gottes? Kann ich mich an Gott, den Vater, meinen Vater wenden? Wie bete ich täglich das Vater unser? Lasse ich mich von Gott, dem Vater mit seiner grenzenlosen Liebe beschenken? Gebe ich diese Liebe weiter? Kann ich lieben, ohne dass ich eine Gegenliebe und einen Dank dafür erwarte? Wann fällt es mir schwer zu lieben? Wen? Warum? Von wem habe ich eine selbstlose Liebe schon erfahren?
3. Die Jünger Jesu erkennen…
Jesus will in dieser Welt erkannt werden, und zwar durch uns. Wie können sonst die Menschen zum Glauben finden und gerettet werden? Wenn wir einander wirklich lieben, können alle daran erkennen, dass wir seine Jünger sind. Sie können durch uns zu Jesus, zur ewigen Liebe finden! Welche große Verantwortung! Jesus sagt uns aber liebt einander, einer den anderen und der andere den einen! So können wir einander ermutigen und einander helfen, die schönste und schwierigste christliche Berufung zu leben: Liebt einander!
Erkennen mich die Mitmenschen als Jünger Jesu? Woran? Bemühe ich mich, die anderen echt zu lieben? Kommt Jesus selbst zu den anderen durch meine Worte und Taten? Ist mir meine Verantwortung gegenüber den Fernstehenden im Glauben bewusst? Suche ich nach einer Gemeinschaft, in der ihre Mitglieder einander lieben? Trage ich zu ihr bei? Bin ich dankbar für die Liebe, die ich von den anderen erfahre? Motiviert sie mich, das Gleiche zu tun?
Lobpreis
Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß,
und ich weiß gar nicht,
wie ich leben konnte ohne dich, o Herr.
Doch machst du mich zu deinem Kind.
Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag,
du lässt mich nie ich Stich,
denn, Vater, du bist immer bei mir.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König!
Du nur bist mein Herr und mein Gott.
Vorsatz
Ich versuche einen Menschen, den ich nicht besonders mag, neu zu lieben…
In den Händen des guten Hirten…
In jener Zeit sprach Jesus: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins (Joh 10,27-30).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist da in unserer Mitte. Du willst uns mit deinem Wort erreichen. Und doch überhören wir so oft dein Wort und wollen dir nicht vertrauen. Befreie uns von uns selbst. Öffne unsere Ohren, dass sie dich hören. Öffne unser Herz, dass es dich erkennt. Öffne uns ganz, dass wir dir glauben und folgen. Sende uns deinen Geist, denn ohne dich können wir nichts tun. Komm herab, Heiliger Geist, und entfache uns neu mit deinem Feuer. Heiliger Geist belebe uns und schaffe uns heute neu!
Persönliche Lektüre
Jesus, du sprichst zu mir. Du willst mich mit deinem Wort erreichen. Nur durch dein Wort komme ich zum Glauben. Hilf mir, ich bitte dich, mit einem gläubigen Herzen auf dein Wort zu hören. Lass mich es beherzigen und nach ihm leben. Jesus, ich vertraue auf dich. Ich nehme mir Zeit für dieses Gespräch mit dir… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Ich kenne meine Schafe…
Jesus ist der gute Hirte. Er kennt seine Schafe und ruft sie beim Namen. Jeden Tag sorgt er für seine Schafe. Er ernährt sie und führt sie auf gute Weiden. Er gibt ihnen zu trinken. Er weiß sofort, was seine Schafe brauchen. Er kommt ihnen entgegen. Jesus kennt uns, seine Schafe. Er weiß auch, was in uns vor sich geht. Er kann von unserem Gesicht alles ablesen. Er weiß, wenn es uns nicht gut geht und wenn wir große Freude erleben. Wenn er aber dies alles weiß, dann bleibt er uns gegenüber nicht gleichgültig. Und wir dürfen ihm alles sagen… Wir wollen ja einander kennen: Der Hirte seine Schafe und die Schafe ihren Hirten.
Ist Jesus auch mein guter Hirte? Wo, wann, wie erfahre ich seine Sorge für mich? Danke ich ihm dafür? Kenne ich meinen Hirten Jesus gut? Kenne ich wirklich seinen Namen, in dem unsere Rettung ist? Was tue ich, um ihn besser kennen zu lernen? Bin ich froh, dass er mich und mein Leben kennt? Kann ich mich ihm wirklich anvertrauen?
2. Auf die Stimme des Hirten hören…
Die Schafe kennen sehr gut die Stimme ihres Hirten. Einem Fremden folgen sie deshalb nicht. Sie gehorchen ihrem Hirten, weil sie aus eigener Erfahrung wissen, wie gut er ist. Sie hören auf seine Stimme, um den rechten Weg zu finden. Sie folgen ihm, um sich nicht zu verlieren, um wohl behütet zu bleiben. Dieser Gehorsam bringt ihnen Schutz und Sicherheit. Es erfreut ihren Hirten.
Kenne ich die Stimme Jesu gut? Auf welche Stimmen höre ich gerne im Alltag? Ist die Stimme Jesu die entscheidende Stimme für mich? Gehorche ich ihm, selbst wenn ich nicht alles verstehe? Habe ich erfahren, dass es sich lohnt, auf Jesus zu hören und seinem Rat zu folgen? Wann? Wie? Will ich Jesus Freude machen, indem ich ihm gehorche?
3. In den Händen des guten Hirten
Jesus, der gute Hirte sagt uns: Niemand kann sie (die Schafe) der Hand meines Vaters entreißen. Was heißt das? Das bedeutet, dass wir alle in den Händen Gottes, unseres Vaters, geborgen sind. Wir sind in guten Händen! Wenn wir in ihnen bleiben, kann uns nichts passieren. Sie sind stark genug, um uns zu beschützen und vor dem Bösen zu bewahren. Sie tragen und ertragen uns. Sie lassen uns nicht zugrunde gehen. Ja, niemand kann uns deinen guten Händen entreißen. Was für ein Glück, dies zu wissen!
Bin ich geborgen in den Händen Gottes? Kann ich mich ihnen vorbehaltlos anvertrauen? Vertraue ich darauf, dass die Hände Gottes mich vor dem Bösen bewahren können? Wann wurde ich vom guten Hirten getragen? Wann musste er mich ertragen? Wann verlasse ich die Hände Gottes? Warum? Kann ich auch die anderen einladen, sich den guten Händen Gottes anzuvertrauen?
Lobpreis: Ps 23
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher.
Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang
und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
Vorsatz
Jeden Morgen vertraue ich mich den guten Händen Jesu ganz an.
Jesus gibt dich nie auf…
In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tibérias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Dídymus, Natánaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach! (Joh 21,1-19).
Gebet
Herr Jesus Christus, du wartest auf uns in unserem Alltag. Du hast Zeit für uns, selbst wenn wir mit tausend anderen Sachen beschäftigt sind. Du sprichst uns zärtlich an, um uns Mut zu machen und uns zu helfen. Öffne unsere Augen für deine Gegenwart. Öffne unsere Ohren für dein Wort. Öffne unser Herz für deinen Geist der Liebe. Komm, Heiliger Geist auf uns herab und durchflute uns ganz mit deiner Liebe. Heiliger Geist entfache uns und wecke uns zu neuem Leben auf.
Persönliche Lektüre
Jesus, du sprichst mich mit deinem guten Wort an. Wenn ich auf dich höre, werde ich Wunder erfahren. Hilf mir mit einem gläubigen Herzen auf dein Wort zu hören. Ich sehne mich nach deinem Wort. Rede, Herr, denn dein Diener hört… Ich nehme mir Zeit dafür… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Wer ist wirklich der Herr?
Simon Petrus geht in seine Heimat zurück. Dort wollte der auferstandene Jesus seinen Jüngern begegnen. Einst bekannte Petrus: Jesus, du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes. Du bist der Herr! Darum machte ihn Jesus zu Petrus, zum Felsen. Nun fängt er an, selbst für sich der Herr zu sein. Er nimmt seinen alten Beruf auf, verfällt wieder in den alten Trott, nimmt sein Schicksal in seine Hände und bleibt erfolgslos. Er spürt deutlich, wie begrenzt und brüchig seine Herrschaft ist: mühevolle Nacht, leere Netze, Enttäuschung, Misserfolg… Ja, so ist die Herrschaft eines Menschen, so ist es, wenn der Mensch Gott aufgibt…
Was hat sich nach Ostern in meinem Leben geändert? Wo bin ich überall in das Alte zurückgefallen? Wo spiele ich selber den Herrn meines Lebens? Wo erfahre ich eine Nacht, Angst, Misserfolg? Wo sehne ich mich nach dem Auferstandenen? Was tue ich ohne Jesus, den auferstandenen Herrn? Warum eigentlich?
2. Es ist der Herr!
Petrus muss neu lernen, Jesus sein ganzes Leben anzuvertrauen. So lässt er sich von ihm ansprechen. Ohne ein Wort zu verlieren, wirft er seine Netze aus und erfährt ein Wunder! Er muss sich auch von Johannes sagen lassen, dass es der Herr sei, der sie als seine Kinder angesprochen hat. Dem Herrn will nun Petrus persönlich begegnen. Er hat es eilig. Er will diese Chance ergreifen. Er bedeckt seine Nacktheit und schwimmt zu Jesus. Was da zwischen den beiden Jesus und Petrus geschah, wissen wir nicht. Er hört jetzt auf Jesus und bringt von den gefangenen Fischen. Er lässt sich von Jesus bedienen und weiß selber genau, dass es der Herr ist. Sein Herr, der ihn nie aufgibt!
Bin ich offen für Gott, der immer wieder auf mich zukommt? Lass ich mich von ihm ansprechen, auch wenn ich versagt habe? Sehne ich mich nach einer echten Begegnung mit Jesus? Bin ich bereit, neu auf seine Stimme zu hören? Gehorche ich ihm? Wann erkenne ich Jesus als den auferstanden Herrn? Ist er wirklich der Herr meines ganzen Lebens? Wo lasse ich ihn noch nicht herrschen?
3. Herr, du weißt alles…
Es ist nicht einfach, immer wieder neu anzufangen. Wie kann man einem in die Augen schauen, den man eigentlich verleugnet hat? Jesus selbst, der auferstandene Herr, macht es möglich. Er gab Petrus und den anderen Jüngern zu essen. Nun holt er Petrus dort ab, wo er gerade steht: dort wo er für sich selbst der Herr ist: Simon, Sohn des Johannes. Er macht ihm keine Vorwürfe. Er stellt ihm nur die wichtigste und entscheidende Frage: Liebst du mich? Liebst du mich mehr als diese? Dreimal beteuert Simon Jesus: Ja, Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe. Nun ist Jesus wieder sein Herr, seine einzige Liebe trotz allem! Nun kann er wieder Jesus folgen, sich kleiden und führen lassen, wohin er nicht will.
Wie reagiere ich auf meine Schwachheit, auf mein Versagen? Kann ich sie annehmen? Kann ich mir selbst vergeben? Glaube ich an Jesus uns seine verzeihende Liebe? Glaube ich daran, dass Jesus mich nie aufgibt, selbst wenn ich ihn schon viele Male aufgegeben habe? Wie nehme ich die verzeihende Liebe Gottes auf? Freue ich mich darüber? Will ich mit Jesus an jedem Morgen neu anfangen? Wie oft sage ich zu Jesus: Du, Herr, du weißt alles. Du weißt, dass ich dich liebe? Gib dich nicht auf, weil Jesus dich nie aufgibt!!!
Lobpreis
Werd ich dir folgen, was auch geschieht
Werd ich dir treu sein, wenn keiner mich sieht
Kann ich mein Kreuz tragen, den schmalen Weg gehn
Mich selbst verleugnen, dem Stolz widerstehn?
Dreimal werde ich schwach
Dreimal leugne ich dich
Dreimal fragst du mich nur: Liebst du mich?
Du weißt alles Herr, du weißt dass ich dich liebe
Selbst wenn alles fällt, so weiß ich doch
Ich bliebe in deiner Liebe
Werd ich dir folgen ans Ende der Welt
Alles verlassen was mich noch hält
Werd ich im Kampf bis zum Ende bestehn
Die Hände am Pflug und nicht mehr rückwärts sehn?
Vorsatz
Jeden Morgen bekenne ich Jesus meine Liebe und tue dann alles mit ihm…
Wem ihr die Sünden vergebt…
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten. Thomas, der Dídymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen (Joh 20,19-31).
Gebet
Herr Jesus Christus, du bist da, wo zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind. Du bist mitten unter uns. Lass uns deine Gegenwart erkennen. Befreie uns von Angst und Furcht. Befreie uns von uns selbst. Lass uns dein Wort hören und deinen Frieden aufnehmen. Hauche auch uns mit deinem Heiligen Geist an. Schenke uns diesen Lebensatem Gottes, dass wir zum neuen Leben erwachen und deine Auferstehung in uns spüren. Komm, Heiliger Geist, entfach uns neu. Befreie und heile uns. Komm und bete du in uns.
Persönliche Lektüre
Jesus, du hast immer ein gutes Wort für mich. Du entmutigst dich nicht, selbst wenn ich dir immer wieder misstraue. Du hörst nie auf, mich mit deinem Wort anzusprechen. Öffne mein Herz und mein Ohr für dein göttliches Wort. Mach mich aufnahmefähig. Wie gut ist es, dass ich das Wort von dem Auferstandenen hören darf! Ich nehme mir Zeit dafür… Ich werde still…
Gedanken zur Betrachtung
1. Die verschlossenen Türen
Die Jünger Jesus sind am ersten Tag der Woche, am Ostersonntag, versammelt. Ihre Herzen aber sind erfüllt mit Angst vor den Juden, die gerade am Karfreitag Jesus, ihren Meister, zum Tode verurteilt und seine Kreuzigung erwirkt haben. Sie wissen nicht weiter. Und doch Jesus, der auferstandene Herr, lässt sie nicht im Stich, er lässt sie nicht allein. Er kommt zu ihnen trotz verschlossenen Türen, tritt in ihre Mitte und bringt seinen Frieden mit sich. Von innen her will er sie von ihrer Angst befreien, damit sie zur Liebe fähig werden, in der es keine Furcht gibt. Er tritt bewusst in ihre Mitte, damit sie merken, dass nicht ihre Angst, sondern seine Gegenwart wichtiger ist. Er wünscht und schenkt ihnen seinen Frieden, damit sie ihn in der Welt verbreiten und echte Freude im Herzen erfahren. Er schenkt ihnen ein Tag der Barmherzigkeit.
Wie habe ich Ostern gefeiert? War mein Herz offen? Was ist noch verschlossen in mir? Welche Ängste verschliessen mich für Jesus? Wo glaube ich kaum, dass der auferstandene Jesus mir neues Leben schenken kann? Was drängt sich in mir so sehr in den Vordergrund, dass ich Jesus nicht mehr sehen, spüren kann? Wo stelle ich mich selbst gerne auf den ersten Platz? Glaube ich dem Auferstandenen, dass er mich wirklich von allem befreien kann? Ist Jesus wirklich die Mitte meines Lebens? Wann erfahre ich seinen Frieden?
2. Die Vergebung der Sünden
Jesus sendet seine Jünger am Tag seiner Auferstehung aus, so wie der Vater ihn gesandt hat. Er ist in die Welt gekommen, um die Menschen zu erlösen, um sie von ihren Sünden zu befreien und ihnen so ein neues Leben zu ermöglichen. Jeder Mensch soll durch ihn erfahren, wie barmherzig der Vater ist. Die Jünger Jesu sollen den Heiligen Geist empfangen und allen Menschen die Vergebung der Sünden anbieten. Eine großartige Sendung! Sie ist nur in der Kraft des Heiligen Geistes möglich, der den Menschen die Wahrheit offenbart und sie befähigt, ihre Sünden zu gestehen, sie zu bereuen und zu bekennen und sich ändern wollen. Ja, Jesus gibt nie einen Menschen auf, für den er den Preis seines Blutes bezahlt hat. Er ist zu kostbar für ihn, selbst wenn er alle Sünden der Welt begehen würde. Die Vergebung der Sünden wird jedem zuteil, der sich für sie öffnet. Er darf in das barmherzige Herz Jesu eintauchen.
Ist mir meine christliche Sendung bewusst? Lebe ich aus der Kraft des Heiligen Geistes? Wie oft bitte ich Jesus um den Heiligen Geist? Lasse ich mir von Jesus alle Sünden und Schuld vergeben? Wie oft empfange ich das Sakrament der Versöhnung? Bereite ich mich darauf gut vor? Bin ich dafür dankbar? Kann ich mich mit Jesus über seine Vergebung freuen? Kann ich die anderen um Vergebung bitten bzw. kann ich vergeben? Bin ich den anderen gegenüber barmherzig, wie der Vater zu mir immer barmherzig ist?
3. Mein Herr und mein Gott
Wir alle haben ein Problem mit dem Glauben. Ein ungläubiger Thomas schläft in jedem von uns. Wie gerne würden wir wie die anderen sehen und fassen können! Wie gerne würden wir selbst Jesus begegnen können, und ihn nicht nur vom Hörensagen kennen! Solange wir aber nicht im Herzen glauben und diesen Glauben mit unserem Mund bekennen, wird sich auch in unserem Leben kaum etwas ändern können. Wir werden dem Thomas gleich, der eine Woche lang im Dunkeln blieb. Aber auch mit ihm hatte Jesus Geduld. So konnte er in der Begegnung mit ihm bekennen: Mein Herr und mein Gott! Diese Erfahrung wird auch uns jedes Mal zuteil, wenn wir die Heilige Kommunion empfangen!
Was fällt mir schwer zu glauben? Was stelle ich im Glauben gerne in Frage? Lasse ich mich von den Glaubenserfahrungen der anderen überzeugen? Bin ich selbst ein Zeuge des Auferstandenen? Kann ich meinen Glauben bekennen, selbst wenn ich im Herzen nichts spüre? Ist das Glaubensbekenntnis am Sonntag auch mein Bekenntnis, oder nur eine Formel, die dazu gehört? Kann ich im Glauben durch die Kommunion den auferstanden Jesus und seine Wundmale berühren und ihn anfassen. Ist er wirklich mein Herr und mein Gott auch im Alltag?
Lobpreis
Mein Herr und mein Gott,
nimm alles von mir,
was mich hindert zu dir.
Mein Herr und mein Gott,
gib alles mir,
was mich fördert zu dir.
Mein Herr und mein Gott,
nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen dir
Vorsatz
Am Sonntag der Barmherzigkeit Gottes lass ich Jesus alle meine verschlossenen Türen öffnen…
"Die Erscheinung unserer Mutter auf dem Berg von La Salette ist keine neue Lehre, sondern eine neue Gnade. Sie ist die Offenbarung der Liebe und des Mitleids, die es für uns im Himmel gibt." So drückte sich 1854 Mgr. Ullathorne, Bischof von Birmingham in England, aus. Er stellte damit die untergeordnete Rolle jeder Erscheinung und ihre Bedeutung in der Geschichte unseres Heils fest.
LA SALETTE IST KEINE NEUE LEHRE.
ES IST EIN NEUER SCHWUNG, HIN ZU DEN GRUNDLAGEN DES GLAUBENS, EINE BEGEGNUNG, DIE NICHT VERPASST WERDEN DARF, EINE GNADE, AUF DIE DRINGEND EINGEGANGEN WERDEN
Salettiner Missionshaus
Untere Waid
CH-9402 Mörschwil
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